Marsianer hat geschrieben:In der Konsumsektenblase wird dieser Normlebensrahmen sicherlich als genau das vermittelt. Letztlich eine Selbstverständlichkeit, die einzige Möglichkeit sein Dasein zu strukturieren. Wer das nicht tut, wird wohl schon oft Druck, Gewalt ausgesetzt wie es für repressive Sekten gegenüber "Ketzern", "Irregeleiteten" nicht überraschend ist.
Ja genau, teilweise sind die Deutschen so. Manche möchten zB unbedingt vermeiden im Bürgergeldbezug zu enden, das ist etwas wofür man sich schämen muss, wenn jemand das bezieht. Gewalt wäre hier das Verurteilen dafür, wenn man Geld von dort bezieht. Das äußert sich in schimpfen über die " faulen Bürgergeldbezieher " und wünschen von härteren Regeln und weniger Gnade für solche. : ) So eine habe ich auch bei der Arbeit, die oft stolz erzählt, dass sie das nie nötig hatte oder nur einmal ganz kurz. Dabei sind ja nicht alle faul. Selbst wenn sie arbeiten gehen und noch aufstocken lassen müssen beim JB, gönnen sie es ihnen nicht. Manche sind so, nicht alle. Ist ja klar. Ich werde hoffentlich auch mal wieder welche kennenlernen, die nicht so menschenverachtend sind. Und ich habe solche Eigenschaft sicher selbst. Sonst würde ich andere deswegen nicht verurteilen.
Und anstrengende Wesenszüge haben auch andere Völker.
Sie gehen zur Arbeit weil es die meisten machen. Sie kaufen sich ein Haus, weil es die meisten machen. Sie kaufen sich das neueste Handy weil es viele haben oder viele machen.
Marsianer hat geschrieben:Eher wegen Druck gegen Abweichendes? Vielleicht weil es sie dahin zieht Bestätigung bei anderen Menschen zu finden?
Genau. Sie möchten nicht ausgestoßen werden von der Herde, daher möchten sie möglichst konform sein mit dem was die Freunde, Nachbarn verlangen oder tun.
Marsianer hat geschrieben:Ich würde sagen, Deutsche haben schon öfters gewisse menschenverachtende Züge in ihrem Erwarten von Konformität und haben Probleme im Umgang mit anderen auch vor allem erstmal den Menschen zu sehen.
Ja genau, das erwarten von Konformität. Sie schreiben auch viel vor, setzen andere unter Druck wenn die Nachbarn zB den Rasen nicht kurz genug gemäht haben. Sprechen den womöglich auch drauf an. Menschenverachtend trifft es auf jeden Fall. Weil sie wegen so etwas den Menschen verachten. Ich kenne so eine, die wegen solchen "Fehlern" andere verachtet. Ich kann es dann immer nicht glauben oder verstehen. Ja, das ist das Problem, sie können nicht erstmal den Menschen sehen. Wie ist jemand, zählt das nicht mehr, als ob jemand den Rasen immer kurz mäht ? Das ist schon eigenartig. Doch es gibt ja auch Ausnahmen.
Aber die, die so sind, sind echt unangenehme Mitmenschen, finde ich.
Aber ich habe auch meine Schwächen. Wenn ich mir dies immer sage oder sie erkenne, kann ich auch mitfühlender mit anderen sein, die auch Schwächen haben.
Danke nochmal für deine Antwort, manchmal tut es einfach gut, seine Gedanken mit jemanden zu teilen oder mit mehreren. Ob man sich nicht etwas täuscht oder dabei nicht selbstkritisch genug ist, spielt ja zunächst keine Rolle- diese Erkenntnisse kommen schon später. Durch die Anderen, oder man kommt von alleine darauf- nach dem Schreiben.
LG