Gut, hier mal mehr im Ernst, auch da die Forenbeschreibung ja durchaus auch "Nachrichten" als Forenthema auflistet.
Die 10 Regeln der Kriegspropaganda wurden von der Historikerin Anne Morelli in ihrem Buch „Die Prinzipien der Kriegspropaganda“ aufgelistet. Wir sehen uns diese Regeln nun einmal an. Dabei werden wir sehen, dass unsere Mainstream-Medien sie exakt befolgen.
Regel 1: Wir wollen den Krieg nicht
Das erzählen alle Medien und Politiker im Westen einhellig. Sie wollen angeblich alle nur Frieden. Aber anstatt sich für Verhandlungen einzusetzen, um zumindest ein Ende der Kampfhandlungen zu erreichen, brechen sie alle Kommunikation mit Russland ab, weisen massenhaft russische Diplomaten aus und so weiter.
Und als ob das noch nicht reichen würde, liefern sie für zig Milliarden Dollar Waffen an die Ukraine, dabei beenden Waffenlieferungen Kriege nicht, sondern verlängern sie. Verhält man sich so, wenn man den Frieden will? Seit wann ist Kriegsverlängerung ein Weg zum Frieden?
Regel 2: Das gegnerische Lager ist der alleinige Verantwortliche des Krieges
Westliche Medien wissen, dass Deutschland und Frankreich das Minsker Abkommen im Oktober 2021 offiziell beerdigt haben. Nur berichtet haben sie darüber nicht. Westliche Medien wissen auch, dass Russland seit Jahren darauf hinweist, dass ein NATO-Beitritt der Ukraine eine rote Linie für Russland ist, was die Staaten des Westens jedoch nicht interessiert hat. Und dass Russland seit Dezember 2021 über gegenseitige Sicherheitsgarantien – inklusive der Ukraine-Frage – reden wollte, was der Westen aber abgelehnt hat, wissen die westlichen Medien auch. Nur deren Leser wissen davon kaum etwas.
Russland hat sogar deutlich gesagt, dass es, wenn es bei den Verhandlungen zu keiner Einigung kommt, gezwungen sei, „militär-technisch“ zu reagieren. Russland war also vollkommen transparent, der Westen hat aber alle Warnungen Russlands ignoriert. Verhält man sich so, wenn man den Frieden will? Treibt man den „Gegner“ dann so lange in die Enge, bis der nur noch eine militärische Reaktion als Lösung sieht?
Und wie schuldlos ist man, wenn bewusst und trotz deutlicher Warnungen die Sicherheitsinteressen anderer ignoriert, obwohl man weiß, dass das zu einem Krieg führen kann und wird? Dass der Westen den Krieg selbst provoziert hat, mag für viele unglaublich klingen, aber hier können Sie im Detail und mit Quellen nachlesen, warum ich zu diesem Schluss gekommen bin.
Regel 3: Der Führer des gegnerischen Lagers hat das Angesicht des Teufels
Ich glaube, das muss nicht mehr weiter erklären, denn jeder weiß, wie die „Qualitätsmedien“ über Wladimir Putin berichten. Auch hier folgen sie strikt dem Handbuch der Kriegspropaganda.
Allerdings mache ich dazu noch einen Einwurf: Wenn Sie feststellen, dass die Medien mit wertenden und emotional aufgeladenen Formulierungen arbeiten, die den Leser emotional gegen den Gegner aufbringen sollen, dann handelt es sich in der Regel um Propaganda. Propaganda soll den Leser emotionalisieren, sie soll das rationale und analytische Denken ausschalten, denn nur emotionalisierte Leser bauen Feindbilder auf.
Genau dazu ist die Verteufelung des „Führers des gegnerischen Lagers“ nötig, denn die Leser brauchen eine Personifizierung des „Bösen“, damit die Kriegspropaganda wirkt.
Regel 4: Wir verteidigen eine gute Sache und keine Sonderinteressen
Dafür ist der Westen bekannt. Natürlich wollten die USA dem Irak Menschenrechte, Demokratie und Wohlstand bringen. Um die Ölquellen, die sich US-Konzerne gesichert haben, ging es natürlich nicht. Auch nicht in Libyen, wo sich Frankreich (eine der treibenden Kräfte in dem Krieg) viele der Ölquellen gesichert hat. Und in Mali geht es um den Kampf gegen den Terror, nicht um das Uran, von dem die französische Atomindustrie abhängig ist. Und natürlich geht es auch in Syrien nicht um Öl oder den einzigen russischen Flottenstützpunkt im Mittelmeer, es geht dem Westen immer nur um Demokratie, Menschenrechte und Wohlstand.
So auch in der Ukraine: Dass in Washington seit Jahren offen als großes Ziel ausgegeben wurde, Russland müsse geschwächt werden und der beste Schlüssel dazu sei die Ukraine, das verschweigen die „Qualitätsmedien“ gerne. In der Ukraine geht es um massive geopolitische Interessen der USA. Und es geht auch um die verbliebenen Reichtümer in der Ukraine, wie zum Beispiel die Schwarzerde, auf die westliche Konzerne seit 30 Jahren ein Auge geworfen haben, und die nun endlich auf Druck des IWF an ausländische Konzerne verkauft werden darf.
Aber von all dem erfahren Konsumenten der „Qualitätsmedien“ nichts, die Medien erzählen stattdessen das Märchen, es ginge ausschließlich um Menschenrechte, Demokratie und Freiheit. Und natürlich um den Kampf des Guten gegen das personifizierte Böse.
Regel 5: Der Feind begeht wissentlich Gräueltaten; wenn wir hingegen Grenzen überschreiten, geschieht dies unabsichtlich
Das erleben wir ständig. Wenn die USA in Afghanistan unbestritten ein Krankenhaus bombardieren, dann sind das „Kollateralschäden“ und es war ein Versehen. Niemand wird bestraft, die „Qualitätsmedien“ vergessen das Thema schnell wieder und sie fordern keine Aufklärung.
Andererseits sind die Medien voll mit Berichten darüber, wie die russische Armee angeblich absichtlich Kriegsverbrechen begeht, Zivilisten und – ganz wichtig, weil den Leser das besonders emotionalisiert – Kinder abschlachtet. Wie gut Kinder als angebliche Opfer in der Kriegspropaganda funktionieren, weiß man schon seit hundert Jahren, als britische Zeitungen gemeldet haben, deutsche Soldaten würden kleinen belgischen Jungen die rechten Hände abschneiden, damit die niemals ein Gewehr in die Hand nehmen können. Und seitdem wird das Mittel „Kinder“ in der Kriegspropaganda immer eingesetzt, das berühmteste Beispiel der letzten Jahrzehnte war die Brutkastenlüge der USA.
Während all die Vorwürfe an die Adresse Russlands nicht belegt sind, verschweigen die „Qualitätsmedien“ brav alles, was über Kiewer Kriegsverbrechen bekannt und vor allem sogar unbestritten ist.
Regel 6: Der Feind benutzt unzulässige Waffen
Das ist ein Klassiker, der von den westlichen Medien zuletzt ständig gegen Syrien eingesetzt wurde. Russland wird der Einsatz „unzulässiger Waffen“ in der Ukraine bisher noch nicht vorgeworfen, aber es vergeht kaum ein Tag, an dem westliche Medien nicht einen „Experten“ zitieren, der warnt, Russland könne morgen chemische oder gar nukleare Waffen einsetzen.
Dass Kiew ganz offen unzulässige Waffen einsetzt, wenn es ballistische Raketen vom Typ Totschka-U mit Streumunition auf Wohngebiete abfeuert, das verschweigen die „Qualitätsmedien“ allerdings. Dabei ist das keine Propaganda und keine leeren Behauptungen, ich selbst habe bei meinen Reisen in das Konfliktgebiet die Schäden gesehen, die diese Waffen in einem Wohngebiet anrichten. Auch die Trümmer der Rakete konnte ich sehen und filmen.
Regel 7: Wir erleiden nur geringe Verluste; die Verluste des Feindes sind riesig
Auch das ist ein Klassiker, der bei keiner Kriegspropaganda fehlen darf. Und derzeit können wir das in den „Qualitätsmedien“ beobachten, denn dort erfahren wir täglich, dass die russische Armee angeblich gigantische Verluste zu verzeichnen hat, während sich die Kiewer Truppen angeblich gut halten. Sogar davon, dass der kleine David (Ukraine) den mächtigen Goliath (Russland) besiegen könnte, konnten wir schon oft lesen.
Ich äußere mich prinzipiell nicht zu aktuellen Verlustzahlen, denn die kann niemand überprüfen. Ich neige aufgrund meines Wissens aus dem Konfliktgebiet dazu, eher den russischen als den ukrainischen Meldungen zu glauben, aber ich äußere mich nicht zu aktuellen Zahlen. Dass man denen kaum glauben kann, liegt in der Natur der Sache.
Das hindert die westlichen Medien aber nicht daran, die Kiewer Zahlen nachzuplappern und als glaubwürdig einzustufen. Mit kritischem Journalismus hat das Nachplappern der Kriegspropaganda einer Kriegspartei allerdings rein gar nichts zu tun, denn wer Kriegspropaganda nachplappert, der betreibt selbst Kriegspropaganda.
Regel 8: Die Künstler und Intellektuellen unterstützen unsere Sache
Die für wirkungsvolle Propaganda nötige Emotionalisierung der Leser funktioniert nicht nur negativ, wie beim Verteufeln des Gegners, sondern auch positiv, indem man Sympathieträger die „gute Sache“ medienwirksam unterstützen lässt. Und genau das erleben wir derzeit, wenn Schauspieler, Sänger und Intellektuelle erklären, warum man die Ukraine unterstützen und Russland bekämpfen muss.
Dass all diese Leute keine Ahnung von Politik haben, ist dabei egal. Ihr Geschwurbel wird von den Medien gerne zitiert, weil es Sympathien für die „gute Sache“ schürt. Nur darum geht es dabei. Mit Journalismus oder Berichterstattung hat das nichts zu tun.
Regel 9: Unser Anliegen ist etwas Heiliges
Natürlich, schließlich geht es ja angeblich um die „heiligen“ Werte des Westens, also um Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Dafür darf man auch Menschen töten.
In der Weltgeschichte ist das wohl das älteste Mittel der Kriegspropaganda. Im alten Rom musste man den Barbaren die Zivilisation bringen, natürlich ging es nicht um die Bereicherung der Feldherrn. Cäsar ist als praktisch bankrotter Mann nach Gallien gezogen und kam steinreich wieder zurück.
Später mussten die Spanier den „Wilden“ in Amerika den rechten Glauben bringen, damit diese nicht in der Hölle schmoren, in die die Spanier sie bei der Gelegenheit geschickt haben. Um das Gold ging es natürlich nicht. Und das britische Empire hat den „rückständigen“ Kolonien die Zivilisation bringen wollen, denn die armen, rückständigen Menschen in den Kolonien konnten sich ja nicht selbst regieren.
Was ich hier so ironisch schreibe, ist wahr. Sie können es in den Dokumenten aus den entsprechenden Perioden nachlesen. Es gab immer einen „heiligen“ Grund dafür, dass man dringend in den Krieg musste.
Und heute sind die „heiligen“ Anliegen eben Demokratie, Menschenrechte, Frauenrechte und so weiter. Es ist immer noch das gleiche Prinzip, wie in der Antike, nur das „heilige“ Anliegen verändert sich mit den Jahrhunderten. Und aktuell ist es eben besonders heilig, der Ukraine die Möglichkeit zu geben, in die NATO einzutreten – das ist tausende Menschenleben wert.
Das Menschenrecht auf Leben ist dabei unwichtig.
Regel 10: Wer unsere Propaganda in Frage stellt, ist ein Verräter
Heute ist das Wort „Verräter“ nicht mehr aktuell. Man sagt heute wahlweise „Putin-Versteher“, „Kreml-Troll“, „Verschwörungstheoretiker“, „Anti-Amerikanismus“, „Querdenker“ und was sonst noch aktuell für Bezeichnungen kursieren. Wer eine vom Mainstream abweichende Meinung hat, wird verteufelt und ausgegrenzt.
Inzwischen geht es bereits so weit, dass Medien mit abweichenden Meinungen sogar verboten werden. Erste EU-Staaten denken bereits über Strafen dafür nach, deren Meldungen in sozialen Netzwerken zu posten. Es fehlt nicht mehr viel, und wir sind wieder im Dritten Reich, wo das Hören der „Feindsender“ streng bestraft wurde. Wie passt das zu Pressefreiheit und Meinungsfreiheit, die Westen angeblich herrschen?
Und was sagt es aus, wenn jemand andere Meinungen verbieten muss? Steht derjenige, der zensiert, auf der Seite der Wahrheit? Früher habe ich in der Schule gelernt, dass nur die unfreien Unterdrückungsstaaten Propaganda betreiben und abweichende Meinungen verbieten. Was lernen Kinder dazu eigentlich heute in der Schule?
Fazit
Die westlichen „Qualitätsmedien“ betreiben ganz unbestreitbar Kriegspropaganda nach dem Lehrbuch. Vor allem schockiert mich, wie gering der Informationsgehalt von Medienberichten im Westen seit Beginn der russischen Intervention geworden ist. Nackte Informationen findet man dort kaum noch, dafür aber massenhaft hochgradig emotional verfasste Artikel, die den Leser aufregen, aber nicht informieren sollen
Meinen Sie, es ist Zufall, wenn die Medien exakt nach dem Lehrbuch für Propaganda arbeiten? Und was sagt es eigentlich über die angeblich freien, unabhängigen und kritischen westlichen Medien aus, wenn die alle ausnahmslos die gleiche Meinung haben, gerade so, als wären sie – wie im Dritten Reich – gleichgeschaltet? Und was sagt es aus, wenn – ebenfalls wie im Dritten Reich – ausländische Medien, die eine andere Meinung vertreten, kurzerhand verboten werden?
https://www.anti-spiegel.ru/2022/nach-l ... propaganda(Ausnahmsweise zitiere ich hier mal einen kompletten Artikeltext, ich denke mal der Autor wird nichts dagegen haben.)
Ich frage mich schon wie das sein kann. Eigentlich ist das alles auch sehr offensichtlich und es ist z.B. weithin bekannt, daß die USA und die NATO eigentlich seit ihrem Bestehen immer mit Nationalisten mit Drall ins Exremtistische und Faschisten zusammenarbeitete. In der ganzen Bandbreite von Militärdiktatur als Macht gegen kommunistische Strömungen bis hin zu solchen Aktionen wie Gladio. Und auch die jetzige Putschregierung in Kiew passt wohl in dieses Muster. Man will Rußland schwächen und baut Extremisten auf, die dann Konflikte provozieren, den gegnerischen Block schwächen, destabilisieren sollen, in Afghanistan war das vor einer Weile Bin Laden mit seiner Truppe.
Das ist das eine, etwas anderes das Ausmaß dessen, wie in NATO-Ländern die öffentliche Meinung tatsächlich auch heute noch derart angeheizt werden kann auf Kriegskurs. Was ist z.B. bloß mit den einst angeblich fest pazifistischen Olivgrünen geschehen? Gut, es ist inzwischen das zweite Mal, daß diese Partei in Deutschland Teil einer Bundesregierung wurde. Und das zweite Mal gab es jetzt in kürzester Zeit ein Einschwenken auf aggressive Kriegsrhetorik im Zusammenhang mit von deutschen Boden dann plötzlich neu ausgehendem Krieg. Beim ersten Mal bewertete die deutsche Justiz das Handeln dann selbst noch als völkerrechtswidrig. Heute ist man da wohl schon viel weiter (vor allem mit dem Richterpersonal bis hin ins BVerfG).
Tja, die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, sie reimt sich aber oft.
Viele Einwohner in Deutschland und dem verbündeten Österreich-Ungarn nahmen dann 1914 die Kriegserklärungen begeistert auf. Der erwartete Sieg über Frankreich und England – das allmählich als Erzfeind Deutschlands („Neidisches, perfides Albion“) angesehen wurde – war für viele Deutsche eine Frage des Nationalstolzes. Anhänger der SPD wiederum konnten sich insbesondere mit dem Kampf gegen den fortschrittsfeindlichen russischen Zarismus identifizieren. Ihr bedeutendster Wortführer in dieser Hinsicht war der Reichstagsabgeordnete Ludwig Frank, der bereits am 3. September 1914 als Kriegsfreiwilliger fiel.
Als in den Garnisonsstädten die Truppenteile aus ihren Kasernen an die Front abrückten, standen vielerorts Menschenmengen Spalier und jubelten den Soldaten zu. Die Gewehre waren mit Blumen geschmückt. Manche Schriftsteller und Künstler begrüßten den Kriegsausbruch. Thomas Mann sprach vom Krieg als einer „Reinigung“ und als einem Ausstieg aus der „satten Friedenswelt“. Nationalistisch gesinnte Deutsche sprachen vom „reinigenden Stahlbad der Nation“. Theologen wie Dietrich Vorwerk (1870–1942) gaben dem Krieg eine religiöse Weihe. Innerhalb der sich spaltenden SPD propagierte die Lensch-Cunow-Haenisch-Gruppe Begriffe wie „Kriegssozialismus“, „Staatssozialismus“ und „nationaler Sozialismus“. Viele Menschen in Deutschland empfanden den Kriegsbeginn als „Erweckungserlebnis“. Der Gedanke des Imperialismus („Platz an der Sonne“) und das jahrelange „Säbelrasseln“ unter den Staatsoberhäuptern hatten ihre Spuren hinterlassen. Andere, darunter viele Studenten, sahen in dem existenziellen Erleben des Kampfes eine mögliche Flucht aus einem als langweilig und seicht empfundenen Dasein. Die Kriegsbegeisterung spiegelte sich auch im Manifest der 93 vom September 1914 bzw. in der Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches vom Oktober 1914, die von über 3.000 deutschen Hochschullehrern unterzeichnet worden war, wenngleich diese Erklärungen in erster Linie eine Reaktion auf die weltweite Empörung über die Kriegsverbrechen in Belgien in der Anfangsphase des Krieges waren (Rape of Belgium).
Es ist unumstritten, dass die Kriegsbegeisterung nicht die gesamte Bevölkerung erfasste. Der Historiker Sven Oliver Müller bezweifelt gar, dass sie eine Mehrheit erfasst habe.[1]Ulrich Herbert fasst die neuere Forschung dazu zusammen: „Aber nicht überall wurde gedichtet und gejubelt; mehr in den Städten als auf dem Lande, lauter im Bürgertum als bei Arbeitern und Bauern, stärker bei der Jugend als bei den Älteren.“[2] Eher mit Skepsis und Beklommenheit werde der Krieg in den Arbeitervierteln der großen Industriestädte erwartet, hieß es in Polizeiberichten über die Stimmung in der Bevölkerung.[2] Auf dem Lande rief der Kriegsbeginn „eine fast allgemeine tiefe Niedergeschlagenheit hervor“, so Sven Oliver Müller.[3] In den Münchner Neuesten Nachrichten hieß es: „Schwerer Kummer aber ist bei vielen unserer Bauernfamilien eingezogen, denn die Väter oft sehr kinderreicher Familien müssen fort, die Söhne, Pferde und Wagen werden von den Militärbehörden gefordert, und draußen steht die Ernte“.[4] Auch in Teilen des Bürgertums herrschte Skepsis: „Man zittert vor dem Weltkrieg, es ist nicht möglich, ihn sich vorzustellen, all' das in den Jahren des Friedens ruhig erarbeitete zu zerstören“, schrieb beispielsweise eine Unternehmerfrau.[5]
Im Deutschen Reich wurde ein Notabitur eingeführt, damit kriegsbegeisterte Oberprimaner vorzeitig ins Heer eintreten konnten. Neuere regionalgeschichtliche Forschungen in Deutschland widerlegen die Annahme einer allgemeinen Kriegsbegeisterung im August 1914 und haben ein differenziertes Verhalten der Bevölkerung bei Kriegsausbruch festgestellt.[6] In Frankreich zeigte sich ein Großteil der Bevölkerung bereitwillig zur Verteidigung der Nation, jedoch erst nach der deutschen Kriegserklärung. Bis dahin beschäftigte sich die Öffentlichkeit vorrangig mit innenpolitischen Fragen, von einer Erwartung oder gar Begeisterung eines bevorstehenden Krieges kann keine Rede sein. Lediglich nationalistische Politiker und Intellektuelle waren bereits vor dem Angriff offen für einen Krieg eingetreten, etwa zur Revanche und zur Rückgewinnung des Elsass und Lothringens (Revanchismus).
[...]
In praktisch allen am Krieg beteiligten Staaten reihten sich die sozialistischen Parteien zu Beginn in die Reihen der „Vaterlandsverteidiger“ ein und stimmten in den Parlamenten für die Kriegskredite. Die Zweite Internationale zerbrach im Sommer 1914 unter dieser Belastung.[10] Der Konsens des „Burgfriedens“ begann erst 1916/17 zu bröckeln, als ausbleibende militärische Erfolge trotz hoher Opferzahlen in den fortgesetzten Offensiven und die Verschlechterung der Ernährungslage, besonders in den von der Blockade betroffenen Staaten der Mittelmächte, die Illusion einer klassenübergreifenden Schicksalsgemeinschaft zerstörten.
[...]
Intellektuelle, die sich stets der Masse ferngehalten hatten, gaben sich nun als Patrioten. Max Weber schrieb von „diesem großen und wunderbaren Krieg“ und dass es herrlich sei, ihn noch zu erleben, aber sehr bitter, nicht mehr an die Front zu dürfen. Rudolf Alexander Schröder dichtete: „Für dich will ich leben, für dich will ich sterben, Deutschland, Deutschland.“[12]Heinrich Lersch schrieb in seinem Gedicht Soldatenabschied (1914) die später häufig zitierten Worte: „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen!“ Stefan Zweig beschrieb eine verführerische Solidarität unter den Volksmassen, der man sich schwer habe entziehen können: „Wie nie fühlten die Tausende und Hunderttausende Menschen, was sie besser im Frieden hätten fühlen sollen: daß sie zusammengehörten.“
https://de.wikipedia.org/wiki/AugusterlebnisDie New York Times hat heute in einem ausführlichen Artikel beschrieben, dass die USA der Ukraine Aufklärungsdaten über russische Truppen und sogar die Aufenthaltsorte russischer Generäle in Echtzeit weitergeben. Die New York Times macht schon in der Überschrift keine Geheimnis daraus, worum es dabei geht: „US-Geheimdienst unterstützt Ukraine bei der Tötung russischer Generäle, sagen Offizielle“
Der Ukraine soll es aufgrund dieser US-Hilfe unter anderem gelungen sein, schon 12 russische Generäle zu töten. Aber auch in anderen Fällen soll die US-Hilfe zu ukrainischen Erfolgen beigetragen haben. Die USA geben also Daten weiter, die das Kampfgeschehen maßgeblich beeinflussen. Kann die Unterstützung der USA für die Ukraine auf dem Gebiet der Aufklärung noch „substanzieller“ sein, wie es das Gutachtend des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages formuliert?
Demnach sind die USA bereits eine Kriegspartei, sie sind aus Sicht des Völkerrechts an einem Krieg gegen Russland beteiligt, was Russland das Recht geben würde, amerikanische militärische Ziele anzugreifen. Das tun die Russen natürlich nicht, weil sie einen großen Krieg mit den USA verhindern wollen.
https://www.anti-spiegel.ru/2022/hilfe- ... n-russlandSeit einer Weile wird eine bevorstehende asiatische Ära diskutitert aufgrund der einfachen Rechnung Bevölkerungszahlen plus steigende technologisch-wirtschaftliche Fähigkeiten in dieser Region. Offenbar ist man unter der Präsidentschaft des Kriegsverbechers Biden bereit für einen gewissen Aufschub dieses Trends größere Teile der Menschheit als Kollateralschäden in einem entsprechenden heißen Konflikt zu opfern?