Agape hat geschrieben:Was mich betrifft, kann ich in mir kein übermässiges Verlangen nach materiellem Besitz finden.
Ich würde es auch so einschätzen, daß soetwas speziell bei dir wohl eine geringere Rolle spielt, als beim Durchschnitt der anderen heutigen Menschen der Weltregion. Auch eine geringere als bei manchen anderen Teilnehmern dieses Forums.
Wenn ich in mir nach Widerstand gegen Gott suche - überfällt mich grosse Verzweiflung. Ich kann keinen solchen Widerstand finden.
Es wäre weniger etwas, das noch bestärkt wird, als manches, das eher initiavtiv mehr zu überwinden wäre. Ablegen, was noch bremst (geistig gesehen ist das alles auch in gewisser Weise "Widerstand", ich meinte diesen Text nicht so genau auf dich bezogen, sondern eher allgemein als einen, der darstellt was für Verhältnisse es da geben kann).
Dinge, die mich noch von der ungeteilten Liebe zu Gott „weglocken“.
"Über alles lieben" heißt nicht "ausschließlich das lieben". Wenn da etwas "bremst", dann wäre die Frage, was der Beziehung zu Gott entgegensteht, diese bremst, weil da etwas enthalten ist, das sich Gott "widersetzt", nicht aus Gottes Geist sein möchte.
Aber was ist, wenn andere Menschen einem eher etwas „zeigen“ können, als die Seele selbst?
Schon möglich?
Wenn dieses Aufgezeigte erst dann den Weg in das Innere findet, wenn über das Aufgezeigte reflektiert wird? Wenn dieses Reflektieren dann zur Begegnung mit der Seele führt? Ist in diesem Falle etwas „fehlgeleitet“?
Nein, vom Ablauf her nicht. Der eigenen Seele nicht fern sein ist ein Schritt, aber ich sage ja auch in Hinblick auf buddhistische Lehren, daß das ein bedeutender Schrit ist in spiritueller Weise, aber es letztlich das Wesen dann auch nur an den Punkt bringt, an dem es erst losgehen würde. Wer der eigenen Seele fern ist, der wird sich auch viel schwerer tun sich in geeigneter Weise mit deren Zustand zu befassen.
Hm - so etwas scheint mir ziemlich fern zu sein - ich kann es nicht richtig nachvollziehen.
Da ist meine Vermutung im Gegensatz zu meiner Zustimmung zum anderen Punkt oben schon eine andere.
Wohl nur bis zu dem Zeitpunkt, wo es „aufgedeckt“ wird?
Nicht unbedingt nur. Etwas unklar ist wohl auch was "aufdecken" hier bedeuten sollte.
Danach entwickelt sich aus dem „Wohlfühlen“ eher ein „“Unwohlfühlen“ - so ähnlich, als hätte man eine Unverträglichkeit dieser Art von „Nahrung“ gegenüber.
"Zwiespalt" würde soetwas dann schon oft bedingen, ja. Auch in Hinblick auf "das Gewissen".
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Aber es gibt doch bestimmt auch Seelen, die erkennen, dass diese Anstrahlung nicht nachhaltig sättigt? Könnten sie nicht auch durch solches Erfahren in hohem Masse nach Gott suchen, da sie sich mit der Zeit immer mehr nach ihm sehnen?
Welcher Art wär soein Sehnen?
Eventuell ein „etwas sich Zusammengereimtes“?
Möglich, aber es wäre dann noch so, da sie zugleich selbst anderen Geist ergriffen hätten. Sie müssen sich selbst entscheiden, nicht intellektuell "im Gehirn", sondern in der seelischen Realität "im Herzen".
Agape hat geschrieben:Das sind im Grund dann keine grundlegend anderen Anstrahlungsgeflechte, aber die Konstellation ist völlig verschieden daraus, daß die Wesen nicht quasi sich gegenseitig verzehren, sondern eben jedes für sich an und für sich selig sind, Fülle aus Gott in sich tragen, da sie geistig nicht von ihm.getrennt sind.
Welchen Einfluss könnte das auf die Partnerschaften solcher Menschen haben? Verlieren diese eventuell an Bedeutung? Gibt es eher eine Tendenz, alleine leben zu wollen - oder ausschliesslich auf geistiger Ebene verbunden?
Partnerschaft ist in meinen Augen nicht immer geschlechtlicher Art und daran habe ich auch keineswegs gedacht. Vielleicht würde hier der Begriff „menschliche Beziehung“ besser passen?
Aha, gut also (vielleicht engere) "menschliche Beziehungen".
Meine Frage war bezogen auf Deine oben stehende Schilderung, „dass die Wesen sich nicht gegenseitig verzehren, sondern jedes für sich an und für sich selig ist“?
Da wären wir wohl wieder an einem Punkt, an dem sinngemäß sehr viele Menschen falsche Vorstellungen vertreten, auch aus dem was sie irdisch erleben. Daß z.B. "Einssein mit Gott" etwas bedeuten müßte wie das Ende der eigenen Existenz. Nach dem was ich verstehe ich das Gegenteil der Fall, denn das Abgetrenntsein von Gott macht "dumpf" und so weiter. Das Individuum wird also lebendiger, wacher, eben aus diesem "Einssein" mit dem was es ausschließlich beleben kann. Das bedingt dann in Hinsicht der jetzigen Frage intensiveres Erleben (um den Begriff hier nocheinmal nach meinem Verständnis ins Spiel zu bringen), auch ein Mehr an Überblick, Auffassungskraft. Es findet darin keine Limitierung statt, sondern das Gegenteil.
Ich würde sie gerne hinterfragen wollen.
Nichts dagegen. ;)
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Hm - aber es gibt doch auch Menschen, die mit der Welt nicht viel anfangen können, weil sie das Geistige viel mehr „zieht“ - auch wenn sie manches noch nicht „fassen können“.
Wobei "fleischlich" und "weltlich" nicht gleichbedeutend mit "irdisch" wären. Wäre "Anstahlung suchen" z.B. etwas "Irdisches"?
Diese begrifflichen Unterscheidungen bereiten mir noch Schwierigkeiten. Mit „irdisch“ könnte eventuell eher etwas „Grobstoffliches/Materielles“ gemeint, sein, während mit „fleischlich/weltlich“ auch Feinstoffliches/Energetisches,
Sozusagen schon auch.
wie zum Beispiel „Anstrahlung suchen“ gemeint sein könnte.
Der "Hunger" darauf wäre eher eine allgemeinere Folge des zugrundeliegenden Mangels an geistiger Lebendigkeit aus deren einziger Quelle (Gott)?