Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Wobei ich vermute, dass dies nicht bedeutet, dass stattdessen etwas wäre, was als „Nicht-Liebe“ bezeichnet werden könnte.
Jemand könnte mit "Nicht-Liebe" alles meinen, was nicht Liebe wäre. Oder jemand könnte damit das Gegenteil von Liebe meinen. Letzteres würde ich nicht so sehen, wobei man sich aber auch fragen könnte, worin dieses denn das Gegenteil von Liebe sein sollte. Wenn Liebe eben ein situativ mögliches Tun voraussetzen würde, dann wäre soetwas vielleicht schon eine Art Gegenstück?
Meine Überlegung war, ob das unendliche Sein Gottes, worin Liebe(stätigkeit) offenbar keine Rolle spielt, irgendeinen Einfluss auf die Liebe seines Wesens ausübt (ob es zwischen dem Wesen und dem unendlichen Sein Gottes Interaktionen gibt). Ich frage mich deshalb, weil Nähe zu Gott ja nur begrenzt erfahrbar sei, solange ein Geschöpf dazu neige, an der Liebestätigkeit anderen Geschöpfen gegenüber als Lebenspriorität zu stark festzuhalten (zu wenig Distanz dazu hätte), um sich Gott in seinem unendlichen Sein nähern zu können.
Eine andere Überlegung befasst sich damit, ob Gott als Schöpfer wohl „gleichzeitig“ aus Liebe (als seine Wesenseigenschaft) UND aus Eigenschaften seines unendlichen Seins wirken kann, während im Unterschied dazu ein Geschöpf zuerst eine Distanz zum Geschöpflichen (und diesbezüglichem Tun) schaffen muss, bevor es die Schwelle zur Seinsebene Gottes überschreiten und sich dadurch Gott erkennbar nähern kann.