Selbst, Ego und Egoismus

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Marsianer
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Marsianer » Mo 25. Sep 2023, 13:37

Erstmal nur dazu:
Goldmädchen hat geschrieben:Eigentlich habe ich den Faden gesucht der in etwa hieß " was ist das Einheitsbewusstsein " oder "Advaita- Philosophie", doch diese Fäden gibt es nicht mehr.

Es sollten in diesem Forum soweit ich sehe alle Threads noch vorhanden sein, die es mal gegeben hatte?

Goldmädchen
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Goldmädchen » Mo 25. Sep 2023, 13:56

Ich habe nun mal die Suchfunktion benutzt. Also stimmt, auf Seite drei gibt es das Thema Advaita- Zombies. Hatte ich vorher nicht gesehen, aber einen Titel mit Einheitsbewusstsein gibt es nicht. Der Titel "Advaita- Zombies" ist auch nicht gerade so einladend- oder sagen wir besser, neutral : )
Aber gut, es war ja nur eine Kopie des Titels aus einem Artikel. Es geht da auch um ein Einheitsbewusstsein bei Advaita, war doch richtig ?
Das Video ist wirklich sehr gut finde ich, möchte es nochmal empfehlen gerade an Agape und Marsianer, weil sie da auch gefragt wird, was ihr beim Zen gegeben wurde, was sie im Christentum nicht fand.

Marsianer
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Marsianer » Di 26. Sep 2023, 07:40

Goldmädchen hat geschrieben:Eigentlich habe ich den Faden gesucht der in etwa hieß " was ist das Einheitsbewusstsein "

Ich wüßte nicht, daß es mal einen mit einem solchen Titel gab, aber soetwas war schon Thema in verschiedenen Threads?
Das ganze Gespräch ist bereichernd, fand ich.

Mit mir und meinem Erleben hatte es wie ich fand über weitere Teile recht wenig zu tun.
Radikale Akzeptanz ist die Veränderung! Doris Myôen Zölls (Zen-Meisterin) im Interview

Meine Notizen:

Ich macht Druck, die Dinge zu akzeptieren öffne für intuitiv richtiges Handeln, Eingebungen. Staunen was kommt statt dem nachzuhängen was vielleicht vergangen ist. Je mehr Schmerz, desto mehr Widerstand sei noch vorhanden. Körperliche Selbsterhaltung und Fortpflanzungstrieb die stärksten Triebe. Wegen einer tiefen spirituellen Erfahrung Zen, da die dazu mehr gepasst habe. Religionen wären gefüllt mit Bildern, Zen sei aber ganz alltäglich. 20:00 Erfahrene Einheitserfahrung: Erlebt, daß es kein Ich mehr gebe, sondern man das sei was man sehe, ein Baum, ein Schritt. Unendliches Lachen dabei. Das worüber man sich Sorgen mache gebe es gar nicht. Es zerreiße Synapsen, die verschlossen gewesen seien. Erfahrungen im Bewußtsein seien aber noch nicht gleich im Körper angekommen, daß man danach handelt und zwar auch nicht aus dem Ich. Etwas wenn sie nun erlebe, wenn jemand sie beleidige, daß es in ihrem Erleben nicht an ihr hafte.
Es geht da auch um ein Einheitsbewusstsein bei Advaita, war doch richtig ?

Es geht da wohl um eine kritische Perspektive mancher solcher Lehren als gewissermaßen "verfälscht" oder wie man es auch sagen wollte.

Goldmädchen
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Goldmädchen » Do 28. Sep 2023, 16:59

Goldmädchen hat geschrieben:Eigentlich habe ich den Faden gesucht der in etwa hieß " was ist das Einheitsbewusstsein "

Marsianer hat geschrieben:Ich wüßte nicht, daß es mal einen mit einem solchen Titel gab, aber soetwas war schon Thema in verschiedenen Threads?

Das ganze Gespräch ist bereichernd, fand ich.

Marsianer hat geschrieben:Mit mir und meinem Erleben hatte es wie ich fand über weitere Teile recht wenig zu tun.

Was denn für ein Erleben ? Hast du darüber schon mal was hier geschrieben ?
Radikale Akzeptanz ist die Veränderung! Doris Myôen Zölls (Zen-Meisterin) im Interview

Marsianer hat geschrieben:Meine Notizen:

Ich macht Druck, die Dinge zu akzeptieren öffne für intuitiv richtiges Handeln, Eingebungen. Staunen was kommt statt dem nachzuhängen was vielleicht vergangen ist. Je mehr Schmerz, desto mehr Widerstand sei noch vorhanden. Körperliche Selbsterhaltung und Fortpflanzungstrieb die stärksten Triebe. Wegen einer tiefen spirituellen Erfahrung Zen, da die dazu mehr gepasst habe. Religionen wären gefüllt mit Bildern, Zen sei aber ganz alltäglich. 20:00 Erfahrene Einheitserfahrung: Erlebt, daß es kein Ich mehr gebe, sondern man das sei was man sehe, ein Baum, ein Schritt. Unendliches Lachen dabei. Das worüber man sich Sorgen mache gebe es gar nicht. Es zerreiße Synapsen, die verschlossen gewesen seien. Erfahrungen im Bewußtsein seien aber noch nicht gleich im Körper angekommen, daß man danach handelt und zwar auch nicht aus dem Ich. Etwas wenn sie nun erlebe, wenn jemand sie beleidige, daß es in ihrem Erleben nicht an ihr hafte.

Danke, dass du dir das angehört hast.
Es geht da auch um ein Einheitsbewusstsein bei Advaita, war doch richtig ?

Marsianer hat geschrieben:Es geht da wohl um eine kritische Perspektive mancher solcher Lehren als gewissermaßen "verfälscht" oder wie man es auch sagen wollte.
Also in dem Faden ja. Aber sonst bedeutet Nicht- Dualität wohl meistens ein Einheitsbewusstsein zu haben.
Ich bin momentan viel mit anderem beschäftigt, möchte meinen Geist ruhiger werden lassen und übe das fast täglich und dazu die Verpflichtungen, sobald ich wieder die Zeit dazu habe, lese ich mir die letzten Beiträge durch und ältere auch interessante. Beste Wünsche.

Marsianer
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Marsianer » Do 28. Sep 2023, 17:30

Goldmädchen hat geschrieben:Was denn für ein Erleben ?

Naja, es könnte überheblich wirken, aber ich fand das Niveau der da beschriebenen spirituellen Erfahrungen eher dünn. Wenn sie aber diesen Menschen entsprechen, finde ich es auch gut, wenn sie sich damit so auseinandersetzen.
Hast du darüber schon mal was hier geschrieben ?

Wohl schon.

Agape
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Agape » Do 28. Sep 2023, 18:44

Goldmädchen hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Mit mir und meinem Erleben hatte es wie ich fand über weitere Teile recht wenig zu tun.

Was denn für ein Erleben ? Hast du darüber schon mal was hier geschrieben ?

@Goldmädchen: Hast Du Dich beispielsweise schon mal etwas tiefgehender mit der Oadien-Seite befasst?
https://www.oadien.de/
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Marsianer » Do 4. Apr 2024, 13:48

Hans Christian Duvivier, Selig - Der rationale Weg zur Erleuchtung und Seligkeit im 21.Jahrhundert, S. 2 hat geschrieben:Auf deinem Weg zur Erleuchtung und einem sinnvollen Leben ist dein stärkster Verbündeter dein Ego. Dein Ego treibt dich voran. Ohne dein Ego kannst du keine Ziele angehen und letztlich erreichen. Das macht es zu Deinem existenziellen Verbündeten.

Damit widerspreche ich allen, die der Meinung sind, dass ein Ego ein Hindernis zum Erreichen der Erleuchtung ist und dass man es aus dem Weg räumen müsse. Das Ego ist wie der Motor in einem Automobil. Ohne ihn kommst du nicht voran. Natürlich ist es so, dass man den Motor nicht für alles benutzen kann und es eines geübten und guten Fahrers bedarf, um ihn für den Weg optimal zu benutzen. Ähnlich bedarf auch dein Ego eines wachen und selbstkritischen Verstandes.

Nocheinmal für die Forensuchfunktion, Quelle: Hans Christian Duvivier, Selig - Der rationale Weg zur Erleuchtung und Seligkeit im 21.Jahrhundert
S. 6 hat geschrieben:Die Seligkeit ist wie ein Auspendeln der beiden Extreme im oberen Totpunkt zwischen Sein und Nichtsein, zwischen Alles und Nichts, zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit.

Warum im oberen Totpunkt? Weil hier die Energien aus Sein und Nichtsein in ihrer ganzen Kraft zu spüren sind. Sie befeuern die Gefühle, die von unten aus den beiden Absoluten wirken und zu einem Höhepunkt der Gefühle führen. Das ist im unteren Totpunkt anders. Denn von dieser Position aus kann man nicht entkommen, alles ist erstarrt, die Energien sind zwar vorhanden, aber nicht mehr als treibende Kraft spürbar, sondern nur noch als Ballast. Im unteren Totpunkt muss man ihre Last ertragen, im oberen Totpunkt hält man sie in der Schwebe. Das Gefühl im unteren Totpunkt ist ein Gefühl unendlicher Schwere und Gefangenschaft, während das Gefühl im oberen Totpunkt Leichtigkeit und Freiheit vermittelt. Den oberen Totpunkt erreicht man über den Verstand und den Willen, den unteren Totpunkt über den Körper und die Begierden.

Vergleiche von Lebewesen mit Technik sind mir ja eher suspekt, der aktuelle Zeitgeist hat ja sowieso schon einen Drall dahin Lebewesen als biologische Maschinen zu betrachten.

Das Ego sei nach diesem Ansatz also eine Art Motor in einem Auto. Das Bild der "Totpunkte" erschloß sich mir so nicht, also suchte ich ein wenig im Internet herum und tat mich damit zunächst etwas schwer.
Der Kolbenhub ist der maximale Weg, den ein Kolben in seinem Zylinder in eine Richtung zurücklegen kann. Er ist definiert als „Abstand zwischen den beiden Totpunkten des Kolbens“

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolbenhub

Ich vermute, es sind Totpunkte der Kolben in einem Verbrennungsmotor gemeint, nicht z.B. ein Totpunkt beim Rückwärtsrangieren mit Anhänger, was mir zunächst als Bild sympathischer war. Aber das Ego sei demnach ja ein Motor und ich denke, das mit den Totpunkten nimmt darauf nocheinmal Bezug.

Ein Verbrennungsmotor weist heute meist mehrere Zylinder auf, die zugleich durch die Kraftstoffexplosionen und die dadurch angetriebenen Kolben irgendetwas bewegt. Hier Räder des Autos. Ein solcher Motor kann theoretisch auch nur einen einzigen Zylinder aufweisen. So wäre es hier vielleicht zu denken.

Wenn z.B. dann wohl davon die Rede ist, der Boden des Zylinders stehe für "Nichts", der Deckel für "Alles" und davon den Kolben in ein Ausgependeltsein zu bringen, also vermutlich zu einem Stillstand. Damit würde im Bild dann der Motor, also das Ego, ausgehen?

Marsianer
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Re: Selbst, Ego und Egoismus

Beitragvon Marsianer » Do 4. Apr 2024, 19:43

Nachdem der Begriff des "Auspendelns" bereits in einem Zitat aufgetaucht war dazu noch ergänzend, vermutlich mit Bezug auf die Pendelbewegung des Kolbens in einem Verbrennungsmotor.
S. 14-15 hat geschrieben:Erst wenn ich voll bewusst, wenn ich mit dem Willen das Pendel ausbalanciert habe, kann ich mich dran machen, mich aus dem Wollen und Müssen zu nehmen, indem ich über den Willen nichts mehr will und nichts mehr muss. Ich gebe die unbestimmten Werte vor. Die Welt, meine Wahrnehmung, mein Körper – all das bin ich im Grunde nicht mehr. Das, was mich zuvor ausmachte, ist nun ein Traum, ein Film, eine Fata Morgana. Ich bin das reine Wahrnehmen. Ich bin mir meines Daseins bewusst.

Hier wird ein Wandel angenommen, der wohl auch Bezug hätte zum Punkt der Körperidentifikation, zumindest in irgendeiner Hinsicht. Die Nützlichkeit des Egos würde vielleicht so gesehen nicht allgemein darin ausgemacht den Menschen anzutreiben wie ein Motor, sondern ein Wesen, das sich in einem unguten Zustand befindet, möglicherweise aus diesem herauszubringen.

Zum Punkt der Körperidentifikation könnte dann gefragt werden, wie es denn mit einem Wesen stünde, das sich gar nicht so sehr in solcher Weise identifiziert. Um was für Wollen und Müssen würde es da wohl gehen? "Über den Willen" wird also da nichts mehr gewollt und gemußt, aber wohl auf andere Weise, mit einer Art weiterem "Organ", das nicht "der Wille" sei? Vielleicht ginge es hier um etwas wie "einen Flow", wie es in anderen Schilderungen genannt wird?


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