Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

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Marsianer
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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » Mo 26. Mai 2025, 12:11

Wenn jemand sich selbst als ärgerlich beschreiben würde, darin aber gleichzeitig Zugang zu "solchen Frequenzen" haben würde, dann wäre seine "Schwingung" vielleicht gar nicht wirklich "tief"? Vielleicht wäre sie nach diesen Beschreibungen dann nur "tief", wenn sie eine gewisse Ausschließlichkeit im Wesen einnehmen würde? Vielleicht wenn ein Wesen eben wie ein Yogi nur ein "Kartenhaus" gebaut hätte, das leicht zusamenfiele?

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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » Sa 14. Jun 2025, 16:23

Ähnliche aktuelle Aussage:

"In diesem Zustand spüre ich alle Planeten und Sterne in mir" - Christina von Dreien
https://www.youtube.com/watch?v=XQeTvY4qI8I

Notizen

2:00 5D könne feinstoffliche Wahrnehmungen einbeziehen oder ein anderes Zeitgefühl. Damit könne man auch einkaufen. Nicht aber in einem Zustand, in welchen CvD sich ausdehne und in dem dann Sterne und Planeten in CvD seien. In dem Zustand sei Einkaufen unmöglich. Man könne solche Bewußtseinszutände aber steuern, sich da rausnehmen.
Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Es gebe aber körperliche Dinge, die wir manchmal brauchen, wenn wir hier sind. Etwa zuhause auf dem Sofa, wenn CvD sich darauf konzentriere, was CvD sei, dann könne CvD ganz weit werden und dehne sich aus und dann seien die Planeten und die Sterne wie in CvD drin, weil CvD so weit werde. Aber in dem Zustand könne CvD nicht einkaufen oder über die Straße gehen.
(Wieso denn nicht?)

Soweit ich es richtig verstehe, kennst Du das auch? Wobei Du es wohl auf eine andere Art wahrnimmst, anders interpretierst und die Ursache woanders siehst.

Letztlich wird mir aus diesen Aussagen so nicht sehr klar, was für ein Erleben da gemeint sein könnte. Was ist mit "sich ausdehnen" gemeint? Soetwas wie "meine Aura wird ganz weit und umfasst alle Sterne"? Ein solches Empfinden würde CvD dann wohl sehr absorbieren? Ich würde nicht sagen, daß soetwas zwingend einem alltäglichen Tun auf der Erde entgegenstehen müßte. Man kann sich das Universum anschauen und gleichzeitig einkaufen (was ja im Grunde auch ein "etwas im Universum anschauen" beinhaltet)?

Und laut Lorber z.B. enthält ja eh jede Seele in gewisser Weise die ganze Schöpfung?
08] Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, diese Erde und alles, was auf ihr, in ihr und über ihr ist, und die Sonne und alles, was da ist in ihr, auf ihr und über ihr, und alle die großen Sterne mit ihren zahllosen Weltenheeren und mit ihrem Lichte und mit allem, was da ist in ihnen, auf ihnen und über ihnen, und was da war und sein wird nach undenklichen Zeitläufen, und den ganzen Himmel in aller seiner Unendlichkeit alle zahllosen Myriaden der Engelscharen mit aller ihrer Herrlichkeit, ja Mich Selbst habt ihr in euch!

http://j-lorber.de/jl/hag2/HAG2-086.HTM#jl.hag2.086,08
[GS.02_011,20] Wisset, so ihr nicht in euch hättet die Sonne, und brenneten deren Millionen am Himmel, so möchtet ihr nicht eine erschauen! Und hättet ihr nicht in euch die Erde und alles, was in ihr und auf ihr ist vom Atome angefangen bis zur größten allgemeinen Form hinüber vollkommen, so könntet ihr nicht eines der Dinge erschauen und keines derselben denken und dasselbe im Worte aussprechen.
[GS.02_011,21] Und hättet ihr ferner nicht das ganze Universum in euch, da wäre sternlos der ganze Himmel für euer Auge. Und hättet ihr also nicht in euch das geistige Reich der Himmel und das ewige Leben aus dem Herrn, wahrlich, ihr könntet dasselbe weder denken noch aussprechen. – Wie sich aber dieses alles verhält, also ist es zu nehmen mit der Kraft und Gegenkraft.
[GS.02_011,22] Auf der naturmäßigen Welt ruft der von außen in euch fallende Strahl das in euch ruhende Ebenmaß hervor, und ihr erschauet durch die Wirkung der Gegenkraft und der Kraft in euch den also beschauten Gegenstand.
[GS.02_011,23] Wie geht denn solches im Geiste vor sich? Wie ist das rechte geistige Schauen bestellt? Gerade umgekehrt. Ihr nehmet ein Abbild aus euch. Dieses Abbild findet aber sobald seinen Gegensatz, wenn es in euch fest hervorgerufen wird. Je mehr ihr nun den in euch gefaßten Gegenstand festhaltet, desto mehr strebt dieser seinen ewig gestellten Gegensatz an, entwickelt ihn mehr und mehr und macht ihn eben also auch stets beschaulicher.

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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » Fr 4. Jul 2025, 20:43

https://odysee.com/@marco.industriemechanik:8/DIETER-BROERS-Realit%C3%A4tsabgleich-Juli-2025---Zwei-Sternenexplosionen-ersch%C3%BCttern-unser-Bewusstsein:1

Notizen

Dieter Broers und Sonja Ariel von Staden kennen sich nach Angaben im Video seit Jahren und vertreten wohl recht ähnliche Ansichten zum Einfluß einer physikalisch in der Frequenz messbaren Schwingung die von Sternen auf die Erde treffen, im letzten Monat angereichert durch zwei Sternennovas. Diese hätten wechselnde auch bewußtseinsmäßige Einflüsse auf Mensch und Natur. Von Staden sei sehr feinfühlig in Bezug auf diese Schwingungseinflüsse, Broers habe soetwas von der Seite physikalischer Messungen wissenschaftlich erforscht. Beides hätte sich dann in deren Kontakt in Einklang bringen lassen und von Staden spüre Änderungen, zu denen Broers die Messergebisse erst etwas später erhalten würde.

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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » Di 8. Jul 2025, 11:46

Dein Ursprung ist NICHT menschlich | Was Blavatsky wusste und was man dir verheimlicht hat
Jeneits des Wissens
https://odysee.com/@marco.industriemechanik:8/Dein-Ursprung-ist-NICHT-menschlich-%EF%BD%9C-Was-Blavatsky-wusste-und-was-man-dir-verheimlicht-hat:0

Notizen

Ob das ein Video ist, das komplett durch KI erzeugt wurde? Wobei die Schreibweise in der fest integrierten deutschen Untertitelung bei gleichzeitig deutscher Tonspur schon ziemlich speziell auf mich wirkt. Beschreibt es wirklich verlässlich Positionen von Blavatski? Es wird ziemlich frei referiert, nicht aus darin auch so benannten Quellen zitiert.

Multidimensionale Seelen würden sich so verdichten, daß sie irdische Körper bilden würden. Mit dem Menschwerden sei eine bewußtseinsmäßige Reduktion verbunden, da die menschliche Form soetwas voraussetze. Unter "Charakter" wird hier offenbar etwas völlig anderes verstanden als von mir, wenn ich von "Charakter" spreche. Hinsichtlich der Frage nach dem Grund für eine Existenz als Mensch habe ich den Eindruck, die Darstellung darin liegt meiner Auffassung um einiges näher als diese häufig schwammige Darstellung "um Erfahrungen zu sammeln, die sonst nicht möglich wären".

22:00 "Warum hast du das alles vergessen? Warum hat sich das freie und unermessliche Bewußtsein damit abgefunden, sich auf einen Körper, eine Zeit und ein Leben voller Einschränkungen und Schmerzen zu beschränken? Die Antwort liegt in einem der tiefsten Gesetze des Erwachens. Nur wer das Vergessen akzeptiert hat, kann sich erinnern. Denn wahres Erwachen geschieht nicht durch äußeres Wissen, es geschieht wenn die Seele wieder von selbst auf der Frequenz ihres Ursprungs zu schwingen beginnt. Und das ist nur möglich, wenn sie die Illusion der Trennung überwindet."

29:00 Eine aktive Schwingungskraft arbeite daran dich genau dort zu halten, wo du bist. "Die Welt, in der wir leben ist eine Struktur. Nicht im architektonischen Sinne, sondern im schwingungsmäßigen Sinne. Es gibt eine unsichtbare Stille, aber eine sehr gut durchdachte Ordnung, die auf Ebenen operiert, die die meisten Menschen nie wahrnehmen." "Denn wenn Sie anfangen Ihren eigenen Geist zu erforschen, stellen Sie fest, daß fast nichts von dem, was Sie denken von Ihnen selbst stammt. Die Überzeugungen, die Ängste, die Werte, die Wünsche. All das wurde Ihnen beigebracht, wiederholt und verstärkt. Von Kindheit an wurden Sie programiert. Eine Studie der Harvard University ergab, daß sich Menschen mehr als 47% ihrer Zeit im Automatikmodus befinden. Das heißt, die tun Dinge ohne reale Präsenz, wiederholen Muster und leben Gewohnheiten nach. Und das beschränkt sich nicht nur auf äußere Handlungen, es gilt für Gedanken, Emotionen und scheinbar wichtige Entscheidungen." Niedere elementare Kräfte würden die materielle Ebene beherrschen, Gedanken und Emotionen beeinflussen. Diese würden sich vom Unbewußten ernähren.

33:00 Manipulation des Dopaminsystems durch ganze Plattformen im Internet. Das bewirke weniger Präsenz, weniger Tiefe, mehr innere Fragmentiertheit. Dies werde nicht nur durch Unternehmen praktiziert, sondern von Schwingungssystemen, die das Physische transzendieren. Es herrsche ein spiritueller Krieg, welcher mit Gedanken und Frequenzen beführt werde. Die Mehrheit der Menschen auf der Erde lebe als unbewußte Soldaten auf diesem Schlachtfeld. Das System wisse, daß ein ruheloser, unzufriedener, abgelenkter Geist nicht genug Energie hat, sich an die Seele zu erinnern, denn der Kontakt mit der Seele erfordere Stille, Zuhören, Zeit. Das sei in der heutigen Zeit Luxus geworden. Menschen seien von einem falschen, programmierten Selbst gekapert. Falsches Ich ein Bündel aus Konditionierungen. Wahres Ich, das vor der Geburt existierte, könne bei genug innerem Raum zurückkehren. Man sei die Präsenz hinter der Geschichte, das Licht hinter dem Schleier. Wer auf der Frequenz der Wahrheit schwinge, statt auf der Frequenz der Angst, sich entscheidet zuzuhören, zu fühlen, sei nicht mehr so leicht zu manipulieren.

41:00 Man werde dazu konditioniert seine situativen Empfindungen gegenüber anderen Menschen nicht offen zu zeigen, anderen nicht in solcher Weise aufzufallen. Die Seele lüge nicht, aber der Charakter lüge ständig, denn er exitiere, um zu überleben, suche nach Sicherheit, statt nach Authentizität. Man habe ein Selbst geschaffen, das funktioniere, reagiere, aber nichts mehr fühle, nicht vibriere und nicht mehr wirklich lebendig sei. Ein solches Ich sei zeitweise nützlich gewesen, um den Menschen zu schützen, von dem Leistung gefordert wurde. Aber nun im Erwachen sei dies nicht mehr nötig. Wenn die Seele nach Freiraum verlange, beginne der Charakter zu zerfallen. Zuerst zerfalle das Gefühl der Kontrolle. Äußere Krisen, Schmerz daraus, seien in Wirklichkeit der Beginn der Heilung. Spirituelle Befreiung füge nichts hinzu, sie entferne, was nicht zu einem gehöre. Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren? Solcher Boden sei nur eine Illusion gewesen. Erwachen sei kein Erwachen von Ideen, sondern ein Erwachen von Präsenz. Wahrhaftig zu sprechen beginnen, statt auswendig gelernte Phrasen zu wiederholen. Andere würden dann Angst bekommen, sich distanzieren, was eine Schwingungsauswahl bedeute. Das Leben beginne einen neu zu positionieren. Nicht mehr aus dem Charakter heraus handeln, sondern dem Wesen. Leben ohne den Schutzschild der Leistung. Freiheit ganz zu sein ohne handeln zu müssen.

52:00 Ratschlagsektion: Die Seele vibriere in der Stille. Hingabe an die innere Zeit. Der Stille vertrauen, darin, daß sich etwas in einem neu organisiert. Bewußt teilen. Mit denen sprechen, die verstehen. Schreiben, selbst wenn es niemand liest, wenn man das Bedürfnis dazu verspüre. Schreiben sei eine Möglichkeit, das zu verankern, was sich verändere. Schreiben sei ein Spiegel der Seele im Prozeß. Mit der eigenen Schwingungsfrequenz sorgsam umgehen, beobachten was welchen Einfluß auf sie nehme. Die Seele wolle nicht alles wissen, nicht Größe, sie wolle Wahrheit, Präsenz, Offenheit für das Unbekannte. Demut ermögliche es dem Mysterium einen zu verwandeln ohne ihn überzeugen zu müssen.

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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » Mi 9. Jul 2025, 10:58

Systemfremd:

Prinzipiell sind alle Seelen gleich. Sie unterscheiden sich allerdings in ihren Neigungen/Interessen und ihrem Fokus. Eine Seele wird als systemfremd bezeichnet, wenn sie einen Großteil ihrer Inkarnationen in anderen Systemen als unserem Lichtsystem verbringt. Auch unsere Vollseelen können IK in anderen Systemen haben. Nimmt ein Medium Kontakt zu einer Seele auf, die aus einem anderen System stammt, ist eine andere Art von Schwingung spürbar und die Seele zeigt sich auch in einer anderen Erscheinungsform.

https://jenseits-der-thesen.de/board/viewtopic.php?t=66
fremde Systeme:

Als menschliche Teilseelen sind wir im Lichtsystem inkarniert. Alle anderen Systeme sind für unsere Teilseelen und für unser Bewusstsein nicht zugänglich, außer unsere Vollseele agiert aus der 1., 2. oder 3. Schöpfungsebene heraus. Wir nennen diese anderen Systeme 'fremde Systeme’, was nicht zu verwechseln ist mit anderen Planeten dieses Lichtsystems.

Uns bereits bekannte fremde Systeme von insgesamt 11 bestehenden sind:

1. Pranee: Dies ist ein Energiefeld (Universum?), in dem es rein um existentielle Erfahrungen geht, Wesen ohne Emotionalkörper, rein mental ausgerichtet, Kommunikation über Datenfelder, es gibt nicht so viele Inkarnationen dort wie im Lichtsystem, keine natürliche Fortpflanzung, nur Vermehrung durch Klonen. Es gab einige Sitterreadings, bei denen Anhaftungen, die von Astralreisen in diesem System "mitgeschleppt" wurden, von den Guides entfernt werden mussten. Diese sahen aus wie schleimige Quallen/Kraken.

2. Chaleb: Hier sind Abspaltungen von Vollseelen zu finden, von denen wir auch irdische Teilseelen kennen wie Einstein und andere Genies. Wurde von Chaleb berichtet, wirkte es immer so, als ob es dort wie in einem Riesenlabor zugeht. Wesen von dort sahen in medialer Betrachtung teils wie metallene Spinnen und teils wie farbige Seeanemonen aus, alle aber mit einer Art Humor ausgestattet, die allerdings nicht emotionaler Natur ist, da auch diesen IK der Emotionalkörper fehlt. Dieses System ist laut Guide Eph höher dimensioniert als Pranee (welches aber auch bereits höher schwingt als das Lichtsystem).

3. Sialad: Aus diesem System war nur kurzer Kontakt möglich, das Medium sah sie in humanoider Form in weißen Kitteln. Sie haben Möglichkeiten gefunden uns astral im Lichtsystem zu besuchen, um den menschlichen Emotionalkörper zu studieren.

4. Shadusi: Hierbei wirkten die Wesen als ob sie ein hierarchisches Gesellschaftssystem aufgebaut haben, indem es auch etwas Ähnliches wie Emotionen gibt und auch die Rollenverteilung in Täter und Opfer, was in den anderen Systemen nicht erkennbar war.

https://jenseits-der-thesen.de/board/viewtopic.php?t=96

Letzteres wirkt auf mich dort etwas so, als würde "höherschwingend" mit "Emotionalem ferner" in Verbindung gebracht werden?

Agape
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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Agape » Sa 12. Jul 2025, 20:30

Wirksame Kraft oder Energie? Wie wirkt Gott?

Um zu den Begriffen Kraft/Kräfte oder Energie differenzierte Aussagen machen zu können, ist es notwendig, sie zunächst einmal in ihrer verschiedenartigen Bedeutung und ihren unterschiedlichen Quellen darzustellen. Lassen Sie sich herausfordern, liebe Leserin, lieber Leser, Ihr Wissen durch eine etwas theoretische Ausführung zu bereichern. Auch wenn dies dem Zeitgeist entgegensteht, der uns dazu verleiten möchte, unseren Verstand immer weniger einzusetzen und überwiegend auf unsere Gefühle oder Intuition zu hören. In der Unterscheidung von Kräften, besonders aber in ihren unterschiedlichen Quellen, liegt die Basis für eine Beurteilung. Da Kraft oder Energie nicht eine sichtbare Substanz bezeichnen, kann sie zwar nicht mit den Augen, wohl aber in ihrer Wirksamkeit wahrgenommen werden. Wenn heute das Wort „Energie“ gebraucht wird, ist damit in den meisten Fällen keine physikalische Energie gemeint, deren Quelle erkennbar ist, sondern häufig handelt es sich um Energien, die dem Menschen eine Lebenskraft versprechen, deren Quelle in einer unsichtbaren kosmischen Welt liegt.

1. Unterschiedliche Bedeutungen von Kraft

Noch verstehen die meisten unter dem Begriff Kraft (eines Menschen) nur ein natürliches Kraftpotential, das jedem Menschen von Geburt an gegeben ist und das durch entsprechendes Training ausbaufähig ist. Erst in den letzten vierzig Jahren geht die gesamtgesellschaftliche Tendenz, dieses Wort zu füllen, immer mehr in eine spirituelle Richtung. Im Deutschen haben wir unterschiedliche Wörter, die im Prinzip inhaltlich alle mit dem Wort Kraft verbunden sind. Dazu gehören: Vermögen oder Potential, Stärke, Gewalt, Herrschaft, Macht, Energie, Wirkung, Wirksamkeit und Vollmacht. Auch im Griechischen, der ursprünglichen Sprache des Neuen Testaments der Bibel, gibt es verschiedene Wörter, die verschiedene Aspekte von Kraft darstellen. Das Neue Testament enthält wichtige Verse, die Erkenntnisse über die unterschiedlichen Arten von Kräften oder Energien geben. Da es ursprünglich in griechischer Sprache geschrieben wurde und wir eine biblisch fundierte Untersuchung machen möchten, ist es notwendig, die verschiedenen Bedeutungen in der griechischen Sprache kennenzulernen. Vermögen oder Potential ist z.B. mit dem griechischen Wort dynamis bezeichnet. (Physische) Stärke entspricht dem griechischen ischys. Eine (bedrohende) Gewalt wird mit bia ausgedrückt. Dann gibt es noch das griechische Wort kratos, welches sich auf eine Kraft aufgrund einer Herrschaft bezieht. Die Wirksamkeit oder die Auswirkung einer Kraft ist in dem Wort energeia zu finden. Eine letzte, aber besonders wichtige Bedeutung des Wortes Kraft steckt in dem griechischen Wort exousia. Dieser Begriff wird heute nur noch selten beachtet. In ihm ist sowohl die Quelle der Kraft als auch die Vollmacht für deren Endziel enthalten. Zum besseren Verständnis wollen wir versuchen, die unterschiedlichen Bedeutungen anhand einer Geschichte zu verdeutlichen.

Der Schwergewichtsboxer Mike tritt seinen nächsten Wettkampf an. Er hat sich schon in mehreren Kämpfen bewährt, indem er seine Gegner besiegte. Sein Herausforderer Frank hat sich ebenfalls qualifiziert. Natürlich gehört auch er in die Schwergewichtsklasse. Beide haben die Kraft, d.h. das Vermögen (dynamis), zu gewinnen. Frank ist jedoch größer und schwerer als Mike und hat darum im Sinne von messbarer, physischer Stärke (ischys) wahrscheinlich mehr Kraft und größere Gewinnchancen. Er wird seine körperliche Überlegenheit oder Macht ausnutzen und diese mit Gewalt (bia) im Kampf anwenden. Mike stützt sich auf seine reiche Erfahrung und seinen unermüdlichen Trainingseinsatz. Er nimmt sich vor, seine „Herrschaft“ (kratos) als Champion zur Geltung zu bringen. Am Tag des Kampfes unterstützt das Publikum sein Idol, die Kampfmaschine Frank. Nun muss sich erweisen, wer von den beiden wirksamer kämpft, d.h. effektiver schlägt (energeia). Frank bringt seine Größe und ganze körperliche Kraft ins Spiel. Mike dagegen lässt sich nicht entmutigen und weicht den gewaltigen Schlägen mehrfach aus, muss aber doch einige Treffer kassieren. Die Spannung steigt. Alle Zeichen weisen aber darauf hin, dass Mike den Kampf verlieren wird. Doch es kommt anders ...

Diese etwas kitschige Geschichte entspricht dem Inhalt des Filmes „Rocky IV“. Hierin kämpft der Hollywood-Star Sylvester Stallone (Rocky Balboa = Mike) gegen den russischen Boxer Ivan Drago (= Frank), der einen Kopf größer ist als er. Die Beschreibung dieses Kampfes endet folgendermaßen: „Die Stimmung wandelt sich mit jeder Runde, die Rocky durchsteht, und mit jedem weiteren Treffer, den er bei Drago landen kann. Es entbrennt ein mörderischer Kampf, bei dem jeder Boxer bis zur völligen Selbstaufgabe und auf volles Risiko kämpft. Und Rocky sehe es tatsächlich - er siegt zum Schluss durch K.o. und gewinnt die Herzen der Zuschauer.“ In Wirklichkeit hätte Drago Rocky wahrscheinlich mit ein paar gezielten Schlägen umlegen können. So war es aber im Drehbuch nicht vorgesehen. Das Drehbuch gab ihm sozusagen die „Vollmacht“ (exousia) zum Sieg (sonst wäre Stallone natürlich auch nicht in den Ring getreten). Das bedeutet, in dem Drehbuch sind sowohl die Quelle der Macht als auch die Vollmacht für das angestrebte Endziel enthalten.

Vollmacht (exousia) bezieht sich auf eine höhere Gewalt, die in der Quelle der Kraft liegt und das Endziel maßgeblich bestimmt. Diese Kraft einer höheren Macht - sei es wie bei Rocky die des Drehbuchautors, seien es Menschen in übergeordneten Machtpositionen oder sei es eine spirituelle Macht - spielt bei der Beantwortung unserer Fragen eine wesentliche Rolle.

Besonders im Bereich der Gesundheit schauen die meisten Menschen nur auf die direkte Auswirkung einer Kraft (energeia) und entscheiden dann darüber, sie in Gebrauch zu nehmen oder nicht. Sie rechnen nicht mit einer übergeordneten Macht (exousia), die mit ihrer Wirkung auch ein Ziel hat. Wäre ihnen dieses Ziel bewusst, würden sie vielleicht auch auf die Wirkung verzichten, selbst wenn diese sich erst einmal positiv zeigen könnte. Am Umgang mit physikalischer Kraft oder Energie möchten wir diesen Gedanken deutlich machen.

2. Physikalische Energie

Wir können die elektrische Energie, die im Kraftwerk oder durch Sonne und Wind erzeugt und uns durch das Stromnetz für das Licht, den Fernseher, die Heizung, den Computer, den Rasenmäher etc. geliefert wird, einsetzen, um unsere Geräte in Betrieb zu setzen. Erst an der (Aus)Wirkung (energeia) der betätigten Geräte ist die unsichtbare elektrische Energie für uns erkennbar und/oder spürbar. Die Quelle der Energie liegt in den vorhandenen Ressourcen der Schöpfung, wie Öl, Kohle, Wind, Wasser oder Sonne. Diese haben ungenutzt nur ein Kraftpotential (dynamis). Erst in einem Kraftwerk kann dieses Potential in leistungsfähige elektrische Energie umgewandelt werden. Je nach Effizienz eines Kraftwerks wird von dieser Energie messbar mehr oder weniger produziert. Diese messbare Energie ist die direkte Auswirkung der Kraft (energeia). Der Mensch verwendet die elektrische Energie für die von ihm gebrauchten Zwecke. Diese können sowohl hilfreich als auch zerstörerisch sein. Eine Fabrik für die Herstellung von Fahrrädern braucht die gleiche elektrische Energie wie eine Waffenfabrik. Die Direktion der Fabriken oder die übergeordnete Regierung eines Landes bestimmt das Endergebnis der verwendeten Energie: Fahrräder oder Waffen. Sie hat die Gewalt oder die Vollmacht (exousia), mit der Energie ihr jeweiliges Ziel zu erreichen: Krieg oder Frieden. In ihr liegt die Entscheidung, letztlich etwas Gutes oder etwas Böses zu bewirken.

Dieses Prinzip trifft ebenso auf den menschlichen Körper zu. In ihm ist ein gewisses Kraftpotential (dynamis) angelegt. Um seine vorhandenen Ressourcen auszubauen und gezielt einzusetzen, nimmt er bestimmte Nahrungsmittel zu sich, die im Körper verbrannt werden. Bewegung, gute Ernährung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stress- und Ruhephasen helfen ihm, die gewonnene Energie optimal und je nach Bedürfnis einzusetzen. Auch hier bleibt dann die Frage, was das Endergebnis eines gut funktionierenden Körpers ist. Geht es der Person darum, die eigenen Gelüste zu befriedigen, zerstörend zu wirken, Gutes zu tun oder sogar Gott zu dienen? Sie hat die Macht (exousia), sich sowohl für das eine als auch für das andere zu entscheiden.

3. Lebensenergie oder Lebenskraft

Wenn Menschen von Kraft oder Energie sprechen, meinen sie einerseits die physikalische Energie, die uns z.B. in der Muskelkraft unseres Körpers oder im Stromnetz zur Verfügung steht. Andererseits ist auch immer mehr von dem Begriff „Lebenskraft“ oder „Lebensenergie“ die Rede. Was ist damit gemeint?
Viele verstehen darunter eine Art „Betriebsenergie“ oder „Lebenserhaltungskraft“, die hauptsächlich physikalische und chemische Lebensprozesse reguliert. Beschreibungen von Philosophen, Psychologen, Heilern und Therapeuten zum Begriff Lebenskraft machen jedoch klar, dass es sich dabei um mehr als nur um eine rein physikalische Kraft handelt. Einige Philosophen bezeichneten die Lebenskraft oder auch das Lebensprinzip (vis vitalis) als eine „innere Ursache der Lebensfunktionen“ oder „eine unbewusst wirkende organisierende und regulierende Kraft“. Andere nennen sie eine den Menschen motivierende und antreibende Kraft. So beschrieb Sigmund Freud in seiner tiefenpsychologischen Theorie die Libido, eine Art Lebenskraft, als einen lustmotivierten Antrieb des menschlichen Lebens. Friedrich Nietzsche sah in der Lust eine Lebenskraft, der er im „Nachtlied“ sogar ein Ewigkeitsverlangen zusprach.

Wenn die Kraft beeinträchtigt ist, ist auch die Lebensqualität beeinträchtigt. Bei einem Angebot im Internet heißt es: „Schenken Sie sich neue Lebenskraft! Hat das Leben Sie (zu) hart berührt? Brauchen Sie gerade jetzt neue Kräfte? Finden Sie diese Kräfte in Ihnen selbst!“
Es ist unklar, ob es sich beim obigen Angebot um körperliche und seelische Kräfte im Menschen handelt oder ob bereits von umfassenderen Lebenskräften oder Energien gesprochen wird, die z.B. in folgender Aussage genannt werden: „Der Mensch bezieht seine Lebenskraft [und] Lebensenergie aus dem Spannungsfeld von kosmischer [aus dem Weltall stammender] und terrestrischer [aus der Erde stammender] Energie.“ Die kosmische Kraft ist dann nicht mehr auf einer „niedrigeren menschlichen Ebene“ gedacht, sondern wird sogar als göttliche Energie gesehen, die sowohl Lebensabläufe als auch Gesundheit, Krankheit und Heilung bestimmt. Dies geht z.B. deutlich aus den Beschreibungen über die kosmische Kraft Qi/ Ki/Chi hervor, auf die wir später noch eingehen werden.

Obwohl diese Kraft göttliche Qualitäten haben soll - sie soll schöpferisch und heilend tätig sein -, soll sie doch von sich selbst aus keinen bestimmten Zweck verfolgen, sondern einfach als Kraft oder Energie allgegenwärtig sein. Manche meinen sogar, diese Kraft sei Gott.
Monika: „Häufig spüre ich, wie die göttliche Kraft durch mich hindurch strömt“, berichtete eine Frau nach einem unserer Vorträge in einer deutschen Kleinstadt. Sie war davon überzeugt, dass sie Gott regelmäßig erfahren würde, und das vor allem, wenn sie sich in der Natur befand. „Deswegen mache ich mich häufig auf den Weg und setze mich in Meditationshaltung an einen Waldrand. Ich lasse die Geräusche und Gerüche auf mich einwirken und komme zur Ruhe. Schon nach kurzer Zeit fühle ich mich eins mit der mich umgebenden Natur und spüre, wie eine sanfte Energie meinen Körper durchströmt. Diese Erfahrung ist für mich eine Begegnung mit Gott.“ Etwas energischer fügte sie dann hinzu: „Das steht doch auch in der Bibel, dass man Gott in der Natur erfahren kann, oder?“
Als wir sie fragten, warum sie als evangelische Christin - wie sie sich selbst bezeichnete - nicht in die Kirche gehe, lautete ihre Antwort: „Mit diesen traditionellen Gottesdiensten kann ich nichts anfangen. Ich empfinde sie als langweilig, rückständig und überholt. Da fühle ich mich viel besser in einem Kloster, in dem meditative Exerzitien und Yoga-Übungen auf dem Programm stehen. Auch dort habe ich öfter die göttliche Kraft erfahren.“

Dieser Standpunkt wird in unserer heutigen Zeit immer öfter vertreten. Er geht einher mit dem Gedanken, der Mensch müsse im Einklang mit einer kosmischen Energie leben. Diese könne nur durch meditative Übungen - am liebsten in der Natur - erfahren werden. Es sei notwendig, sich für sie zu öffnen, damit sie ungehindert durch den Körper strömen könne. Durch das Strömen der Energie würden Körper, Seele und Geist mit Kraft aufgeladen und könnten so die Fülle der Lebenskraft ausschöpfen. Die Folgen davon seien Gesundheit und Ausgeglichenheit bis hin zu einer Vereinigung mit „dem Göttlichen“.
Zu den Methoden, sich für diese Kraft zu öffnen und sie durch den Körper fließen zu lassen, gehören fernöstliche Bewegungsformen, Kampfsportarten und Massagen, bestimmte Nahrung oder eine Übertragung durch Handauflegung, wie z.B. im Reiki. Es spielt keine Rolle, ob der Praktizierende das Fließen spürt oder nicht oder ob er daran glaubt oder nicht.

In fast allen religiösen Systemen wird von einer solchen Kraft gesprochen. Im Hinduismus wird diese Kraft neben Kundalini auch noch Shakti oder Prana genannt. Im Islam gibt es sie als Segenskraft unter dem Begriff Baraka. Im Tantra-Buddhismus heißt sie Bodhicitta oder einfach Licht. Als Licht kennt man sie auch in der Esoterik. Dort wird sie jedoch hauptsächlich als Energie, aber auch als Lebens- oder Christuskraft bezeichnet. In Ländern mit buddhistischer und taoistischer Tradition wie China, Japan oder Korea wird sie gemäß dem Taoismus Qi/Chi oder Ki genannt.
Alle genannten Kräfte haben den Anspruch, nicht nur auf den Körper heilend, stärkend, reinigend und erneuernd zu wirken, sondern auch auf die Seele und den Geist. So heißt es z.B. in einem Zeitungsartikel: „fliesst“ aber die Behandlung erst einmal, dann kommen Vergessenes oder Verdrängtes wieder ans Licht und können ausgeleitet werden“.

Die Beschreibungen machen klar, dass es sich hierbei nicht um eine physikalische Kraft, sondern um eine spirituelle Kraft handelt. Diese kann - ebenso wie die physikalische Kraft oder Energie - nur in ihrer (Aus)Wirkung wahrgenommen werden. Der aufmerksame Leser wird inzwischen festgestellt haben, dass in der Herkunft von physikalischer und kosmischer Energie ein Unterschied besteht. Die physikalische Energie wird aus dem Bereich der Materie bezogen, während der kosmischen Energie/Kraft eine spirituelle - sogar göttliche - Quelle zugeschrieben wird.

Im Allgemeinen herrscht der Gedanke vor, man könne über spirituelle Energie ebenso verfügen wie über elektrische Energie; man könne den Schalter nämlich einfach nach Bedarf ein- oder ausschalten. Ist diese Kraft aber tatsächlich unpersönlich und nur als Kraftpotential (dynamis) anwesend? Hat sie bei Gebrauch nur eine Wirkung (energeia), oder verbirgt sich auch eine Vollmacht (exousia) mit einem konkreten Ziel dahinter? Hat der Empfänger oder Nutzer die Möglichkeit, ebenso wie bei der physikalischen Kraft den Schalter herumzudrehen, wenn der Bedarf nicht mehr vorhanden ist?

4. „Kraft“ aus Sicht der Bibel

In der Bibel ist nicht die Rede von der Anwesenheit einer neutralen Lebenskraft, derer der Mensch sich bedienen könne. Gottes ewige Kraft ist zwar in der Schöpfung sichtbar, dies bedeutet jedoch nicht, dass Gott selbst in der Schöpfung wohnt, sondern sie bleibt von Gott Geschaffenes. Wir sollen seine Kreativität, seine Macht und Herrlichkeit darin erkennen und uns ihm dankend zuwenden. Die Andeutung Monikas, die Bibel würde doch etwas über Gottes Kraft in der Natur berichten, konnten wir bestätigen. Der Vers dazu steht im Brief an die Römer. Er heißt: „Denn sein [Gottes] unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien“ (Römer 1,20). Wir erklärten ihr diese Stelle:
Mit der Betrachtung der Natur ist es ähnlich wie mit dem Anschauen eines Gemäldes. An dem Werk erkennen wir vieles über den Künstler, z.B. dass er Sinn für Details und Harmonie hat. Es lässt uns vielleicht sogar etwas über seine Gefühle zu dem Dargestellten ahnen, auch über seine Fähigkeit, Dinge zum Ausdruck zu bringen. Aber wenn wir meinen, damit den Künstler selbst zu kennen, wäre das doch ein wenig vermessen. Darum können und sollen wir in der Natur etwas über Gottes wunderbare Schöpferhand erkennen, sollten aber damit nicht behaupten, ihn selbst zu kennen oder ihm sogar darin zu begegnen. Dieser Gedanke war für sie neu.

Die Natur ist also eine (Aus)Wirkung (energeia) der Kraft Gottes. Gott ist ihr Schöpfer. Durch seine Vollmacht (exousia) wurde die Welt mit einem Ziel geschaffen. Laut dem oben genannten Vers sollte die Natur den Menschen ermöglichen, Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und seine Göttlichkeit wahrzunehmen. Darüber sollen die Menschen zur Anbetung und zu einer persönlichen Beziehung zu Gott kommen.
Personen, die kosmische Kräfte in Anspruch nehmen, fragen kaum nach der Quelle und dem Ziel (exousia) dieser Kräfte. Sie sind z.B. der Meinung, dass die Natur selber göttlich sei, oder betrachten jede Kraft, die heilt, als göttlich. Wichtig scheint nur noch die (Aus)Wirkung (energeia) zu sein, nach dem Motto: „Hauptsache: gesund!“ Oder: „Hauptsache, es wirkt!“

Für die Vorsteher des jüdischen Volkes reichte es jedoch nicht aus, dass viele Menschen durch Jesu Wirken gesund wurden. Eine ihrer wichtigsten Fragen in Bezug auf Jesu außergewöhnliche Wundertaten war: Woher hatte Jesus die Vollmacht, in der er seine Wunder wirkte? Mit anderen Worten: Was ist die Quelle dieser Macht, und wohin will sie durch ihre Wundertaten führen? Die Pharisäer erkannten, dass diese Wunderwerke nicht aus der Kraft seiner eigenen Person hervorgingen, unterstellten ihm aber, seine Macht zur Heilung käme von Satan.

In den meisten Fällen spricht die Bibel über Kraft in Verbindung mit Gott als der Quelle, nur manchmal geht es um die Kraft Satans oder hin und wieder um menschliche Kraft. Alle drei, Gott, Satan und Mensch, verfolgen mit der Ausübung ihrer Kraft einen bestimmten Zweck. Gottes Absicht und Zweck im Erweisen seiner Kraft liegt immer darin, seine Person zu offenbaren und auf seine Größe, Gnade, Liebe und Gerechtigkeit zu zeigen. Darum bewirkt er z.B., dass durch Jesus Christus Heilungen geschehen und Dämonen ausgetrieben werden. Johannes nennt die Wunder Jesu „Zeichen“. Sie zeigen Jesu Gottheit und seine Kraft. Seine Macht über den Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt bestätigten diese Tatsache. Nach der Himmelfahrt bezweckte und bewirkte die „Kraft aus der Höhe“ (der Heilige Geist) die Verkündigung des Evangeliums durch die Jünger. Zeichen und Wunder unterstrichen ihre Vollmacht. Sie waren Gesandte Jesu und verkündeten nicht ihre eigene Botschaft.

Die Bibel berichtet auch von Menschen, die ihre eigene Kraft für einen bestimmten Zweck gebrauchten. Im Alten Testament heißt es z.B., dass Abraham seinen Sohn Ismael mit einer Magd zeugte, um aus eigenem Vermögen Gottes Verheißung eines Nachkommens zu erfüllen. Auch Mose versuchte zuerst aus eigener Kraft sein bedrängtes Volk zu befreien und brachte einen ägyptischen Sklaventreiber um. Satan verführt gleich zu Beginn der Bibel die ersten Menschen mit seiner (Überzeugungs-)Kraft zum Ungehorsam gegen Gott. Sein Ziel liegt darin, den Menschen von Gott wegzulocken. Satan will ihn dazu bringen, in sich selbst oder im Kosmos nach Kräften zu suchen und sie zum eigenen Vorteil zu nutzen. Dieses Ziel hat er bis heute nicht verändert.

Quelle: Perspektive 07/2011 (aus: Martin & Elke Kamphuis, Spirituelle Kräfte des Neuen Zeitalters, S. 14-23. Brunnen-Verlag Basel 2010)
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Marsianer
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Re: Was meinen Esoteriker mit "Schwingungen"?

Beitragvon Marsianer » So 13. Jul 2025, 09:29

Für eine Veröffentlichung wohl aus dem Umfeld der großen "evangelischen" Sekte wirkt das Zitat auf mich mit Ausnahme der letzten Sätze erfreulich zurückhaltend und unaufdriglich.
Sie sind z.B. der Meinung, dass die Natur selber göttlich sei, oder betrachten jede Kraft, die heilt, als göttlich. Wichtig scheint nur noch die (Aus)Wirkung (energeia) zu sein, nach dem Motto: „Hauptsache: gesund!“ Oder: „Hauptsache, es wirkt!“

Für die Vorsteher des jüdischen Volkes reichte es jedoch nicht aus, dass viele Menschen durch Jesu Wirken gesund wurden. Eine ihrer wichtigsten Fragen in Bezug auf Jesu außergewöhnliche Wundertaten war: Woher hatte Jesus die Vollmacht, in der er seine Wunder wirkte? Mit anderen Worten: Was ist die Quelle dieser Macht, und wohin will sie durch ihre Wundertaten führen? Die Pharisäer erkannten, dass diese Wunderwerke nicht aus der Kraft seiner eigenen Person hervorgingen, unterstellten ihm aber, seine Macht zur Heilung käme von Satan.

An dieser Stelle wirkt es auf mich jedoch unredlich, wenn die Autoren wohl eigentlich den Anspruch haben wollen sich auf biblische Texte als Grundlage zu beziehen, hier aber die biblisch überlieferte Antwort Jesu nach meinem Eindruck völlig unerwähnt und unbeachtet lassen.

"Als es aber die Pharisäer hörten, sagten sie: Der treibt die Dämonen nicht aus, denn durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen. Jesus aber, Der ihre Gedanken sah, sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst geteilt ist, wird wüste; und jegliche Stadt oder jegliches Haus, das wider sich selbst geteilt ist, wird nicht stehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst geteilt. Wie kann dann sein Reich bestehen?" Mt 12,24-26

In Kanonisierungsverfahren des Vatikans bezüglich nicht vorhandener Zweifel an Selig- oder Heiligkeit eines Menschen wird wohl genau aus diesem Grund besonderes Augenmerk auf Heilungen (aus dem Jenseits heraus) gelegt. Eben weil angenommen wird, diese seien ein recht sicheres Zeichen für eine Wirkamkeit aus Gott.
Hat der Empfänger oder Nutzer die Möglichkeit, ebenso wie bei der physikalischen Kraft den Schalter herumzudrehen, wenn der Bedarf nicht mehr vorhanden ist?

Eine wohl berechtigte Frage.


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