Geordnete Zufriedenheit

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Marsianer
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » Fr 19. Mai 2023, 14:55

Agape hat geschrieben:Menschen, die noch teils verinnerlicht haben, wie sich „grosse Unruhe“ bei ungestillten fleischlichen und gegebenenfalls seelischen Bedürfnissen anfühlt, haben wohl vor allem den Wunsch, unabhängiger davon zu werden, weil sie vielleicht erkannt haben, dass sie dadurch unfrei sind.

Wenn sie da "voll drin sind" wohl noch eher sie eben zu befriedigen. Ist das für sie schwierig stellen sie heutzutage ihre äußeren Lebensumstände als "unmenschlich" oder "menschenunwürdig" dar.
Diese Grenzsetzung im zwischenmenschlichen Umgang/Kontakt ist für davon "betroffene" Menschen, die sich aufgrund dessen manchmal „zurückgestossen“ fühlen, wohl meistens unverständlich und wirkt auf sie möglicherweise „hart“ - vielleicht sogar in gewisser Hinsicht „unmenschlich“.

Ja.
Vielleicht Zufriedenheit in diesem Rahmen?
Bedürfnisse der Seele werden jemandem manchmal spürbar, aber nur wenig beachtet und schon gar nicht konsequent. Sie haben kaum Bezug zu dessen Handeln, sie sind weitgehend tief verdrängt oder "zukonditioniert".

Also würde die genannte "Lebenssphäre" weniger in äußeren Lebensumständen bestehen?

Agape
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Agape » Sa 20. Mai 2023, 16:14

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Menschen, die noch teils verinnerlicht haben, wie sich „grosse Unruhe“ bei ungestillten fleischlichen und gegebenenfalls seelischen Bedürfnissen anfühlt, haben wohl vor allem den Wunsch, unabhängiger davon zu werden, weil sie vielleicht erkannt haben, dass sie dadurch unfrei sind.

Wenn sie da "voll drin sind" wohl noch eher sie eben zu befriedigen. Ist das für sie schwierig stellen sie heutzutage ihre äußeren Lebensumstände als "unmenschlich" oder "menschenunwürdig" dar.

Ja. Aber angenommen, es würde von jemandem im Sinne der geistigen Ausrichtung im Jakobgut angestrebt, innerlich freier und zufriedener zu werden, würde darin doch eher ein Widerspruch liegen?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Vielleicht Zufriedenheit in diesem Rahmen?
Bedürfnisse der Seele werden jemandem manchmal spürbar, aber nur wenig beachtet und schon gar nicht konsequent. Sie haben kaum Bezug zu dessen Handeln, sie sind weitgehend tief verdrängt oder "zukonditioniert".

Also würde die genannte "Lebenssphäre" weniger in äußeren Lebensumständen bestehen?

Ja, aber vielleicht würde man dabei an seinen wahren seelischen Bedürfnissen „vorbeileben“ und sich eher Illusionen/Täuschungen hingeben?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » Sa 20. Mai 2023, 16:48

Agape hat geschrieben:Aber angenommen, es würde von jemandem im Sinne der geistigen Ausrichtung im Jakobgut angestrebt, innerlich freier und zufriedener zu werden, würde darin doch eher ein Widerspruch liegen?

In dem Fall hätte jemand den Zweck des Ganzen, die Ausrichtung offensichtlich nicht wirklich verstanden, auch wenn er genau das vielleicht selbst betont hatte (das tun ja viele erstmal im "Kennenlernen").
Ja, aber vielleicht würde man dabei an seinen wahren seelischen Bedürfnissen „vorbeileben“ und sich eher Illusionen/Täuschungen hingeben?

Hier wohl oft, ob der Mensch überhaupt damit rechnet nicht nur relativ wenig unangenehme Umstände erreichen zu können und dieses Relative dann für eigene Zufriedenheit zu halten

Vielleicht ist es in den meisten Menschen angelegt, sich oft mit anderen zu vergleichen? Es wird sich wohl immer jemand finden lassen, dem es „schlechter“ ergeht als einem selbst.

Wenn ich es jetzt so betrachte, hast du da wohlmöglich an eine Statushaltung gedacht, man will eher äußerlich andere übertrumpfen, bewundert, vielleicht etwas beneidet werden.

Bei mir ging es um ein Empfinden, daß Lebensumstände in vielerlei Hinsicht unangenehm sein können, dann oft wohl auch selbst erfahrene oder bei anderen beobachtete. Daß dies und das für einen dann eine unangenehme Situation sein könnte oder manchmal tatsächlich ist. Und daß derjenige darin eine Erleichterung findet relativ wenig für ihn unangenehme Umstände für sich zu haben und dies dann so empfinden, daß es "doch ganz gut so ist", so eine gewisse äußere Ruhe vor etinigem für sie Unangenehmem fanden, und nicht weiterstreben wie es jemand tun würde, der ein Bedürfnis nach einem guten Seelenzustand an sich hätte oder einem "seelisch gutem" zwischenmenschlichen Umgang.

Agape
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Agape » So 21. Mai 2023, 11:05

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ja, aber vielleicht würde man dabei an seinen wahren seelischen Bedürfnissen „vorbeileben“ und sich eher Illusionen/Täuschungen hingeben?

Hier wohl oft, ob der Mensch überhaupt damit rechnet nicht nur relativ wenig unangenehme Umstände erreichen zu können und dieses Relative dann für eigene Zufriedenheit zu halten

Vielleicht ist es in den meisten Menschen angelegt, sich oft mit anderen zu vergleichen? Es wird sich wohl immer jemand finden lassen, dem es „schlechter“ ergeht als einem selbst.

Wenn ich es jetzt so betrachte, hast du da wohlmöglich an eine Statushaltung gedacht, man will eher äußerlich andere übertrumpfen, bewundert, vielleicht etwas beneidet werden.

Vielleicht nennt sich so etwas tatsächlich „Statushaltung“? Aus meiner Perspektive dachte ich eher an eine „relative Zufriedenheit“, die darauf gründet, dass gemäss Einschätzung des „Schicksals“ anderer, das eigene als relativ „mild/wohlwollend“ eingeordnet und deshalb im Vergleich als „zufriedenstellend“ empfunden würde.

Bei mir ging es um ein Empfinden, daß Lebensumstände in vielerlei Hinsicht unangenehm sein können, dann oft wohl auch selbst erfahrene oder bei anderen beobachtete. Daß dies und das für einen dann eine unangenehme Situation sein könnte oder manchmal tatsächlich ist. Und daß derjenige darin eine Erleichterung findet relativ wenig für ihn unangenehme Umstände für sich zu haben und dies dann so empfinden, daß es "doch ganz gut so ist", so eine gewisse äußere Ruhe vor etinigem für sie Unangenehmem fanden, und nicht weiterstreben wie es jemand tun würde, der ein Bedürfnis nach einem guten Seelenzustand an sich hätte oder einem "seelisch gutem" zwischenmenschlichen Umgang.

Ja. Bist Du der Ansicht, dass wenn ein solcher Mensch es „von Herzen wollen“ würde, in ihm - trotz des Nachlassens seiner Kräfte und der Erleichterung darüber, nun endlich zu einem Zustand der „relativen“ Zufriedenheit gefunden zu haben und sich dementsprechend „ausruhen“ zu können - neue Kraft erwachsen würde, um weiterzustreben?
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Re: Geordnete Zufriedenheit

Beitragvon Marsianer » So 21. Mai 2023, 11:50

Agape hat geschrieben:Vielleicht nennt sich so etwas tatsächlich „Statushaltung“?

Ich nannte es zwecks Unterscheidung hier mal so.
Aus meiner Perspektive dachte ich eher an eine „relative Zufriedenheit“, die darauf gründet, dass gemäss Einschätzung des „Schicksals“ anderer, das eigene als relativ „mild/wohlwollend“ eingeordnet und deshalb im Vergleich als „zufriedenstellend“ empfunden würde.

Ja, das was ich meinte wäre eher etwas wie Flucht vor (eher fleischlichem) Leiden. Diese Perspektive wäre schon eine andere, würde ich sagen.
Bist Du der Ansicht, dass wenn ein solcher Mensch es „von Herzen wollen“ würde, in ihm - trotz des Nachlassens seiner Kräfte und der Erleichterung darüber, nun endlich zu einem Zustand der „relativen“ Zufriedenheit gefunden zu haben und sich dementsprechend „ausruhen“ zu können - neue Kraft erwachsen würde, um weiterzustreben?

Das hinge davon ab, ob er von Leid getrieben, dadurch sozusagen seelisch eigentlich erst in gewisser Weise belebt wird und ohne Leiden in noch schlimmeres absinken würde oder ob er in sich einen echten Antrieb aus sich heraus verspüren würde zu "seelisch Gutem" zu gelangen, würde ich sagen.


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