Das böse Christentum

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Marsianer
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » So 3. Jul 2022, 09:04

Sarah hat geschrieben:(275) Täglich begegnet uns unvorhergesehenes Leid und Übel. Wir darben unter dem Schrecken von Hass und vorsätzlicher, barbarischer Gewalt, die von der Bosheit der Menschen auf das offensichtliche Betreiben des Satans hin geplant und ausgeführt wird. Angesichts des Leides und der Anstürme des Bösen vonseiten der Natur oder des Menschen kann allein Gott uns helfen und uns aufrechterhalten.

(276) Christen wissen. dass Gott das Böse nicht will. Und wenn dieses Böse existiert, ist Gott sein erstes Opfer. Das Böse existiert, weil seine Liebe nicht angenommen wird; Seine Liebe wird verkannt, abgelehnt und bekämpft. Die Welt in ihrer Harmonie und Schönheit kann sich nur in einem Dialog der Liebe erhalten, in dem Gott sich mit uns austauscht und wir uns mit ihm. Wenn das Böse Gott selbst erreicht, dann weil wir ihm eine Wunde zufügen, die wir "heilen" mussen, eine Wunde, die nicht aufhört, unsere Fürsorge herauszufordern. Die Geschichte der Christenheit, die ganze Ofenbarung seit der Genesis zeigt, wie sehr wir Gott, dem unendlich Unschuldigen, Leid zufügen. Je abscheulicher das Böse ist, desto mehr scheint Gott das erste Opfer zu sein.

(277) Für den Menschen ist es schwer, das Böse zu vetstehen, solange sich ihm nicht die unverkennbar göttliche Dimension zeigt. In seinem Buch Un autre regard sur l'homme schreibt Maurice Zundel: "Folgendes will das Kreuz uns sagen: Das Böse kann eine göttliche Tragweite haben, das Übel richtet sich schlussendlich gegen Gott. Bei jeglichem Übel ist es Gott, der leidet, und deshalb ist das Böse so schrecklich. [...]
Wie kann Gott vom Leid ergriffen sein? Stellen Sie sich eine Mutter mit ihrem kranken Kind vor. Aus Liebe und Einfühlung kann sie für ihr Kind leiden. Eine Mutter in voller Gesundheit kann das Leiden ihres Kindes schmerzlicher erleben als das Kind selbst, aufgrund dieser Identifizierung der Liebe mit dem geliebten Wesen. Ihre Liebe befähigt sie dazu. Wie kann man meinen, die Liebe Gottes sei weniger mütterlich als die Liebe einer Mutter, wohingegen die Liebe aller Mütter, einschließlich der Ganzheiligen Jungfrau Maria selbst, nur ein Tropfen ist im Ozean der mütterlichen Zärtlichkeit Gottes? Deshalb wird kein einziges Wesen von Widerwärtigkeiten heimgesucht, ohne dass Gott es würde, in ihm, vor ihm und für ihn. [...]

(279) Jene durch Menschenhand gewirkten Greuel und die Werke des Teufels sind ein Geheimnis, das die Menschheit niemals ganz verstehen wird. Das Übel, sei es physisch oder moralisch, ist immer ungerecht und gemein. Es entwürdigt und zerstört den Menschen. Es beschmutzt das Gottesbild, das dem Menschen eingeprägt ist.

[... (283)] Oft ist das Leid Ausdruck einer unermesslichen Liebe. Es hat Erlöserqualität. Leid und Schmerz zeigen, dass wir leben, und ermöglichen dem Arzt eine genauere Diagnose. Wir müssen das Leid annehmen und in Stille aufnehmen.

Marsianer
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » So 18. Sep 2022, 13:23

Wenn jemand was woanders nachlesen will (bei einigem dort würde ich vielleicht noch etwas präzisieren oder anmerken, aber im Großen und Ganzen finde ich es schon nicht so übel):
Viele Menschen haben durch religiöse Eltern oder Erzieher schlechte Erfahrungen gemacht. Manche sind gar traumatisiert von der Strenge und den Repressalien fehlgeleiteten Glaubens ihrer Eltern oder Lehrer. Die Bibel, Gottes Wort, wurde von der Kirche instrumentalisiert und als Druckmittel benutzt. So sind manche Worte der Bibel für einen Großteil der Menschen wahre Trigger (Auslöser) geworden. Worte wie “Schuld” und “Sünde” rufen sofort Ablehnung hervor, die so groß sein kann, dass man von der Bibel einfach nichts mehr hören möchte.

https://leben-mit-jesus.net/die-bibel

"Die Kirche" wird hier offenbar als eine Art Vermenschlichung gesehen, nicht als biblisches Ding.
Aus der Sicht Gottes schulden wir Ihm etwas, wenn wir uns von Ihm abwenden. Ich habe immer dieses Bild vor mir: ein liebender, unendlich gütiger Gott erschafft den Menschen, weil Er nicht alleine sein möchte, weil Er seine Liebe ausschütten möchte, weil Er mit ihm in Kontakt sein möchte. Und der Mensch vergisst seinen Schöpfer, wendet sich ab und macht sein eigenes „Ding“.

Dabei leben wir doch NUR durch Ihn! Wir leben aus SEINER Lebenskraft heraus, ER blies uns SEINEN Odem ein. Er betrachtet uns mit liebenden Augen und wartet, dass wir endlich erkennen, WER Er ist und was Er für uns getan hat. Er gab uns eine paradiesische Erde zur Verwaltung (nicht zur Ausbeutung). „Nehmt, esst und trinkt, ich habe euch alles gegeben. Nun bitte, gebt mir etwas zurück, gebt mir auch eure Liebe, gebt mir eure Zuwendung, eure Aufmerksamkeit! Bezieht mich in eure Pläne ein, in eure Gedanken, fragt mich um Hilfe, betet um alles was euch fehlt, ich will es euch geben. Ich will mit euch gehen! Schließt mich nicht aus eurem Leben aus. Ich möchte euch alles schenken: Glück, Gesundheit, Fülle und Freude. Ich möchte euch als Partner. Wir sind gemeinsam ein wunderbares Team.“
Jede Tat, bei der wir Ihn nicht mit einbeziehen, jeder Gedanke, jedes Gefühl, das wir vor Ihm verbergen und dem wir eigenmächtig folgen ist eine Zielverfehlung und zieht nicht nur Schuld nach sich, sondern auch Schuldgefühle. Es macht uns „ungerecht“ vor Gott. Wir alle kennen das schlechte Gewissen. Viele Menschen haben sich schon so sehr daran gewöhnt, dass sie seine leise Stimme schon gar nicht mehr hören. Aber manche hören sie doch.

Welche Möglichkeit haben wir nun, unsere Schuld wieder los zu werden? Auch hier gibt es eine gute Nachricht: Gott hat die Schwere der Schuld all der zahlloser Menschen, durch alle Zeiten hindurch, mit dem Opfertod Seines Sohnes Jesus Christus ausgehebelt. Im Alten Testament brauchte es noch Tieropfer. Unschuldiges, reines Leben musste sterben, um die Ungerechtigkeit Gott gegenüber wieder auszubügeln. Doch da Jesus sich stellvertretend und freiwillig als Opfer zur Verfügung gestellt hat, wurden diese vielen kleinen Opfer überflüssig.

Das Einzige was wir nun noch tun müssen ist, dass wir uns in tiefer Umkehr Gott wieder zuwenden, vor Ihm unsere Schuld bekennen und Ihn um Vergebung bitten. Gott sieht in die Herzen der Menschen und weiß, wenn es jemand ehrlich meint. Schein-Entschuldigungen werden nicht angenommen. Rhetorische Worte werden nicht gehört. Wir müssen es schon ernst meinen.

Tun wir das wirklich, in der Wahrheit unseres Herzens und in ehrlicher Reue, so wird Gott das nicht unbeantwortet lassen. Nein, Er kommt und erweicht unsere Herzen, Er kommt mit Seiner ganzen Liebe und nimmt uns wieder auf. Als wären wir nie fort gewesen. Er sagt: „Alles ist vergeben und vergessen, lass uns ganz neu anfangen.“

Der eigentliche Punkt ist vielleicht nicht so sehr die Frage, ob gemeint wird das Geschöpf schulde etwas, sondern das was diesem droht, wenn es in der Ablehnung der einzigen Quelle von geistiger Lebendigkeit festhielte, sich Rettungsmaßnahmen widersetzen würde?
Von der Kirche haben wir gelernt, dass Versuchungen uns zu bösen Taten anstiften wollen, die gegen eines oder mehrere der 10 Gebote stehen. Dahinter steht das Gottesbild von einem strafenden Gott, der Gesetze aufstellt, die niemand einhalten kann, um dann mit strenger Hand zu strafen. Was für ein Gott soll das sein? Etwa ein Gott der Liebe? Dieses Bild ist nicht nur schief, sondern es ist eine Lüge.

„Versuchung“ ist in der Bibel ganz anders gemeint. Es geht um nichts anderes als um Beziehung und Nähe zu Gott. Es geht darum: was hält uns in Seiner Gegenwart und was trennt uns ab? Versuchungen führen zur Abtrennung, sie führen in die falsche Richtung. Dieser, unser Schöpfer-Gott ist gut, und Er will tatsächlich aus uns gute Menschen machen, damit Er uns immer nah sein kann. Denn: mit dem Gegenteil von Gut kann Gott sich nicht eins machen.

Alles was uns zu Eigenmächtigkeit und Egoismus (handeln ohne Gott) verführt ist Versuchung. Die Versuchung ist das, was uns dazu überreden will, dem zu folgen, wovon wir wissen, dass es nicht gut wäre. Nicht gut für unsere Beziehung zu Gott, und damit nicht gut für uns. Es geht NICHT darum, aus eigener Kraft gewissen Gesetzen zu folgen, sondern es geht darum, sich mit allem sofort an Gott zu wenden, es mit Ihm zu besprechen, Seine Antwort auf das Problem abzuwarten, sich Ihm so lange hin zu halten, bis Seine Antwort in uns hinein sickert, bis wir Seine Gedanken dazu zu kennen – um zu erfahren, was in Wahrheit das Beste für uns ist. Denn wer sollte es besser wissen als Gott?

Die Voraussetzung dazu ist natürlich, dass wir in dem Status sind, dass wir Gott hören können, dass wir also getauft und wiedergeboren sind, dass der Heilige Geist in uns wohnt, und uns jemand (auch die Bibel ist ein „Jemand“, denn aus ihr spricht der Heilige Geist) in die direkte Beziehung zu Gott geführt hat. Der „normale“ Mensch, der im tief in die Welt verstrickt ist und in seiner alten Natur gefangen ist, hat es schwer, Versuchungen zu erkennen und noch viel mehr ihnen zu widerstehen.

Wir können aber mit Gottes Hilfe lernen, unseren Impulse und Ideen nicht unmittelbar zu folgen, sondern ihren Inhalt mit Ihm, Gottes Wort und Seiner Liebe abzugleichen. Ist das was wir wollen, wofür wir uns gerade entscheiden, wirklich aus Liebe geboren? Ist das was wir denken und tun aus Liebe geboren? Oder dient es unserem Egoismus, Eigennutz, unseren persönlichen Zielen? Stellen wir uns selbst an die erste Stelle?

Es gibt vielfältige Versuchungen. Alle, auch die kleinsten Entscheidungen, die wir treffen müssen, sind von Wichtigkeit für unseren inneren Frieden und für unsere Nähe zu Gott. Eine kleine falsche Entscheidung, und schon ist Unsicherheit da, und schon kommen Gedanken von Rechtfertigung, und schon kommen ungute Gefühle von schlechtem Gewissen, von nicht-wahr-haben-wollen… all das trennt uns davon ab, weiter in Seiner Gegenwart zu ruhen.

Es ist nicht schlimm, wenn wir einmal einer Versuchung erliegen. Schlimm ist, wenn wir dabei bleiben! Wenn wir Ihn auch dann nicht fragen, wenn wir uns nach einer Entscheidung, einer Handlung nicht mehr gut fühlen. Wenn wir darauf beharren und darin bleiben, dann kommt ein Gefühl der Leere, der Orientierungslosigkeit, der Verlorenheit – verloren in unserem eigenen, schattigen Ego-Reich… Wir sind einen Abzweig gegangen, der ins Leere führt und nicht in die Fülle der Liebe unseres Gottes. Ohne diese Liebe sind wir verloren, was wir auch gefühlsmäßig wahr nehmen können. Dann ist es Zeit zur Umkehr.

Fragt sich also: Wohin zieht mich mein Herz? Und wenn da was schiefläuft: Wie vermag ich "Gott als Geist zu ergreifen", "andere Geister loszulassen"?

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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » Mi 28. Sep 2022, 16:15

Von viewtopic.php?p=5171#p5171
Agape hat geschrieben:Was hat es damit auf sich?
http://www.netzwerk-esoterik-ausstieg.d ... rgiearbeit
Bewertung der Energiearbeit auf okkulte Hintergründe aus christlich-biblischer Sicht

[...]

Die Energiearbeit ist eine spirituelle Methode, mit deren Hilfe die Anwender im Sinne einer Höherentwicklung Vollkommenheit erlangen und Gott gleich werden wollen (ein Versuch der Selbsterlösung).

Solche platten christlich daherkommenden Privatinquisitoreninitiativen gibt es wohl Tausende. Der Vorwurf "Selbsterlösung" richtet sich von solchen Gruppen insgesamt gerne auf die Mehrheit anderer Christen (z.B. auch Vatikantreue). Ich finde den ganzen Text inhaltlich ziemlich platt, nahe substanzlos. Aber natürlich geeignet Christen in Verruf zu bringen. Zu dieser Darstellung die ich im Zitat stehen ließ hätten sie vielleicht noch mehr ausführen können, dafür müßte man aber wohl etwas mehr verstehen, z.B. von biblischen Christentum. Hier aber geht es nach meinem Eindruck eher um Parolen und Selbstvergewisserung.
Viele Methoden der Energiearbeit wie Lichtarbeit, Engelarbeit und Channeling sind Praktiken, mit deren Hilfe die Anwender in direkten Kontakt mit spirituellen Kräften (Geistwesen, Dämonen) kommen und somit eine okkulte Belastung erfahren.

Das dürfte wohl so sein, nur wie wäre das nüchtern betrachtet zu bewerten?
Diese Geister bzw. spirituellen Mächte haben mit dem Gott der Bibel nichts gemeinsam.

Im Buch dieser okkulten Lehre namens "Christentum" findet sich z.B. solche Beschreibung:

"Die kam von hinten herzu, berührte den Saum Seines Kleides und sogleich stand ihr Blutfluß. Und Jesus sprach: Wer hat Mich angerührt? Da aber alle es leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Das Gedränge beengt und drückt Dich und Du sagst: Wer hat Mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat Mich jemand angerührt; denn Ich habe erkannt, daß eine Kraft von Mir ausging." Lk 8,44-46

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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Agape » Do 29. Sep 2022, 10:56

Marsianer hat geschrieben:
Viele Methoden der Energiearbeit wie Lichtarbeit, Engelarbeit und Channeling sind Praktiken, mit deren Hilfe die Anwender in direkten Kontakt mit spirituellen Kräften (Geistwesen, Dämonen) kommen und somit eine okkulte Belastung erfahren.

Das dürfte wohl so sein, nur wie wäre das nüchtern betrachtet zu bewerten?

Nüchtern betrachtet würde sich vielleicht die Frage stellen, inwieweit ein solcher "Anwender" den Glauben in sich trägt, dass diese spirituellen Kräfte etwas nachhaltig Heilsames in ihm bewirken könnten, wenn sein Herz nicht vorrangig für Jesus offen wäre. Welche Macht räume ich wem ein? Den spirituellen Kräften an und für sich - (unbekannter), eventuell finsterer Herkunft)) - oder den Kräften des Lichts (Jesus).

Diese Geister bzw. spirituellen Mächte haben mit dem Gott der Bibel nichts gemeinsam.

Marsianer hat geschrieben:Im Buch dieser okkulten Lehre namens "Christentum" findet sich z.B. solche Beschreibung:

"Die kam von hinten herzu, berührte den Saum Seines Kleides und sogleich stand ihr Blutfluß. Und Jesus sprach: Wer hat Mich angerührt? Da aber alle es leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Das Gedränge beengt und drückt Dich und Du sagst: Wer hat Mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat Mich jemand angerührt; denn Ich habe erkannt, daß eine Kraft von Mir ausging." Lk 8,44-46

Eine mögliche Deutung könnte sein, dass Jesus hier von jemandem (einer Frau) berührt wurde, die in festem Glauben an ihn stand. Die Berührungen der übrigen Menschen im Gedränge fanden eher "zufällig/unbeabsichtigt" statt - durch diese konnten keine "spirituellen Kräfte" ausgelöst/freigesetzt und wirksam werden.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » Do 29. Sep 2022, 16:34

Agape hat geschrieben:Nüchtern betrachtet würde sich vielleicht die Frage stellen, inwieweit ein solcher "Anwender" den Glauben in sich trägt, dass diese spirituellen Kräfte etwas nachhaltig Heilsames in ihm bewirken könnten,

Ist das denn ein verbreiteter Maßstab bei dem was Menschen ganz allgemein so tun? Ich habe mich ja schon vielfach so geäußert, daß ich es als eher schädlich empfinde, wenn gerade spirituelle Bereiche besonders thematisiert werden, "die Konsumsekte" aber weitgehend unbeachtet "durch die Maschen schlüpft". Ich vermute eher, daß bei solchen Bewertungen geistige Mächte am Werk sind, die Menschen mehr hin zu Irdischem, Weltlichem drängen möchten. Das bedeutet aber nicht, daß das was da "spirituell" betrieben wird aus meiner Perspektive alles so optimal ist.
wenn sein Herz nicht vorrangig für Jesus offen wäre.

Ich denke dieser Weg, das Christentum, sollte nochmal gesondert betrachtet werden. Das bedeutet aber z.B. nicht, daß nicht jeder Mensch einen (wirklich von Gott her gesandten) "Schutzengel" hat und auf diesen auch achten kann und dabei "Energetisches" geschehen könnte, wie in etlichen anderen "ganz natürlichen" Situationen. Das Christentum geht darüber aber weit hinaus und wird von Menschen, die eher "seelische" Spiritualität verfolgen darin nicht recht erkannt, unter anderen auch wegen solchen "Experten" wie dem zitierten, würde ich sagen.
Welche Macht räume ich wem ein? Den spirituellen Kräften an und für sich - (unbekannter), eventuell finsterer Herkunft)) - oder den Kräften des Lichts (Jesus).

Ja?
Eine mögliche Deutung könnte sein, dass Jesus hier von jemandem (einer Frau) berührt wurde, die in festem Glauben an ihn stand.

Ja, zumindest in genügendem.

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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Agape » Fr 30. Sep 2022, 10:03

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Nüchtern betrachtet würde sich vielleicht die Frage stellen, inwieweit ein solcher "Anwender" den Glauben in sich trägt, dass diese spirituellen Kräfte etwas nachhaltig Heilsames in ihm bewirken könnten,

Ist das denn ein verbreiteter Maßstab bei dem was Menschen ganz allgemein so tun?

Nein, das ist wohl eher kein verbreiteter Massstab, denn die meisten Menschen wollen möglichst „schnelle“ Wirkungen und sind weniger daran interessiert, woher diese kommen. Hauptsache, sie können dadurch ihrem Leiden (zumindest für kurze Zeit) entkommen und einen Augenschein des vermeintlichen „Paradieses“ erhaschen, das ihnen nach ihrer Vorstellung „zusteht“.

Ich habe mich ja schon vielfach so geäußert, daß ich es als eher schädlich empfinde, wenn gerade spirituelle Bereiche besonders thematisiert werden, "die Konsumsekte" aber weitgehend unbeachtet "durch die Maschen schlüpft".

Auch spirituelle Bereiche werden von Menschen nicht selten „konsumiert“. Man holt sich für Geld etwas ab, das im Inneren eine Wirkung erzielen soll, ohne im Inneren überhaupt die Bereitschaft zu haben, Veränderungen durch entsprechende eigene Entscheidungen herbeizuführen. Deshalb kann - wie weiter oben bereits erwähnt - keine nachhaltige Wirkung erfahren werden.

Aber solche Menschen bleiben „steuerbar“ - sie gehören weiterhin zu den „folgsamen“ Schafen in der Herde, deren Tun in bestimmten, meist voraussehbaren Bahnen verläuft und gut unter Kontrolle zu halten ist. Das ist wohl aus weltlicher Sicht äusserst „erwünscht“.

Ich vermute eher, daß bei solchen Bewertungen geistige Mächte am Werk sind, die Menschen mehr hin zu Irdischem, Weltlichem drängen möchten.

Ja.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:wenn sein Herz nicht vorrangig für Jesus offen wäre.

Ich denke dieser Weg, das Christentum, sollte nochmal gesondert betrachtet werden. Das bedeutet aber z.B. nicht, daß nicht jeder Mensch einen (wirklich von Gott her gesandten) "Schutzengel" hat und auf diesen auch achten kann und dabei "Energetisches" geschehen könnte, wie in etlichen anderen "ganz natürlichen" Situationen. Das Christentum geht darüber aber weit hinaus und wird von Menschen, die eher "seelische" Spiritualität verfolgen darin nicht recht erkannt, unter anderen auch wegen solchen "Experten" wie dem zitierten, würde ich sagen.

Also letztendlich wohl wieder eine Frage des „ergriffenen Geistes“. Aber was geschieht mit einem Menschen, den „seelische“ Spiritualität nicht (mehr) wirklich anspricht und den es aufgrund dessen „weiterzieht“? Der sich in gewisser Weise noch „im Niemandsland“ befindet - am einen Ort nicht (mehr) zu Hause - am anderen Ort (noch) nicht angekommen ist? Dieser Mensch neigt doch mit „Leib und Seele“ dazu, sich dem einzigen „Unveränderbaren“, das hier als Jesus/Gott bezeichnet werden könnte, in Liebe zuzuwenden - dieses zunehmend bewusst in sich zu verankern und letztendlich nicht mehr loszulassen (es fest ergriffen zu halten)?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Welche Macht räume ich wem ein? Den spirituellen Kräften an und für sich - (unbekannter), eventuell finsterer Herkunft)) - oder den Kräften des Lichts (Jesus).

Ja?

Siehe weiter oben. Wohin zieht es die Seele „mehr“?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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Goldmädchen
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Goldmädchen » So 2. Okt 2022, 09:14

Was ich euch mal fragen wollte ist, ob ihr nicht ein wenig zu engstirnig oder verbissen / fest gefahren seid durch euren Glauben an Jesus als den einzigen Gottes Sohn oder fleischgewordenen Gott. Ich wollte fragen, warum ihr es nicht in Betracht ziehen wollt, das Jesus als Mensch einer von einigen war, welche die Gottverwirklichung wie es in indischen Lehren genannt wird, erreicht hat. Das wäre die Erleuchtung.
Das würde ihn etwas von seinem Thron stoßen, es würde einem zeigen, das jeder diesen reinen Zustand erreichen kann. ( wie es heißt zum Vater gehen kann, ich verstehe diesen Satz so ). Man würde sich nicht mehr so an eine Wesenheit klammern, ihn um Hilfe bitten oder auf seine Hilfe hoffen, sondern würde erkennen, das man sich selbst zuerst einmal helfen muss ( ändern muss), das man nicht einem anderen Wesen versuchen soll zu gefallen, sondern sich selbst lieben und lernen sich zu läutern ( befreien, Gier, Hass, loslassen, Gier und Hass und Verblendung überwinden ).
Na gut es heißt im Buddhismus auch zum Buddha Zuflucht nehmen. Aber bei den Buddhisten heißt das eher nur auf seine Lehre zu vertrauen, sie nicht in Frage zu stellen ( nicht an ihr zu zweifeln ), wäre ja ähnlich wie bei manchen Christen ( die sich an Jesus anvertrauen und ihm folgen ).

Ihr vertraut Jesus, folgt seinen Lehren oder seinem Weg ( Nächstenliebe ), andere folgen Buddha und vertrauen in seine Lehre.
Aber oft ist es so, das Christen beanspruchen nur ihr Jesus sei der gottgewordene Mensch. Jemand der alles losgelassen hat ( Illusionen, Gier, Hass ).
Manche wollen Buddha sogar andichten, er wäre der Antichrist und warnen vor dem Buddhismus.

Aber ich muss eingestehen, die Buddhisten sind nicht so viel anders, aber beim Thema was das Thema Erleuchtung angeht. Sie glauben das vor dem Buddha kein anderer nibbana erreicht hatte. Aber nicht alle glauben das. Es ist wohl auch ein Missverständnis. Denn der Buddha hatte nie gesagt, das nur seine Lehre zur Befreiung ( nibbana ) führt, sondern es auch andere gibt, aber seine sei die sicherste und einfachste.
Daher sehe ich es nun so, dass Jesus auch nibbana erreicht/ verwirklicht hatte und es noch ein paar mehr gibt und gab. : )

Sich an Jesus hinzugeben kann sein, dass man so eine Verbindung zu ihm aufbaut ( wie eine persönliche Verbindung, etwas intim oder halt wie ein Freund das fühlt, als sei er ein Freund, der über einem wacht ), wenn man immer an ihn denkt, zu ihm spricht. Sogar Buddhisten glauben ja, dass es ein Buddha-Feld gibt oder eine Buddha-Matrix, in die man sich einklingen kann wenn man in Not ist. ( Dazu habe ich ja mal ein Video verlinkt ).
Man kann diese Buddhas dann um Hilfe bitten, so habe ich das in Erinnerung ( aber vorher muss man wohl meditieren, muss es mir nochmal anhören ).

Manche nennen Jesus einen aufgestiegenen Meister, und ein paar andere nennen sie so ( auch Gautama Buddha ). Ich würde sie nicht so nennen, sondern einfach Gottverwirklichte oder eben Erleuchtete. ( Aufgestiegene Meister heißt wohl auch nur, dass sie nicht mehr irdisch leben, sondern in anderen Ebenen, dass sie dorthin aufgestiegen sind, in höhere Bereiche, höherschwingende Bereiche. Von daher muss ich diesem Wort ja nicht mehr so ablehnend gegenüber fühlen).


Zu glauben, es gab nur einen Menschen der das geschafft hat, ist halt ..... naiv oder ....... erkennt die Realität nicht an. Das hat etwas von Scheukappen tragen. ( Es darf nur einen geben ). Was bringt es einem, wenn man glauben möchte, dass es nur einen gab. Glaubt man, man würde bestraft, wenn man es nur wagt zu denken, dass es ja auch noch andere gegeben haben könnte ( Solche wie Jesus ) ?
Es heißt ja nicht, das alle gleich gehandelt haben, jeder hat seine individuelle Prägung gehabt und hat anders gewirkt ( glaube ich ). Ein Befreiter ist ja nicht genauso wie ein anderer Befreiter, denke ich mal- also dass sie dann alles genau gleich sehen, fühlen, handeln. Aber diese Frage muss ich noch klären.

: )


Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Goldmädchen am So 2. Okt 2022, 10:07, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » So 2. Okt 2022, 09:29

Goldmädchen hat geschrieben:Was ich euch mal fragen wollte ist, ob ihr nicht ein wenig zu engstirnig oder verbissen / fest gefahren seid durch euren Glauben an Jesus als den einzigen Gottes Sohn oder fleischgewordenen Gott. Ich wollte fragen, warum ihr es nicht in Betracht ziehen wollt, das Jesus als Mensch einer von einigen war, welche die Gottverwirklichung wie es in indischen Lehren genannt wird erreicht hat. Das wäre die Erleuchtung.

Ich stelle das dar, was sich mir als richtig erschießt, was ich meine. Wenn dir dabei nicht wohl ist und das ist einer grundlegenderen Art, dann bist vielleicht vor allem du da eingefahren, oder? ;)
Aber oft ist es so, das Christen beanspruchen nur ihr Jesus sei der gottgewordene Mensch.

Ja.
Jemand der alles losgelassen hat ( Illusionen, Gier, Hass ).

Das wäre eine eher buddhistisch wirkende Darstellung, würde ich sagen.
Manche wollen Buddha sogar andichten, er wäre der Antichrist und warnen vor dem Buddhismus.

Das würde ich als biblisch unhaltbar betrachten, denn der wohl gemeinte Buddha lebte irdisch gesehen vor Jesus.
Sie glauben das vor dem Buddha kein anderer nibbana erreicht hatte.

Kann sein.
Aber nicht alle glauben das.

Hier wurde schonmal ein angeblich früher aufgetretener Bön-Buddha thematisiert?
According to Bon doctrine, Tonpa Shenrab lived 18,000 years ago, predating Gautama Buddha.

https://en.wikipedia.org/wiki/Tonpa_Shenrab_Miwoche
Zu glauben, es gab nur einen Menschen der das geschafft hat ist halt ..... naiv oder ....... erkennt die Realität nicht an. Das hat etwas von Scheukappen tragen.

Hm, und deine Vorgehensweise hier das Christentum als eine Art Buddhismus zu betrachten? ;)
Was bringt es einen, wenn man glauben möchte, dass es nur einen gab.

Weiß nicht, vielleicht war es aber einfach so, daß Gott (JHWH) nur einmal in dieser Weise inkarnierte?
Glaubt man, man würde bestraft, wenn man es nur wagt zu denken, dass es ja auch noch andere gegeben haben könnte.

Ich nicht.

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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Goldmädchen » So 2. Okt 2022, 09:50

Marsianer hat geschrieben:Hm, und deine Vorgehensweise hier das Christentum als eine Art Buddhismus zu betrachten? ;)
Was bringt es einen, wenn man glauben möchte, dass es nur einen gab.

Weiß nicht, vielleicht war es aber einfach so, daß Gott (JHWH) nur einmal in dieser Weise inkarnierte?
Glaubt man, man würde bestraft, wenn man es nur wagt zu denken, dass es ja auch noch andere gegeben haben könnte.

Ich nicht.


Ich bin einfach offener, wage weiter zu denken, nachzudenken darüber, in Frage zu stellen, was mir andere weis machen wollen. : )
Das wäre das Gegenteil von scheu sein etwas in Frage zu stellen.
Ja, das ist der Glaube. Es gibt halt Menschen, welche mehr glauben, die gerne glauben und solche, die wollen etwas erfahren, wissen, sie können sich auch nicht an einen anderen so unterwerfen oder wollen nicht glauben, sie hätten sich jemanden anderen zu unterwerfen oder ihm zu folgen, einfach weil das so gelehrt wurde. Es ist ja weniger ein an sich arbeiten als ein sich hingeben, vertrauen auf ein anderes Wesen.
Und das liegt nicht jedem. Manche möchten lieber an sich arbeiten oder glauben, sie selbst haben die Zügel in der Hand, was in ihrem Leben passiert, können sich ihr Schicksal selbst bestimmen.
Gut, dass du das nicht glaubst, dass du bestraft wirst, wenn du nur glaubst, dass es auch andere Wesen gab, welche so hoch gestiegen sind ( so viel erkannt und hinter sich gelassen haben ) wie Jesus.
Also das habe ich wirklich mal gesehen in Videos ( nur den Titel gelesen : Buddha der Antichrist ). Gut, dass du das als schwachsinnig bewertest.
Ja es gibt auch in den Buddha- Lehrreden die Aussage, das es vor dem Gautama Buddha andere Buddhas gab. Das sind dann tausende oder mehr Jahre gewesen, es wurde von ihm ( meine ich , genau weiß ich es nicht ) aufgelistet, wie sie hießen. Mir haben das welche so erklärt, dass es im Endeffekt immer die gleiche Geschichte war : ein Königssohn oder einer aus wohlhabenden Verhältnissen, geht raus und will das Leiden überwinden, und erkannte dann durch das Suchen und durch die Meditation die Lehre des Achtfachen Pfads und den Vier Edlen Wahrheiten. Dass sie alle denselben Lebenslauf hatten. Das mag man glauben oder auch nicht. Also manche glauben das, andere nicht. Bei mir ist es so, dass ich das weder glaube, noch nicht glaube. Es spielt aber nicht so eine Rolle, ob man daran glaubt oder nicht glaubt, ob das so war. Denn um sich zu befreien, muss man daran nicht glauben ( meiner Meinung nach ). So gibt es ja viele Buddhisten, welche nicht alles glauben, was der Buddha lehrte, vor allem wenn es um die Dinge geht, welche Leben nach dem irdischen Tod betreffen oder das was vor Gautama Buddha passiert sein soll ( die anderen Buddhas, dass es diese gab ).
Liebe Grüße

Agape
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Agape » So 2. Okt 2022, 13:40

Goldmädchen hat geschrieben:Was ich euch mal fragen wollte ist, ob ihr nicht ein wenig zu engstirnig oder verbissen / fest gefahren seid durch euren Glauben an Jesus als den einzigen Gottes Sohn oder fleischgewordenen Gott.

Empfindest Du diesbezüglich keine Unterschiede zwischen den beteiligten Personen? Ich selbst nehme dies ganz anders wahr. Eigentlich sehe ich mich in meiner Art zu glauben von niemandem „bestätigt“ - eher gehe ich zunehmend meine eigenen Wege. Deshalb antworte ich hier nur für mich selbst und nicht für andere.

Ob ich mich selbst als engstirnig und festgefahren erlebe? Nein, eigentlich nicht. Viel eher erlebe ich mich als eine Art „Neuling“, das heisst, eher noch wenig positioniert in gewissen Glaubensfragen. Es ist bei mir noch eher ein Ding des „Spürens“ und weniger einer fest etablierten Meinung.

Meinen Kontakt zu Jesus würde ich zurzeit als „Liebesbeziehung“ bezeichnen. Kann eine Liebesbeziehung „verbissen“ sein? Eher würde ich diesbezüglich die Begrifflichkeit „liebestrunken“ wählen, wenn ich sie einigermassen treffend beschreiben müsste.

Ich wollte fragen, warum ihr es nicht in Betracht ziehen wollt, das Jesus als Mensch einer von einigen war, welche die Gottverwirklichung wie es in indischen Lehren genannt wird, erreicht hat. Das wäre die Erleuchtung.

Vielleicht hat eine solche Einordnung zurzeit kaum Bedeutung für mich?

Man würde sich nicht mehr so an eine Wesenheit klammern, ihn um Hilfe bitten oder auf seine Hilfe hoffen, sondern würde erkennen, das man sich selbst zuerst einmal helfen muss ( ändern muss)

Schliesst das eine das andere aus?

das man nicht einem anderen Wesen versuchen soll zu gefallen

Dieses Empfinden ist mir eher fremd, was Jesus anbelangt.

sondern sich selbst lieben und lernen sich zu läutern ( befreien, Gier, Hass, loslassen, Gier und Hass und Verblendung überwinden ).

Ich glaube eher, dass echte „Selbstliebe“ erst eine Folge von Gottesliebe ist - nicht umgekehrt. Gier und Hass sind mir eher fremd - Verblendung gibt es vermutlich noch öfters, jedoch bin ich überzeugt davon, dass mir Jesus dabei hilft, meine Verblendung besser zu erkennen.

Sich an Jesus hinzugeben kann sein, dass man so eine Verbindung zu ihm aufbaut ( wie eine persönliche Verbindung, etwas intim oder halt wie ein Freund das fühlt, als sei er ein Freund, der über einem wacht ), wenn man immer an ihn denkt, zu ihm spricht.

Immer nicht - aber immer öfter (von meiner Seite her). Aber Jesus ist wohl immer präsent - auch wenn ich mal nicht an ihn denke oder zu ihm spreche.

Was bringt es einem, wenn man glauben möchte, dass es nur einen gab.

Die Frage „was es mir bringt“ stellt sich für mich nicht. Wäre das eine Frage „aus Liebe“?

Glaubt man, man würde bestraft, wenn man es nur wagt zu denken, dass es ja auch noch andere gegeben haben könnte ( Solche wie Jesus ) ?

Wie kommst Du denn auf diesen Gedanken? Woher stammt er? Aus Dir selbst - oder eher aus Videos?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Marsianer » So 2. Okt 2022, 13:47

Goldmädchen hat geschrieben:Ich bin einfach offener, wage weiter zu denken, nachzudenken darüber, in Frage zu stellen, was mir andere weis machen wollen. : )
Das wäre das Gegenteil von scheu sein etwas in Frage zu stellen.
Ja, das ist der Glaube. Es gibt halt Menschen, welche mehr glauben, die gerne glauben und solche, die wollen etwas erfahren, wissen, sie können sich auch nicht an einen anderen so unterwerfen oder wollen nicht glauben, sie hätten sich jemanden anderen zu unterwerfen oder ihm zu folgen, einfach weil das so gelehrt wurde. Es ist ja weniger ein an sich arbeiten als ein sich hingeben, vertrauen auf ein anderes Wesen.

So sieht dein Selbstbild offenbar aus. ;) Aber hast du für dich je ernsthaft erwogen, Gott könne sich nur einmal so als Mensch inkarniert haben? Es ist für dich ja wohl schon schwierig christliche Aussagen eigenständig zu betrachten, nicht als Abklatsch buddhistischer Lehren? ;)
Gut, dass du das nicht glaubst, dass du bestraft wirst, wenn du nur glaubst, dass es auch andere Wesen gab, welche so hoch gestiegen sind ( so viel erkannt und hinter sich gelassen haben ) wie Jesus.

Du bist wohl der Ansicht Christen würden tun was sie tun, da sie sich vor Strafe fürchten würden? Da wäre es in diesem Thread schon richtig, denke ich. ;)

Aber nocheinmal: Nach meinem Verständnis ist das Christentum grundsätzlich keine Gesetzesreligion. (Aber du wirst viele Menschen finden, die sich selbst als Christ einordnen und solche Ansichten vertreten, auch wenn es in der Bibel anders eingeordnet wird).
Ja es gibt auch in den Buddha- Lehrreden die Aussage, das es vor dem Gautama Buddha andere Buddhas gab. Das sind dann tausende oder mehr Jahre gewesen, es wurde von ihm ( meine ich , genau weiß ich es nicht ) aufgelistet, wie sie hießen.

Wird wohl so sein, daß soetwas gelehrt wird.
Bei mir ist es so, dass ich das weder glaube, noch nicht glaube. Es spielt aber nicht so eine Rolle, ob man daran glaubt oder nicht glaubt, ob das so war.

Aha.
Denn um sich zu befreien, muss man daran nicht glauben ( meiner Meinung nach ).

Wirkt auf mich wie eine sinnvolle Haltung, die so auch aufs Christentum übertragen werden könnte. Darin geht es ja zuerst um "Erlösung" für Menschen.

Goldmädchen
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Re: Das böse Christentum

Beitragvon Goldmädchen » So 2. Okt 2022, 15:22

Agape hat geschrieben:Ob ich mich selbst als engstirnig und festgefahren erlebe? Nein, eigentlich nicht. Viel eher erlebe ich mich als eine Art „Neuling“, das heisst, eher noch wenig positioniert in gewissen Glaubensfragen. Es ist bei mir noch eher ein Ding des „Spürens“ und weniger einer fest etablierten Meinung.

Meinen Kontakt zu Jesus würde ich zurzeit als „Liebesbeziehung“ bezeichnen. Kann eine Liebesbeziehung „verbissen“ sein? Eher würde ich diesbezüglich die Begrifflichkeit „liebestrunken“ wählen, wenn ich sie einigermassen treffend beschreiben müsste.

Ach so, naja, wie gesagt, so etwas gibt es ja auch im Buddhismus, dass man sich bestimmten Buddhas hingibt, Hilfe erbittet. Ok, bei dir ist es nicht nur das, es ist Liebe. So wie beim Bhakti Yoga. Und du hast dich eben für Jesus entschieden, dass du ihm Deine Liebe schenkst und ihr habt Kontakt.

Ich wollte fragen, warum ihr es nicht in Betracht ziehen wollt, das Jesus als Mensch einer von einigen war, welche die Gottverwirklichung wie es in indischen Lehren genannt wird, erreicht hat. Das wäre die Erleuchtung.

Vielleicht hat eine solche Einordnung zurzeit kaum Bedeutung für mich?
Na gut. Gefällt mir.

Man würde sich nicht mehr so an eine Wesenheit klammern, ihn um Hilfe bitten oder auf seine Hilfe hoffen, sondern würde erkennen, das man sich selbst zuerst einmal helfen muss ( ändern muss)

Schliesst das eine das andere aus?
Nein, da hast du recht. Manche welche sich als Christen bezeichnen sehen es aber nicht.

das man nicht einem anderen Wesen versuchen soll zu gefallen

Dieses Empfinden ist mir eher fremd, was Jesus anbelangt.
Manchen halt nicht.

sondern sich selbst lieben und lernen sich zu läutern ( befreien, Gier, Hass, loslassen, Gier und Hass und Verblendung überwinden ).

Ich glaube eher, dass echte „Selbstliebe“ erst eine Folge von Gottesliebe ist - nicht umgekehrt. Gier und Hass sind mir eher fremd - Verblendung gibt es vermutlich noch öfters, jedoch bin ich überzeugt davon, dass mir Jesus dabei hilft, meine Verblendung besser zu erkennen.
Da kannst du recht haben. Aber nicht so wirklich, es ist meistens wohl anders. Man liebt den Frieden, man liebt das Heilsame und möchte mehr dahin wirken, so immer mehr werden. Aber wenn man für das Heilsame den Namen Gott her nimmt, dann stimmt das wohl.

Was bringt es einem, wenn man glauben möchte, dass es nur einen gab.

Die Frage „was es mir bringt“ stellt sich für mich nicht. Wäre das eine Frage „aus Liebe“?
Ich habe dich mit denen in einen Topf gesehen, welche sagen Buddha war der Antichrist oder Meditieren sei dämonisch oder so etwas in der Art. Die auch immer wieder betonen, dass nur Jesus einen erretten ( erlösen ) kann.
Glaubt man, man würde bestraft, wenn man es nur wagt zu denken, dass es ja auch noch andere gegeben haben könnte ( Solche wie Jesus ) ?

Wie kommst Du denn auf diesen Gedanken? Woher stammt er? Aus Dir selbst - oder eher aus Videos?

Aus den "Begegnungen" mit solchen Gläubigen, die ich gerade erwähnt habe.

Danke für Deine Antwort.


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