Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Bei den eher wenigen Kontakten, die mir entweder noch in Erinnerung sind - oder die noch heute bestehen, war das Eintreten in die Sphäre des anderen praktisch immer gleichzeitig, so dass sich kaum feststellen lässt, wer ursprünglich „Initiator“ war.
Du siehst es also so, daß Menschen wenn sie miteinander in Kontakt kommen gleichzeitig in die Sphäre des jeweils anderen eintreten würden?
Bei meinen „bedeutenderen/dauerhaften“ Kontakten war es wohl so. Aber vielleicht hat das etwas mit meiner Wesensart zu tun? Da ich mich - was Kontakte betrifft - in der Regel eher zurückhaltend und beobachtend verhalte, könnte es einerseits sein, dass ich vielleicht auf gewisse Versuche anderer, in meine Sphäre einzutreten, gar nicht einging, weil für mein Empfinden zu viel „Vordrängendes/Dominantes“ beim Kontaktverhalten des Gegenübers im Spiel war. Andererseits könnte auch jemand meine Art, Gespräche zu führen, als zu „offen/direkt/intim“ empfunden haben, aufgrund dessen sich in der Folge nie ein dauerhafter Kontakt entwickelte.
Aktiv und passiv gäbe es dabei dann nach deinem Eindruck eher nicht?
Doch, das würde ich schon sagen. Aber es kann im Individuum einerseits eine Aktivität eher hinsichtlich Kontaktsuche/-aufnahme - andererseits eine Aktivität eher hinsichtlich Kontakterhalt vorhanden sein, wobei ich mich selbst eher zur zweiten Sorte zählen würde. Wenn mir ein Kontakt „menschlich“ (nicht am Nutzen gemessen) etwas bedeutet, entfalte ich je nachdem einiges mehr an eigener Aktivität, um den Kontakt zu pflegen und mitzugestalten.
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:„In meiner Welt zu leben“, bedeutet nicht, andere nicht zu beachten. Aber es bedeutet manchmal, eher beobachtend unterwegs zu sein
Würde das dann nicht auch "schauen" umfassen? Beobachtungen schließen Eindrucke von anderen ein?
Vermutlich schon - wohl eher ein „Schauen mit dem Herzen“?
Schon etwas wie "deine Welt", wo dann wohl auch ein "liebendes Schauen" auf Menschen, die einem körperlich so unmittelbar oder mittelbar begegnen bei dir nicht so aktiv stattfinden könnte?
Ja, das wäre möglich. Ich habe mich eben lange Jahre danach gesehnt, diesem „introvertierten“ Aspekt des Lebens mehr Raum geben zu dürfen, was ich nun seit drei Jahren vermehrt umsetze und entsprechend schätze.
Ruhe, Rückzug kann zeitweise ja auch gut sein, würde ich sagen.
Ja - jedenfalls mir (meiner Seele, aber auch meinem Körper) tut es gut.
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Rückblickend bin ich fast immer „gut damit gefahren“. Ob dies jedes Mal ein „schnelles Einschätzen“ war, kann ich jedoch nicht verallgemeinernd bestätigen. Denn manchmal täuschte mich der erste Eindruck und die entsprechende Erkenntnis folgte erst etwas später.
An sich gäbe es dann da doch eine Art von "Schauen", dessen Ergebnisse auf dich dann wohl oft auch belastbar wirken?
Was meinst Du mit „belastbar“?
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Ein Sehnen würde ja von entsprechenden Gedanken und Empfindungen begleitet sein, welche vom Inneren her nach aussen wirken. Es wäre etwas, das aus dem Urgrund des Seins an die Oberfläche (des Bewusstseins) drängt/aufsteigt und dort nach Verwirklichung strebt (womöglich "auch" aufgrund eines „an sich Ziehens“ von etwas, das eben entsprechend „gemocht/geliebt“ würde).
Oder es wäre ein Mangelempfinden, eine innere Leere, die vielleicht noch kein Ziel ausmachen würde?
Das könnte schon sein und entsprach möglicherweise über längere Zeit hinweg einem Empfinden, das auch mir nicht ganz fremd war. Dies hat sich jedoch während der letzten drei Jahre ziemlich verändert - sofern ich es richtig einschätzen kann.
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:nicht vor allem „auf die innere (göttliche) Stimme" hörend“?
Also in einer Weise fremdgelenkt durch eine Stimme, Intuition, der der Mensch dann wie von außen her nachkommen könnte oder auch nicht?
Eigentlich gehe ich nach wie vor vorrangig von diesem eingangs erwähnten „spirituell höheren Wesen“ aus, welches göttlichen Geistes wäre, und „irgendeiner Stimme“, die diesem Geist nicht gänzlich entspräche, weder zuhören noch nachkommen würde. Auch von „fremdgelenkt“ könnte dann wohl keine Rede sein, weil Jesus/Gott im Herzen dieses Wesens festen Wohnsitz hätte und mit ihm in freier, innigster Liebe verbunden wäre.
Und "nichts unterlassen" würde dann bedeuten ihr zu folgen, wo sie einem etwas sagen würde? Wie stünde es mit eigenem direkten Wollen aus Gottes Geist?
Siehe oben.
Oder bezogen auf die (wohl oft nicht lautliche wahrgenommene) Stimme des Heiligen Geistes mit dem Faktor, daß der Umfang des Aufgefassten auch darauf zurückgehen kann "wie gut man hinhört".
,,Selig aber sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören!" (Matthäus 13,16)
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Aber in den meisten Fällen obliegt es wohl eher dem Lichtträger und weniger dem Lichtempfänger, die vorliegenden Verhältnisse wahrhaftig einzuschätzen.
Wäre soetwas da wohl überhaupt mit "verhüllt werden" gemeint?
Ich vermute, dass es im Zitat weiter oben in etwa so gemeint war:
BD 5409 10.6.1952
Geistig-Blinde vertragen kein plötzliches Licht ....
Im Geistesdunkel schmachtende Menschen können kein plötzliches Licht vertragen, und sie verhüllen ihre Augen, wenn sie von einem Lichtstrahl getroffen werden .... Es kann der völlig glaubenslose Mensch die reine Wahrheit nicht fassen, wenn sie ihm unvorbereitet dargeboten wird, denn geistiges Wissen ist ein Gebiet, das bewußt betreten werden muß, d.h., der Wille, jenes zu erfahren, macht ihn erst fähig zur Entgegennahme. Wer aber völlig im Dunkeln wandelt, dessen Sinn ist offensichtlich der Welt zugewandt, und seine Augen sind auf diese eingestellt und nehmen kein anderes Licht auf, als was ihnen von der irdischen Welt entgegenstrahlt.
Bevor der Mensch die Wahrheit erkennt, muß er sich mit ihr auseinandergesetzt haben, was aber auch ein Zuwenden der Gedanken auf dieses geistige Gebiet erfordert. Es kann wohl auch ein Ungläubiger zuhören, wenn ihm über geistige Dinge Aufschluß gegeben wird, er kann dann berührt werden von bestimmten Gedanken, nun aber entscheidet sein Wille, ob er bei den Gedanken beharrt und sie ihn so beeindrucken, daß er sie weiterverfolgt und sich schließlich von ihnen gefangennehmen lässet. Dann gewöhnt sich das geistige Auge langsam daran, in das Licht zu blicken .... und dann kann dessen Strahlen immer heller und leuchtender werden, ohne den Menschen nun zu blenden und zu verwirren.
Wer aber im Licht steht, der kann es nicht begreifen, jemals die Dunkelheit vorgezogen zu haben, und darum ist er selbst eifrig bemüht, Licht zu tragen in die Finsternis und aufklärend zu wirken, wo er nur kann .... Weit schlimmer aber ist es, die Wahrheit einem Menschen bringen zu wollen, der von irrigen Lehren ganz und gar erfüllt ist. Dieser befindet sich gewissermaßen in ständig aufblitzendem Licht, das immer wieder vergeht und daher desto greller ist. Einem so grellen Lichtblitz folgt aber eine so tiefe Finsternis, daß der Mensch keinen Weg mehr findet herauszukommen.
Er gibt sich aber auch nicht mit einem sanften Lichtschein zufrieden, er verkennt die wahre Leuchte, er schreitet an der reinen Wahrheit vorüber, weil er sie nicht dort suchet, wo sie zu finden ist, und weil sein geistiges Auge keine Sehkraft hat, denn das Truglicht zerstört diese, wie die reine Wahrheit, das göttliche Licht, das Auge stärkt und fähig macht, sowohl in der Finsternis als auch im Lichtreich alles zu erkennen, und es somit für das geistige Auge keine Wand gibt, die es nicht durchdringen könnte.
Die tiefsten Weisheiten kann der Mensch erfassen, der im rechten Licht der ewigen Wahrheit steht. Dieser muß aber gläubig sein und voller Liebe .... Die Flamme der Liebe wird einen hellen Schein verbreiten, ein Licht, das überhell strahlet durch die Dunkelheit und das stets dort eine wohltätige Kraft verspüren lässet, wo ein noch blindes Auge sich bemüht, sehend zu werden .... Doch nicht plötzlich darf diesem Blinden im Geist das Licht nahegebracht werden .... liebevolles Verständnis für seine geistige Schwäche, für seinen blinden Zustand muß liebevolle Hilfe bringen .... ab und zu muß ihn ein Licht- und Liebestrahl berühren, der dann auch sicher den Schleier von den Augen reißen wird, und das anfängliche Dämmerlicht beweiset dem Menschen nun, daß das rechte Licht in der Annahme der Wahrheit zu finden ist, und er wird selbst nach Wahrheit verlangen ....
Amen
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