Louis hat geschrieben:christ hat geschrieben:Wie geht kann man da rangehen, sich selbst vergeben zu können?
Der mittlere Weg ist ein Weg, der nicht auf einer Abscheu vor der Welt noch auf Anhaften beruht, sondern auf Offenheit und Mitgefühl.“
Welcher "mittlere" Weg? Wo siehst du einen "mittleren" Weg. Es gibt wohl einige Wege, aber was meinst du mit "mittlere" Weg?
Agape hat geschrieben:Vielleicht, indem bedingungslos auf Gottes Vergebung vertraut wird? Dass Gott weiss, wie es im Herzen eines Menschen wirklich aussieht und wie dieser Mensch zu seiner "Tat" steht? Ob dieser Mensch weiss, "was er getan hat" und es wahrhaftig bereut? Oder ob er unter Umständen dazu fähig wäre, dasselbe wieder zu tun?
Heisst Vergebung sich selbst gegenüber letztendlich, darauf zu vertrauen, dass man niemals wieder dasselbe tun würde, weil man genau weiss, "was man getan hat"?
Ja, Gott weiß, wie es im Inneren der jeweiligen Menschen aussieht. Wenn derjenige Mensch weiß, was er getan hat und es auch doof findet und blöd und "schei...e" und es ihn leidtut, dass er es tut, aber wenn solche Dinge immer wieder vorkommen und es demjenigen Menschen immer wieder danach leid tut, dass er sich nicht gut fühlt deswegen dann und dann deswegen Tränen vergießt, weil die dinge zu ihm zurückkehren. Was ist dies dann?
christ hat geschrieben:Diese Person selbst kann sich den Fehler irgendwie nicht so recht verzeihen und ist der Ansicht so nach dem Motto "wie kann er mir verzeihen, wenn es um sein Geld geht? Hat er da überhaupt noch Vertrauen zu mir, was Geld anbelangt?"
Marsianer hat geschrieben:Achso, das ist schoneinmal ein gut konkretes Beispiel, würde ich sagen.
aha. Und wie kann sich diese Person dann sich selbst verzeihen?
Marsianer hat geschrieben:Es geht in diesem Beispiel vielleicht um soetwas wie den eigenen "guten Ruf"? Es geht vielleicht um eine Sorge auf soetwas bezogen?
Vielleicht? Aber geht es vielleicht dieser Person um die Sorge, ob er derjenigen Person noch, was Geld anbelangt, vertraut oder vertrauen kann? Also wohl schon eine Art Sorge? Die Sorge, ob Derjenige dieser Person (der, der dieser Fehler unterlaufen ist) noch vertrauen kann. Also die sorge so nach dem Motto "hält er mich noch für vertrauenswürdig?" "Bin ich überhaupt noch vertrauenswürdig?"
Marsianer hat geschrieben:christ hat geschrieben:Dann stehen plötzlich die Eltern dieses Kindes vor deiner Haustür und sagen, dass du es getreten hättest und dann bekommst du Schuldgefühle
Quasi also erst in Folge einer "Anklage"?
Wenn in dem Beispiel das tretene Kind nicht zuvor schon Schuldgefühle bekommen hätte, dann wohl erst nach der "anklage". Aber ist nicht alleine die Tatsache,dass es dem Kind leidtun, indem es Schuldgefühle bekommt, dass es diese Tat bereut und sich bei geschädigten Kind entschuldigt?
Marsianer hat geschrieben:Hier ginge es um soetwas wie das Erleben, wozu man in Folge einer "Gruppendynamik" in der Lage ist?
Wohl ja. Stell dir vor, du als zb Beispiel "tretende Kind" wärst alleine unterwegs gewesen. Würdest du dann auch auf die Idee kommen, wenn man nicht "angestachelt" würde, dann ein anderen Kind zu treten, wenn es einen wohl noch nicht mal provoziert hätte?