Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

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Marsianer
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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Marsianer » So 8. Aug 2021, 14:36

Der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschliessen, ist gross. Und gross ist die Sehnsucht nach neuen Lebensformen. Die Sorge um die Umwelt hat in den letzten beiden Jahrzehnten weltweit viele sogenannte Öko-Dörfer wie Sennrüti entstehen lassen. Im Zuge der Pandemie ist ein neues Element dazugekommen: das überhitzte gesellschaftliche Klima, das Konflikte und Spaltungen schafft. Der Trend führt weg von den städtischen Ballungszentren, wo die Kontrolle stärker greift. Das gemeinschaftliche Leben als Selbstversorger auf dem Lande mag heute noch eine Nische sein. Geht die Spaltung der Gesellschaft weiter, könnte sich das ändern.

In Degersheim nimmt man bereits eine gesteigerte Nachfrage wahr, erzählt René Duveen. Die Mehrzahl der Interessierten stamme aus Deutschland. Und fast alle dieser Anfragen haben mit der Pandemie zu tun: Man hat schlechte Erfahrungen mit dem autoritär auftretenden Staat gemacht und sucht sich jetzt eine Insel in der moderaten Insel Schweiz. «Viele der Leute, die sich bei uns melden, möchten unbedingt das Land verlassen», sagt Duveen. In solchen Fällen sei man zurückhaltend. «Hat jemand einen fundamentalen Konflikt, etwa mit der Obrigkeit, soll er ihn zuerst für sich anschauen und lösen. Wir sind nicht der richtige Ort dafür.» Um falsche Vorstellungen zu klären und weil jeder neue Zugang das Gleichgewicht der Gemeinschaft beeinflussen kann, gibt es für Interessierte eine längere Testphase mit Seminaren, Probewohnen und letztlich einer Konsensentscheidung. Rund ein Jahr kann es bis zum Einzug dauern.

NZZ von heute, S. 18

Marsianer
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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Marsianer » Fr 3. Dez 2021, 04:50

Wir haben es geschafft! Nicht zuletzt durch den Einsatz zahlreicher Unterstützender (deren Filmpakete bereits auf die Abholung durch die Post warten) ist ein wichtiger, sehr ansehnlicher und trotzdem witziger Film über das Leben in Gemeinschaft entstanden: "Kein richtig falsches Leben". Der ist seit Kurzem online zu sehen auf https://www.kino-on-demand.com/movies/k ... ches-leben und ab sofort lieferbar in unserem Shop: als DVD oder in HD als BluRay-Disk (auch als Kombi-Sonderangebot mit den Sieben-Linden-Büchern oder als Sieben-Linden-Komplettpaket mit den Büchern und dem Film "Leben unter Palmen" von 2001).

Wenn ich der Presse schreibe und vorschlage, den Film zu besprechen, schreibe ich: "Der Film zeigt das Leben in Gemeinschaft im Sommer 2020 und fragt, wie und ob das eigentlich in der Praxis gehen kann, nachhaltig zu leben – und gleichzeitig gut und ohne sich gegenseitig zu zerfleischen."

Das kommt mir als fast am Wichtigsten vor. In Gemeinschaft wird viel weniger über "die da oben" geschimpft - da ist viel mehr im Bewusstsein, dass es nicht einfach, aber machbar ist, alle Wünsche und Meinungen unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube, das zeigt unser Film ganz gut. Was es bedeutet, sich als Gemeinschaft zusammenzutun; vielleicht sogar ein bisschen, wie es sich anfühlt. Sogar der verrückte Sommer 2020 war in Sieben Linden voller Lachen und zufriedener Gesichter.

Eva Stützel (im Gegensatz zu mir Ökodorf-Mitgründerin) hat auf der Sieben-Linden-Website über den Film geschrieben: "Kein Werbefilm, der nur die polierten Seiten zeigt, aber ehrlich, realistisch und humorvoll." Da bin ich schon ganz zufrieden, dass ich sowohl meinen Ansprüchen gerecht wurde und die Gemeinschaft sich trotzdem auch im Film wiederfindet (im Vertrauen: Teilweise war ganz schön Überzeugungsarbeit nötig...).

[...]

Und obwohl ich keinerlei Werbung für die neue Ausgabe gemacht habe, stehe ich zur Zeit deutlich länger und öfter in unserem winzigen Packraum, um Bücher in die Welt zu schicken. Interessant. Legt die Vermutung nahe, dass sich mehr Menschen als bisher mit einem Ausstieg aus der Ellenbogengesellschaft beschäftigen...? Aber ich bin ja immer schon zurückhaltend mit solchen Diagnosen gewesen. Wenn wir was dazu beitragen könnten, Hoffnung zu verbreiten, wäre das toll!!

[...]

Als Eva Stützel ihren "Gemeinschaftskompass" vor wenigen Monaten veröffentlicht hat (siehe letzten Newsletter), haben wir uns noch gefragt, ob wir den Buchvorrat in absehbarer Zeit verkaufen können - inzwischen wurde sogar schon nachgedruckt und es scheint, als ob Eva damit ganz neue Kreise erreicht.
Zuletzt wurde das Buch im Chrismon-Blog besprochen, dort findet sich auch ein Videointerview mit Eva - Dort fragt die Bloggerin Dorothea Heintze: "Wenn mich persönlich und auch für diesen Blog eines interessiert, dann ist es das: Wie wird aus einem Haufen Menschen, die alle irgendwie anders leben wollen, eine Gemeinschaft?" Richtig gute Frage! Und sie zieht das Fazit: "Mir und meiner Baugemeinschaft hätte so ein Buch vor vielen Jahren sehr geholfen. Schön, dass es jetzt so ein Nachschlagewerk gibt." https://chrismon.evangelisch.de/blogs/w ... ftskompass

https://eurotopia.de/blog/newsletter-2021-11

Alle Meinungen unter einen Hut bekommen, hm ...

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 09:45

Agape hat geschrieben:Wir freuen uns auf Euch!


Darf ich dir diese Frage stellen Agape? Von was leben die Menschen die bei euch einziehen?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Agape » Di 7. Dez 2021, 09:50

Louis hat geschrieben:Von was leben die Menschen die bei euch einziehen?

Zurzeit läuft diesbezüglich nicht viel - vielleicht kann Dir @Marsianer mehr darüber berichten?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Marsianer » Di 7. Dez 2021, 09:54

Louis hat geschrieben:Von was leben

Woran denkst du, wenn du "von was" sprichst?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 10:09

Marsianer hat geschrieben:Der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschliessen, ist gross.


Ja Marsianer. „Heute schon aussteigen“ meinst du? Gerade in der jetzigen Lage für viele interessant. Was für „Alternativfinanzierungen“ schlagt ihr vor? Wie z.B. „Teilen statt wegwerfen“; Growdfunding (diese Alternativfinanzierung bekannt)?, Was unter dem englischen Begriff Growdfunding (Crowdsourcing = Menschenmenge, Findling = Finanzierung) im angelsächsischen Raum schon länger populär ist, gewinnt auch im deutschsprachigen Raum immer mehr an Zuspruch. Die Rede ist davon, dass jeder über eine der Growdfunding-Internetplattformen alternative Projekte finanzieren kann. Menschen weltweit können einen beliebigen Beitrag spenden und sich so an Projekten beteiligen bzw.. diese überhaupt erst ermöglichen. Gerade kleinere Einzelunternehmer oder Künstler haben es über diesen Weg geschafft, ihr erstes Produkt herzustellen; Transition Town; Wasser aus der Luft gewinnen, bargeldlose Selbstversorgung, für alle, ... befasst ihr euch mit solchen Themen auch Marsianer?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 10:13

Marsianer hat geschrieben:Woran denkst du, wenn du "von was" sprichst?


Die Dinge die ich im vorigen Beitrag angesprochen hab. Ich stell mir vor ich ziehe bei euch ein. Meine Arbeitsstelle bin ich los, wie ernähre ich mich, von Pilzen im Wald?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Marsianer » Di 7. Dez 2021, 10:43

Louis hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschliessen, ist gross.

Ja Marsianer.

Das oben war Teil eines zitierten Zeitungsartikels, keine Formulierung von mir.
„Heute schon aussteigen“ meinst du?

"Aussteigen" als Begriff drückt, würde ich sagen, ersteinmal eine Perspektive aus, in der jemand selbst vor allem noch bei "etwas anderem" ist, sich daran selbst einordnet. Die eigentliche Frage nach meinen Begriffen wäre vielleicht eher: Was für eine Ausgestaltung deines Daseins fändest du sinnvoll, gut und so weiter?
Gerade in der jetzigen Lage für viele interessant.

Wobei das Jakobgut ja schon an sich für einen gewissen, wenn auch sehr weiten Rahmen an Werten steht. Es versteht sich ersteinmal nicht als Flüchtlingscamp, schon gar nicht für Leute, die unsere Ausrichtung eigentlich verachten, ablehnen, geringschätzen.
Was für „Alternativfinanzierungen“ schlagt ihr vor?

Eigenen Anbau. Das ist bei uns möglich.
Wie z.B. „Teilen statt wegwerfen“

Es ist letztlich jedem selbst überlassen, dieser Lebensbereich unterliegt bei uns eher individuellem Wirtschaften und gegebenenfalls gemeinsamem Zusammenwirtschaften aus freier Entscheidung.
Die Rede ist davon, dass jeder über eine der Growdfunding-Internetplattformen alternative Projekte finanzieren kann.

Das ist kein Wirtschaftsmodell, sondern wenn man so will eine Alternative zu Bankkrediten.
befasst ihr euch mit solchen Themen auch Marsianer?

Wozu sollten wir?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 12:07

Marsianer hat geschrieben:Eigenen Anbau. Das ist bei uns möglich.


Stell mir so etwas immer bildlich vor. Ich steige aus und ziehe bei euch ein. Job weg, Selbstversorgung möglich? Für mich zumindest, notwendig um zu überleben Marsianer.
Personalausweis, Reisepass, Bankkarte, digitale Gesundheitskarte, Führerschein wird abgegeben, Steuern bezahlen ist freiwillig demzufolge werden auch keine mehr bezahlt, Geld gibt es sowieso keines mehr, raus aus ihrem System... du unterrichtest die Kinder in der „Freischule“, Lara versorgt die Hennen, Karl holt das Holz im Wald und ich baue Kartoffeln an und hol in der Früh das Quellwasser vom Fluss für‘s Frühstück...? Stelle ich mir das bildlich vor, erinnert mich dieses Leben an das Leben, in den kleinen Siedlungen, die es auch in Germanien gegeben hat, oder denke ich falsch Marsianer?

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Marsianer » Di 7. Dez 2021, 12:17

Louis hat geschrieben:Selbstversorgung möglich? Für mich zumindest, notwendig um zu überleben

Ein Garten braucht allerdings ja eine gewisse Vorlaufzeit bis man was erntet. Und je nachdem wie man dafür ein Gefühl hat, geht auch so manches schief, zumindest ersteinmal bis man allmählich mehr Erfahrungen sammelt. Eigentlich wäre Selbstversorgung also etwas, das man beginnen solltem wenn die Hütte nicht bereits lichterloh brennt.

Es wäre also schon sinnvoll sich auch damit zu befassen, wie man mit relativ wenig Geld zu Nahrung kommen könnte. Z.B. indem man einen Zentnersack Getreide nahe dem Börsenpreis kauft und das dann erstmal selbst weiterverarbeitet. Und so weiter.
Führerschein wird abgegeben

Aha?
Geld gibt es sowieso keines mehr, raus aus ihrem System

Das wirkt auf mich schon recht symbolisch im Denkansatz. Ich würde ja eher davon ausgehen: Was will ich eigentlich, erstmal für mich selbst?
und hol in der Früh das Quellwasser vom Fluss für‘s Frühstück

Ein Brunnen macht sich da wohl besser, auch wenn da noch immer das Agrogülle-Nitrat so eine Sache wäre.
erinnert mich dieses Leben an das Leben, in den kleinen Siedlungen, die es auch in Germanien gegeben hat

So in der Art wohl vielerorts.

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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 14:36

Marsianer hat geschrieben:Ein Garten braucht allerdings ja eine gewisse Vorlaufzeit bis man was erntet. Und je nachdem wie man dafür ein Gefühl hat, geht auch so manches schief, zumindest ersteinmal bis man allmählich mehr Erfahrungen sammelt. Eigentlich wäre Selbstversorgung also etwas, das man beginnen solltem wenn die Hütte nicht bereits lichterloh brennt.

Es wäre also schon sinnvoll sich auch damit zu befassen, wie man mit relativ wenig Geld zu Nahrung kommen könnte. Z.B. indem man einen Zentnersack Getreide nahe dem Börsenpreis kauft und das dann erstmal selbst weiterverarbeitet. Und so weiter.
... So in der Art wohl vielerorts.


War von mir vielleicht etwas überspitzt formuliert. Wieso lassen sich (noch) relativ wenige Menschen von so einem Leben in Freiheit überzeugen? Mehr braucht man doch nicht.

Louis
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Re: Projekt "Jakobgut" sucht engagierte Menschen

Beitragvon Louis » Di 7. Dez 2021, 14:41

Louis hat geschrieben:Führerschein wird abgegeben


Marsianer hat geschrieben:Aha?


:) du fährst ;)


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