Geordnete Zufriedenheit

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Marsianer
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » So 15. Jan 2023, 17:25

Agape hat geschrieben:Weshalb nicht? Dies könnte ja vor der Verkörperung schon bestanden haben?

Mir ging es um Eindrücke aus direkter Beobachtung, nicht um theoretische Erwägungen. Da könnte auch gesagt werden: Sie sind oft noch nicht so stark ins Fleisch hineingelebt und dessen Menge ist auch noch nicht so schwer.
Ich meine damit einen inneren Zustand, der bewirken würde, dass ein Kind sich nur oberflächlich mit seinen Bezugspersonen beschäftigen mag. Also eher vorwiegend auf Versorgung ausgerichtet,

Hm, die Komponente gibt es sicherlich, aber ihre Bedürfnisstruktur ist meist noch viel schlichter strukturiert und sie daher offenherziger, in der Regel noch nicht weit so verkorkst und innerlich verkommen (und darin in der Regel auch ungeordnet) wie viele "Erwachsene"?
weniger auf ein Interesse daran, wie die Bezugspersonen sonst geartet sind, weshalb sie zum Beispiel traurig sind, wenn sie dem Kind so erscheinen. Dass es dann eher vielleicht von sich aus nachfragt?

Du meinst manche "komplzierte Zustände" sind ihm noch nicht so verständlich? Vielleicht weil diese wegen Ungeordnetheit der "Erwachsenen" kompliziert daherkommen?

Agape
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Agape » So 15. Jan 2023, 21:35

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ich meine damit einen inneren Zustand, der bewirken würde, dass ein Kind sich nur oberflächlich mit seinen Bezugspersonen beschäftigen mag. Also eher vorwiegend auf Versorgung ausgerichtet,

Hm, die Komponente gibt es sicherlich, aber ihre Bedürfnisstruktur ist meist noch viel schlichter strukturiert und sie daher offenherziger, in der Regel noch nicht weit so verkorkst und innerlich verkommen (und darin in der Regel auch ungeordnet) wie viele "Erwachsene"?

Worin könnte denn beispielsweise begründet sein, dass es einige Kinder gibt, die auffällig mehr schreien als andere? Nicht immer sind solche Auffälligkeiten wohl physischer Art, in Krankheit, Müdigkeit, Hunger, Bauchkrämpfen etc. begründet? Wären nicht auch seelische Ursachen dafür denkbar?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:weniger auf ein Interesse daran, wie die Bezugspersonen sonst geartet sind, weshalb sie zum Beispiel traurig sind, wenn sie dem Kind so erscheinen. Dass es dann eher vielleicht von sich aus nachfragt?

Du meinst manche "komplzierte Zustände" sind ihm noch nicht so verständlich? Vielleicht weil diese wegen Ungeordnetheit der "Erwachsenen" kompliziert daherkommen?

Vielleicht? Jedenfalls sind sie für das Kind verstandesmässig noch nicht ganz erschlossen. Aber würde dies unbedingt ausschliessen, dass ein bestimmtes Kind auf seelischer Ebene manches bei Erwachsenen wahrnimmt, während andere Kinder solchen Eindrücken gegenüber eher verschlossen sind?
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Marsianer
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » So 15. Jan 2023, 22:35

Mir ging es eher um die Masse der Menschen, typische verbreitete Entwicklungen von Kind zu "fortpflanzungsfähig" und noch darüber hinaus.

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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Agape » Do 26. Jan 2023, 16:36

viewtopic.php?f=2&t=209

Marsianer hat geschrieben:Die allermeisten Menschen erlebe ich als nicht im Lot, oft auch heftig in innerer Unordnung. Solche Menschen würden die Chance zu mehr Freiraum wohl oft dazu nutzen für sich mehr Ruhe zu haben, weniger zu tun, was sie anstrengt. Vieles ist nach ihrem Empfinden Last, das sie lieber vermeiden oder vielleicht angehen, weil sie es vernünftig finden, aus praktischen Gründen sinnvoll.

Könnte es nicht manchmal auch sein, dass etwas als Last empfundenes nicht nur die Auswirkung einer inneren Unordnung, sondern deren eigentliche Ursache wäre? Dass zum Beispiel ein Mensch über längere Zeit hinweg an manches stets mit Widerstand/-willen herangegangen war, anstatt mit Freude und Leichtigkeit und ihn dies allmählich in immer grössere innere Unordnung gebracht hätte?

Diese Menschen empfinden eher ein Zuviel an Input und wenn sie in eine Situation von Gemeinschaftsleben kommen, dann wirkt sich das aus. Im Gemeinschaftsleben dann Dinge zu klären abzumachen ist dann eher etwas, das aus solchen praktischen Gründen getan wird. Sie finden es eher angenehm, wenn es dann abgehakt werden kann, weil sie eben allgemein ein "Zuviel" erleben, früheres "Zuviel" und dessen erzeugte innere Zerrüttung noch mit sich herumtragen und bestenfalls langsam aufarbeiten.

Ja, "früheres zu viel", aber weshalb? Kann etwas, das innerlich als Freude erlebt und aus dieser getan wird "zu viel" sein? Oder wurde und wird es nur als "zu viel" empfunden, weil diese Freude fehlt(e)? Und weil die nötige Entschiedenheit nicht aufgebracht wurde, gegenüber Dingen/Menschen/Situationen, die als "Dauerlast" empfunden worden waren, entweder eine andere innere Haltung einzunehmen - oder nicht länger daran festzuhalten und sich anders zu orientieren - auch wenn dies mit scheinbaren Einschränkungen/Verlusten verbunden gewesen wäre?

Wenn dies für jemanden zutreffen würde, könnte vielleicht ein erster Schritt zu mehr Freiraum sein, wenn es gelänge, für sich (und letztendlich auch gemeinsam mit anderen) mehr innere Freude zu leben. Woran könnte sich beispielsweise jemand erfreuen, der sich für ein Mitwohnen in einer Gemeinschaft interessieren würde, die sich Schriftkommunikation auf die Fahne geschrieben hat? Würde so jemand diese als Last empfinden können?
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » Fr 27. Jan 2023, 18:51

Agape hat geschrieben:Könnte es nicht manchmal auch sein, dass etwas als Last empfundenes nicht nur die Auswirkung einer inneren Unordnung, sondern deren eigentliche Ursache wäre? Dass zum Beispiel ein Mensch über längere Zeit hinweg an manches stets mit Widerstand/-willen herangegangen war, anstatt mit Freude und Leichtigkeit und ihn dies allmählich in immer grössere innere Unordnung gebracht hätte?

Freude, innere Leichtigkeit kommt wieder aus bestimmten inneren Zuständen, würde ich sagen. Viele Lasten werden von außen herangetragen z.B. als "eine Version von im Grunde unvermeidbarem Sachzwang" oder z.B. auch "anständige Leute tun das". Es wird oft kaum erfasst, welchen Einfluß es für sie haben kann sich in bestimmte Anstrahlungsbeziehungen zu begeben. Und daß das hingenommen wird, trotz des eigenen Innenerlebens hat wohl auch oft mit einem von bekannten Sektenstrukturen dominiertem menschlichen Umfeld und von diesem betriebener systematischer Verdummung zwecks größerer Fügsamkeit zu tun. Aus solchen teuflischen Verstrickungen herauszukommmen ist nach dem Empfinden vieler wohl nicht einfach. Und doch ist da meist noch teils ein intaktes Teilempfinden in den Menschen. Es wäre für ihre Seele auch schlimm, wenn nicht.
Ja, "früheres zu viel", aber weshalb?

Das was war wirkt in ihnen nach, hat sich in mancherlei Hinsicht in ihnen manifestiert.
Kann etwas, das innerlich als Freude erlebt und aus dieser getan wird "zu viel" sein? Oder wurde und wird es nur als "zu viel" empfunden, weil diese Freude fehlt(e)?

Eher das Zweite? Oder es liegt zunächst eine allgemeinere Entkräftung vor.
Und weil die nötige Entschiedenheit nicht aufgebracht wurde, gegenüber Dingen/Menschen/Situationen, die als "Dauerlast" empfunden worden waren, entweder eine andere innere Haltung einzunehmen - oder nicht länger daran festzuhalten und sich anders zu orientieren - auch wenn dies mit scheinbaren Einschränkungen/Verlusten verbunden gewesen wäre?

Sich tiefgreifender umzuorientieren bedarf ja schon auch ein Erkennen von verschiedenen Ebenen. Aber oft wird mehr vor allem das ganz Oberflächliche gesehen und kaum mehr. Daher ist es oft so, daß gründliche Unorientierung, auch die damit zusammenhängende Selbstreflektion Jahre braucht. Und bleiben die Leute dann dabei? So mancher entdeckt ja auch, daß er manche materielle Vorzüge (vielerlei "Vergnügungen", in denen Kraft eben lieber genutzt wird als für "Stille", dafür auch zum Zweck des Guten für andere selbst ein "Potenzial zu halten") doch für sich als bedeutender empfindet.
Wenn dies für jemanden zutreffen würde, könnte vielleicht ein erster Schritt zu mehr Freiraum sein, wenn es gelänge, für sich (und letztendlich auch gemeinsam mit anderen) mehr innere Freude zu leben. Woran könnte sich beispielsweise jemand erfreuen, der sich für ein Mitwohnen in einer Gemeinschaft interessieren würde, die sich Schriftkommunikation auf die Fahne geschrieben hat? Würde so jemand diese als Last empfinden können?

Wir wissen ja, oft wird diese von Leuten nicht von Herzen als Wert erkannt.


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