Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

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Goldmädchen
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Goldmädchen » Mi 19. Mär 2025, 12:33

Marsianer hat geschrieben:[Ich denke Leid nricht soetwas oft auf, stimmigierweise (..)


Was bedeutet das/ was sollte es heißen wo du dich vertippt hast ?

(..) wird aus dieser Kultur dann auch Leid als etwas angesehen, das unbedingt zu vermeiden sei. (Ich will damit nicht sagen, daß man Leid direkt suchen sollte, aber es verdrängungsartig zu fliehen wirkt auf mich im Grunde lebensfeindlich)

Ich sehe es so, dass Leid von solcher Art Menschen, nicht gerne zugegegben wird, oder wie man wirklich fühlt. Solche Menschen verstellen sich, oder besser gesagt, sie können sich anderen nicht öffnen. Also es wird vermieden das Leid zu zeigen, es wird aber wiederum öfter gezeigt, wenn einen jemand aufregt, dann reden sie aggressiv aber Trauer geben sie nicht zu.

Dann passt als das Gegenteilwort doch eher das Wort kontaktfreudig. Also kontaktfreudig ist das Gegenteil.

Marsianer hat geschrieben:Ich weiß nicht, "Kontaktscheue" kann aus einem Impuls sein, der von Menschen eher wegstrebt? "Kontaktfreude" würde Kontakt suchen. Aber vielleicht wäre einfach jemand nicht schüchtern, der nicht von Kontakten wegstrebt, aber sich auch nicht unbedingt zu welchen hingezogen fühlt?

Ja, man kann ja auch aus Instinkt oder aus Angst bei bestimmten Menschen, zurückhaltend werden. Es wäre in dem Moment ein Wegstreben aus Schutz. Bei anderen ist man nicht zurückhaltend. So wird es bei mir heute gewesen sein.

Zu der zweiten Frage, wie würde sich dies denn zeigen ?
Wäre so jemand kontaktfreudig oder nicht ? Also er würde zB nicht viel und ständig mit anderen reden ( Kontakt suchen ), zu Menschen, zu denen er keine enge Bindung hat ? Ich glaube, dass wenn jemand anderen vertraut, er sie auch nicht mehr so zurückhaltend ist.

Aber man könnte es auch so nennen, jemand redet allgemein nicht gerne so viel oder jemand drängt sich nicht so auf, stellt sich nicht so sehr in den Mittelpunkt- will nicht so stark gesehen werden, beachtet werden.
Das könnte auch zu Schüchternheit zählen. Das jemand das nicht so oft macht- diesen Drang nicht hat.

Kontaktfreudig wäre für mich, wenn man ständig das Gespräch sucht oder besser gesagt auch anfängt, auch bei Menschen, die man nicht so gut kennt- zu denen er nicht das größte Vertrauen ( zB durch eine lange Verbindung ) hat. Und die Themen sind meistens in dem Bereich wo man sich selbst noch schüzt oder halt in meinen Augen, irrelevant, unwichtig.

Dies kann aber manchmal aus dem Grund sein, Anstrahlung zu suchen. Aber muss es das ? Ich glaube, nicht. Also es ist nur manchmal der Grund für dieses Verhalten / oder Können. Aber wahrscheinlich meistens doch der Grund für dieses Verhalten.


Marsianer hat geschrieben:"Schüchtern" könnte jemand vielleicht auch genannt werden, wenn er in sich ruht, vielleicht wie ein "spiritueller Meister"?

Ja, könnte. Wenn dahinter der Grund ist in sich zu ruhen.

Aber das bedeutet es ja nicht immer. Es bedeutet manchmal nur, auf andere nicht zugehen zu können, sich davor zu ängstigen sich mitzuteilen.
Aber ich denke, dass es gegenüber Bestimmten auch ganz gesund ist, wenn man sich nicht traut. Denn jedes Wort kann als Angriffsfläche genutzt werden.

Es ist wohl ein Zeichen von Intelligenz, dass man dann eher ängstlich wird als dass man dennoch irgendwas erzählt und diese Warnung ( seinem Instinkt ) missachtet. Manche verstehen sich gut untereinander. Deren Themen scheinen keine Angriffsflächen zu bieten oder das was sie sich gegenseitig erzählen. Wenn man aber merkt, man selbst wird nicht gemocht von einem von der Runde, ist es ja natürlich, wenn man leiser bleibt.

Mir fällt bei solchen Treffen auch oft nichts ein. Deren Themen sind nicht meine- oder oft. Sie können anscheinend gut Themen finden, um überhaupt was zu sprechen- ich nicht. Deren Verhalten hat in dem Moment aber definitv etwas mit Mangelgefühl zu haben zu tun und daher andere zu brauchen und zu gebrauchen. Sich gegenseitig gebrauchen.

Marsianer hat geschrieben:Wer Kontakte eindringlicher sucht, dem fehlt in sich oft etwas? "Anstrahlung"?

Das würde ich auch sagen. Nur, man kann auch in sich ruhen und Kontakte suchen, das wäre aber nicht aus einem Mangelgefühl heraus. Es würde dann auch nicht so oft vorkommen oder die Themen wären andere. Nicht solche böswilligen Aussagen oder dumme Aussagen / Themen. ( Klatsch und Belangloses, ein sich verstellen ).Jedenfalls nicht von demjenigen der in sich ruht. Es kommt aber auch auf den Grad an, wie stark jemand in sich ruht, wenn noch nicht so stark, wird er sicher auch dazu neigen mal mit bei solchen Themen zu machen ( weil er nicht so recht weiß, wie man dieser Situation entkommt oder er Angst hat, seine wirkliche Sichtweise oder sein Gefühl wegen dem Thema des Anderen, zu äußern ).
Zuletzt geändert von Goldmädchen am Mi 19. Mär 2025, 13:06, insgesamt 16-mal geändert.

Agape
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Agape » Mi 19. Mär 2025, 12:35

Goldmädchen hat geschrieben:Ich habe auch den Eindruck, das Menschen, welche meistens sehr laut reden und gerne lästern und dazu blöde Themen als Thema haben- in ihrem Leben noch nie richtig hart leiden mussten.

Könnte es auch möglich sein, dass solches Verhalten eine Folge von "Leidensdruck" wäre? Eine bestimmte Art, damit umzugehen?

Wie äußert sich diese Reife ? Ich denke man fängt an mehr nachzudenken. Man hintefragt viel mehr was um einen herum passiert.

Vielleicht geht auch diesem Nachdenken und Hinterfragen als erster Schritt eine erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit gegenüber dem, "was um einen herum passiert", voraus? Das wäre dann wohl ein Ausdruck dessen, was Du weiter unten als "achtsamer werden" bezeichnest hast.

Also jemand kann schüchtern geboren sein, oder erst später so werden. Was wäre denn das Gegenteil ? Welchen Namen kann man dem geben ?

https://was-ist-das-gegenteil-von.de/sch%C3%BCchtern
z.B. selbstbewusst, extrovertiert, aufgeschlossen, offen, draufgängerisch, vorlaut, aufgeweckt, wild, dominant, schlagfertig, frech, selbstsicher, energisch, locker, gesprächig, lebhaft, forsch

Und kann man das überhaupt so pauschal sagen ?

Können schon - aber ob dies wohl sinnvoll wäre?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Goldmädchen
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Goldmädchen » Mi 19. Mär 2025, 13:44

Agape hat geschrieben: Könnte es auch möglich sein, dass solches Verhalten eine Folge von "Leidensdruck" wäre? Eine bestimmte Art, damit umzugehen?



Erstmal nur dazu. Danke für Deine Antwort.
Jeder geht anscheinend mit Leiden anders um ? Aber du hast recht, deren Verhalten ist eine Folge von Leidensdruck.

Ich verstelle mich bei bestimmten Menschen auch. Ich zeige auch nicht, wenn es mir nicht so gut geht oder ging. Wobei ich wenn ich irgendwo bin, mich meistens so gut fühle, dass ich in dem Moment keinen Leidensdruck habe. Ich verstelle mich aber ohne dabei groß zu leiden.

Es kann sein, dass ich bevor ich dorthin fuhr welchen hatte, aber dort nicht mehr- oder ich habe den beiseite geschoben. Ich weiß es nicht. Aber ich neige nicht dazu mit anderen mein Leiden so zur Schau zu stellen, in dem ich über andere läster oder über so Belangloses rede uns so aufgedreht bin und so tue als ob es mir so gut geht. Ich gehe dann eher nicht so auf andere zu- suche keine Anstrahlung. Aber wenn dann eine andere Art Anstrahlung. Nicht solche. Also nicht solche wo man sich stark ausdrücken will. Gehört werden und daher so laut ist. Und auch über andere böse redet. Solche suche ich meistens nicht.

Was jemand dann für eine Anstrahlung sucht, oder ob er überhaupt eine Anstrahlung sucht, hat dann wohl wieder mit der seelischen Reife zu tun. Zumindest mit der, die er im Moment hat. Und es kann sein, dass bei jemanden der seelisch gereifter ist, die Tendenz solche Art von Anstrahlung zu suchen sehr gering ist, es nicht mehr so häufig vorkommt. Denn er weiß, dass solche Art von Gesprächen oder Anstrahlung zu kriegen, sein Leiden nur vergrößern wird.

Und das sie anderen damit Leiden zufügen. Die, die um sie herum sitzen kriegen aufgrund deren Themen und der Lautstärke ihrer Stimmen Angst. Oder diejenigen über die gelästert wird. Wenn man Hass gegen bestimmte Menschen schüren will- einer von ihnen. Oder sie so lästern, dass derjenige über den sie lästern es mitkriegt, das bemerken kann. Sie es aber weil sie so aufgedreht ( neben sich, total im Anstrahlungssucht- Wahn ) sind, nicht mal merken.

Ein seelisch gereifter Mensch möchte so etwas anderen nicht antun, er weiß wie leidvoll es ist, wenn man über andere schlecht redet, so dass sie es mitkriegen. Oder dass dieses sich verstellen und so tun als sei man so ausgelassen, einem nicht gut tut, da man sich selbst anlügt und man auch in Beziehungen gerät mit anderen, die man schwer wieder auflösen kann. Oder weil die Themen ( es geht meistens wirklich um Matreielles ) einen nicht interessieren, weil einem das Materielle nicht mehr so wichtig ist.

Es kann auch sein, dass ich gar keine Anstrahlung suche meistens. Einfach nur Kontakt, aber nicht aus Mangel heraus.

Marsianer
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Marsianer » Mi 19. Mär 2025, 15:57

Goldmädchen hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:[Ich denke Leid nricht soetwas oft auf, stimmigierweise (..)

Was bedeutet das/ was sollte es heißen wo du dich vertippt hast ?

Ja, ich hatte mich bei "bricht" vertippt.
Ich sehe es so, dass Leid von solcher Art Menschen, nicht gerne zugegegben wird, oder wie man wirklich fühlt. Solche Menschen verstellen sich, oder besser gesagt, sie können sich anderen nicht öffnen.

Ja, für viele von ihnen wirkt es anscheinend auch oft hochgradig lächerlich, wenn jemand ehrlich und wahrhaftig zu ihnen darüber spricht, wie er sich wirklich fühlt. Sie setzen es dann oft wohl mit großer Lebensunerfahrenheit gleich? Sie sind oft an äußerlichen Faktoren viel interessierter als an ihren Seelenzustand. Viele würden vielleicht bestreiten überhaupt soetwas wie einen lebendigen, nicht aus Beton bestehenden inneren Zustand aufzuweisen?
Ja, man kann ja auch aus Instinkt oder aus Angst bei bestimmten Menschen, zurückhaltend werden.

Ja.
Also er würde zB nicht viel und ständig mit anderen reden ( Kontakt suchen )

Vermutlich.
Aber man könnte es auch so nennen, jemand redet allgemein nicht gerne so viel oder jemand drängt sich nicht so auf, stellt sich nicht so sehr in den Mittelpunkt- will nicht so stark gesehen werden, beachtet werden.

Jemand könnte sich auch mehr nach dem Antrieb anderer richten.
Kontaktfreudig wäre für mich, wenn man ständig das Gespräch sucht oder besser gesagt auch anfängt, auch bei Menschen, die man nicht so gut kennt- zu denen er nicht das größte Vertrauen ( zB durch eine lange Verbindung ) hat.

Könnte man so sehen.
Und die Themen sind meistens in dem Bereich wo man sich selbst noch schüzt oder halt in meinen Augen, irrelevant, unwichtig.

Wohl schon.
Es bedeutet manchmal nur, auf andere nicht zugehen zu können, sich davor zu ängstigen sich mitzuteilen.

So wird "schüchtern" oft wohl gedeutet.

Goldmädchen
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Goldmädchen » Sa 22. Mär 2025, 22:09

Danke für deine Antwort Marsianer. Mir ist heute aufgefallen, dass aus den Eindrücken, die ich mit Menschen habe, mein Geist dazu neigt, Glaubensgebilde zu konstruieren. So wie neulich, wo ich meinte, dass es starke Unterschiede in der seelischen Reife gibt, und diese dadurch geformt wird oder abhängig ist davon, wie viel jemand leiden musste.
Doch ob es nur eine Illusion ist oder der Wahrheit entspricht, weiß ich gerade nicht.

Danke übrigens Marsianer, dass du den Artikel und den Faden, wo es darum ging und den ich meinte, verlinkt hast. Dort steht auch, dass ganz schöne Erlebnisse Menschen seelisch reifer werden lassen. Das macht Sinn, also ich kann es nachvollziehen. Darum scheint es empathische Menschen zu geben, welche nicht so viel leiden mussten, aber dennoch sehr mitfühlend mit anderen sind. Ich lese mir den bald nochmal durch. Und evt greife ich davon nochmal etwas auf.

Marsianer
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Re: Wie ist ein Hochsensibler, meine Theorien

Beitragvon Marsianer » So 23. Mär 2025, 09:43

Goldmädchen hat geschrieben:Mir ist heute aufgefallen, dass aus den Eindrücken, die ich mit Menschen habe, mein Geist dazu neigt, Glaubensgebilde zu konstruieren. So wie neulich, wo ich meinte, dass es starke Unterschiede in der seelischen Reife gibt, und diese dadurch geformt wird oder abhängig ist davon, wie viel jemand leiden musste.

Mir fiel von früher her auf, daß deine Perspektiven sich wohl öfters ändern, es da in vielen Punkten keine "Zentrierung" gibt (die bei Leuten auch in festeren falschen Ansichten bestehen könnte). Du reagierst vielleicht oft auf etwas, das dir zuletzt in für dich markanter Weise begegnete und du trudelst so durch die Zeit. Teils bist du wohl auch stärker emotional angefasst und offen dafür entsprechende Polemik zu verinnerlichen.
Dort steht auch, dass ganz schöne Erlebnisse Menschen seelisch reifer werden lassen.

Ich würde sagen, Leid (von der eigenen Seele her) hat immer Hintergründe im Zustand der Seele. Es ist nicht zwingend notwendige Voraussetzung für "Reife".


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