Marsianer hat geschrieben:Ich würde sagen Spiritualität ist eine Art inneres Erleben von irgendetwas. Vielleicht auch nur ein Erahnen auf verschiedenen Ebenen. Und soetwas kann sicherlich auch Weltbilder von Menschen beeinflussen, wenn es jemandem geschieht.Marsianer hat geschrieben:Da hätte man schon zwei recht verschiedene Ansätze. Der eine würde darauf Wert legen "Energien" wirken zu lassen, der andere auch auf Kommunikation in Menschensprache gerade auch als Weg der Überprüfung von eigenen Eindrücken. Denn wer meint "der andere kann das noch nicht verstehen, da braucht es noch Zeit, mehr Wirken von Energien, mehr Meditation und so weiter" und nicht Überprüfung durch Kommunikation in Menschensprache sucht, der kann sich auch gehörig über so manches für ihn selbst schmeichelhaften Illusionen hingeben.Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Wie kann jemand, der offenbar "undifferenziert" glaubt, etwas über eine differenziertere Betrachtungsweise aussagen, ohne dass dies bereits wieder einem "blinden Folgen" - diesmal den Betrachtungen eines anderen Menschen - wäre?
Ohne entsprechendes Interesse aus sich?
Nein, jedoch vor allem mit eigenen Erfahrungen aus Begegnungen mit Jesus - aus einem Empfinden heraus, das mich völlig überwältigt hat und das ich bis jetzt immer noch nicht vollständig begreifen kann.
Ich fühle Offenheit und Bereitschaft, über mein erneutes spirituelles Erleben zu diskutieren, diesem auf den Grund zu gehen, indem ich es vorrangig möglichst nüchtern betrachte, ohne dabei dessen grundlegenden „Wert“ anzuzweifeln.
Im oben stehenden Zitat von mir äusserte ich mich bereits bezüglich „Begegnungen mit Jesus“, welche ich Anfang dieses Jahres hatte, und die mich "davon überwältigt" zurückliessen. Seither sind mehrere Monate vergangen, in denen sich diesbezüglich nichts Neues mehr ergab. Ich nutzte diese Zeit zur Suche nach mehr Stille in mir, nach mehr Begegnung mit meiner Seele. Ob mir das gelungen ist, sei dahingestellt und soll in diesem Thread auch nicht die Hauptrolle spielen. Es geht hier nun vielmehr darum, oben erwähnte Begegnungen mit Jesus, zu denen sich vorletzte Nacht eine weitere „Begegnung“ dazugesellte, näher zu beleuchten.
Ausgangslage war in der vorletzten Nacht eine relativ kurze Schlafphase, aus der ich jäh erwachte und mich mit einer etwas bedrückenden Seelenverfassung konfrontiert sah, da mich ein irdisches Vorhaben am folgenden Tag gedanklich beschäftigte. Das Vorhaben an und für sich versprach mir zwar einige neue „Freiheiten“, jedoch die dazu notwendigen Schritte schienen mich in eine Welt zu führen, in der ich mich fremd fühle, die es nun aber aufzusuchen galt, um das Vorhaben zu Ende bringen zu können.
Während dieser gedanklichen Beschäftigung nahm ich eine zunehmende innere Bedrücktheit wahr, als ob ich in einer geistigen (eher finsteren) Sphäre schweben würde, die nicht mehr sehr viel mit derjenigen (eher lichteren) Sphäre zu tun hatte, in der ich mich sonst meistens bewege. Da erwachte in mir ein „unbändiger“ Drang, mich aus dieser eher finsteren Sphäre, die ich als bedrohlich empfand, zu befreien - ich wollte dort nicht Fuss fassen, da ich mich in keiner Weise heimisch fühlte. Recht klar und bewusst begann ich damit, Jesus deutlich anzurufen und ihn um Beistand zu bitten. Es war in diesem Moment meine Entscheidung, die finstere Sphäre zu verlassen und verstärkte Zugehörigkeit zu Jesus zu bekräftigen, wobei ich keinerlei Vorstellung in mir trug, was eventuell in der Folge dieser Entscheidung geschehen könnte.
Was dann geschah, war ziemlich identisch mit dem, was bereits vor etlichen Monaten geschehen war. Es war dasselbe Erleben, das mich unter anderem auch körperlich erfasste, indem ich - wie mir bereits bekannt - Unmengen an Körperflüssigkeit verlor (auch in der Form von intensivem Tränenfluss, Nasenlaufen etc.). Ich befand mich während einiger Stunden in einem tranceähnlichen Zustand, hatte kein Gefühl mehr für Zeit und Raum, war nur noch auf Jesus, seine unendliche Liebe, Güte und Fülle ausgerichtet, die mich kräftigte und mich von meiner vorgängigen seelischen Bedrückung befreite, sodass ich am nächsten Tag zwar übernächtigt, jedoch voller Zuversicht und Gelassenheit meinem Vorhaben entgegentreten konnte, wonach sich alles zur höchstmöglichen Zufriedenheit sämtlicher Beteiligten fügte.
Was sagt diese erneute Begegnung aus? Wie lässt sie mich im Vergleich zu den vorherigen Begegnungen zurück?
Ja, ich war wohl während mehrerer Stunden sozusagen „in Verzückung“. Dennoch fühle ich mich nun im Nachhinein etwas anders als noch vor ein paar Monaten. Zum Beispiel bezüglich meiner Bereitschaft „zu hinterfragen“.
Klar, meiner bisherigen Neigung folgend würde ich nun am liebsten einfach „undifferenziert glaubend“ hinnehmen, was ich empfangen hatte. Es war „unbeschreiblich schön“ - weshalb sollte ich dieses Empfinden durch skeptisches Hinterfragen schmälern? Könnte es überhaupt „geschmälert“ werden? Wenn es Wahrhaftigkeit entspräche, wohl eher nicht? Wenn es Illusion entspräche, würde es möglicherweise heilsam sein, diese Illusion zu erkennen?
Im Moment fühle ich mich frei und offen, dem erneuten spirituellen Erleben so zu begegnen, dass sich eventuell diesbezüglich mehr Klarheit/Erkenntnis einstellen kann - was dies auch immer zu bedeuten hätte.