Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

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Marsianer
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » So 12. Jan 2025, 21:03

Agape hat geschrieben:Aber Agapeliebe würde vermutlich einer Bereitschaft ohne Bedingungen/Erwartungen entsprechen?

Wenn es um Liebe im Zusammenhang mit einem Gefühl ginge, würde das nicht anders sein, wenn solche Tat sinnvoll möglich wäre? Es würde sich auf das Gefühl einer Bereitschaft auswirken, wenn sich z.B. 10 Jahre keine solche Situation ergeben würde? Wenn es sich trotz wahrgenommener Nöte anderer nicht ergeben würde oder wenn vielleicht auch keine Nöte andererer wahrgenommen würden.
Verbunden mit einem sich gegenüber dem der Bereitschaft änderndem Gefühl?

„Nach“ dem tätig geworden sein meinst Du?

Hm, könnte man wohl so sagen. Es geht um gefühlsmäßige Veränderungen, wenn es über Bereitschaft zur möglichen Tat ginge.
Bereitschaft wäre ja eine Voraussetzung „davor“ (eher ein Zustand)?

Vielleicht? Manche tun in Situationen aber wohl auch einfach?
Jedoch „nährt“ sich Agapeliebe von einem „Gefühl“ tätig zu werden/geworden zu sein? Oder fliesst Agapeliebe eher unentwegt, ohne dabei eigene Gefühle in den Vordergrund zu stellen?

Tja?
Vielleicht ist meine Wahrnehmung falsch, dass ich „wahre“ Agapeliebe als von Anstrahlungsverbindungen eher unabhängig sehe (nicht von einem Mangelzustand angetrieben)?

Du meinst vielleicht, daß dabei vom Agapeliebenden eher nicht der Drang nach Linderung eines eigenen solchen Mangels treibend wäre. Aber Anstrahlungsverbindungen so wie ich sie verstehe finden nicht speziell nur statt, weil Menschen solchen Mangel in sich stillen möchten. Häufig aber doch, weil das auf der heutigen Erde ein sehr großes Thema ist wegen des Zustands sehr vieler Leute. Auch lichte Wesen, die aus Fülle sind, haben zwischeneinander Anstrahlungsbeziehungen, dann aber nicht aus einem solchen Mangeldrang, aus "Hungersnot".
Du hältst es für möglich, dass ein Mensch, dessen Lebenspriorität weltlicher Wohlstand wäre, ein „wahrhaftig“ offenes Herz für die „weltliche Not“ anderer hätte?

Ich meine, daß auch noch weltliche Leute von Agapeliebe betrieben sein können, auch wenn ihr weltlicher Horizont vieles wohl noch nicht so recht erkennen würde. Der Horizont des Erkennens wäre das eine, ein Agapeempfinden ein anderes.
Eine eher „aktiv“ nach aussen gerichtete Bereitschaft (aus Agape) würde vermutlich nicht einfach „vergehen“, sondern sich möglicherweise zugunsten einer „heiligen“ Ruhe/Gelassenheit wandeln - zu einer „stillen“ Kraft, die jederzeit „wachgerufen“ und gezielt zum Einsatz kommen kann, wenn es „auch“ Gottes Willen entspricht.

Hm.

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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » Mo 13. Jan 2025, 15:16

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Aber Agapeliebe würde vermutlich einer Bereitschaft ohne Bedingungen/Erwartungen entsprechen?

Es würde sich auf das Gefühl einer Bereitschaft auswirken, wenn sich z.B. 10 Jahre keine solche Situation ergeben würde? Wenn es sich trotz wahrgenommener Nöte anderer nicht ergeben würde oder wenn vielleicht auch keine Nöte anderer wahrgenommen würden.

Könnte es denn nicht auch sein, dass der „Knackpunkt“ darin läge, aufgrund von Agapeliebe, die in einem Wesen fest verankert (und „mehr“ als nur ein Gefühl) wäre, sich die Bereitschaft trotz einem offenbar „nicht gewollt/wertgeschätzt und in Anspruch genommen werden“, nicht verringern würde, weil sie eben „aus Gott“ wäre und deswegen nicht verginge? So - wie die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen niemals vergeht, auch wenn der Grossteil dieser sie mit Füssen tritt?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Vielleicht ist meine Wahrnehmung falsch, dass ich „wahre“ Agapeliebe als von Anstrahlungsverbindungen eher unabhängig sehe (nicht von einem Mangelzustand angetrieben)?

Du meinst vielleicht, daß dabei vom Agapeliebenden eher nicht der Drang nach Linderung eines eigenen solchen Mangels treibend wäre.

Auch lichte Wesen, die aus Fülle sind, haben zwischeneinander Anstrahlungsbeziehungen, dann aber nicht aus einem solchen Mangeldrang, aus "Hungersnot".

Ja.
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » Mi 15. Jan 2025, 10:59

Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Aber Agapeliebe würde vermutlich einer Bereitschaft ohne Bedingungen/Erwartungen entsprechen?

Es würde sich auf das Gefühl einer Bereitschaft auswirken, wenn sich z.B. 10 Jahre keine solche Situation ergeben würde? Wenn es sich trotz wahrgenommener Nöte anderer nicht ergeben würde oder wenn vielleicht auch keine Nöte anderer wahrgenommen würden.

Könnte es denn nicht auch sein, dass der „Knackpunkt“ darin läge, aufgrund von Agapeliebe, die in einem Wesen fest verankert (und „mehr“ als nur ein Gefühl) wäre, sich die Bereitschaft trotz einem offenbar „nicht gewollt/wertgeschätzt und in Anspruch genommen werden“, nicht verringern würde, weil sie eben „aus Gott“ wäre und deswegen nicht verginge? So - wie die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen niemals vergeht, auch wenn der Grossteil dieser sie mit Füssen tritt?

Offenbar eher nicht - möglicherweise deswegen?
Marsianer (an anderer Stelle) hat geschrieben:Um im Bild zu bleiben ist es vielleicht so als ob ein Trieb aus dem großen Wurzelballen (es gibt ja Pflanzen, die sich über Kilometer weit ausdehnen, oben ganz viele Triebe, vielleicht Bäume, unten ein Wurzelballen) hier und da in einen finsteren Ort wächst. Bleibt es dort bei der Finsternis, auch wenn der Trieb zu Licht anregt, dann geht er eben wieder ein. Den großen Wurzelballen stört das kaum. Gelingt es Licht anzuregen, bringt der Trieb Früchte hervor, maßgeblich gespeist von der Kraft des ganzen Wurzelballens, die man dort essen könnte, um mehr zu Kräften zu kommen, nicht nur überwiegend von Kannibalismus abhängig zu sein.
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » Mi 15. Jan 2025, 20:07

Ja, das kann als zusammenhängend betrachtet werden. Eigentlich ginge es bei der Überlegung aber noch über das genannte Beispiel hinaus in Situationen anders als in dieser Welt, in denen es gar kein derartiges Tun gäbe. Eine Bereitschaft zu einem Tun würde sich ja noch immer in etwas bewegen, in dem es solcherlei Tun überhaupt auch gäbe.

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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » Mi 15. Jan 2025, 20:48

Marsianer hat geschrieben:Eigentlich ginge es bei der Überlegung aber noch über das genannte Beispiel hinaus in Situationen anders als in dieser Welt, in denen es gar kein derartiges Tun gäbe. Eine Bereitschaft zu einem Tun würde sich ja noch immer in etwas bewegen, in dem es solcherlei Tun überhaupt auch gäbe.

Eine Seele „diesseits“ der Schwelle hat ja prinzipiell die Möglichkeit, sich „gegen“ oder „für“ die Bereitschaft zu einem Tun zu entscheiden. Diese Möglichkeit gäbe es wohl „jenseits“ der Schwelle nicht mehr, da es offenbar gar kein solches Tun mehr gibt. Gibt es stattdessen etwas anderes, wozu sich die Seele „jenseits“ der Schwelle entscheiden kann - oder gäbe es dort möglicherweise nichts mehr in ähnlichem Sinne zu entscheiden? Wie anders würde sich wohl „Liebe“ äussern“?
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » Do 16. Jan 2025, 10:37

Da wäre ersteinmal die Frage, um was für eine Schwelle es denn gehen sollte. Lorbers "Jenseits der Schwelle" bezieht sich etwa auf die Schwelle ins "Jenseits", wo dann auch so einiges getan wird.

Eine Seinsebene ohne "Tun" ist wohl allgemein schwer vorstellbar. Also wäre es wohl einfacher ersteinmal zu versuchen zu beschreiben, was ich unter "Tun" einordnen würde.

Heutige Menschen auf der Erde tun meit ständig etwas, das wäre wohl recht klar. Aber wäre "Leben im Flow" auch ein "Tun" in diesem Sinn? "Tun" würde hier für mich eventuell mit einer Haltung zusammenhängen. "Flow" stünde wohl für etwas, das eine gewisse Verbundenheit mit "Spirituellem" atmet, was nicht unbedingt mit dem einen Schöpfergott im jüdisch-christlichen Sinne zu tun haben müßte und öfters wohl auch weniger hat als mehr um "Natürliches". Andere Menschen spüren wohl oft verschieden drängend allerlei Bedürfnisse, Pflichten und so weiter, wegen denen sie in einem sich öfters wohl mühenden, sorgenden Tun anderem entgegenstemmen. Im "Flow" können die Verhältnismäßigkeiten des Lebens weniger verwirrt sein. Es ist auch darin Tun, aber näher an Intuition.

Auch im Jenseits gibt es Tun, wobei sich die inneren Zustände der Wesen ebenfalls unterscheiden. Auch in lichten Geistschöpfungen gibt es in gewisser Weise tun, auch ohne linear verlaufende Zeit. Not wäre dort nicht im Sinne wie in diesem Kosmos, es würde eher getan (so manches verändert, neu erschaffen) aus Freude, in Seligkeit.

Wie sollte ein Geschaffenes leben ohne mit Tun zu leben? Tun würde aus Verbindungen, Begegnungen zu anderen Wesen resultieren. Im gewissen Enthobensein daraus könnte ein Geschöpf alleine zum einzigen Schöpfergott noch insofern Verbindung haben. Nicht im Sinn einer völligen Abtrennung und dann Nichtwahrnehmung anderer Schöpfung, sondern einer gewissen Distanz zu solcher und zum Treiben in den Schöpfungen. Da wäre dann insofern kein Tun mehr wie im anderen?

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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » Do 16. Jan 2025, 20:03

Marsianer hat geschrieben:Da wäre ersteinmal die Frage, um was für eine Schwelle es denn gehen sollte.

Zitat aus einem anderen, nicht öffentlichen Thread:
Anstrahlung ist etwas, das in diesem Universum eine große Rolle spielt und auch in der laut NO ja nicht linear zeitlichen, aber veränderlichen Geistschöpfung. "Liebe zu Gott" wäre auch in diesem Rahmen zu sehen? Wenn dieser Eindruck von mir jenseits einer Schwelle zu solchem Tun liegt, dann würden diese Dinge sich so wie sie auf der anderen Seite erlebt würden nicht mehr darstellen. Ein Wirken über diese Schwelle fände auf dieser Seite leise, in gewisser Weise beiläufig statt. Aufgrund dieses anderen Erfahrens ergibt sich wohl die andere Art von Nähe zu anderem auf der anderen Seite der Schwelle.

Heutige Menschen auf der Erde tun meist ständig etwas, das wäre wohl recht klar.

Andere Menschen spüren wohl oft verschieden drängend allerlei Bedürfnisse, Pflichten und so weiter, wegen denen sie in einem sich öfters wohl mühenden, sorgenden Tun anderem entgegenstemmen.

Beispielsweise könnte man ein solches Tun vielleicht als „funktionell“, als „reaktiv“ oder „kompensierend“ bezeichnen? Manche Menschen „wissen“ auch gar nicht richtig, was sie tun.

"Flow" stünde wohl für etwas, das eine gewisse Verbundenheit mit "Spirituellem" atmet

Aus dieser Verbundenheit heraus würde ein Tun vermutlich weniger auf die irdische (materielle) Existenz bezogen sein, sondern wäre eher auf Geistig-Seelisches, Feinstoffliches ausgerichtet, gegebenenfalls auch unter Einbezug der Intuition.

Im gewissen Enthobensein daraus könnte ein Geschöpf alleine zum einzigen Schöpfergott noch insofern Verbindung haben. Nicht im Sinn einer völligen Abtrennung und dann Nichtwahrnehmung anderer Schöpfung, sondern einer gewissen Distanz zu solcher und zum Treiben in den Schöpfungen. Da wäre dann insofern kein Tun mehr wie im anderen?

Wenn ein gewisses Tun durch„Enthobensein“ weggefallen wäre und auch die anfangs erwähnte „Anstrahlung“ keine Rolle mehr spielen würde, inwiefern würde „Liebe“ noch so verstanden werden können wie zuvor? Wäre sie möglicherweise „umfassender“?
Zwischen dem Sein und Wesen Gottes wird unterschieden, weil zwischen der Unendlichkeit und der Liebe Gottes ein Unterschied besteht. Die Unendlichkeit bezieht sich auf das göttliche Sein, die Liebe auf das göttliche Wesen. Das göttliche Sein ist umfassender als das göttliche Wesen, ebenso die Unendlichkeit umfassender als die Liebe Gottes.

https://prophetia.org/index.php?title=Gott#Sucht_nur_die_Liebe
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » Do 16. Jan 2025, 21:41

Agape hat geschrieben:Wenn ein gewisses Tun durch„Enthobensein“ weggefallen wäre

Eher eine Voraussetzung dazu?
inwiefern würde „Liebe“ noch so verstanden werden können wie zuvor?

Tja, gar nicht?
Wäre sie möglicherweise „umfassender“?

Oder wäre sie nicht?
Die Unendlichkeit bezieht sich auf das göttliche Sein,

Aha.
die Liebe auf das göttliche Wesen. Das göttliche Sein ist umfassender als das göttliche Wesen, ebenso die Unendlichkeit umfassender als die Liebe Gottes.

Und würde demnach das Sein Liebe umfassen, oder wäre die Liebe als Teil seines Wesens außerhalb seiner Unendlichkeit des Seins?

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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » Fr 17. Jan 2025, 14:10

Sein

Zwischen dem Sein und Wesen Gottes wird unterschieden, weil zwischen der Unendlichkeit und der Liebe Gottes ein Unterschied besteht. Die Unendlichkeit bezieht sich auf das göttliche Sein, die Liebe auf das göttliche Wesen. Das göttliche Sein ist umfassender als das göttliche Wesen, ebenso die Unendlichkeit umfassender als die Liebe Gottes. Deshalb wird auch der Ausdruck "unendlich" zur näheren Bestimmung des Wesens und der Eigenschaften Gottes gebraucht, die sämtlich "unendlich" heißen. So nennt man die göttliche Liebe, Weisheit und Macht in gleicher Weise unendlich. Damit ist nicht gesagt, das Sein Gottes sei früher dagewesen, aber es durchdringt das göttliche Wesen als ein damit zusammenhängender, bestimmender, bildender und zugleich erhebender Bestandteil.[17] Unendlichkeit, Unermesslichkeit und Ewigkeit gehören zum göttlichen Sein; Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart zum göttlichen Wesen.[18]

Das Göttliche Sein ist das Sein selbst, aus dem alles entspringt, und das wiederum in allem sein muss, damit es sei. Nicht auch nur ein Pünktchen der geistigen und natürlichen Welt hätte anders entstehen können, als aus dem Göttlichen Sein. Das Sein Gottes kann nicht anders beschrieben werden, als das in sich Selbständige, das somit das Erste und den Urgrund darstellt, aus dem alles entstammt, weil es über jede Vorstellung des menschlichen Denkens erhaben ist, denn menschliches Denken vermag nur Erschaffenes und Endliches zu erfassen, nicht aber das Unerschaffene und Unendliche, also das göttliche Sein. Man kann auch nicht sagen, dass Gottes Sein von sich selbst stamme, weil dieser Ausdruck ein Früheres, eine Zeit, voraussetzt. Der Begriff der Zeit hat aber nichts gemein mit dem Begriff des Unendlichen, zudem würde eine solche Ausdrucksweise auch einen anderen Gott, sozusagen einen Gott von Gott, voraussetzen, beziehungsweise die Vorstellung, dass Gott Sich Selbst gebildet habe, mithin nicht der Unerschaffene und Unendliche wäre. Das göttliche Sein und Bestehen vermag kein anderes Göttliches hervorzubringen, das ebenfalls Sein und Bestehen in sich selbst hätte. Folglich ist ein anderer Gott desselben Wesens nicht möglich.[19]

Die Vernunft kommt durchaus nicht von alleine darauf, dass Gott das Selbst, das alleinige Eine und das Erste ist, genannt das Sein und Bestehen in sich, aus dem alles stammt, was da ist und besteht. Deswegen hat Gott Sein Wort gegeben.[20]

Alles, was irgendeine Dasein hat, kann nicht anders bestehen als durch einen gewissen beständigen Kampf. Jedes Dasein, das göttliche nicht ausgenommen, hat in sich lauter Gegensätze, als verneinende und bejahende, die sich einander stets so entgegenstehen wie Kälte und Wärme. Diese streitenden Gegensätze in Sich Selbst besaß Gott von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogendsten Verhältnissen; Sein Sein ist dadurch ein vollkommenes.[21]

[...]

Gott, der Vater, ist ein Geist und kann mit den fleischlichen Augen nicht gesehen werden. Wenn Er aber gesehen werden will, dann öffnet Er dem Menschen, der Ihn sehen soll, die inneren Augen des Geistes, und dann kann der Geistmensch durch den Fleischmensch hindurch Gott sehen und hören wie einen natürlichen Menschen, den man erst dann als den Herrn erkennt, bis Er sich offenbart. In den alten Zeiten ist das öfters geschehen, bei Abraham, Sarah, Lot, den Bewohnern Sodoms, dem Manoach und seiner Gattin, Josua, Maria, Elisabeth und überhaupt bei den Propheten. Heutzutage geschieht das selten, damit die Menschen nicht zum Glauben gezwungen werden. Wenn der Herr nicht gesehen werden will, dann kann der Mensch tun was er will, er vermag Ihn nicht zu erschauen.[156] Auch wenn der Herr inmitten der Engel erschient, so nicht in Begleitung einer Menge, sondern als eine Person in engelhafter Gestalt. Daher kommt es, dass der Herr im Wort (AT) auch ein "Engel" heißt.[157] Als Engel unterscheidet sich der Herr von anderen Engeln durch das Göttliche, das durch die angenommene Gestalt hindurchscheint.[158]

[...]

Gott und auch vollkommene Himmelsbürger wie Petrus und Johannes handeln und sprechen in zahllosen Welten, d.h. jeder ist zugleich an zahllosen Orten und wenn er sich an einem Ort befindet, dann fehlt er nicht an einem anderen. Gott und jeder vollkommene Himmelsbürger ist aber dennoch eins und seine Wirkung dieselbe, ähnlich wie die Sonne in ihrer Einheit und Wirkung nicht geteilt oder geschwächt wird, wenn ihr Bild von zahllosen Spiegeln gleichwirkend reflektiert wird. (nach Johannes)[165]

https://prophetia.org/index.php?title=Gott

Zum "göttlichen Wesen" würden dort offenbar auch dann Eigenschaften in Zusammenhang mit Tun genannt.

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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » Sa 18. Jan 2025, 12:37

Marsianer hat geschrieben:
Die Unendlichkeit bezieht sich auf das göttliche Sein, die Liebe auf das göttliche Wesen. Das göttliche Sein ist umfassender als das göttliche Wesen, ebenso die Unendlichkeit umfassender als die Liebe Gottes.

Und würde demnach das Sein Liebe umfassen, oder wäre die Liebe als Teil seines Wesens außerhalb seiner Unendlichkeit des Seins?

Die Liebe wäre als Teil seines Wesens ausserhalb seiner Unendlichkeit des Seins. Wobei ich vermute, dass dies nicht bedeutet, dass stattdessen etwas wäre, was als „Nicht-Liebe“ bezeichnet werden könnte.
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Agape » So 19. Jan 2025, 18:07

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:inwiefern würde „Liebe“ noch so verstanden werden können wie zuvor?
Wäre sie möglicherweise „umfassender“?

Oder wäre sie nicht?

Wäre das "Erschauen" Gottes den Urgeistwesen vielleicht möglich gewesen, wenn sie ihren Schöpfer nicht (nur) als Liebesquelle, sondern (auch) in seinem unendlichen Sein erkannt hätten?
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Re: Liebe o. Agape setzt Tun voraus?

Beitragvon Marsianer » So 19. Jan 2025, 18:28

Agape hat geschrieben:Wobei ich vermute, dass dies nicht bedeutet, dass stattdessen etwas wäre, was als „Nicht-Liebe“ bezeichnet werden könnte.

Jemand könnte mit "Nicht-Liebe" alles meinen, was nicht Liebe wäre. Oder jemand könnte damit das Gegenteil von Liebe meinen. Letzteres würde ich nicht so sehen, wobei man sich aber auch fragen könnte, worin dieses denn das Gegenteil von Liebe sein sollte. Wenn Liebe eben ein situativ mögliches Tun voraussetzen würde, dann wäre soetwas vielleicht schon eine Art Gegenstück?
Wäre das "Erschauen" Gottes den Urgeistwesen vielleicht möglich gewesen, wenn sie ihren Schöpfer nicht (nur) als Liebesquelle, sondern (auch) in seinem unendlichen Sein erkannt hätten?

Die Frage kann man stellen. Ich vermute mal, das stand ihnen "zu der Zeit" nicht offen? So wie es wohl lichten Geistwesen, also Engeln insofern wohl nicht offensteht?


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