Was ist das Gewissen?

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Marsianer
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Was ist das Gewissen?

Beitragvon Marsianer » Di 5. Apr 2022, 09:01

Eine weitere Thematik, die eine eigene Betrachtung verdient.
Marsianer hat geschrieben:
Kersti hat geschrieben:4.2 Wenn man Teile von sich selbst verdrängt

Neben Erinnerungen und Gedanken, kann man auch verdrängen, daß Anteile des eigenen Ichs zu einem selbst gehören. Die einfachste Modellvorstellung die sich damit befaßt, ist die, die annimmt daß man ein bewußtes ich hat, das für das zuständig ist, was wir bewußt wollten und ein Ego, daß all das beinhaltet, womit wir uns selbst im Weg stehen.
VB156. Kersti: 2. Ich und Ego
Eine weitere Modellvorstellung, die verdrängte Anteile beinhaltet, befaßt sich mit dem Über-Ich, das die von den Eltern vorgegebenen Regeln vertritt, die man verinnerlicht hat und gegen die man ab irgendeinem Punkt rebelliert. Wenn dieses rebellieren nicht als selbstverständlicher Teil der kindlichen Entwicklung einfach akzeptiert wird und offen ausgetregen werden kann, kann dieser Anteil so gründlich abgespalten werden, daß man ihn nicht mehr als Teil des eigenen Ichs erlebt5.1 und beispielsweise aufgrund einer religiösen Erziehung meint, das Gewissen käme von Gott.
VB156. Kersti: 3. Ich, Über-Ich und Es nach Freud und Kohlbergs Moralstufen
In der Realität ist es häufig komplexer und ein wenig anders, als diese einfachen aber oft hilfreichen Modellvorstellungen nahelegen, weil man aus sehr unterschiedlichen Gründen und auf sehr unterschiedliche Weise Anteile abspalten und verdrängen kann.
VB156. Kersti: 4. Multiple Persönlichkeit, Persönlichkeitsanteile und Ich-Zustände

https://kersti.de/V0305.HTM

viewtopic.php?p=3658#p3658

Weiter geschaut auf Kerstis Seite:
Kersti hat geschrieben:Was ist Gewissen?
Häufig wird gesagt, daß das Gewissen die Stimme Gottes wäre, die einem sagt, was richtig und was falsch sei. Im gewissen Sinne stimmt das - doch führt diese Aussage dennoch zu einem völlig falschen Bild. Es ist nämlich nicht so, daß Gott ein goldenes Telefon hätte und uns jedesmal, wenn wir im Begriff wären, eine Dummheit zu begehen anruft und sagt:
"He, Junge, das ist aber böse, was du da tun willst, tu gefälligst etwas Besseres!"

Nein, die Verbindung zu Gott besteht immer und er schickt und immer so viel von seiner Göttlichen Energie(VA180. Definition Eso), wie wir nur annehmen können und wollen.

Wenn wir etwas tun, ändert sich die Qualität dieser Energie. Gott schickt außer seiner reinen, unveränderten Energie auch noch die Information mit, was unsere Handlungen bewirkt haben. Das heißt, wenn wir jemanden eine Ohrfeige geben, merken wir selber, wie weh eine solche Ohrfeige tut, so als hätten wir sie selber bekommen.

Nun, jetzt wird mir JEDER widersprechen! Bestimmt. Na ja fast jeder. Ich spüre die Ohrfeige tatsächlich selber. Es wird auch ein, zwei andere geben, die noch so eine klare Wahrnehmung haben. Aber die meisten von euch können sich aus diesem Leben wahrscheinlich an nichts dergleichen erinnern.

Das hat einen ganz einfachen Grund: Niemand zwingt uns, Gottes Energie mit der Information, wie sich eine Ohrfeige anfühlt, auch wirklich anzunehmen. Das heißt, wenn wir Gottes reine Energie nicht annehmen, haben wir auch die Schmerzen von der Ohrfeige nicht. Solange wir sie nicht annehmen. Aber dann haben wir ein anderes Problem: Wir haben keine Energie.

Will mir jetzt auch noch jemand widersprechen? Ja? Entschuldige - Gott gibt jedem von uns so viel Energie, wie er will. Genug Energie um ewig weiterleben zu können, ohne jemals etwas essen zu müssen, genug Energie um aus dem Nichts Dinge zu erschaffen.

Und - können wir ohne Essen leben, ohne zu verhungern - können wir aus dem Nichts Dinge erschaffen? Ja? Um ehrlich zu sein - ich kann keins von beidem. Also blocke auch ich ganz offensichtlich einiges von Gottes Energie für mich ab. Das liegt daran, daß ich mich an einige Dinge nicht zu erinnern wage, die ich in früheren Leben getan habe. Zumindest nicht an alles gleichzeitig. Aber ich arbeite daran.

Tatsächlich gibt es ein paar Menschen, die ohne Essen leben können, ein paar indische Heilige, ein paar Nonnen bei uns, Jashmuheen, ein paar ihrer Nachahmer ... und es gibt auch ein paar Menschen, die tatsächlich aus dem Nichts Dinge erschaffen können.

Die meisten von uns können es nicht. Die meisten von uns haben eine ganze Menge Dreck am Stecken, den sie sich nicht einmal richtig anschauen wollen. Und die meisten vvon uns haben einige Erinnerungen, die sie nicht anschauen wollen, weil sie selber damals zuviel Schmerz und Leid ertragen mußten. Denn wer bereit ist, seine eigenen Taten so zu sehen, wie sie sind, bekommt so viel Energie von Gott wie er will. Aber es müssen wirklich alle Taten aus allen Leben sein, die man bisher gelebt hat. Und das können SEHR viele sein. Sagen wir mal ein paar hundert.

Wenn das so ist, wie ich sage - warum bin ich nicht bereit, mir alles anzuschauen? Nun, es wäre ein bißchen viel auf einmal - glaube ich zumindest. Ich habe ganz einfach Angst, daß ich es nicht verkraften könnte. Also schaue ich mir nicht alles auf einmal sondern nur alles nach und nach an. Und ich bekomme sozusagen als Belohnung eine ganz allmähliche Steigerung der mir zur Verfügung stehenden Lebensenergie.

Unser Ge-wissen aber ist unser in vielen hundert Leben gesammeltes Wissen darüber, was unsere Verbindung zu Gott stärkt und was sie schwächt. - Das heißt im Endeffekt, jemand, der nach seinem Gewissen handelt, ist so egoistisch, zu tun, was ihm persönlich auf Dauer gut tut. Daß es anderen nützt, ist halt nur ein positiver Nebeneffekt, der sich aus dem Wesen des Gewissens ergibt. Deshalb folge ich mit solchem Starrsinn meinem Gewissen und nur meinem Gewissen. Wenn ich anders handeln würde, wär mir der Preis zu hoch.

https://kersti.de/V0173.HTM
Kersti hat geschrieben:Bestandteile des Gewissens
Die Unterscheidung zwischen Fachwissen und moralischer Beurteilung
Es gibt die grundlegende Unterscheidung zwischen Fachwissen und Moral, die beide letztlich nötig sind, um eine Handlung moralisch sinnvoll einzuordnen.

Fachwissen an sich hat keine moralische Wertung. Es ist nicht gut oder böse, etwas für wahr zu halten, sondern für sich genommen moralisch wertfrei. Allerdings hängt von der Qualität unseres Fachwissens ab, ob wir richtig vorhersagen können, wie sich eine Handlung auf unser Umfeld auswirkt.

Erst bei der Beurteilung der Folgen einer Handlung kommt die Moral ins Spiel. Da erst läßt sich die Frage beantworten, ob diese Folgen gut oder schlecht sind, ob sie langfristig unser Umfeld und unsere Welt verbessern oder zu einem schlimmeren Ort machen.

Intuitiver oder kognitiver Zugang zum Gewissen
Es gibt grob gesagt, drei Arten, wie Menschen Gewissen auffassen können.

Intuitiv: Manche Menschen sagen, daß sie fühlen, was sich richtig oder falsch anfühlt und danach handeln. Gelegentlich wird das mit der Behauptung verbunden, dieses Wissen käme direkt von Gott, in anderen Fällen nehmen die Betroffenen an, das Gewissen wäre ein Instinkt.
Von einer Autorität oder aus einem allgemeinen geschriebenen oder ungeschriebenen Gesetz übernommen: Viele Menschen sind der Ansicht, das Gewissen wäre ein von außen vorgegebener Satz an Regeln, an den man sich halten müsse.
Verstandesmäßig erfaßt: Die Person nutzt ihr Wissen und ihre geistigen Fähigkeiten um einzuschätzen welche Auswirkungen die verschiedenen Handlungsalternativen auf sie selbst und die Umwelt haben und beurteilt die Handlungen die ihr Umfeld und die Welt als Ganzes zu einem schlechteren Ort machen als moralisch schlecht, die die ihr Umfeld und die Welt verbessern als moralisch gut.

Von diesen drei Möglichkeiten, handelt es sich nur bei der dritten um ein bewußtes eigenständiges moralisches Urteilen. Die erste und zweite Möglichkeit verwenden ein moralisches Urteil aus einer anderen Quelle. Wer seine moralischen Handlungsanweisungen von einer Autorität oder aus einem allgemeinen Gesetz übernimmt, weiß zumindest wo sie herkommen, nämlich letztlich von anderen Menschen. Wer intuitiv moralisch handelt, indem er tut, was sich richtig anfühlt, ist sich der Quellen seines moralischen Urteils nicht im Einzelnen bewußt. Das heißt aber nicht, daß ein solches intuitives moralisches Urteil deshalb zwangsläufig schlechter wäre. Im allgemeinen ist es so, daß die Intuition auf einen größeren Datenbestand - nämlich unter anderem auf vieles was wir vergessen oder nicht bewußt zur Kenntnis genommen haben, nachdem wir es wahrgenommen haben - zurückgreift, während unser bewußtes Denken und Urteilen weniger anschaut, das aber sorgfältiger prüft.

Quellen des Gewissens
Instinkt: Es gibt einen instinktiven Teil, der uns beispielsweise sagt, daß an sich um Babys gut kümmern muß, weil die doch so süß sind. Während Instinkte allein bei weitem nicht reichen, um ein menschliches Leben zu bewältigen, geben sie uns doch eine notwendige Grundlage, ohne die unsere Gesellschaft und unser Familienleben nicht funktionieren würde. Sie statten uns mit einem Grundgerüst an Verhaltenseweisen und Verständigungsmöglichkeiten aus, so daß es beispielsweise bis zu einem gewissen Grade funktioniert, sich mit Händen und Füßen zu verständigen, wenn der andere keine Sprache kennt, die wir auch sprechen.

Es gibt unser irdisches Wissen über das technische und biologische Funktionieren dieser Welt. Wenn sagen wir mal ein Kleinkind im Kalten Krieg in den Kontrollraum gekrabbelt wäre, von dem aus man die ganzen Raketen abschießen kann und ein paar von den hübschen bunten Knöpfchen dort gedrückt hätte, dann hätte es beim Drücken wohl kaum ein schlechtes Gewissen haben können, weil es gar nicht wissen konnte, was es damit anrichtet. Die Erwachsenen, die tatsächlich dort arbeiten und arbeiteten, sind sich der Verantwortung sehr bewußt und haben deshalb einmal einen Atomkrieg verhindert, indem sie im Zweifelsfall erst noch mal nachgeprüft haben, ob die Raketen, von denen ihre Geräte sagte, sie kämen vom Feind, auch tatsächlich da waren.

Reinkarnationserinnerungen: Es gibt unser Wissen, das wir selbst aus früheren Leben mitgebracht haben. Wir haben uns auch in früheren Leben Gedanken gemacht, was zu tun und was zu lassen richtig ist und unser heutige moralsiches Urteil wird wesentlich von unseren früheren Erfahrungen und Entscheidungen mitgeprägt, selbst wenn wir keine bewußte Erinnerung daran haben.

Es gibt das Wissen der übergeordneten Gruppenseelen, das oft als direkt aus Gott stammendes Bedürfnis, liebevoll zu handeln, empfunden wird, aber auch sehr viel differenzierter wahrgenommen werden kann.

Wissen aus anderen feinstofflichen Quellen wie Schutzengeln und feinstofflichen Beratern.

Kognitive und intuitive Auswertung spiritueller Quellen für moralische Urteile
Zunächst würde man sicher annehmen, daß nur unserer irdisches Wissen verstandesmäßig erfaßt und verarbeitet wird, während wir den Rest dieser Quellen nur über die Intuition nutzen können. Sehr viele Menschen tun das natürlich auch genau so.

Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Zum einen wird auch unser bewußtes Wissen von unserem Unterbewußtsein mit genutzt, so daß wir auch dieses über die Inuition mit zurückgeliefert bekommen. Zum zweiten gibt es auch Menschen wie mich, die sich bewußt an ihre früheren Leben erinnern und mit Geistern so quatschen wie andere Leute mit ihren Nachbarn. Ich würde mein Gehirn maßlos überlasten, wollte ich mich mit allem was meine Gruppenseele weiß, irdisch bewußt auseinandersetzen. Doch wenn ich zu spezielleren Themen Fragen habe, bekomme ich durchaus sehr klare Antworten, die dann irdisch von mir auf ihre Sinnhaftigkeit beurteilt werden und durchaus auch bei irdischen Entscheidungen mit einfließen.

https://kersti.de/VA181.HTM
Kersti hat geschrieben:Entwicklung des Seelengewissens
Übergeordneter Artikel: VA106. Kersti: Übersicht über das Themengebiet Reinkarnation auf meiner Internetseite
Inhalt
VB64. Kersti: Verlauf der Entwicklung des Seelengewissens
VB64. Kersti: Ebene 0 - Die Anfängliche Unfähigkeit zu Egoismus
VB64. Kersti: Ebene 1 - Blinder Egoismus und Konflikte
VB64. Kersti: Ebene 2 - Autoritätsgläubigkeit, Regelgläubigkeit
VB64. Kersti: Ebene 3 - Regeln lassen sich verstehen
VB64. Kersti: Ebene 4 - Das verschwinden des Egoismus
VB64. Kersti: Moralentwicklung im Leben: Sobald der inkarnierte Mensch angekommen ist, wo seine Seele steht, geht es in Zeitlupe weiter
Verlauf der Seelenentwicklung
Ebene 0 - Die Anfängliche Unfähigkeit zu Egoismus
Sehr junge Seelen sind noch nicht egoistisch, weil sie noch nicht genug individualisiert sind. Sie empfinden sich noch nicht als ein ich, das eigene Wünsche hat und nehmen jeden Wunsch in ihrer Umgabung als ihren eigenen Wunsch wahr, egal von wem er ausgeht. Sie werden, falls die Verbindung dorthin noch besteht, durch das größere Ganze gesteuert, ohne sich dagegen stellen zu können. Verliert eine Seele in dieser Phase der Entwicklung die Verbindung zum größeren Ganzen, wird sie zum Spielball der Wünsche in ihrer Umgebung.

In den Moralstufen nach Kohlberg taucht diese Entwicklungsstufe nicht auf, da sie noch im Mutterleib abgeschlossen wird.
O4. Kersti: 3.3.2 Moralentwicklung frei nach Kohlberg
Ebene 1 - Blinder Egoismus und Konflikte
Ab einem bestimmten Punkt ist eine Seele so weit, daß sie eigene Ideen und Wünsche entwickeln kann. Da sie bisher jeden Wunsch, der von außen an sie herangetragen wurde wie eine Art Befehl von oben umgesetzt hat - genau so wie der Finger unseres Körper nicht nachdenkt oder Zweifel anmeldet, wenn wir ihn krümmen, tut sie das auch mit ihren eigenen Wünschen.

Doch während das zuvor immer so war, daß das größere Ganze die Handlungen mit der Umgebung abgestimmt hat, sind die eigenen Wünsche der Seele nicht mit den Plänen der anderen Seelen koordiniert. Das führt dazu, das Konflikte entstehen.

Wenn die Seele sich nicht durchsetzen kann unterwirft sie sich unter die Gewalt. Sie kennt keine Regeln, die das als böses Verhalten brandmarken. Wenn das Gegenüber schwächer ist, wird es gnadenlos unterdrückt.

Etwas später lernt die Seele zu verhandeln und zu teilen, um ihre Ziele wenigstens teilweise durchzubringen, wenn sie sich nicht völlig durchsetzen kann.

Bei Kohlberg entspricht das dem Prämoralischen Niveau mit den Moralstufen 1 und 2.
O6. Niveau 1 - Prämoralisch
Wirkung auf verschiedene Seelengruppen
Seelen, die schon in der vorhergehenden Entwicklungsstufe den Kontakt zum größeren Ganzen, zu Gott verloren haben, erleben das entwickeln von eigenen Ideen als großen Fortschritt. Endlich werden sie nicht mehr wild hin und hergeworfen sondern sind fähig sich einen Platz im Weltgeschehen zu suchen und zu behaupten, der ihrem Wohlbefinden dient. Sie hören auf, ein Opfer zu sein, das von allen anderen rücksichtslos für die eigenen Bedürfnisse ausgenutzt wird.

Meine Seele verlor die Verbindung zu Gott gerade als sie begann eigene Ideen zu entwickeln.
FFI7. Kersti: Inhalt: Das dunkle Los
Ich (das heißt meine Urseele, von der ich eine Abspaltung bin) kannte, bevor ich eigene Ideen hatte und vertrat auch keine Probleme. Alles funktionierte reibungslos und war harmonisch. Ich zählte zu den ersten Seelen, die etwas taten, was sich Gott nicht selbst ausgedacht hatte, sondern meine eigene Idee war. Und damit geschah etwas das mir - und Gott - bis dahin völlig unbekannt war: Ich tat etwas, und Gott tat etwas anderes - und beides behinderte sich gegenseitig! Und das war natürlich enorm störend. Da ich als eine der Ur-Seelen der kleinere Teil war, hatte ich natürlich keinerlei Möglichkeit, Gott zu etwas zu bewegen, was er nicht will. Wenn Gott etwas mit mir wollte, mußte er dagegen einfach seinen stärkeren Willen einsetzen und ich folgte automatisch seinen Druck. Trotzdem fühlte er sich durch mich enorm gestört, denn ich tat ständig Dinge, die er sich nicht selbst ausgedacht hatte und mit denen er gar nicht umgehen konnte, weil ihm noch nie ein Du gegenübergestanden hatte, mit dem er sich einigen mußte. Deshalb schlug er nach mir. Das führte dazu, daß sich meine Ur-Seele in zwei Teile aufspaltete. Einen Teil der Angst bekam und sich Gott aus Angst unterordnete und einen Teil der Angst bekam und wegrannte und nicht mehr mit dem gemeinen Gott zu tun haben wollte. Die letztere Reaktion führt zu mehr Selbstständigkeit als die erstere, was ja ursprünglich auch geplant war, auch wenn Gott nicht vorhergesehen hatte, daß es auch unangenehme Seiten hat, einem Du gegenüberzustehen, das eigene Ideen und Meinungen hat. Und der vor Gott floh, ist der Teil aus dem später Satan und der Teufel entstanden und zu dem ich gehöre.
P2. Kersti: C'hem: Der Teufel, Tiuval, Xenu, Elken, Ahriman
P3. Kersti: Satan, Yatrus oder Ha Hu

Grundsätzlich gab es also Wesen, die eigene Ideen entwickelt haben, und sich dann aufgrund der Reaktion Gottes auf sich selbst zurückgezogen haben und es gab eine andere Gruppe, die eigene Ideen entwickelt haben und als darauf negative Reaktionen kamen, diese Entwicklung stark ausgebremst haben und sich wieder stärker an Gott anlehnten und für jede neue Idee erst mal um Erlaubnis fragten. Vorher war die Idee, daß man um erlaubnis fragen könnte, die uns heute so selbstverständlich ist, einfach noch nicht erfunden gewesen.

Bei meinem, dem Dunklen Teil war die Idee mit dem Erlaubnis Fragen aber nicht angekommen, so daß die dunklen Teile untereinander lange Zeit heftige Streits hatten, bevor sie lernten miteinander über neue Ideen zu reden, bevor sie sie an anderen ausprobierten. Durch diese Streits wurden sie in immer kleinere Teile zersplittert.

Ebene 2 - Autoritätsgläubigkeit, Regelgläubigkeit
Der nächste Schritt der Seelenentwicklung wird dadurch ausgelöst, daß man von außen Regeln aufgedrängt bekommt, die sich bewähren, indem die Seele, wenn sie sich daran hält, besser mit der Welt zurechtkommt als vorher.

Bei Kohlberg entspricht das der Moral der konventionellen Rollenkonformität, das von etwa 1/3 der Kinder bis zum zehnten Lebensjahr und von 2/3 bis zum 13. Lebensjahr erlernt wird. Etwa 15% haben diese Stufe bis zum 16. Lebensjahr noch nicht bewältigt.
O4. Kersti: Niveau 2 - Moral der konventionellen Rollenkonformität
Wirkung auf verschiedene Seelengruppen
Es kann sehr unterschiedlich sein, woher diese Regeln kommen.

Als ich (meine Gruppenseele C'her) in die geistige Welt kam, gab es dort kein bestehendes Regelsystem, jedoch habe ich ab einem gewissen Punkt gemerkt, daß manche Regeln, die mir von irgendeinem anderen Wesen aufgedrängt wurden, mir nützten, wenn ich mich daran hielt und es bei anderen nicht in meinem Interesse war, mich daran zu halten. Eine nützliche Regel war aus meiner Sicht eine, die mich wenig Aufwand, Material oder Freiheit kostete aber mir viel Entgegenkommen meiner Feinde einbrachte. Die Regeln, die sich bewährt hatten, behielt ich bei und wendete sie auch bei anderen Feinden an. Die nutzlosen Regeln verwarf ich. Ich lernte also meine Regeln durch Versuch und Irrtum.

Da ich wollte, daß in meinem Herrschaftgebiet Frieden herrschte, zwang ich meinen Untergebenen diese bewährten Regeln ebenfalls auf und als sie merkten, wie nützlich das für sie war, fingen sie an mich zu mögen und mich nach weiteren nützlichen Regeln zu fragen. Sie lernte die Regeln also von mir als äußerer Autorität. Als Luzifer in die geistige Welt kam, wollte ich von ihm seine nützlichen Regeln lernen, weil er glücklicher zu sein schien als ich. Tatsächlich habe ich von ihm gelernt, wie man glücklicher ist, doch ich glaube, er hatte selbst zu dem Zeitpunkt noch nicht verstanden, daß verschiedene Seelen sich mit einem System von Regeln das Leben gegenseitig einfacher machen können, das lernte er vielleicht erst durch mich.
FFI3. Kersti: Inhalt: Der Dunkle Fürst

Meinen eigenen Anteilen der nächsten Seelengeneration vermittelte ich die Regeln dagegen nicht als äußere Autorität, sondern indem ich mit ihrer Gruppenseele verschmolz und sie ihnen über das innere Licht channelte.
FFI4. Kersti: Inhalt: Der teuflische Engel
Sie empfanden also meine Regeln als eine Art von oben kommenden Gewissen. Wer also behauptet, sein Gewissen komme von Gott, erhält diese Informationen bis jetzt (Mitte März 2010) tatsächlich von einer viel niedrigeren Ebene, von einem höheren Wesen irgendwo auf dem Weg zwischen Gott und der Einzelseele.
AI2. Kersti: Inhalt: Die Liebe Gottes für meine höheren Dunklen Anteile

Nachdem die Hellen gelernt hatten, daß man Regeln lernen und benutzen kann, um vorauszusehen, ob eine bestimmte Handlungsweise akzeptiert werden wird, begannen sie Regelsysteme zu entwickeln, um Gottes Wünsche vorrauszusehen. Die Gruppenseelen channelten diese Regeln dann ebenfalls zu ihren jüngeren Anteilen.

Ebene 3 - Regeln lassen sich verstehen
Ab einem bestimmten Punkt erkennt die Seele, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die erklären, warum manche Regeln sich gesellschaftlich bewähren und andere für Chaos und Unglück sorgen. Danach lernt sie nach und nach zu verstehen, wie eine Gesellschaft als ganzes funktioniert und wie sie konstruiert sein muß, damit sie zur allgemeinen Zufriedenheit funktioniert. Dabei entsteht zuerst eine Art Aktivismus aus dem Glauben heraus, man könne die ideale Gesellschaft auf dem Reißbrett entwickeln.

Bei Kohlberg entspricht das der Moral der selbst akzeptierten moralischen Prinzipien, das in Industriegesellschaften von etwa einem Drittel der Jugendlichen bis zum 16. Lebensjahr erreicht wird.
O6. Niveau 3 - Moral der selbst akzeptierten moralischen Prinzipien
Wirkung auf verschiedene Seelengruppen
Wie bei den Regeln selbst hatte ich hier auch keinen Lehrer sondern betrieb eine Art wissenschaftlicher Forschung, um das grundsätzliche Funktionieren von Regeln besser zu verstehen und mein Regelsystem zu verbessern.

Sobald ich selbst begriffen hatte, warum manche Regeln funktionieren, gab ich das Wissen über das warum an meine Schüler gleich mit weiter. Die Schüler, die ich von da ab hatte, haben also den Sinn von Regeln nicht zuerst selbst entdeckt, sondern bekamen ihn gleich mit gelehrt.

Und wie bei den Regeln selbst habe ich auch ihren Sinn den jüngeren Teilen meiner Gruppenseele gechannelt.

Ebene 4 - Das Verschwinden des Egoismus
Auch sehr alte Seelen ab einer gewissen Entwicklungsstufe handeln nicht mehr egoistisch, weil sie sehen, daß und warum es so nicht funktioniert, genauer gesagt, es funktioniert nur kurz und nachher kommt ein Echo zurück, das alles zerschlägt, was man sich aufgebaut hat. Es ist ungefähr, als wolle man das Wasser mit der Hand an ein Ende der Badewanne schieben, nur viel langsamer.

Allerdings ist es so, daß man - wenn man länger so gedacht und sich mit anderen geeinigt hat - nach und nach feststellt, daß ganz vieles, worauf sich andere einigen wollen langfristig nicht funktioniert. Anders ausgedrückt - ironischerweise kann man nur dann langfristig seine eigenen Ziele erreichen, wenn man gegenüber den jungen und schwachen Seelen fürsorglich ist und für sie mitdenkt, so daß sie im Leben nur mit Aufgaben konfrontiert werden, die sie bewältigen können oder wo sie zumindest so weit sind, daß sie sie zu bewältigen lernen können, ehe sie es so lange vergeblich versucht haben, bis sie aufgeben. Sonst erschafft man ein allgemeines Angstklima, das über kurz oder lang zu extrem zerstörerischen Kriegen führt und dazu daß sich dann ganz viele Menschen dem Leben verweigern, weil sie mit dem, was ihnen begegnet, nicht klarkommen. Gemeint sind nicht Kriege, in denen Ritterlichkeit zählt, sondern Kriege in denen der Gegner vernichtet wird, so weit das eben möglich ist.

Moralentwicklung im Leben: Sobald der inkarnierte Mensch angekommen ist, wo seine Seele steht, geht es in Zeitlupe weiter
Jeder auf der Erde geborene Mensch beginnt als Kind eine sehr schnelle Persönlichkeitsentwicklung, die bis zu dem Punkt läuft, die er in der geistigen Welt in seiner Persönlichkeitsentwicklung erreicht hat. Danach scheint die Entwicklung stehenzubleiben.

Das ist aber ein Eindruck der täuscht.

Bis zu seinem augenblicklichen Stand der Persönlichkeitsentwicklung in der geistigen Welt muß man das Wissen von drüben lediglich in den Körper einspeichern, deshalb kann man die Persönlichkeitsentwicklung auf das höchste Tempo steigern, das der Körper mitmacht, beziehungsweise die Datenverarbeitungskapazität des Körpers erlaubt.

Diejenigen Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung die die Seele schon einmal so halb verstanden hat, aber noch nicht ganz sicher beherrscht, werden wesentlich langsamer durchlaufen, da auch die Seele hier noch üben und vertiefen muß. Der Körper ist nicht mehr der begrenzende Faktor, sondern die Seele, die Zeit braucht, um das unsicher beherrschte Wissen korrekt an die Lebensbedingungen anzupassen und deshalb mehr Fehler macht.

Wenn man im Körper den Stand erreicht hat, an dem die eigene Seele keine Ahnung mehr hat und völliges Neuland betritt, kann sich nur so schnell weiterentwickeln, wie die Seele selbst Dinge dazulernt. Und da die Seele über Millionen von Jahre hinweg lernt, wie das Leben funktioniert, braucht sie für jeden Lernschritt erheblich länger, als man braucht, um längst Erlerntes in einen neuen Körper herunterzuladen.

https://kersti.de/VB064.HTM

Das Gewissen ist nicht selten Thema in der christlichen Bibel, Beispiele:

"Weil nicht die Hörer des Gesetzes vor Gott gerecht sind, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden; (denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur tun, was das Gesetz will, so sind diese, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz, als die da zeigen, des Gesetzes Werk sei in ihre Herzen geschrieben, weil zugleich ihr Gewissen ihnen Zeugnis gibt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen)" Röm 2,13-15

"Denn obgleich es dem Namen nach sowohl im Himmel als auf Erden welche gibt [wie es denn viele Götter und viele Herren gibt,] So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von Dem alle Dinge sind und wir in Ihm und einen Herrn, Jesus Christus, durch Den alle Dinge sind und wir durch Ihn. Aber nicht in allen ist die Erkenntnis; denn etliche essen noch das Opferfleisch mit der Vorstellung, daß es Götzen gäbe und ihr noch schwaches Gewissen wird dadurch befleckt. Das Essen gibt vor Gott keinen Wert; denn wenn wir essen, sind wir nicht mehr, noch sind wir geringer, wenn wir nicht essen. Seht aber zu, daß die Freiheit, die ihr euch erlaubt, den Schwachen nicht zum Anstoß werde. Denn so einer dich, der du die Erkenntnis hast, in einem Götzentempel zu Tische sieht, wird nicht sein Gewissen, da er noch schwach ist, veranlaßt werden Götzenopfer zu speisen? Und so kommt über deiner Erkenntnis der schwache Bruder, für den Christus gestorben, zu Fall. Wenn ihr aber so gegen eure Brüder sündigt und verletzt ihr noch schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus. Darum, so mein Essen meinem Bruder ein Ärgernis gibt, so wollte ich nimmermehr Fleisch essen, auf daß ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe." 1. Kor 8,5-13

"Wir haben zwar die Freiheit, alles zu tun, aber es frommt nicht alles. Ich habe Freiheit zu allem, aber nicht alles erbaut. Niemand habe sich selbst, sondern den anderen im Auge. Alles, was auf dem Markt feil ist, esset, ohne nachzuforschen aus Gewissensbedenken. Denn die Erde ist des Herrn und was darinnen ist. So euch aber einer der Ungläubigen einlädt und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird und forscht nicht nach aus Gewissensbedenken. So euch aber einer sagt: Das ist Götzenfleisch, so esset es nicht, wegen dessen, der es euch ansagt und aus Gewissen. Unter Gewissen meine ich nicht euer eigenes, sondern das des anderen; denn warum soll ich meine Freiheit von dem Gewissen des anderen richten lassen?" 1. Kor 10,23-29

"Wer aber im Zweifel ist, der, wenn er doch ißt, ist verurteilt, weil er nicht aus gutem Glauben gehandelt hat. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." Röm 14,23

"Der Endzweck der Lehre ist ja: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben" 1. Tim 1,5

"Deshalb weise sie strenge zurecht, auf daß sie im Glauben gesund seien, nicht auf jüdische Irrlehren und Satzungen von Menschen hören, die sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein, den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern ihr Verstand und Gewissen sind befleckt. Sie sagen, sie kennen Gott, verleugnen Ihn aber mit den Werken, sind greuelhaft und ungehorsam und zu allem guten Werke untüchtig." Ti 1,13-16

Und nun noch ein Zitat von einer christlichen Erklärseite:
Gerrid Setzer hat geschrieben:Wo kommt das Gewissen her?

Woher hat der Mensch sein Gewissen? Vor dem Sündenfall wusste der Mensch nichts von einem Gewissen. Er war im Zustand der Unschuld und konnte Gutes und Böses nicht unterscheiden (1. Mo 3,5). Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, sah die Sache anders aus: Sie schämten sich, dass sie nackt waren, und versteckten sich vor Gott. Da war auf einmal die innere Stimme, die ihnen klarmachte, dass sie so, wie sie von Natur aus waren, nicht vor Gott bestehen konnten. Jetzt wussten sie, was gut und böse war (1. Mo 3,22).

Das Wort Gewissen kommt in den angeführten Versen aus 1. Mose 3 (wie im ganzen Alten Testament) zwar nicht vor, aber die Sache selbst ist doch zu finden. So heißt es in 2. Samuel 24,10: „David schlug das Herz, nachdem er das Volk gezählt hatte.“ Mit „Herz“ dürfte an dieser Stelle vor allem das Gewissen gemeint sein.

Wie funktioniert das Gewissen?

Im Neuen Testament begegnet uns im Gegensatz zum Alten das Wort Gewissen öfters. Wir erfahren unter anderem, dass das Gewissen von etwas Kenntnis erlangen kann (2. Kor 5,11), Urteile fällt (1. Kor 10,29) und Zeugnis ablegt (Rö 2,15; Rö 9,1; 2. Kor 1,12).

Das Gewissen, das für oder gegen uns zeugt, kann allerdings keine Kraft geben, den richtigen Weg zu wählen – es macht nur auf das Gute und vor allem auf das Böse aufmerksam. Das ist die große Funktion des Gewissens, die jeder aus Erfahrung kennt. Wenn auch das Gewissen bei jedem nach den gleichen Grundsätzen funktioniert, so sind die Urteile der Gewissen doch sehr verschieden. Woran liegt das? Das kommt daher, dass das Gewissen im Laufe der Zeit durch viele Einflüsse geprägt und gebildet wird. Und diese Einflüsse sind bei jedem Menschen unterschiedlich.

Wer fortlaufend Wertmaßstäbe vermittelt bekommt, die im Gegensatz zu der Bibel stehen, mag schließlich sogar das Gute als böse und das Böse als gut ansehen.

Wie gehen wir mit dem Gewissen um?

Das bringt uns zu der wichtigen Frage, wie wir mit unserem Gewissen umgehen. Welche Priorität räumen wir dem Gewissen ein? Wie reagieren wir auf die Proteste des Gewissens? Wie fördern wir unser Gewissen, damit es gut funktioniert?

a) Das Gewissen sollte nicht zum Führer werden.

Das Gewissen ist kein absoluter und unanfechtbarer Maßstab für das Leben eines Gläubigen. In 1. Korinther 4,4 sagt Paulus: „Ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt.“ Wir sind folglich nicht berechtigt zu sagen, dass alles in Ordnung sei, wenn unser Gewissen schweigt. Denn es könnte sein, dass das Gewissen durch viele schlechte Einflüsse geprägt ist und darum das Abweichen von der göttlichen Norm nicht anzeigt.

Das Gewissen funktioniert nur richtig, wenn es durch das Wort Gottes gebildet wird. Darum müssen wir das Gewissen immer wieder daran schärfen. Das Gewissen selbst kann nicht unser Führer und Maßstab sein. Diese Rolle kommt der Bibel zu!

b) Das Gewissen darf nicht ignoriert werden.

Obgleich das Gewissen nicht unser Führer sein kann, dürfen wir die Mahnungen des Gewissens keineswegs ignorieren. Das wäre sehr gefährlich! Wenn wir die Warnleuchten unseres Autos beachten sollten, dann noch viel mehr die unseres Gewissens, des von Gott gegebenen Warnsystems der Seele.

Jede Sünde schwächt das Gewissen. Wer ständig gegen sein Gewissen handelt, macht es unempfindlich und stumpf. Am Ende einer solchen Entwicklung steht, dass man das gute Gewissen von sich stößt und so, was den Glauben betrifft, Schiffbruch erleidet (1. Tim 1,19).

Wir wollen darum auf unser Gewissen hören und entsprechend handeln (Rö 13,7).

c) Das Gewissen sollte uns nicht knechten.

Das Gewissen darf also nicht ignoriert werden. Es sollte uns aber auch nicht knechten, indem es übertrieben empfindlich reagiert und uns geißelt. Wir verlieren dann durch Selbstvorwürfe die Freude am Herrn und tun möglichst gar nichts mehr, weil wir Angst haben, irgendetwas falsch zu machen.

Was ist zu tun, wenn ich merke, dass das Gewissen übertriebene Forderungen an mich richtet und es mir regelrecht zur Qual wird?

Es ist erstens wichtig, daran zu denken, dass Gott die Haltung unseres Herzens sieht. Ein Gedanke, der unwillkürlich in uns aufsteigt, oder eine nicht ganz gelungene Formulierung, die uns über die Lippen kommt, muss keine stundenlange Trauer nach sich ziehen. Der Apostel Johannes schreibt: „dass, wenn unser Herz uns verurteilt [das Gewissen ist ja eine Funktion des Herzens!], Gott größer ist als unser Herz und alles kennt“ (1. Joh 3,20). Gott weiß alles, er sieht unser Herz, und er weiß, wie wir es meinen. Daran zu denken, hilft gerade einem empfindsamen Menschen sehr; es soll aber natürlich kein Ruhekissen für den Gleichgültigen sein.

Zweitens: Das Gewissen darf uns nicht nur das Unrecht vorhalten, sondern es soll auch davon zeugen, was Gott gewirkt hat. Es ist ein Kontrollinstrument für Böses und Gutes. Das Gewissen von Paulus legte Zeugnis davon ab, dass er in Einfalt und Lauterkeit seinen Weg gegangen war (2. Kor 1,12). Wenn mein Gewissen mich nur quält, erfüllt es nicht seine volle Funktion. Auch hier gilt wieder: Um die ganze Wirksamkeit des Gewissens zu gewährleisten, ist eine (beständige) Neuausrichtung durch Gottes Wort nötig.

Verschiedene Zustände des Gewissens

Das Neue Testament spricht von verschiedenen Zuständen, in denen sich ein Gewissen befinden kann:

Gereinigtes Gewissen

Ein gereinigtes Gewissen ist ein Gewissen, das durch das Blut des Christus rein gemacht wurde (Heb 9,14). Der Sünder braucht nicht die Beruhigung, sondern die Reinigung seines Gewissens. Jeder Gläubige hat ein gereinigtes Gewissen; es geht hier nicht um die Praxis der Lebensführung.

Vollkommenes Gewissen

Ein vollkommenes oder vollendetes Gewissen wird nicht durch religiöse Werke erlangt, sondern durch den Glauben an das Werk des Herrn Jesus. Auf diese Weise wird das Gewissen von toten Werken gereinigt und man wird fähig, Gott wirklich zu dienen (Heb 9,9.14). Ein Gläubiger hat kein Gewissen von Sünden mehr (Heb 10,2), d.h. sein Gewissen erhebt nicht mehr den Vorwurf, dass die Sache mit Gott nicht in Ordnung sei. Das ist ein vollkommenes Gewissen! Auch das ist eine grundsätzliche und nicht eine praktische Angelegenheit.

Gutes Gewissen

Ein gutes Gewissen zu haben, ist wichtig. Paulus schreibt, dass das Endziel des christlichen Gebots ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben (1. Tim 1,5). Vielen Stellen sprechen von einem guten Gewissen (Apg 23,1; 1. Tim 1,19; Heb 13,18; 1. Pet 3,16.21). Ein gutes Gewissen hat derjenige, der nicht gegen sein Gewissen handelt. Ein gutes Gewissen vermittelt Zufriedenheit. „Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“, sagt ein Sprichwort zu Recht.

Reines Gewissen

Von einem reinen Gewissen spricht der Apostel Paulus zweimal (1. Tim 3,9 und 2. Tim 1,3). Das Gewissen ist dann rein, wenn es im praktischen Leben nicht durch Sünde befleckt worden ist. Es ist eng verwandt mit dem guten Gewissen.

Schwaches Gewissen

Ein schwaches Gewissen wird auch durch Dinge befleckt, die in sich selbst nicht sündig sind (1. Kor 8,7.10.12). Es wird sehr leicht verletzt und bringt Skrupel und Irritationen mit sich.

Beflecktes Gewissen

Ein beflecktes Gewissen ist durch die Sünde verunreinigt. Das ist bei Ungläubigen grundsätzlich der Fall, kann aber leider auch bei Gläubigen vorkommen (Tit 1,15; 1. Kor 8,7).

Böses Gewissen

Ein böses Gewissen belastet die Seele dessen, der etwas Böses getan hat. So jemand hat (im tiefsten Innern) Angst vor dem Gericht Gottes. Christen sind von einem bösen Gewissen gereinigt worden (Heb 10,22).

Verhärtetes Gewissen

Ein verhärtetes Gewissen ist hart und unempfindlich, weil der Betreffende bewusst und andauernd gegen das Wort Gottes gehandelt hat. In 1. Timotheus 4,2 wird gesagt, dass das Gewissen wie mit einem Brenneisen gehärtet wurde: Das Gewissen ist also so hart und fest, wie wenn ein Stück Kuhhaut mit einem Brenneisen gebrannt wird.

Vergleiche zum Gewissen

Mit den Bibelstellen zu den verschiedenen Zuständen des Gewissens haben wir einen Panoramablick über das Thema gewonnen. Nun möchte ich mit einigen Vergleichen das bisher Gesagte vertiefen und anschaulicher machen.

Das Gewissen ist wie eine Kirchenglocke. Man überhört sie im Getriebe und achtet wenig darauf. Wenn aber alles ruhig ist, sieht die Sache ganz anders aus. Wir sollten nicht so viel „Lärm“ in unserem Leben dulden, damit wir die Stimme des Gewissens besser hören können.

Das Gewissen funktioniert wie ein Fenster und nicht wie eine Glühbirne: Es lässt Licht in die Seele hinein, aber produziert kein eigenes. Die Fenster unserer Seele müssen regelmäßig gereinigt werden, damit das Licht des Wortes Gottes hineinstrahlen kann.

Ein Gewissen ist wie ein Richter. Ein Richter stützt sich auf bestehende Gesetze und verabschiedet keine neuen. So handelt das Gewissen aufgrund vorhandener Leitlinien und definiert keine eigenen. Das Gewissen kann nur dann richtig urteilen, wenn es die Richtlinien und Vorschriften des Wortes Gottes „kennt“ und anwendet.

Das Gewissen ist wie eine Armbanduhr. Sie muss immer wieder nach einem verlässlichen Maßstab – zum Beispiel einer hochpräzisen Atomuhr – gestellt werden. Der Maßstab für das Gewissen ist das Wort Gottes, das wir täglich lesen sollten.

Das Gewissen ist wie ein Wachhund, wenn die Sünde vor der Tür lagert. Schlägt der Hund an, wird sein Besitzer darauf reagieren. In gleicher Weise hören wir auf das Gewissen, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Der Hund muss aber gut erzogen werden: Er darf nicht laut bellen, wenn ein Schmetterling vorbeifliegt, und er darf nicht gemütlich liegen bleiben, wenn jemand dreist über den Zaun steigt. Ebenso wollen wir unser Gewissen erziehen, sich bei wirklicher Gefahr zu melden.

Das Gewissen ist wie ein Jagdhund, wenn die Sünde getan wurde. Ein Jagdhund verfolgt mit großer Ausdauer sein Opfer; und so „jagt“ uns das Gewissen, wenn wir gesündigt haben. Es ist gut, wenn wir unsere Schuld sofort bekennen und die Angelegenheit rasch ordnen! Haben wir das getan, hat das Gewissen auch kein Recht mehr, uns diese Sache weiter vorzuhalten.

Das Gewissen ist wie eine Waage, die geeicht werden muss. Unser Gewissen sollte dabei nicht einer Viehwaage gleichen, die kleinere Gewichte überhaupt nicht anzeigt, sondern einer Briefwaage, die sofort reagiert. Wir brauchen ein zartes Gewissen.

Wie wir mit unserem Gewissen umgehen, ist entscheidend für unser Leben als Christ. Wir wollen danach trachten, unseren Weg mit einem guten Gewissen zu gehen. Und wir wollen unser Gewissen anhand des Wortes Gottes täglich „schärfen“, damit es richtig funktioniert.

https://www.bibelstudium.de/articles/19 ... issen.html

Marsianer
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Re: Was ist das Gewissen?

Beitragvon Marsianer » Di 5. Apr 2022, 14:15

Kersti hat geschrieben:Gott schickt außer seiner reinen, unveränderten Energie auch noch die Information mit, was unsere Handlungen bewirkt haben. Das heißt, wenn wir jemanden eine Ohrfeige geben, merken wir selber, wie weh eine solche Ohrfeige tut, so als hätten wir sie selber bekommen.

Nun, jetzt wird mir JEDER widersprechen! Bestimmt. Na ja fast jeder. Ich spüre die Ohrfeige tatsächlich selber. Es wird auch ein, zwei andere geben, die noch so eine klare Wahrnehmung haben. Aber die meisten von euch können sich aus diesem Leben wahrscheinlich an nichts dergleichen erinnern.

Das hat einen ganz einfachen Grund: Niemand zwingt uns, Gottes Energie mit der Information, wie sich eine Ohrfeige anfühlt, auch wirklich anzunehmen. Das heißt, wenn wir Gottes reine Energie nicht annehmen, haben wir auch die Schmerzen von der Ohrfeige nicht. Solange wir sie nicht annehmen.

Eine Ohrfeige spüren, als hätte man sie selbst bekommen? Das wirkt auf mich wieder mehr wie ein "recht enges" und irgendwie hier wohl auch ziemlich wahllos daherkommendes Anstrahlungsverhältnis anderen gegenüber?

Mit "Gottes reiner Energie" hätte das dann meiner Vermutung folgend eigentlich nichts zu tun, nicht einmal mit "Gottes Energie" (zumindest nicht auf direkte Weise).
Aber dann haben wir ein anderes Problem: Wir haben keine Energie.

Sehr interessant, ja. So wird das wohl sein, wenn jemand nicht wirklich viel Verbindung mit Gott aufweist.
Die meisten von uns haben eine ganze Menge Dreck am Stecken, den sie sich nicht einmal richtig anschauen wollen. Und die meisten vvon uns haben einige Erinnerungen, die sie nicht anschauen wollen, weil sie selber damals zuviel Schmerz und Leid ertragen mußten. Denn wer bereit ist, seine eigenen Taten so zu sehen, wie sie sind, bekommt so viel Energie von Gott wie er will. Aber es müssen wirklich alle Taten aus allen Leben sein, die man bisher gelebt hat. Und das können SEHR viele sein.

Hm, "alle Leben" wäre aus meiner Perspektive dann meist wohl vor allem ein "von anderen Seelen".
Unser Ge-wissen aber ist unser in vielen hundert Leben gesammeltes Wissen darüber, was unsere Verbindung zu Gott stärkt und was sie schwächt. - Das heißt im Endeffekt, jemand, der nach seinem Gewissen handelt, ist so egoistisch, zu tun, was ihm persönlich auf Dauer gut tut. Daß es anderen nützt, ist halt nur ein positiver Nebeneffekt, der sich aus dem Wesen des Gewissens ergibt.

Das wäre an sich doch schonmal ganz gut. Wobei ja fraglich wäre, wieviel das hier wirklich mit dem zu tun hat, das ich als Gott erkenne.

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Re: Was ist das Gewissen?

Beitragvon Marsianer » Di 5. Apr 2022, 19:26

Kersti hat geschrieben:Bestandteile des Gewissens

Ein verheißungsvoller Titel bezogen auf das Thema. :)
Es gibt grob gesagt, drei Arten, wie Menschen Gewissen auffassen können.

Intuitiv: Manche Menschen sagen, daß sie fühlen, was sich richtig oder falsch anfühlt und danach handeln. Gelegentlich wird das mit der Behauptung verbunden, dieses Wissen käme direkt von Gott, in anderen Fällen nehmen die Betroffenen an, das Gewissen wäre ein Instinkt.

Diese Art würde im Christentum dann wohl eine hervorgehobene Rolle spielen.
Von einer Autorität oder aus einem allgemeinen geschriebenen oder ungeschriebenen Gesetz übernommen: Viele Menschen sind der Ansicht, das Gewissen wäre ein von außen vorgegebener Satz an Regeln, an den man sich halten müsse.

Diese Art dürfte z.B. durch Prägung von anderen irdisch präsenten Wesen entstehen, durch "Konditionierungen", wie Buddhisten oft formulieren. Es kann eine Art verinnerliche Fucht vor irdischer Bestrafung dahinterstehen. "Mama hat immer geschimpft, wenn ich mir Bonbons geklaut habe. Klauen ist schlecht."

So ähnlich setzt auch öfters religiöse (wie praktisch jede) Erziehung bewußt an.
Verstandesmäßig erfaßt: Die Person nutzt ihr Wissen und ihre geistigen Fähigkeiten um einzuschätzen welche Auswirkungen die verschiedenen Handlungsalternativen auf sie selbst und die Umwelt haben und beurteilt die Handlungen die ihr Umfeld und die Welt als Ganzes zu einem schlechteren Ort machen als moralisch schlecht, die die ihr Umfeld und die Welt verbessern als moralisch gut.

Von diesen drei Möglichkeiten, handelt es sich nur bei der dritten um ein bewußtes eigenständiges moralisches Urteilen.

Ob das ohne Intuition oder Konditionierung wirken könnte? Ich vermute, eher nicht. Besonders eigenständig also angeblich?
Die erste und zweite Möglichkeit verwenden ein moralisches Urteil aus einer anderen Quelle. Wer seine moralischen Handlungsanweisungen von einer Autorität oder aus einem allgemeinen Gesetz übernimmt, weiß zumindest wo sie herkommen, nämlich letztlich von anderen Menschen.

Das unterschlägt, daß hier durchaus individuelle "Resonanz" eine Rolle spielt bei der Frage was von welcher Seele inwiefern von außen angenommen oder ablegehnt wird.
Quellen des Gewissens
Instinkt: Es gibt einen instinktiven Teil, der uns beispielsweise sagt, daß an sich um Babys gut kümmern muß, weil die doch so süß sind.

Der würde dann nach christlichen Maßstäben wohl in den Bereich des Fleischlichen fallen.
Es gibt unser irdisches Wissen über das technische und biologische Funktionieren dieser Welt. Wenn sagen wir mal ein Kleinkind im Kalten Krieg in den Kontrollraum gekrabbelt wäre, von dem aus man die ganzen Raketen abschießen kann und ein paar von den hübschen bunten Knöpfchen dort gedrückt hätte, dann hätte es beim Drücken wohl kaum ein schlechtes Gewissen haben können, weil es gar nicht wissen konnte, was es damit anrichtet.

Zumindest nicht aus seinem irdischen Wissen heraus.
Reinkarnationserinnerungen: Es gibt unser Wissen, das wir selbst aus früheren Leben mitgebracht haben. Wir haben uns auch in früheren Leben Gedanken gemacht, was zu tun und was zu lassen richtig ist und unser heutige moralsiches Urteil wird wesentlich von unseren früheren Erfahrungen und Entscheidungen mitgeprägt, selbst wenn wir keine bewußte Erinnerung daran haben.

Meinetwegen.
Es gibt das Wissen der übergeordneten Gruppenseelen, das oft als direkt aus Gott stammendes Bedürfnis, liebevoll zu handeln, empfunden wird, aber auch sehr viel differenzierter wahrgenommen werden kann.

Aha.
Wissen aus anderen feinstofflichen Quellen wie Schutzengeln und feinstofflichen Beratern.

Hier wird von Kersti also differenziert.
Kognitive und intuitive Auswertung spiritueller Quellen für moralische Urteile
Zunächst würde man sicher annehmen, daß nur unserer irdisches Wissen verstandesmäßig erfaßt und verarbeitet wird, während wir den Rest dieser Quellen nur über die Intuition nutzen können. Sehr viele Menschen tun das natürlich auch genau so.

Ganz so einfach ist es jedoch nicht.

Ja.
Ich würde mein Gehirn maßlos überlasten, wollte ich mich mit allem was meine Gruppenseele weiß, irdisch bewußt auseinandersetzen.

Gehirn, ahja.


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