Bevormundung vs. Respekt

Ein maximal zensurfreies Gesprächsangebot im Rahmen oadischer Entwicklungszusammenarbeit: Zufriedenwerden, Yoga, Xenographie, Wissenschaft(skritik), Verstehenlernen, Umweltschutz, Träume, Spiritualität, Religion, Quantenwelt, Permakultur, Oadischsein, Nachrichten, Minimalismus, Liebeleben, Konsumsekte, Jesus, Inspiration, Heimat, Gott, Freidenker, Esoterik, Denken, Christenheit, Buddhismus, Aussteigen ~ (Gastzugang unter Name & Passwort = Anonym)
Marsianer
Beiträge: 3579
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Bevormundung vs. Respekt

Beitragvon Marsianer » Mo 1. Nov 2021, 17:52

jakobgut.de hat geschrieben:An diesem Wohnprojekt sind die unterschiedlichsten Menschen beteiligt. Manche wünschen sich viel Kontakt, andere bleiben lieber für sich. Beides ist hier möglich. Die privaten Räume haben Türen, die sich abschliessen lassen. Aber man kann anklopfen und es kann aufgetan und hereingebeten werden. Es ist uns wichtig, dass die persönlichen Grenzen der Bewohner respektiert und nicht als persönliche Ablehnung verstanden werden.

Was ist damit gemeint?

Manchmal habe ich den Eindruck, daß z.B. Deutschen praktisch ein Gefühl in dieser Hinsicht nahe gänzlich fehlt. "Erzieherische Korrektur", soetwas verstehen die meisten Deutschen recht schnell. Echte Liberalität scheint ihnen oft ein großes Rätsel zu sein. "Soziale Kontrolle" bis in eine Art Overkill zu praktizieren geht ihnen butterweich von der Hand. Was fehlt da eigentlich? Und was meinen so strukturierte Menschen eigentlich, wenn sie selbst von wünschenswertem "respektvollem Umgang" reden?

Agape
Beiträge: 1780
Registriert: Fr 24. Jul 2020, 19:40

Re: Bevormundung vs. Respekt

Beitragvon Agape » Mo 1. Nov 2021, 20:43

Marsianer hat geschrieben:
jakobgut.de hat geschrieben:An diesem Wohnprojekt sind die unterschiedlichsten Menschen beteiligt. Manche wünschen sich viel Kontakt, andere bleiben lieber für sich. Beides ist hier möglich. Die privaten Räume haben Türen, die sich abschliessen lassen. Aber man kann anklopfen und es kann aufgetan und hereingebeten werden. Es ist uns wichtig, dass die persönlichen Grenzen der Bewohner respektiert und nicht als persönliche Ablehnung verstanden werden.

Was ist damit gemeint?

Manchmal habe ich den Eindruck, daß z.B. Deutschen praktisch ein Gefühl in dieser Hinsicht nahe gänzlich fehlt. "Erzieherische Korrektur", soetwas verstehen die meisten Deutschen recht schnell. Echte Liberalität scheint ihnen oft ein großes Rätsel zu sein. "Soziale Kontrolle" bis in eine Art Overkill zu praktizieren geht ihnen butterweich von der Hand. Was fehlt da eigentlich? Und was meinen so strukturierte Menschen eigentlich, wenn sie selbst von wünschenswertem "respektvollem Umgang" reden?

Es wird allgemein sehr stark von Normen ausgegangen - und je nachdem werden die Grenzen etwas enger oder weiter gesteckt. Was nicht in diese Norm hineinpasst, muss zurechtgestutzt oder abgelehnt werden. Denn man könnte ja selbst abgelehnt werden, wenn man nicht mitzieht - so wird oft gedacht - und nur wenige haben den Mut, nicht mit der Herde mitzulaufen, sondern "echte Liberalität" zu leben, sofern sie diese überhaupt im eigenen Herzen tragen.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm


Zurück zu „Alles und Nichts - Miteinander reden in einer fanatisierten Welt“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot [Bot] und 0 Gäste