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Louis hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Ja - auf nichts drängen, sich auf nichts versteifen, sondern Gott immer wieder liebevoll zugewandt sein - in oben erwähnter Haltung der Hoffnung - nicht Erwartung.
Hm. So weit würde ich dem zustimmen. Erwartung weniger Hoffnung würde ich sagen.
Hoffen sie „auf das kommen des Erlösers“, oder warten sie, „erwarten sie das kommen des Erlösers“? ;)
Mir kommt es so vor, daß du Hoffnung und Erwartung hin und wieder selbst ein wenig „durcheinander würfelst“?
Die von mir zitierte Stelle https://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_Hof ... zuschanden war eher als Anregung zur Diskussion gedacht - nun können wir ja tiefer darauf eingehen.
Nicht gänzlich im Klaren bist „Hoffnung oder Erwartung“?
Ich glaube eher, dass zwischen uns noch Unklarheit herrscht, wie wir diese Begrifflichkeiten interpretieren.
Denke kaum jemand würde sagen, daß Hoffnung und Erwartung ein und dasselbe ist. Da sind wir uns doch einig.
Ja.
Dennoch haben Hoffnung und Erwartung mehr „Gemeinsamkeiten“ wie man vielleicht denkt:
Erwartung:
„Dreh dich nicht um und bleib nicht stehen.“
Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind.
Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 56-62)
Worin siehst Du bei dieser Bibelstelle einen Zusammenhang mit Erwartung? Da geht es ja um ein Loslassen von Fleischlichem, um Jesus nachzufolgen - und zwar ohne Aufschub - in ungeteilter Hingabe. Kann man das nur, wenn man eine bestimmte Erwartung hat?
Louis hat geschrieben:Agape hat geschrieben:(Zitat): https://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_Hof ... zuschanden „Die Erwartung beinhaltet also eine wesentlich höhere Zuversicht, als die Hoffnung.“
Richtig. Aufgrund ich, wenn es um göttliche Dinge geht, erwarte und nicht nur hoffe. Fest im Glauben sage ich manchmal. Verstehen viele nicht: Gott ist radikal. (Vor allem was gewisse Dinge angeht.) Lauheit ist da fehlplatziert.
Hm - ist es unbedingt Lauheit zuzuschreiben, wenn man zuversichtlich hofft - und nicht erwartet, weil man eventuell noch nicht die Voraussetzungen erfüllt, um zu erwarten? Vielleicht gibt es ja zuvor noch einiges aufzuräumen, bevor man Erwartungen stellen darf/soll? „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ - auch wenn sich aus oben genanntem Grund bisher keine Erwartungen erfüllt hätten, bleibt immer noch die zuversichtliche Hoffnung bestehen, dass sie sich zur richtigen Zeit erfüllen.
Warum sollten wir von Gott nicht auch gewisse Dinge erwarten? Wer von Gott erwartet, ist Fest im Glaube.. (meine Überzeugung)
Naja, man könnte aber auch fest im Glauben an einen Irrweg sein - und dies mit Erwartungen an Gott verbinden? Eine Art Verblendung könnte vorliegen - und dann? Wären dann Erwartungen an Gott gerechtfertigt?
Jeder hat seine eigene Berufung, seinen Auftrag, eine Mission. Nenne jeder es wie er wolle. ich erwarte(!) von mir selbst diese Mission „ins Ziel zu bringen“ und hoffe es nicht.
Ja, da geht es jedoch um eine Erwartung sich selbst gegenüber - das halte ich nicht für dasselbe.
Wer auf „Göttlicher Mission“ unterwegs wäre darf nicht glauben, daß Gott darauf hofft, daß diese „Mission“ ins Ziel gerettet wird, Gott erwartet es!
Ja - Gott schon - aber wir Menschen gegenüber Gott? Ich persönlich empfinde dies ein Stück weit als Vermessenheit, sich diesbezüglich mit Gott gleichzustellen.
Vielleicht etwas überspitzt formuliert könnte man sagen: Hoffnung ist der etwas ängstliche Bruder von Erwartung.
Oder zuversichtliche Hoffnung ist der demütigere Bruder von Erwartung?
Louis hat geschrieben:Agape hat geschrieben:(Zitat): https://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_Hof ... zuschanden „Ob es sich um eine göttliche Erwartung handelt, zeigt uns immer auch der Kontext. So gibt es auch widergöttliche Erwartungen, die nicht in Erfüllung gehen werden, wie z. B. Folgende:
• Spr 11:7 - Mit dem Tod eines gottlosen Menschen geht [seine] Hoffnung (tiqvâh) verloren, und die trügerische Erwartung (tôcheleth) ist verloren.“
Hm. Ging die Hoffnung oder die Erwartung verloren?
Vielleicht beides?
tiqvâh / tôcheleth beides wird im hebräischen mit Hoffnung übersetzt?
תּקוה (tiqvâh) Hoffnung
מּקוא מקוה מקוהo (miqveh miqvêh miqvê') Hoffnung
תּוחלת (tôcheleth) Hoffnung
שׂבר (ώêber) Hoffnung
בּטּחון (biţţâchôn) Hoffnung
https://www.bibelwissen.ch/wiki/Hoffnung
Erwartung: (prosdokía) תוֹחֶלֶת
„Man kann Gutes oder Schlechtes erwarten, aber man hofft nicht auf etwas Schlechtes! Aus dieser Sicht, ist das Wort "Hoffnung" die geeignetere Übersetzung für tôcheleth und elpis. Man könnte auch sagen, dass es sich hier um eine "schöne oder freudige Erwartung" handelt.“
Hm. Du meinst Hoffnung wäre eine "schöne oder freudige Erwartung", verstehe ich das richtig?
Das Zitat https://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_Hof ... zuschanden meint. ;)
Ich persönlich bevorzuge „zuversichtliche“ Hoffnung (siehe weiter oben).
„Man hofft nicht auf etwas schlechtes...“ Doch, der Satan. Erwarten kann er es nicht, weil er nicht im Wissen ist!
Du meinst damit einen Menschen, der Satan folgt?
„Wenn ich also über die "Hoffnung" spreche, dann meine ich die "freudige, zuversichtliche und biblische Erwartung".
ich spreche auch von der „freudigen, zuversichtlichen und biblischen Erwartung“, wenn ich diese meine. ;)
Naja, diesbezüglich gehen wohl die Definitionen etwas auseinander. Ist es wesentlicher, den Fokus auf Definitionen zu legen - oder eher darauf, wie es im Herzen gefühlt wird?
„Aus menschlicher Sicht könnte man auch sagen, dass die Hoffnung wie ein Lebenselixier auf unsere Seele wirkt. Die Hoffnung treibt uns an. Wer die Hoffnung verloren hat, wird apathisch und depressiv.“
Hm. Wer die Hoffnung verloren hat, wird apathisch und depressiv? Nie davon gehört? Kannst du ein Beispiel nennen?
Wieder ein Zitat aus https://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_Hof ... zuschanden
Ich persönlich halte diese Aussage als zu pauschal. Aber vielleicht ist damit gemeint, dass jemand, der im Herzen keine Verbundenheit und keinen Glauben an Gott empfindet, auch die Hoffnung verloren hat, von Gott geliebt zu werden? Dies könnte ihn eventuell apathisch und depressiv machen?
„Die biblische Erwartung ist eine Hoffnung, die nicht enttäuscht wird! Die biblische Erwartung ist sicherer als das „Amen in der Kirche“. Wenn wir auf das hoffen, was Gott versprochen hat, dann wird diese Hoffnung nicht enttäuscht werden! Unsere Vorstellung von der Erfüllung einer Verheißung, kann jedoch falsch sein und deshalb auch enttäuscht werden.“
Hm. „Erwartung ist eine Hoffnung...“?
„...möchte ich noch etwas zu der Unterscheidung zwischen Hoffnung und Erwartung weitergeben.“ ;)
Würde es so formulieren:
Fest im Glaube ist die biblische Erwartung eine Erwartung, die nicht enttäuscht wird! Die biblische Erwartung ist sicherer als das „Amen in der Kirche“. Wenn wir das von Christus erwarten, was Gott, er uns versprochen hat, dann wird diese Erwartung nicht enttäuscht werden! Fest im Glaube..“
Unter der Voraussetzung, dass wir uns nicht selbst täuschen?