Beitragvon Marsianer » Sa 8. Okt 2022, 07:17
Aus meiner Perspektive beobachte ich seit einer Weile, das die mir bekannten verbliebenen seriöseren Medien, die auch zu Geschehen in Deutschland berichten eigentlich alle für Atomkraft eintreten. Das fände ich zwar bedauerlich, wäre aber für mich noch nachvollziehbarer als eben so vorliegender inhaltlicher Standpunkt, den ich nicht teile. Auch daß diese Medien oft der Ansicht sind der menschenerzeugte Teil der Klimaerwärmung (deren Vorliegen so meist nicht bestritten wird) sei nicht entscheidend für irgendetwas könnte ich noch nachvollziehen.
Wenn die Ansichten eben entsprechend sind kann ich verstehen, daß oft (oder durchweg) gegen die Partei "die Grünen" und einzelne Personen aus diesen Kreisen gewettert wird. Den aktuellen Zustand der Olivgrünen sehe ich selbst sehr kritisch mit gemeingefährlichen Zügen. Tja, schade, was ist eigentlich mit der ÖDP? Wohl dort, wo im heutigen pseudodemokratischen System in Deutschland eben Gruppierungen in der Regel landen, die nicht etliche thematische Strömungen vermischen.
Was mir in den verbliebenen seriöseren Medien schon über eine Weile immer wieder auffällt ist aber wie dort das Anliegen ökologischer Politik an sich als "irre" etc. abqualifiziert wird. Wenn ich es zusammenzufassen versuchen soll, dann ist bei deren Herausgebern und Autoren wohl weit überwiegend "wirtschaftliche Prosperität" irgendwo doch sowas wie ein "oberster Wert", wenn es um dieses Bashing geht. In anderen Themenbereichen dann wieder nicht (ein Beispiel wäre Einwanderungspolitik, wobei auch da dann teils gefordert wird nach ökonomischen Geldgesichtspunkten ausgesiebte Leute ins Land zu lasen), was auf mich auch inkonsequent wirkt. Und das kann ich nicht nachvollziehen. Wieso machen die das? Eben wegen Konsumsekten-Gehirnwäsche? Kann schon gut sein. Wenn wir aber mal annehmen, daß dementsprechende Kreise irgendwann politisch tonangebend wären, dann frage ich mich, was daraus dann wohl werden soll. Da schwingt schon teils eine große Verachtung für "Ideologien" mit (wenngleich ja selbst welche vertreten werden, aber vielleicht halten diese ja sowas wie das Modell der Maslowschen Bedürfnishierarchie auch in der Weise für eine Art Naturgesetz, wie ich allgemein für sehr bedenklich halte? Ist da schon der Keim gelegt für brüllende Religions. und Spiritualitätsfeindlichkeit der Zukunft? Auch wenn zumindest in einem guten Teil dieder Medien durchaus Autoren eine deutlichere Rolle spielen, die zu manchen religiösen Motiven schreiben? Wie passt das zusammen? Ich verstehe es nicht. Eine Art interner Burgfrieden, wegen dem da keiner in diesem Redaktionsrunden etwas weiterüberlegt? Man kann ja der Ansicht sein, daß die Art des heutigen Wirtschaftens in Deutschland ökologisch völlig unbedenklich ist (es wurde ja in den letzten Jahrzehnten schon soviel getan "für die Natur"), aber warum bleibt es dann nicht bei der Darstellung der sachlichen Positionen? Wieso kommt dann immer wieder eine solche Einordnung als "irre" hoch? Ist es irre, wenn z.B. jemand "gesunde Lebensgrundlagen" an sich höher gewichtet als "ökonomischen Erfolg" einer Volkswirtschaft? Lieber "heile Natur" als "gute Infrastruktur" (z.B. immer Strom und so weiter). Und sind spirituelle Lebensentwürfe dann auch "irre", weil nicht materialistisch orientiert? Klar, die "Energiewende" wurde von vielen deutschen Parteien teils stark vermurkst in den letzten 10-20 Jahren, aber das ist doch eine ganz andere Problemebene als die der grundsätzlichen Gewichtungen.