Agape hat geschrieben:In diesem Falle hast Du wohl klare Prioritäten gesetzt. Ich gehe eher davon aus, dass Du es in der Folge auch nicht bereut hattest, auf die Meditation zu verzichten?
Ja, genau, ich musste Prioritäten setzen, bereut habe ich es nicht, genau, aber nur, weil ich mich auch so stabil, stark genug gefühlt habe, mich nicht aus meiner Mitte reißen lassen habe ( oder selbst gerissen, durch anhaften an unheilsamen Gedanken ). : ) Dieses verweilen in Gleichmut ( die sich einstellte, (ob beabsichtigt oder wie von selbst , weiß ich nicht mehr ) war da nur nicht so stark, so dass es mich manchmal schon mühe gekostet hatte, mich nicht in schwere Emotionen zu bringen.
Aber im Großen und Ganzen ging es mir da gut, oder nicht so schrecklich, wie es sonst wäre, wenn ich unheilsame Gedanken gedacht hätte. Diese waren nicht so oft da- habe ich an ihnen nicht so oft angehaftet. Oder nur kurz. Es war auch so, dass ich die soziale Kommunikation angewendet habe. Diese habe ich irgendwann mal gelernt( aber wie, weiß ich nicht mehr ). Versuchen Situationen zu ändern ( wenn sie mich stören, schädlich sind, es sich so anfühlt, also Ungerechtigkeiten, egal ob mir oder anderen gegenüber ) aber mit Respekt und selbsbwusstem, selbstbestimmten Auftreten. An sich glauben. Dass ich es ändern kann. Sich selbst Mut machen. Aber diese Kraft hat Grenzen. Ich habe es schon ein paar Male erfahren. Es kann auch sein, dass das so war, da ich nicht so sehr an mich geglaubt hatte. ( An anderen Tagen ).
Du wirst das schaffen, dich nicht aus dem Frieden bringen zu lassen ( oder Gleichgewicht ).
Und wenn Du es nicht geschafft hättest, was hättest Du dann Dir gegenüber empfunden?
Katastrophe. Ich denke, ich hätte mehr die Fehler bei anderen gesehen, wäre unglücklich, traurig über die Welt, über die Menschen.
Bei der Arbeit hätte ich mich unterdrückt gefühlt, Fehl am platz, wie ein kleines Reh unter Wölfen gefühlt und gleichzeitig an Menschen gezweifelt, an der Welt gezweifelt, ob es das Gute noch gibt. Ich hätte es nicht sehen können.
Aber zu sagen, ich habe an das Helle in mir geglaubt, war nicht genug, ich habe auch an das Heile/ Helle in allen anderen dort geglaubt, dass sie auch Frieden wollen, glücklich sein.
Das würde heissen, dass Dein Glaube in die anderen etwas Entsprechendes in ihnen bewirken würde?
Ja, so war das.
Nicht nur in die anderen Wesen. In die Welt. Vertrauen in die Welt, alles in mich, denn wir sind alle die Welt.
Hm - sind wir alle die Welt - oder sind wir hier nur vorübergehende „Besucher“? Oder lässt sich das gar nicht verallgemeinern? Sind wir das, woran wir glauben?
Es ist alles der eine Geist.
Dazu gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen.
Ich habe es nur nachgeplappert, aus dem Verstand kann ich es eh nicht begreifen. Es ist diesem viel zu kompliziert. Daher kann ich das leider gerade nicht verstehen, was der Lehrer damit meinte. Und an dem Tag, wo ich es schrieb, eigentlich auch nicht, ehrlich gesagt. Tut mir leid für das Geschwätz.
Wie du weißt, habe ich Methoden nie abgelehnt- oder zumindest einige nicht. Aber einige schon- sie haben mich nie angesprochen.
Einige wenige „Methoden“ hatten auch mich angesprochen und tun es heute noch. Ich gehe davon aus, dass diese für mich „richtig“ sind und ich es erfahren würde, wenn sie es nicht mehr wären.
Manchmal weiß ich momentan nur nicht, ob ich weiter gehen sollte.
Über das Vermeiden von Unruhe, konflikten mit anderen oder meinen emotionen von meinem Denken über andere, welche meistens nicht mehr vorhanden waren ( schwere Emotionen, Ängste, Trauer ) , hinaus zu gehen. Also mich nicht nur damit zufrieden zu geben, dass ich meinen Frieden , meine Mitte meistens bewahren konnte durch das Meditieren.Wie meinst Du das?
Einen Tag später ist mir aufgrund des anhörens eines Vortrages mit dem Thema Vertrauen in den Weg des Erwachens, aufgefallen, dass ich ja die Schwierigkeit mit anderen Menschen zusammen zu sein, meistern muss, da ich arbeiten gehen will. Es ist ein Mittel zum Zweck, um es dort auszuhalten. Aber das dies nicht der Weg des Erwachens ist. Wenn ich nur aus diesem Grund meditiere. Dass es nur einen Teil meines Lebens erleichtert, es konnte, aber das das Leben nicht nur aus der Arbeit besteht oder nur aus diesen Hindernissen und ich daher auch sonst meditieren sollte, um den wirklichen Sinn oder die wirkliche Freude zu erkennen.
Also, dass ich aus dem Mittel zum Zweck Anwenden hinaus gehen sollte. Es auch machen sollte, um mich noch mehr von den Zwängen, der Enge, welche ich mir mache oder andere mir scheinbar machen, dauerhaft zu befreien. Ich habe nur nicht mehr gesehen, dass ich dort noch nicht bin. Das ich noch ein Stück Weg vor mir habe ( ich in einer trügerischen Idylle war, sie wieder weg gehen wird ).
Mir ist manchmal nicht klar, wozu ich wieder meditieren sollte. Wenn es einem gut geht und es sogar mal ohne Meditieren möglich war, ein Gleichgewicht zu haben, nicht zu leiden, so ist es schwer zu erkennen, was es einen bringen kann. : )
Hm - im weiteren Dialog mit „Marsianer“ äussertest Du Dich meiner Empfindung nach etwas anders?
Ja genau. Es ist nur dann etwas weg ( das Leiden ) wenn ich vorher meditiere, aber nach ein paar Stunden werde ich wieder von anhaftung und dadurch schweren Emotionen gelenkt. Außer zwei Male, da war das Leiden nicht mehr so stark, auch ohne meditiert zu haben. Und ich habe nicht sehen können, das mein Leiden nur etwas weg war in diesen Stunden, aber nicht ganz. Und das ein paar Stunden oder auch mal ein paar Tage, wo es keine Hindernisse gibt, mir nicht genügen sollten. Da die hindernisse dann nur schlafen und es nicht immer alles gut laufen kann ( die äußeren umstände ) und ich ja auch lernen möchte, mit hindernissen umzugehen, ohne meditieren zu müssen. Oder lernen, das mein Glück, die Freude, das Gelassen sein, nicht mehr abhängig ist von Sinneseindrücken oder Begierden, und ich gleichmütiger werde und mit hindernissen zurecht kommen lernen muss, auch ohne zu meditieren.
Aber ich habe heute erst wieder so eine Unruhe gefühlt, wo mir ein paar Minuten achtsames, langsames Atmen und dabei sitzen, gut taten. Also ohne meditieren geht noch nicht, damit ich immer ruhig bin, fröhlich, gelassen.
Wie stehst Du nun im Zusammenhang mit der oben stehenden Antwort zum Thema „Meditieren“? Bringt es Dir etwas - oder eher nicht? Ist Deine Empfindung dazu vielleicht als „ambivalent“ zu bezeichnen? Kannst Du erkennen, wann und weshalb es etwas bringt - und wann nicht?
Ja, sie bringt mir viel, nur an manchen Tagen brachte sie mir nichts, weil ich da viel zu erwartend, zu streng, zu unenstspannt an diese ran ging, sie ausführen wollte. Dann wurde daraus auch nichts. An manchen Tagen, wo ich gerade keine Hindernisse sehen konnte, ich eine Freude spürte, oder sagen wir mal Zufriedenheit, ein Erfolgsgefühl hatte, da war mir nicht mehr klar, dass es für mich noch mehr zu lernen gibt oder, dass dieser Zustand nicht lange anhalten wird, denn die hindernisse werden wieder kommen. : )
Goldmädchen hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Eine Mauer um mich herum baue ich manchmal auch, dennoch habe ich das Empfinden, dass es mir nicht zusteht zu beurteilen, ob es sich bei anderen "um Kleinigkeiten" handelt, nur weil ich sie persönlich als Kleinigkeiten betrachte. Es dürfte ja auch manchmal umgekehrt sein, indem etwas für mich als grösseres Problem erscheint, das in den Augen anderer kaum eines Gedankens - geschweige denn einer Empfindung der Anteilnahme wert ist. Aus dieser eigenen Erfahrung heraus gelingt es mir nicht (vielleicht will ich es auch gar nicht), eine gänzlich gleichgültige Haltung anderen gegenüber einzunehmen, was aber nicht heisst, dass ich mich deswegen in ihre Angelegenheiten einmischen muss.
Mit Kleinigkeiten meinte ich wohl so etwas was Marsianer meinte, selbst gemachte Probleme oder Themen, wo man nur spricht, um irgendwie die Gruppenstruktur aufrecht zu erhalten, oder aus Unsicherheit könnte man sagen.
Ja, aber es wären dennoch nur in den Augen anderer „Kleinigkeiten“. Für die betroffenen Menschen wohl eher nicht?
Ja. Also das was sie sagen, spricht aus einem Gefühl von Mangel- also meistens war das so. Da sollte man lernen Mitgefühl zu haben, statt Gleichgültigkeit. Anders wäre es, wenn jemand sich innerlich so unheil fühlt oder so viele unheilsame Gedanken denkt, dass er seine emotionen an anderen raus lassen will. Anderen schaden möchte. Dann ist es gut, dass ich eher gleichmütig war und mich nicht so stark von solchen Versuchen oder gar nicht erst davon habe treffen lassen. Auch wenn ich da gerade nicht so viel Mitgefühl mit derjenigen hatte.
An den Tagen wo ich nicht meditiert habe, war es mehr ein sich zurück nehmen. Den Geist schützen vor solchen Gedanken.
Machst Du denn eine Trennung zwischen dem Geist und Dir? Ist nicht der Geist die Grundlage dessen, was/wie wir sind?
: ) Ja, da hast du recht. Das ist ein guter einwand. Wo du so fragst, ich nehme da manchmal eine Trennung wahr. Aber ich müsste es besser wissen, dass ich ja der Geist bin. Es gibt mich aber in Gewahrsein meines Geistes und mal ohne ??? Weiß ich nicht. Es ist mir zu kompliziert.
Das wäre ein Mitfühlen, wenn jemand leidet, fühlt es sich so an, als würde man selbst darunter leiden, so dass man gar nicht anders kann als solchen Wesen zu helfen. Es würde einem selbst sonst weiter nicht gut gehen. Diese Verweilung habe ich aber schon länger nicht mehr gehabt. Es könnte das sein, was ihr Agape nennt.
Da frage ich mich, ob Agape-Liebe tatsächlich daraus hervorgeht, wie es einem Menschen selbst geht? Agape-Liebe wäre doch mit „Gott“ gleichzusetzen, da Gott Agape-Liebe ist? Ist Gott Agape-Liebe, damit es ihm selbst gut geht?
Als ich das mal erfahren habe, in so einer starken Mitgefühls- Verweilung war, habe ich wirklich so wie der andere fühlen können, es war so wie körperlicher Schmerz fast, dass es ein Drang war dem leidene Mensch versuchen zu helfen. Es ist keine Trennung mehr da zwischen ihm und mir. Sein Schmerz war mein Schmerz. Das war aber nicht bei vielen so, dass es mir passiert ist, ich denke, das war, weil die meisten nicht sooo stark gelitten haben um mich an dem Ort. Oder warum es mir gerade bei den einen aufgefallen ist und anderen nicht, weiß ich nicht. Es hatte aber wohl damit zu tun wie stark jemand verzweifelt war und gelitten hat in dem moment. Wenn es gott nicht gut gehen würde, so würde er sich wohl versuchen zu helfen. : ) Liebe Grüße