Agape hat geschrieben:Marsianer hat geschrieben:Es ginge wohl schon um ein unterschiedliches Verständnis von "Zufriedenheit". Das eine würde vielleicht darin bestehen, daß weniger an einer Situation als "problematisch" empfunden würde.
Vielleicht in einer Haltung des „Annehmens“ im Sinne von „es ist gut so wie es ist“?
Wenn mal es mal so abstufen wollte, wie es andere Autoren bei ihren Themen gerne "einprägsam" machen:
- Es werden viele Bedürfnisse eher fleischlicher Art verspürt mit großer Unruhe, werden sie nicht "gestillt".
- Es werden fleischliche Bedürfnisse überschaubarer Anzahl verspürt, die jedoch ähnlich intensive Unruhe hervorrufen können bei "Nichtbefriedigung".
- Jemand ist teils "abgeödet", fleischliche Begierden sind matt geworden und die Unruhe bei "Nichtbefriedigung" auch (kein zwangsläufiger Zustand im biologischen Alter wie manchmal wohl angenommen würde).
- Bedürfnisse der Seele werden jemandem manchmal spürbar, aber nur wenig beachtet und schon gar nicht konsequent. Sie haben kaum Bezug zu dessen Handeln, sie sind weitgehend tief verdrängt oder "zukonditioniert".
- Manche Bedürfnisse der Seele werden mehr wertgeschätzt, aber auch fleischliche Bedürfnisse. Punktuell wird in beiden Bereichen intensivere Unruhe aus Nichtnachgehen verspürt.
- Fleischliche Bedürfnisse sind eher "abgeödet" und Bedürfnisse der Seele werden oft höher geschätzt.
- Seelische (nicht unbedingt gottgeistige) Bedürfnisse dominieren, es wird bei situativer "Nichtbefriedigung" Unruhe verspürt, die aufgrund der seelischen Natur aber nicht so "brüllend" empfunden wird. Aber es gibt vielleicht Probleme wie öfters beschrieben im Zusammenhang mit dem Begriff "Hochsensibilität". "Können wir nicht alle gut und friedsam miteinander umgehen?!"
- Jemand fühlt sich innerlich aus sich friedvoll (insofern zufrieden), äußere Situationen geben weniger den Ausschlag, können aber in mildem Umfang gerade über längere Zeit belastend wirken. Es dürfte zumindest teils aus innerem Bedürfnis Agapeliebe gelebt werden.
- Es wird fast durchweg eine Art "Seligkeit" verspürt, die kaum von anderen Umständen berührt wird. Diese Seele ist in sich schon recht geläutert hat etliche Finsternis überwunden. Sie wünscht anderen Wesen ein Heilwerden ihrer Seelen hin zu "Licht". Wenn von anderen her durch deren Handeln vorangetrieben wird deren Finsternissen Dominanz im Umgang zu verschaffen, setzt sie dem mit Bedauern Grenzen.
Überspitzt ausgedrückt könnte dies vielleicht bedeuten, dass es keine „echte“ Zufriedenheit gäbe, solange diese nicht von allen (unmittelbar Beteiligten) im oben geschilderten Sinne als seelische Qualität empfunden würde? Könnte man dies eventuell als „über rein Persönliches hinausgehend“ beschreiben?
Persönliche Zufriedenheit gibt es, aber in zwischenmenschlichem Umgang keinen Frieden, was jedoch erstrebt würde. Es wird gesehen, daß der andere ja nicht in jedem Fall selbst aus Innerem zufrieden ist, sondern dies eine Fähigkeit ist, die sich erschlossen werden könnte.
Vielleicht ist es in den meisten Menschen angelegt, sich oft mit anderen zu vergleichen?
Tja.
Und wer würde dann nicht danach streben wollen, sich eine „Lebenssphäre“ zu schmieden, die zum Empfinden von Zufriedenheit führt, bei der "keine Luft nach oben" mehr wahrgenommen wird - auch wenn diese Luft in Wahrheit noch existieren würde?
Was wäre das für eine Zufriedenheit? Nicht dann eher eine relative Abwesenheit von Ungemach? etwas, worin Ruhe gefunden wird in einer Weise, daß man sich abwendet von seelischen Dingen an sich? Aber auf einem Weg kann es auch Phasen geben, in denen sich jemand sammelt, etwas in sich passiver, träger konsolidiert. Aber solche Phasen enden dann, würde ich sagen - wenn jemand wirklich an Seelischem gelegen wäre, nicht nur an Vermeidung von Leid und mittelbar daher an seelischen Themen, weil man sonst leide.
Und sich bei dieser Klärung eventuell erkennen liesse, dass es noch „Luft nach oben“ gäbe, womit man in der Folge gar nicht umzugehen wüsste?
Aus meiner Sicht aber eher nicht z.B. so ähnlich wie "irdisch Karriere machen", sondern aus einer Lust an einem guten seelischen Zustand an sich (intrinsisch). Dazu müßte wohl z.B. erkannt werden, daß der Zustand der eigenen Seele wie nichts anderes die eigene Lebensqualität prägt usw.?