Agape hat geschrieben:Könnte es nicht manchmal auch sein, dass etwas als Last empfundenes nicht nur die Auswirkung einer inneren Unordnung, sondern deren eigentliche Ursache wäre? Dass zum Beispiel ein Mensch über längere Zeit hinweg an manches stets mit Widerstand/-willen herangegangen war, anstatt mit Freude und Leichtigkeit und ihn dies allmählich in immer grössere innere Unordnung gebracht hätte?
Freude, innere Leichtigkeit kommt wieder aus bestimmten inneren Zuständen, würde ich sagen. Viele Lasten werden von außen herangetragen z.B. als "eine Version von im Grunde unvermeidbarem Sachzwang" oder z.B. auch "anständige Leute tun das". Es wird oft kaum erfasst, welchen Einfluß es für sie haben kann sich in bestimmte Anstrahlungsbeziehungen zu begeben. Und daß das hingenommen wird, trotz des eigenen Innenerlebens hat wohl auch oft mit einem von bekannten Sektenstrukturen dominiertem menschlichen Umfeld und von diesem betriebener systematischer Verdummung zwecks größerer Fügsamkeit zu tun. Aus solchen teuflischen Verstrickungen herauszukommmen ist nach dem Empfinden vieler wohl nicht einfach. Und doch ist da meist noch teils ein intaktes Teilempfinden in den Menschen. Es wäre für ihre Seele auch schlimm, wenn nicht.
Ja, "früheres zu viel", aber weshalb?
Das was war wirkt in ihnen nach, hat sich in mancherlei Hinsicht in ihnen manifestiert.
Kann etwas, das innerlich als Freude erlebt und aus dieser getan wird "zu viel" sein? Oder wurde und wird es nur als "zu viel" empfunden, weil diese Freude fehlt(e)?
Eher das Zweite? Oder es liegt zunächst eine allgemeinere Entkräftung vor.
Und weil die nötige Entschiedenheit nicht aufgebracht wurde, gegenüber Dingen/Menschen/Situationen, die als "Dauerlast" empfunden worden waren, entweder eine andere innere Haltung einzunehmen - oder nicht länger daran festzuhalten und sich anders zu orientieren - auch wenn dies mit scheinbaren Einschränkungen/Verlusten verbunden gewesen wäre?
Sich tiefgreifender umzuorientieren bedarf ja schon auch ein Erkennen von verschiedenen Ebenen. Aber oft wird mehr vor allem das ganz Oberflächliche gesehen und kaum mehr. Daher ist es oft so, daß gründliche Unorientierung, auch die damit zusammenhängende Selbstreflektion Jahre braucht. Und bleiben die Leute dann dabei? So mancher entdeckt ja auch, daß er manche materielle Vorzüge (vielerlei "Vergnügungen", in denen Kraft eben lieber genutzt wird als für "Stille", dafür auch zum Zweck des Guten für andere selbst ein "Potenzial zu halten") doch für sich als bedeutender empfindet.
Wenn dies für jemanden zutreffen würde, könnte vielleicht ein erster Schritt zu mehr Freiraum sein, wenn es gelänge, für sich (und letztendlich auch gemeinsam mit anderen) mehr innere Freude zu leben. Woran könnte sich beispielsweise jemand erfreuen, der sich für ein Mitwohnen in einer Gemeinschaft interessieren würde, die sich Schriftkommunikation auf die Fahne geschrieben hat? Würde so jemand diese als Last empfinden können?
Wir wissen ja, oft wird diese von Leuten nicht von Herzen als Wert erkannt.