Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

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Marsianer
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Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Mo 24. Okt 2022, 16:57

Um Zerrissenheitsempfindungen ging es z.B hier auch schon: viewtopic.php?p=3658#p3658

Wieso halten viele Menschen auch in Hinblick auf Spirituelles es für eine gute Idee Regelkataloge zu befolgen, zu meinen der Weg "ins Licht" sei einer, auf dem ständig Disziplin geübt werde, Fehltritte plötzlich sehr lange Bemühungen nichten könnten?

Was sind das für Menschen, was erfahren sie in sich? Öfters eine größere Zerrissenheit zwischen einander widerstrebenden inneren Impulsen? Gibt es da Unterschiede zwischen Individuen, deren momentanen innerlich erfahrbaren Zuständen?

Jemand, der innerlich in ungünstigerem Zustand ist, kann "Fehltritte", Momente in denen "man zu schwach war" viel schwerwiegender als andere erfahren. Und er führt deren Auswirkungen dann vielleicht oft eher auf den "Fehltritt" zurück, dem "Nachgeben gegenüber unguten inneren Impuĺsen, die der eigenen Seele schaden".

Wie könnte sojemandem fruchtbringend begegnet werden ohne, daß er bei abweichenden Schilderungen sich z.B. darauf zurückzieht, der andere, der es nicht so stark in sich erfährt werde bestimmt nicht so genau wahrnehmen und daher die Gefahr nicht so genau sehen? Obwohl derjenige eher selbst in seiner seelischen Substanz geistigem Licht ferner sein wird. Wie wird solche innere Zerrissenheit wohl überhaupt erfahren, wenn dann derartige Schlüsse auf jemanden plausibel wirken?

Ich würde vermuten, daß solche Menschen eher aus Anstrahlung sind (verschiedener eher ohne gewichtigere "eigene Lichtsubstanz" aus "eigenem lichtem Vater"). Die wird dann mit menschlicher, spiritueller Disziplin und dergleichen mühsam nach irgendwelchen Kriterien "verbessert", die brutalere Fallhöhe aber bleibt, weil sich an deren seelischer Substanz kaum etwas geändert hat.

Agape
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Agape » Mo 24. Okt 2022, 20:51

Marsianer hat geschrieben:Wieso halten viele Menschen auch in Hinblick auf Spirituelles es für eine gute Idee Regelkataloge zu befolgen, zu meinen der Weg "ins Licht" sei einer, auf dem ständig Disziplin geübt werde, Fehltritte plötzlich sehr lange Bemühungen nichten könnten?

Vielleicht halten es diese Menschen gar nicht für eine (gute) Idee, sondern eher für etwas „Normales“, dass man sich für das Erreichen eines Zieles anstrengen muss - denn sonst hat man es sich nicht verdient. Also es steckt wahrscheinlich oft ein Leistungsdenken dahinter und der Antrieb zur Überwindung von gewissen Schwierigkeiten/Herausforderungen wäre dann wohl die Erwartung einer Belohnung für ihre Anstrengung/Disziplin. Auf dieser Basis „funktioniert“ ja grösstenteils unsere Leistungsgesellschaft.

Was sind das für Menschen, was erfahren sie in sich? Öfters eine größere Zerrissenheit zwischen einander widerstrebenden inneren Impulsen? Gibt es da Unterschiede zwischen Individuen, deren momentanen innerlich erfahrbaren Zuständen?

Vielleicht sind solche Menschen oft unzufrieden, erfahren einen Mangelzustand in sich? Wobei dieser Mangel in manchen Fällen weniger in sich selbst, sondern eher in ihren äusseren Lebensumständen gesehen wird. Die Zerrissenheit könnte sich einerseits in depressiven Verstimmungen - andererseits in einer euphorischen Haltung bemerkbar machen - dies in Abhängigkeit von ihren Erfolgen oder Misserfolgen, die sie tagtäglich erleben und sich diesen im Grunde genommen mehr oder weniger ausgeliefert fühlen. Oftmals fehlt eine innere Orientierung - man hört seiner Seele nicht zu, viel lieber sucht man nach Ablenkung, nach Menschen, die einem verstehen sollen, obwohl man sich selbst am allerwenigsten versteht. Jedoch die ganze Hoffnung auf Lebensglück wird auf ein Gegenüber gerichtet - oder auf eine spirituelle Gruppe, die einem etwas gibt, das den inneren Mangel kompensieren soll. Ich vermute, dass es schon Unterschiede gibt zwischen Menschen, die Zerrissenheit in sich erfahren, vor allem gibt es verschiedene Arten des Umganges mit sich selbst und der Bereitschaft für ein Erkennen von Ursachen ihres seelischen Zustandes.

Jemand, der innerlich in ungünstigerem Zustand ist, kann "Fehltritte", Momente in denen "man zu schwach war" viel schwerwiegender als andere erfahren. Und er führt deren Auswirkungen dann vielleicht oft eher auf den "Fehltritt" zurück, dem "Nachgeben gegenüber unguten inneren Impuĺsen, die der eigenen Seele schaden".

Es wird wohl zu wenig darauf geschaut, weshalb es überhaupt zu „Fehltritten“ kommt. Man will solche Fehltritte lieber ignorieren, verdrängen oder äusseren Umständen anlasten, anstatt sich der eigenen Seele zuzuwenden, sie zu verstehen versuchen und unangenehme Empfindungen zuzulassen, denn solchen Empfindungen ist nicht mittels Disziplin zu begegnen, sondern oftmals durch eine möglichst nüchterne Betrachtung, die auf Ehrlichkeit sich selbst gegenüber beruht.

Wie könnte sojemandem fruchtbringend begegnet werden ohne, daß er bei abweichenden Schilderungen sich z.B. darauf zurückzieht, der andere, der es nicht so stark in sich erfährt werde bestimmt nicht so genau wahrnehmen und daher die Gefahr nicht so genau sehen? Obwohl derjenige eher selbst in seiner seelischen Substanz geistigem Licht ferner sein wird. Wie wird solche innere Zerrissenheit wohl überhaupt erfahren, wenn dann derartige Schlüsse auf jemanden plausibel wirken?

Was Du da schilderst, ist vermutlich eine Haltung von Menschen, die sich selbst nicht ehrlich betrachten wollen. Deshalb scheint es mir wichtig zu sein, ihnen mit grosser Ehrlichkeit zu begegnen, auch wenn die Reaktion darauf nicht fruchtbringend wirken mag. Da ich mich als Mensch teilweise von dieser Schilderung betroffen fühle, kann ich aus eigener Erfahrung schreiben, dass Begegnungen nur so lange fruchtbringend sind, als das Gegenüber auch versteht, worum es geht und Bereitschaft zeigt, in sich zu gehen und an sich „zu arbeiten“. Aber nicht mittels Disziplin, sondern vor allem aus dem inneren Bedürfnis heraus, seelisch „gesünder“, unabhängiger und freier zu werden. Was mich betrifft, fühle ich mich „in guten Händen“, indem ich mich mehr und mehr auf die Begegnung mit mir selbst einlasse, das heisst auch, auf Begegnung mit meiner geistigen Führung.

Ich würde vermuten, daß solche Menschen eher aus Anstrahlung sind (verschiedener eher ohne gewichtigere "eigene Lichtsubstanz" aus "eigenem lichtem Vater").

Ja.

Die wird dann mit menschlicher, spiritueller Disziplin und dergleichen mühsam nach irgendwelchen Kriterien "verbessert", die brutalere Fallhöhe aber bleibt, weil sich an deren seelischer Substanz kaum etwas geändert hat.

So wird es wohl sein.
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Marsianer
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Mo 24. Okt 2022, 23:07

Agape hat geschrieben:Vielleicht halten es diese Menschen gar nicht für eine (gute) Idee, sondern eher für etwas „Normales“, dass man sich für das Erreichen eines Zieles anstrengen muss - denn sonst hat man es sich nicht verdient.

"Gut erzogen sein" geht aber wohl darüber hinaus. "Bereit sein Leistung zu erbringen" wäre wohl nur ein Teil davon. Die Zustimmung zu Verinnerlichung von bestimmten Normen, Indoktrinierungselementen wäre nicht Leistung in diesem Sinne? Aber teils vielleicht etwas, gegen das innerlich manches "aufbegehrt". Je nachdem, in manchem auch nicht unbedingt. Nicht in jedem zu jedem "schlechten Hang". Oft wird das dann zu einer Art Selbstbild im Sinne einer Ansammlung von Konditionierungen, die bei ständiger Geschäftigkeit auch höchstens bruchstückhaft hinterfragt werden? Oder vielleicht nie von Herzen so vollständig geteilt wurden von manchen Individuen, sondern eher um nicht anzuecken, "dazuzugehören" solange die betreffenden Kreise "hinschauen können". Dann oft wohl wieder getrieben von Empfindungen für fleischliche Bedürfnisse gerne Geld hergeben zu können.
Oftmals fehlt eine innere Orientierung - man hört seiner Seele nicht zu, viel lieber sucht man nach Ablenkung, nach Menschen, die einem verstehen sollen, obwohl man sich selbst am allerwenigsten versteht. Jedoch die ganze Hoffnung auf Lebensglück wird auf ein Gegenüber gerichtet - oder auf eine spirituelle Gruppe, die einem etwas gibt, das den inneren Mangel kompensieren soll.

Hm.
Es wird wohl zu wenig darauf geschaut, weshalb es überhaupt zu „Fehltritten“ kommt.

Wenn der innere Zustand noch recht unklar ist, dann wird allgemein vieles nur schemenhaft erfasst werden.

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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Di 25. Okt 2022, 09:44

Swami Vishnudevananda, der Meister, bei dem ich gelernt habe, hat gerne gesagt: „A spiritual disciple is one who likes discipline. Ein spiritueller Schüler ist derjenige, der es liebt, Disziplin zu üben, an sich selbst zu arbeiten, sich zu schulen.“ Denke nach, was für dich Disziplin heißt, bist du ausreichend diszipliniert? [...] Disziplin ist ein wichtiger Aspekt, um Erfolg zu haben und sich spirituell zu entwickeln.

[...]

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Disziplin, Antonym zu Disziplin :

Positive Gegenteile von Disziplin, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Spontanität, Offenherzigkeit, Mitgefühl, Leidenschaft
Negative Gegenteile von Disziplin, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Disziplinlosigkeit, Durcheinander, Sittenlosigkeit, Unmoral, Verderbtheit

https://wiki.yoga-vidya.de/Disziplin
1. Der Verstand tut eigentlich die Handlungen. Ein Verlangen erwacht in deinem Verstand. Du denkst und dann handelst du. Der Gedankenentschluss wird in die Tat umgesetzt. Zuerst ist Denken oder Sankalpa, und daraus erst folgt Handeln. Lass also die geschlechtlichen Vorstellungen nicht in dein Denken eindringen. Es ist nirgends leerer Raum, das ist ein Naturgesetz. Wenn von einem Platz etwas weggenommen wird, dringt sofort etwas anderes an diese Stelle. Dasselbe Gesetz gilt auch in der Innenwelt des Menschen. Man muss deshalb immer erhabene, göttliche Gedanken hegen, um schlechte Gedanken zu verdrängen. Wie du denkst, so wirst du. Das ist ein unabänderliches psychologisches Gesetz. Indem du göttlichen Gedanken Raum gibst, wird der verderbte Verstand allmählich vergottet.

Ich denke öfters ginge es eher um Loslassen von Aspekten, die an Getrenntheit von Gott festhalten. Erst Denken, dann handeln?
Artikel von Swami Sivananda

Das Leben eines spirituellen Aspiranten in der Welt ist wahrlich wie eine heftige Anstrengung und ein Kampf mit tödlichen Schlangen. Samsara, oder das weltliche Leben ist eine schreckliche und tödliche Schlange. Man muss konstante und aufmerksame Wachsamkeit aufbringen, damit die Samsara Sarpa einen nicht unachtsam mitnimmt. Halte beide Augen auf Viveka und Vichara weit offen. Mit der Zeit wird der Mensch vergiftet auf dem Lauf seiner Vyavahara (weltliche Aktivitäten). Er muss immer wieder der weltlichen Atmosphäre entsagen und Zuflucht bei Satsanga, Sadhana, Zurückgezogenheit und stiller Meditation suchen. Dies ist das spirituelle Sanjivini (ein Heilkraut) für dich, um dich selbst aufzufrischen und das tägliche spirituelle Leben wieder ohne Angst betreten zu können. Satsanga und Zurückgezogenheit sind die magischen Kräuter, die alles Gift der Weltlichkeit von dir nehmen. Mit ihrer Hilfe wirst du dich selbst sicher halten.

Ja, viele erleben zunächst wohl innere Zwiespalte. Sie erkennen, daß ihnen das eine seelisch gut tut, andere Dinge nicht. Aber ihre Neigung zu Seelischen ist schwach, Fleischliches wirkt auf sie viel deutlicher, farbiger. Ja, solche Menschen werden sich dann entscheiden, aber ich meine vor allem in ihrem Herzen.
Wenn jemand den Verstand wirklich gut disziplinieren will, muss er alle Verlangen rückhaltlos aufgeben, alle Sehnsüchte nach weltlichen Objekten und dem Bauen von Luftschlössern. Der affenähnliche Verstand wird immer ruhelos sein, immer das eine oder andere verlangen. Genauso wie ein Fisch, den man gerade aus dem Wasser genommen hat, wieder wie auch immer ins Wasser zurück will, wird auch der Verstand immer böse Gedanken einladen. Wenn man alles Verlangen schonungslos zerstört, den Verstand kontrolliert, ihn von den wogenden Gefühlen und aufkommenden Gedanken befreit, kann man die Einpünktigkeit des Verstandes erreichen. So ein Verstand wird so ruhig sein wie eine Kerze an einem windfreien Platz. Jemand, der so einen Zustand des Verstandes erreicht hat, kann sehr lange meditieren. Die Meditation kommt von sich aus.

Loslassen durch Disziplin? Loslassen im Herzen würde solcherlei ringende Disziplin erübrigen, meine ich.

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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Agape » Di 25. Okt 2022, 16:23

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Vielleicht halten es diese Menschen gar nicht für eine (gute) Idee, sondern eher für etwas „Normales“, dass man sich für das Erreichen eines Zieles anstrengen muss - denn sonst hat man es sich nicht verdient.

"Gut erzogen sein" geht aber wohl darüber hinaus. "Bereit sein Leistung zu erbringen" wäre wohl nur ein Teil davon. Die Zustimmung zu Verinnerlichung von bestimmten Normen, Indoktrinierungselementen wäre nicht Leistung in diesem Sinne?

Ja, das stimmt. Aber diesen Forderungen der Norm gerecht zu werden, hat möglicherweise mit Leistungserbringung zu tun? Einer Norm anzugehören verschafft vielen Individuen vermeintliche Sicherheit, welche nicht im eigenen Inneren gefunden - wohl auch oft gar nicht dort gesucht wird.

Oft wird das dann zu einer Art Selbstbild im Sinne einer Ansammlung von Konditionierungen, die bei ständiger Geschäftigkeit auch höchstens bruchstückhaft hinterfragt werden?

Es gibt möglicherweise einige fixe innere Programme, die der Mensch "abspult" und als zu sich gehörig empfindet. Er denkt wohl gar nicht daran, dass diese Programme sein wahres Wesen verhüllen könnten - ihm nur als eine Art von „Maske“ dienen, hinter der er sich versteckt und Schutz findet. Jedoch in manchen Fällen auch Schutz vor dem "Licht"?

Oder vielleicht nie von Herzen so vollständig geteilt wurden von manchen Individuen, sondern eher um nicht anzuecken, "dazuzugehören" solange die betreffenden Kreise "hinschauen können".

Ja, wer will denn schon freiwillig Aussenseiter sein? Das betrifft vielleicht eher diejenigen Menschen, welche sich aus bestimmten Gründen gar nicht anpassen können, weil ihnen manche Fähigkeiten fehlen, die in vielen „Kreisen“ dazugehören, um als „Insider“ zu gelten und entsprechende Beachtung zu finden.
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Agape » Di 25. Okt 2022, 16:59

Wie du denkst, so wirst du. Das ist ein unabänderliches psychologisches Gesetz. Indem du göttlichen Gedanken Raum gibst, wird der verderbte Verstand allmählich vergottet.

Aber dem Denken geht offenbar etwas Bestimmtes voraus - nämlich das Wollen auf die eine oder andere Art. Göttliche Gedanken entspringen der Liebe zum Göttlichen (zu Gott). Also vielleicht eher: „Woraus Du (geistig) bist, so denkst und handelst Du“?

Marsianer hat geschrieben:
Er muss immer wieder der weltlichen Atmosphäre entsagen und Zuflucht bei Satsanga, Sadhana, Zurückgezogenheit und stiller Meditation suchen.

Ja, solche Menschen werden sich dann entscheiden, aber ich meine vor allem in ihrem Herzen.

Loslassen durch Disziplin? Loslassen im Herzen würde solcherlei ringende Disziplin erübrigen, meine ich.

Wenn es nicht aufrichtig von Herzen gewollt wird, könnte so etwas vielleicht ähnlich wie ein bestimmtes Programm wirken?
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Di 25. Okt 2022, 17:19

Agape hat geschrieben:Aber diesen Forderungen der Norm gerecht zu werden, hat möglicherweise mit Leistungserbringung zu tun? Einer Norm anzugehören verschafft vielen Individuen vermeintliche Sicherheit, welche nicht im eigenen Inneren gefunden - wohl auch oft gar nicht dort gesucht wird.

Ja, da geht es wohl auch öfters um Bestätigung, Zugehörigkeit, drohendes Ausgestoßenwerden. Das kann man auch als Erbringen von Leistung betrachten. Ich sah hier einen Unterschied darin, daß solche Prägungen oft mehr verinnerlicht werden, mehr als "das ist normal" empfunden werden, weniger als etwas, das beständige Anstrengung, Disziplin abverlangt. Es sind oft Positionierungen anderer Art.
Er denkt wohl gar nicht daran, dass diese Programme sein wahres Wesen verhüllen könnten - ihm nur als eine Art von „Maske“ dienen, hinter der er sich versteckt und Schutz findet.

Ich denke oft ist die Entstehung von soetwas schon Teil einer gewissen "Selbstfindung", es wird sich ausprobiert, Wirkungen ausgetestet, wie man sich selbst darin erfährt in verschiedenen Anstrahlungskonstellationen. Ich vermute ein "ich selbst" ist den meisten jungen Menschen aber nicht so präsent. Sie sind ersteinmal Teil familiärer Anstrahlungsverhältnisse und kennen sich oft vor allem eher nur im Rahmen dieser Verhältnisse. "Selbstfindung" beginnt, wenn sich dies etwas löst. Aber "Konsumsekte" bleibt meist als Kontinuität stark präsent, bestimmend.
Jedoch in manchen Fällen auch Schutz vor dem "Licht"?

Tja? Wenn solches auf einen Menschen anziehend wirkt? Oder vielleicht beunruhigend?
Ja, wer will denn schon freiwillig Aussenseiter sein?

Also mir stellte sich schon die Frage: Willst du mit denen viel zu tun haben? Dem, was sie da offenbar treiben, solche "Beliebten"?
Also vielleicht eher: „Woraus Du (geistig) bist, so denkst und handelst Du“?

Tja.
Wenn es nicht aufrichtig von Herzen gewollt wird, könnte so etwas vielleicht ähnlich wie ein bestimmtes Programm wirken?

Problematisch finde ich, wenn das als etwas dargestellt ist, das an sich "zum Höchsten" führe, nicht nur eher etwas ist, das vorübergehend gewissen Sinn ergeben könnte in manchen Fällen, wenn der seelische Zustand recht mies ist bisher und da auch diese gewisse Sehnsucht wäre, sich davon zu lösen. Aber z.B. Yoga-Lehren neigen öfters wohl dazu zu meinen bestimmte formelle Übungen würden gute Effekte bewirken?

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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Agape » Mi 26. Okt 2022, 10:43

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Aber diesen Forderungen der Norm gerecht zu werden, hat möglicherweise mit Leistungserbringung zu tun? Einer Norm anzugehören verschafft vielen Individuen vermeintliche Sicherheit, welche nicht im eigenen Inneren gefunden - wohl auch oft gar nicht dort gesucht wird.

Ja, da geht es wohl auch öfters um Bestätigung, Zugehörigkeit, drohendes Ausgestoßenwerden. Das kann man auch als Erbringen von Leistung betrachten. Ich sah hier einen Unterschied darin, daß solche Prägungen oft mehr verinnerlicht werden, mehr als "das ist normal" empfunden werden, weniger als etwas, das beständige Anstrengung, Disziplin abverlangt. Es sind oft Positionierungen anderer Art.

Vielleicht in der Art, „dass zu Zugehörigkeit ein bestimmtes Verhalten dazugehört“? Dieses Verhalten wird dann oft gar nicht erst hinterfragt.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Er denkt wohl gar nicht daran, dass diese Programme sein wahres Wesen verhüllen könnten - ihm nur als eine Art von „Maske“ dienen, hinter der er sich versteckt und Schutz findet.

Ich denke oft ist die Entstehung von soetwas schon Teil einer gewissen "Selbstfindung", es wird sich ausprobiert, Wirkungen ausgetestet, wie man sich selbst darin erfährt in verschiedenen Anstrahlungskonstellationen. Ich vermute ein "ich selbst" ist den meisten jungen Menschen aber nicht so präsent. Sie sind ersteinmal Teil familiärer Anstrahlungsverhältnisse und kennen sich oft vor allem eher nur im Rahmen dieser Verhältnisse. "Selbstfindung" beginnt, wenn sich dies etwas löst. Aber "Konsumsekte" bleibt meist als Kontinuität stark präsent, bestimmend.

Vielleicht deshalb, weil persönliche Selbstfindung ein weitgefächertes Gebiet sein kann und sich viele Möglichkeiten des Ausprobierens anbieten. Im Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zur „Konsumsekte“ bleibt jedoch nur die Wahl zwischen einem „Dafür“ oder „Dagegen“ - „ein bisschen Konsumsekte“ gibt es wohl eher nicht.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Jedoch in manchen Fällen auch Schutz vor dem "Licht"?

Tja? Wenn solches auf einen Menschen anziehend wirkt? Oder vielleicht beunruhigend?

Mehr Licht heisst in vielen Fällen auch mehr Erkennen des Finsteren - und solche Erkenntnisse sind unbequem, wenn nicht sogar sehr schmerzhaft.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ja, wer will denn schon freiwillig Aussenseiter sein?

Also mir stellte sich schon die Frage: Willst du mit denen viel zu tun haben? Dem, was sie da offenbar treiben, solche "Beliebten"?

Mir stellte sich diese Frage wohl nicht so sehr, jedoch meine Bemühungen, mich der Mehrheit anzugleichen, schlugen praktisch durchwegs fehl und verursachten viel Frust und Ratlosigkeit in meinem Leben. Mir fehlten auch gewisse „Vorbilder“, obschon ich immer wieder Kontakte zu Menschen pflegte, die nicht der Norm entsprachen. Aber es waren fast immer „gescheiterte Existenzen“ - Menschen in einer Opferrolle und nicht solche, die ihr Schicksal freiwillig gewählt haben und sich darin stark und überzeugt „vom Guten“ zeigten.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Wenn es nicht aufrichtig von Herzen gewollt wird, könnte so etwas vielleicht ähnlich wie ein bestimmtes Programm wirken?

Problematisch finde ich, wenn das als etwas dargestellt ist, das an sich "zum Höchsten" führe, nicht nur eher etwas ist, das vorübergehend gewissen Sinn ergeben könnte in manchen Fällen, wenn der seelische Zustand recht mies ist bisher und da auch diese gewisse Sehnsucht wäre, sich davon zu lösen. Aber z.B. Yoga-Lehren neigen öfters wohl dazu zu meinen bestimmte formelle Übungen würden gute Effekte bewirken?

Vielleicht gilt an vielen Orten folgender Grundsatz:

Jeder von uns hat bestimmt schon einmal das Sprichwort DER WEG IST DAS ZIEL gehört. Und gegebenenfalls als belanglose Floskel abgehakt. Denn nicht jeder versteht dieses Sprichwort sofort. Was heißt das denn genau?

Laut Überlieferung stammt dieses Sprichwort vom chinesischen Philosophen Konfuzius (551–479 v. Chr.). Er will uns mitteilen, dass der Weg bzw. der (Lern-)Prozess zu einem bestimmten Endergebnis oder einem Ziel tatsächlich wichtiger ist als das Ziel selbst.

Wichtig sind die Phasen des Weges bzw. Prozesses: denn der Weg schwankt, genau genommen die Phasen. Zugrunde liegt bei jedem Prozess (Weg) das Gesetz der Polarität. Wir leben in einer Welt, die auf zwei Pole bzw. Gegensätze ausgerichtet ist: z.B. Nordpol-Südpol, Ebbe-Flut, warm-kalt, gut-schlecht, Yin-Yang etc. Diese Polarität ist ebenso im Prozess zu erkennen: Es gibt Tage, da machst du Fortschritte. Dann gibt es Tage, an denen du Rückschläge erlebst. Es folgen Tage des massiven Fortschritts. Wiederum andere Tage sind von einem Stillstand geprägt. Regelrechte Auf-und-ab-Bewegungen sind Bestandteil des Weges. Diese Schwankungen sind das Normalste der Welt.

Unsere Gesellschaft und die Medien verhalten sich gegenüber Der Weg ist das Ziel konträr und missachten das alte Naturgesetz der Polarität oft: Sie versuchen uns einzutrichtern, dass wir nur dann wirklich gut genug sind, wenn wir über Nacht Erfolg haben. Oder wenn unser Erfolg linear verläuft. Wer mitdenkt, stellt fest, dass das nicht funktionieren kann.

Geduld und Kontinuität sind die Zauberformel für die Bewältigung des Weges, der durch natürliche Schwankungen gekennzeichnet ist. Dann erlebt man eine entspannte Zeit, und es kann einem egal sein, was Medien oder Gesellschaft sagen.

Der Weg ist zudem deswegen so wichtig, weil das Ziel oft nur temporär ist. Ein Ziel ist sehr schnell wieder vorbei, wenn es einmal erreicht ist. Und es kommt vor, dass man nach tagelanger, wochenlanger oder monatelanger Vorbereitungsphase in ein Loch fällt, sobald der Erfolg eingetreten ist. Insofern ist derjenige gut beraten, der immer mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt oder zumindest überlappend an unterschiedlichen Themen und Projekten arbeitet.

Das Geheimnis lautet: den Weg genießen. Wenn du den Weg regelrecht genießt, kommst du wesentlich schneller in den eigenen Flow und wirst zufrieden. Glücksgefühle und Gelassenheit sind die Folge. Und dann ist das lang ersehnte Ziel umso schöner. Denn die Vorbereitungsphase (der Weg) ist von Vorfreude geprägt. Viele Menschen […] sind unzufrieden, da ein bestimmter Prozess in ihrem Leben schon sehr lange andauert. Zu lange ihrer Meinung nach. Sehr oft sind diese Menschen nicht richtig im Flow. Mit Methoden zur Stärkung von Achtsamkeit und Dankbarkeit bestreiten sie dann ihren Weg zum jeweiligen Ziel viel besser. Sobald wir die hinderlichen Glaubenssätze bzgl. ihres Wegtempos aufgelöst haben, haben diese Menschen wieder regelrecht Freude am Weg. Wenn man für sich und seine Mitmenschen also zusätzlich etwas mehr Freude und Wertschätzung in den Prozess pumpt, dann gelingt der Weg umso besser.

Dann ist für alle klar: „Der Weg ist das Ziel”.

https://www.2glory.de/der-weg-ist-das-ziel/301951/
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Mi 26. Okt 2022, 12:45

Agape hat geschrieben:Vielleicht in der Art, „dass zu Zugehörigkeit ein bestimmtes Verhalten dazugehört“?

Oder auch es Ausdruck dieser Zugehörigkeit wäre, etwas das eher Teil von "Halt" ist, weniger "sich bemühen".
Vielleicht deshalb, weil persönliche Selbstfindung ein weitgefächertes Gebiet sein kann und sich viele Möglichkeiten des Ausprobierens anbieten. Im Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zur „Konsumsekte“ bleibt jedoch nur die Wahl zwischen einem „Dafür“ oder „Dagegen“ - „ein bisschen Konsumsekte“ gibt es wohl eher nicht.

Tja.
2glory.de hat geschrieben:Er will uns mitteilen, dass der Weg bzw. der (Lern-)Prozess zu einem bestimmten Endergebnis oder einem Ziel tatsächlich wichtiger ist als das Ziel selbst.

Ja, da ist etwas dran. Vieles will z.B. möglichst selbst erfahren werden, eine Alternative wäre z.B. "Vertreten von Buchweisheiten", deren Tiefe so gar nicht recht verstanden werden.
Es gibt Tage, da machst du Fortschritte. Dann gibt es Tage, an denen du Rückschläge erlebst. Es folgen Tage des massiven Fortschritts.

Zumindest, wenn soetwas in einer Hinsicht dem Zustand der einzelnen Seele entspräche, würde ich sagen.
Geduld und Kontinuität sind die Zauberformel für die Bewältigung des Weges, der durch natürliche Schwankungen gekennzeichnet ist.

Daraus sollte dann aber auch kein falsches Dogma gezimmert werden, das kann dann auch ziemlich in Sackgassen führen:
Ein Heiliger ist unter uns, der sein niederes Selbst vollkommen beherrscht: Keine Begierden des Körpers mehr, keine Gereiztheit, Aggressivität oder Niedergeschlagenheit.
Hört sich an, als ob du dich selbst belügst.
Wäre interessant zu hören, was deine Mitmenschen zu dieser schmeichelhaften Selbstbeurteilung sagen.

http://agni-yoga-forum.de/viewtopic.php?p=2508#p2508
Der Weg ist zudem deswegen so wichtig, weil das Ziel oft nur temporär ist. Ein Ziel ist sehr schnell wieder vorbei, wenn es einmal erreicht ist.

Derjenige spricht wohl von Zielen eher irdisch-menschlicher Art?

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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Agape » Mi 26. Okt 2022, 17:38

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Vielleicht in der Art, „dass zu Zugehörigkeit ein bestimmtes Verhalten dazugehört“?

Oder auch es Ausdruck dieser Zugehörigkeit wäre, etwas das eher Teil von "Halt" ist, weniger "sich bemühen".

Ja. Vielleicht ein Beispiel dafür:
„Auch wenn ich mittendrin bin, gehöre ich nicht dazu“, war der erste Satz meines Klienten.“
Wie meinen Sie das?“ fragte ich.
„Ich bin Jurist, Einserkandidat, im Iran geboren. Meine Eltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland und wollten mir alles ermöglichen, was hier wichtig ist. Bildung, Aufstieg, Wohlstand. Ich habe das alles geschafft, aber ich weiss nicht wo ich hingehöre.“

Es gibt natürlich immer noch Menschen, die diese stark erleben, aber mehrheitlich entwickelt sich die Gesellschaft in eine Richtung, dass wir uns nicht mehr ein Leben lang mit einer bestimmten Rolle identifizieren. Wer mit 45 Jahren noch immer in seinem Heimatdorf lebt und den Beruf ausübt, den er mit 17 Jahren erlernte, spürt sicher eine starke Zugehörigkeit. Aber die meisten Menschen erleben diese dauerhafte Bindung zu etwas nicht mehr.
Hinzu kommt auch der schwindende Einfluss von Religion und Kirche, die früher eine starke Zugehörigkeit vermitteln konnten.

Das hat zwei Seiten. Einerseits das Versprechen vieler Wahlmöglichkeiten („Erfinde dich neu!“), andererseits eine gewisse Haltlosigkeit. Wenn alles möglich scheint, ist auch nichts wirklich aus sich heraus wichtig oder bedeutungsvoll.

https://www.persoenlichkeits-blog.de/ar ... hoerigkeit

Marsianer hat geschrieben:
2glory.de hat geschrieben:Der Weg ist zudem deswegen so wichtig, weil das Ziel oft nur temporär ist. Ein Ziel ist sehr schnell wieder vorbei, wenn es einmal erreicht ist.

Derjenige spricht wohl von Zielen eher irdisch-menschlicher Art?

Ja, wohl eher. Aber wenn alles möglich scheint (siehe Zitat bezüglich Zugehörigkeit weiter oben), würde sich ja die Chance bieten herauszufinden, was einem denn innerlich wirklich wichtig und bedeutungsvoll wäre? Dazu braucht es doch keine weltliche Zugehörigkeit - auch nicht den Einfluss von Religion und Kirche?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Mi 26. Okt 2022, 18:24

Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Oder auch es Ausdruck dieser Zugehörigkeit wäre, etwas das eher Teil von "Halt" ist, weniger "sich bemühen".

Ja. Vielleicht ein Beispiel dafür:

Weiß nicht.
„Auch wenn ich mittendrin bin, gehöre ich nicht dazu“, war der erste Satz meines Klienten.“
Wie meinen Sie das?“ fragte ich.
„Ich bin Jurist, Einserkandidat, im Iran geboren. Meine Eltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland

Iraner? Die meisten waren wohl eher Flüchtlinge in Folge der islamischen Revolution und oft aus Familien der vorherigen Eliten?
und wollten mir alles ermöglichen, was hier wichtig ist. Bildung, Aufstieg, Wohlstand.

Wäre bei diesen Flüchtlingen oft eher das, was ihren schon zuvor gewohnten Stand entsprochen hätte.
Ich habe das alles geschafft, aber ich weiss nicht wo ich hingehöre.“

Nun wäre für mich die Frage: Wieso das denn? Aber ich denke der "berufliche" Bereich spielt für diese von mir gemeinte Art "Halt" meist keine so tiefgehende Rolle. Eher zehrt der "berufliche" Bereich oft von Halt und Intaktheit außerhalb seines "Ansaugbereiches", gerne in der Art von "Raubbau" wie er ökonomisch ja auch sonst in dieser Kultur verbreitet praktiziert wird.
Aber wenn alles möglich scheint (siehe Zitat bezüglich Zugehörigkeit weiter oben), würde sich ja die Chance bieten herauszufinden, was einem denn innerlich wirklich wichtig und bedeutungsvoll wäre? Dazu braucht es doch keine weltliche Zugehörigkeit - auch nicht den Einfluss von Religion und Kirche?

Es ist wohl von Zielen die Rede, die eher äußerlich sind, nicht welche bezogen etwa auf bleibende seelische Dinge.

Marsianer
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Re: Disziplin-Ideen und innere Zerrissenheit

Beitragvon Marsianer » Fr 28. Okt 2022, 08:10

Marsianer hat geschrieben:Um Zerrissenheitsempfindungen ging es z.B hier auch schon: viewtopic.php?p=3658#p3658

Hier, wenn man so will, auch: viewtopic.php?f=2&t=5


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