Bibelstellendeutung

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Agape
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Re: Bibelstellendeutung

Beitragvon Agape » Mo 30. Okt 2023, 17:29

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Wie könnte Römer Kapitel 9 aus geistiger Sicht gedeutet werden?

Ich vermute, dir geht es dabei vor allem um die im Zitat markierten Passagen.

Es handelt sich dabei um Stellen, die mir besonders aufgefallen sind - vor allem im Zusammenhang mit Entscheidungen Gottes einerseits - und Entscheidungen von Menschen andererseits.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Aber es gehören eben nicht alle Israeliten zum eigentlichen Israel. 7 Nicht weil sie von Abraham abstammen, sind sie seine Kinder,

"Sie antworteten und sagten zu Ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht zu ihnen Jesus: Wäret ihr Abrahams Kinder, tätet ihr wohl Abrahams Werke." Joh 8,39

Da geht es wohl um menschliche Entscheidungen - „aus welchem Vater“ jemand will und tut (Abraham selbst hatte sich für den himmlischen Vater entschieden). Und Jesus sprach an dieser Stelle die Werke vieler Israeliten an, welche aus dem Fleisch (letztlich aus dem Teufel als gewählten Vater) getan werden.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben: 11 Denn als ‹die Zwillinge› noch nicht geboren waren und noch nichts Gutes oder Böses getan hatten – damit sollte der Plan Gottes bekräftigt werden, dass seine Wahl allein von seiner freien Entscheidung abhängt –, 12 sagte Gott zu Rebekka: "Der ältere wird dem Jüngeren dienen."* 13 Darum heißt es auch in der Schrift: "Jakob habe ich erwählt, nicht Esau."*

Worum geht es dir da?

Es geht mir einerseits um die bereits getroffene Entscheidung Gottes (vor der Geburt) und die getroffenen individuellen Entscheidungen der Zwillingsbrüder als Menschen andererseits. Inwiefern könnte Gottes Entscheidung auf die Entscheidungen der Brüder eingewirkt haben? Eventuell - ähnlich wie weiter unten geäussert - als „schicksalsmässigen Faktor“?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben: Er sagte ja zu Mose: "Ich schenke mein Erbarmen dem, über den ich mich erbarmen will, und mein Mitleid dem, den ich bemitleiden will."* 16 Es kommt also nicht auf das Wollen und Bemühen eines Menschen an, sondern allein auf Gott und sein Erbarmen.

Ich würde darunter ersteinmal einen "schicksalsmäßigen" Faktor verstehen.

Wie wäre dies mit dem „freien Willen“ vereinbar?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Gerade deshalb habe ich dich als Herrscher auftreten lassen, um dir meine Macht zu demonstrieren und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen."* 18 Wir sehen also: Gott handelt ganz nach seinem Ermessen: über den einen erbarmt er sich, den anderen lässt er starrsinnig sein.

Zu absolut würde ich das nicht gegen freie Willensspielräume deuten, aber ich würde sagen, es gibt solche Faktoren.

Könnte dies eventuell auch damit zusammenhängen?
„Der Gnade über tausend Generationen hin erweist, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Kindern und Enkeln bis in die dritte und vierte Generation verfolgt.“
(2. Mose 34,7)

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:21 Ist der Töpfer nicht Herr über den Ton und kann aus derselben Masse ein Gefäß für die Festtafel machen und ein anderes für den Abfall?

Gerne zitiert, nur was soll das genau betrachtet denn bedeuten?

Vielleicht bedeutet es unter anderem, dass gewisse Gründe/Entscheidungen Gottes den meisten Menschen verborgen bleiben (sollen)? Gott (reine Agape) ist kaum mit „Logik“ oder sonstigen, dem Menschen stets nachvollziehbaren Absichten, zu erklären.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:22 Und was sagst du dazu, dass Gott die Gefäße, die zur Vernichtung in seinem Zorngericht bereitgestellt sind, mit großer Geduld erträgt?

Liest sich so schon etwas seltsam. Womit soll Gott hier Geduld haben? Mit dem, was er selbst so einrichtete?

„33 Wie unermesslich reich ist Gottes Weisheit, / wie abgrundtief seine Erkenntnis! / Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, / wie unerforschlich seine Wege! 34 Denn wer hat jemals die Gedanken des Herrn erkannt, / wer ist je sein Berater gewesen? 35 Wer hat ihm je etwas gegeben, / das Gott ihm zurückgeben müsste?* 36 Denn von ihm kommt alles, / durch ihn steht alles / und zu ihm geht alles. / Ihm gebührt die Ehre für immer und ewig! Amen.“ (Römer 11,33-36)
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Bibelstellendeutung

Beitragvon Marsianer » Mo 30. Okt 2023, 17:54

Agape hat geschrieben:Da geht es wohl um menschliche Entscheidungen - „aus welchem Vater“ jemand will und tut (Abraham selbst hatte sich für den himmlischen Vater entschieden).

So deute zumindest ich es.
Es geht mir einerseits um die bereits getroffene Entscheidung Gottes (vor der Geburt) und die getroffenen individuellen Entscheidungen der Zwillingsbrüder als Menschen andererseits. Inwiefern könnte Gottes Entscheidung auf die Entscheidungen der Brüder eingewirkt haben?

Das wäre die Frage.
Marsianer hat geschrieben:Ich würde darunter ersteinmal einen "schicksalsmäßigen" Faktor verstehen.

Wie wäre dies mit dem „freien Willen“ vereinbar?

Nach meinem Verständnis wäre da ein Bereich, in dem der Mensch keinen Willensspielraum haben würde. Oft auch entsprechend seinem sonstigen Zustand, vielleicht indem dann etwas entsprechend seinem Herzen zugelassen wird.
„Der Gnade über tausend Generationen hin erweist, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Kindern und Enkeln bis in die dritte und vierte Generation verfolgt.“
(2. Mose 34,7)

Das wäre ein Faktor "der Verkörperung".
Vielleicht bedeutet es unter anderem, dass gewisse Gründe/Entscheidungen Gottes den meisten Menschen verborgen bleiben (sollen)?

Hm.
Gott (reine Agape) ist kaum mit „Logik“ oder sonstigen, dem Menschen stets nachvollziehbaren Absichten, zu erklären.

Eigentlich sollte sie sehr klar in sich sein? Nur wird sie oft nicht verstanden, wenn Menschen vor allem an ihrer zeitlichen Existenz hängen und vor allem deren Dinge beachten.
„33 Wie unermesslich reich ist Gottes Weisheit, / wie abgrundtief seine Erkenntnis! / Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, / wie unerforschlich seine Wege! 34 Denn wer hat jemals die Gedanken des Herrn erkannt, / wer ist je sein Berater gewesen? 35 Wer hat ihm je etwas gegeben, / das Gott ihm zurückgeben müsste?* 36 Denn von ihm kommt alles, / durch ihn steht alles / und zu ihm geht alles. / Ihm gebührt die Ehre für immer und ewig! Amen.“ (Römer 11,33-36)

Könnte so gedeutet werden, daß er da auch nichts so recht die Ahnung hatte, wie es sich dabei nun verhalten wird?


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