Agape hat geschrieben:Was aus Einbildung hervorgeht
Ich bin mir nicht so ganz klar darüber, was dort damit gemeint wird. Theoretisch könnte es anders auch "sich öffnen" genannt werden? Genauso ist mir nicht so klar, was "rein spirituell" nach diesem Ansatz charakterisieren würde.
und eine Selbsttäuschung bewirkt, kann unmöglich als "echt" bezeichnet werden. Ausserdem hat hier der Teufel seine Hände im Spiel
Das sind soweit erstmal nur Deutungen der beschriebenen Situation durch die Person, die sich dort äußerte.
Passt wohl ergänzend:
Mönch Dr. theol. Arsenios Vliangoftis hat geschrieben:Um nun also zu dem Thema der Visionen und „Erfahrungen“ zurückzukehren, können wir hinzufügen, daß: Natürlich kann die Gnade Gottes die Geläuterten und Würdigen aufsuchen, wo und wann immer es ihr wünschenswert erscheint, entweder für sie oder für die Erbauung des Leibes Christi, das heißt, der Kirche. Doch können diese Erfahrungen nicht erpreßt werden, noch sind sie Selbstzweck.
Die Heiligen raten uns, nach Reue zu streben – die ebenfalls eine Gabe Gottes ist – und die nach dem hl. Isaak dem Syrer erhabener ist als alle anderen Tugenden: „…denn ihr Werk kann niemals zu Ende gebracht werden; es ist nutzbringend für jeden, sowohl für die Sünder als auch für die Gerechten, die die Rettung zu erlangen wünschen (Homilie 55 „Über Leidenschaften“, hg. Priestermönch Joachim Spetsieris, S. 220). Es sollte also die Reue sein, nach der wir trachten, und nicht die Fähigkeit, Wunder zu vollbringen – die, wenn es uns an Demut mangelt, uns ernsthaft schaden oder sogar zerstören kann.
Die Art und Weise, mit der die Heiligen die Versuchung vermeiden, „Erfahrungen“ zu begehren, besteht darin, ein demütiges Gewissen zu bewahren.
Im Leben des Altvaters Paisios vom Heiligen Berg – der 1994 entschlief – wird folgendes Geschehnis erwähnt: Eines Abends, als er wach und betend in seiner Hütte lag, dachte er, das Dach der Hütte wäre dabei, sich weit zu öffnen, und Christus würde dort erscheinen und ihn segnen. „Mein Gott, wer bin ich, daß ich so würdig wäre, Dich zu sehen?“, war der demütige Gedanke, der ihm sofort in den Sinn kam. Daraufhin verschwand die Vision, die der Teufel ihm zu zeigen vorbereitete, wie ein Blitz.
Das Kriterium für die Wahrhaftigkeit der orthodoxen Askese besteht darin, daß sie mit Gewissenhaftigkeit vollbracht wer-den sollte (ein Detail, das Altvater Paisios besonders betonte) und mit Liebe, mit Demut und Unterscheidungsvermögen, und natürlich ohne unserem persönlichen Willen zu folgen – mit anderen Worten, daß es mit Gehorsam geschieht, und, in der Tat, mit einem „freudigen Gehorsam“, um sich an die Worte eines anderen großen Altvaters unserer Zeit zu erinnern, der nun entschlafen ist: Vater Porphyrios.
https://www.monastiria.gr/yoga-und-meditation/?lang=de