Spiritueller Fortschritt

Ein maximal zensurfreies Gesprächsangebot im Rahmen oadischer Entwicklungszusammenarbeit: Zufriedenwerden, Yoga, Xenographie, Wissenschaft(skritik), Verstehenlernen, Umweltschutz, Träume, Spiritualität, Religion, Quantenwelt, Permakultur, Oadischsein, Nachrichten, Minimalismus, Liebeleben, Konsumsekte, Jesus, Inspiration, Heimat, Gott, Freidenker, Esoterik, Denken, Christenheit, Buddhismus, Aussteigen ~ (Gastzugang unter Name & Passwort = Anonym)
Agape
Beiträge: 1807
Registriert: Fr 24. Jul 2020, 19:40

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Agape » Fr 28. Apr 2023, 10:21

Goldmädchen hat geschrieben:Der Tillmann erklärt darin noch, das es vor allem auch ein Zeichen für spirit. Fortschritt ist, wenn das Anhaften an Ich- Gedanken mehr und mehr aufhört. Dadurch die Emotionen wie Gier, Stolz, Ablehnung, weniger. Also durch das Erkennen oder achtsam sein auf seine Gedanken, durch beobachten seiner Gedanken, nicht in die schweren / unhellen Emotionen verfallen. Erkennen man ist nicht die Gedanken oder die Emotionen.

Also zB nicht mehr " ich will, ich sollte, ich bin verletzt oder ich bin besser, ich will nicht " sondern man mehr zu einem Sein wird.

Da gäbe es also jemanden, der sich „ich“ nennen würde. Was soll daran falsch sein? Es ist doch eine Tatsache, dass „ich" denke, "ich" empfinde und "ich" bin/existiere? Wobei es wohl darauf ankäme, WAS ich denke und empfinden würde, aber hätte dies den Effekt, dass ich dann je nachdem jemand anderer - oder gar "niemand mehr" wäre?

WIE kann ich anders denken und fühlen? Vielleicht, indem ich mich weniger als Mittelpunkt der Welt empfinde, worum sich alles zu drehen hätte? Vielleicht, indem ich begreife, dass ich nicht wäre, wenn Gott nicht wäre - dass ich nur durch Gott allein „lebendig“ bin? Wie könnte ich dann immer noch meinen, etwas anderes "ach so Grossartiges" zu bewirken (z.B. "spirituellen Fortschritt"?) als mich schlicht und einfach dafür zu öffnen, sodass Gott(es Geist) in mir wirksam werden kann?

Im Prinzip kann ich doch nur eines - nämlich „wollen“ - und WAS ich will, hängt davon ab, woran ich glaube und was ich liebe. Also wäre die Grundsatzfrage: „Was/wen liebe ich“? Woran hängt mein Herz? Vielleicht (immer noch) an der Gier oder am Stolz? Oder eventuell an meinem Empfinden von "Grossartigkeit"? ;)
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
Beiträge: 3622
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Marsianer » Fr 28. Apr 2023, 10:48

Agape hat geschrieben:als mich schlicht und einfach dafür zu öffnen, sodass Gott(es Geist) in mir wirksam werden kann?

Wobei auch diese Worte von Leuten ganz verschieden gemeint sein können, würde ich sagen.
„Was/wen liebe ich“? Woran hängt mein Herz?

Ja.

Agape
Beiträge: 1807
Registriert: Fr 24. Jul 2020, 19:40

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Agape » Fr 28. Apr 2023, 12:24

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:als mich schlicht und einfach dafür zu öffnen, sodass Gott(es Geist) in mir wirksam werden kann?

Wobei auch diese Worte von Leuten ganz verschieden gemeint sein können, würde ich sagen.

Ja. Nach meinem Verständnis würde da jedoch ein "ICH" vorhanden sein, welches eine ganz bestimmte Türe (in MIR) öffnen will, weil hinter dieser - und "ausschliesslich" dieser - eine Kostbarkeit (auf "mich") wartet. Nicht, weil ich etwas "Besonderes" wäre, sondern - weil es MEIN Wollen dazu braucht, denn "von alleine" geschieht es wohl nicht.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
Beiträge: 3622
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Marsianer » Fr 28. Apr 2023, 13:02

In der Regel würde ich da ja für korrekter halten, daß Zurückweisung Gottes aufgegeben werden sollte. Das träfe es da wohl eher als "sich öffnen wollen".

Agape
Beiträge: 1807
Registriert: Fr 24. Jul 2020, 19:40

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Agape » Fr 28. Apr 2023, 13:55

Marsianer hat geschrieben:In der Regel würde ich da ja für korrekter halten, daß Zurückweisung Gottes aufgegeben werden sollte. Das träfe es da wohl eher als "sich öffnen wollen".

Aber wenn jemand Gott als "Kostbarkeit" erkannt hätte, würde er dann diese noch zurückweisen wollen?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
Beiträge: 3622
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Marsianer » Fr 28. Apr 2023, 16:18

Er kann dabei zugleich trotzdem Gottes Geist bereichsweise zurückweisen, weil ihm dessen Auswirkungen an sich teils auch sehr lieb sind. Ich sehe da kein striktes Entweder-Oder.

Goldmädchen
Beiträge: 931
Registriert: So 16. Aug 2020, 13:59

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Goldmädchen » Sa 29. Apr 2023, 11:19

Das bringt mich dazu noch meine Sicht zu teilen, was ich sehe in den letzten Tagen. Dass die sogenannte New- Ager das alles wenig verkörpern. Leider. Wenn ich deren Worte hörte, dachte ich wirklich, dass sie das Gegenteil sind von geläutert im Geist.

Kommt vielleicht auch darauf an, wer einem da so über den Weg lief?


Ja, da hattest du mit recht. Ich darf nicht behaupten alle seien Verblendete, Weltenflüchter. Es kann sehr gut sein, das einige darunter sind, die mehr sehen als ich, die weiter sind, in einer höheren Ebene.

Und @Agape, ich befasse mich morgen näher mit dem was du geschrieben hast. Ich höre mir den Vortrag auch nochmal an und schreibe mit was er gesagt hat zu dem Ich-los sein.

Liebe Grüße

Goldmädchen
Beiträge: 931
Registriert: So 16. Aug 2020, 13:59

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Goldmädchen » Mo 1. Mai 2023, 20:43

Agape hat geschrieben:
Da gäbe es also jemanden, der sich „ich“ nennen würde. Was soll daran falsch sein? Es ist doch eine Tatsache, dass „ich" denke, "ich" empfinde und "ich" bin/existiere? Wobei es wohl darauf ankäme, WAS ich denke und empfinden würde, aber hätte dies den Effekt, dass ich dann je nachdem jemand anderer - oder gar "niemand mehr" wäre?

Gute Frage. Ich habe mir den Vortrag nochmal angehört, um dir besser antworten zu können, der Tillmann hat das mit der Ich- Bezogenheit nicht oft genauer erklärt, aber eben habe ich eine Passage gefunden ( habe einiges mitgeschrieben ) wo es doch erklärt wurde :
Das was uns unstabil macht, was uns leiden lässt, sind immer wieder diese Gedanken die aus Ich- Bezogenheit entstehen. Ich- Bezogenheit im Sinne von Egozentrismus. Das Ich was zu einer Enge führt.
( Herzenge ).
Wenn ich identifiziert ( er meint wohl mit einem Ich ) bin, werde ich reagieren, werde ich zB ärgerlich. Wenn ich nicht identifiziert bin ist da niemand der verletzt wurde oder verärgert wurde.
Ach so, er sagte weiter : " Ob es da jemanden gibt, der verteidigt werden muss, hängt davon ab, ob ich diese Gedanken erzeuge, das jemand angegriffen wurde."
Wenn wir anhaften und reagieren (zB auf Aggressionen mit Aggression reagieren ), dann schaffen wir neue Ursachen und Wirkungen. Der ganze Weg besteht darin, aus diesen Ursache- Wirkungs - Ketten auszutreten und diese schwach werden zu lassen, so dass wir nicht mehr im Reagieren sind, sondern im Agieren.

Agape hat geschrieben:WIE kann ich anders denken und fühlen? Vielleicht, indem ich mich weniger als Mittelpunkt der Welt empfinde, worum sich alles zu drehen hätte? Vielleicht, indem ich begreife, dass ich nicht wäre, wenn Gott nicht wäre - dass ich nur durch Gott allein „lebendig“ bin? Wie könnte ich dann immer noch meinen, etwas anderes "ach so Grossartiges" zu bewirken (z.B. "spirituellen Fortschritt"?) als mich schlicht und einfach dafür zu öffnen, sodass Gott(es Geist) in mir wirksam werden kann?

Ja, du hast recht, sich einfach öffnen und es geschieht etwas. Andere nennen es, sich vergessen, los lassen von den Kontrollmechanismen in uns. Hast du schön gesagt. Ich habe ja ca drei Stunden gebraucht, um mir zwei Vorträge anzuhören und mitzuschreiben, leider kam der Tillmann in diesen Vorträgen immer so langsam zum Punkt, war eine Labertante ( holt weit aus ), so dass ich gar nicht so viele Infos bekommen habe. Naja. Aber ein paar ja schon ( wichtige für mich ). Du hast es einfacher ( oder kurz ) erklärt, was wir lernen sollten. : )

Agape hat geschrieben:Im Prinzip kann ich doch nur eines - nämlich „wollen“ - und WAS ich will, hängt davon ab, woran ich glaube und was ich liebe. Also wäre die Grundsatzfrage: „Was/wen liebe ich“? Woran hängt mein Herz? Vielleicht (immer noch) an der Gier oder am Stolz? Oder eventuell an meinem Empfinden von "Grossartigkeit"? ;)


Also wenn man seine unheilsamen Gedanken ersetzt durch Gute, so macht man das ja weil man das Helle liebt. : ) Danke für diese Anregung Agape, das ist es was ich Marsianer sagen wollte, wenn jemand diese Gedanken ersetzt, so ist er / sie in dem Moment dem Hellen hingewendet, liebt das mehr als das Dunkle, daher schafft er/ sie das auch. Das ist wirklich ein Kampf. Er sagt bei manchen wäre ein Kampf nicht mehr da, sie würden wohl immer Helles denken. Da weiß ich nicht, ob das stimmt.

: )

Liebe Grüße

Agape
Beiträge: 1807
Registriert: Fr 24. Jul 2020, 19:40

Re: Spiritueller Fortschritt

Beitragvon Agape » Di 2. Mai 2023, 20:40

Goldmädchen hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Da gäbe es also jemanden, der sich „ich“ nennen würde. Was soll daran falsch sein? Es ist doch eine Tatsache, dass „ich" denke, "ich" empfinde und "ich" bin/existiere? Wobei es wohl darauf ankäme, WAS ich denke und empfinden würde, aber hätte dies den Effekt, dass ich dann je nachdem jemand anderer - oder gar "niemand mehr" wäre?

Ich habe mir den Vortrag nochmal angehört, um dir besser antworten zu können, der Tillmann hat das mit der Ich- Bezogenheit nicht oft genauer erklärt, aber eben habe ich eine Passage gefunden ( habe einiges mitgeschrieben ) wo es doch erklärt wurde :
Das was uns unstabil macht, was uns leiden lässt, sind immer wieder diese Gedanken die aus Ich- Bezogenheit entstehen. Ich- Bezogenheit im Sinne von Egozentrismus. Das Ich was zu einer Enge führt.
( Herzenge ).

Ja, das ist nachvollziehbar. Jedoch mit dieser Erkenntnis alleine ist es ja nicht getan? Diese Ich-Bezogenheit ist doch nicht grundlos vorhanden und man kann sie nicht einfach so ohne weiteres "abstellen", wenn dazu im Herzen (geistig) nichts verändert wird? Und wie kommt ein Mensch dazu, in seinem Herzen etwas zu verändern, wenn er dies unter Umständen gar nicht so fühlt, weil innerlich weiterhin Ich-Bezogenheit vorgezogen wird, sobald die "Zügel der Vernunft/Disziplin" - oder wie man diese eher kopflastigen Beweggründe auch immer nennen mag - sich gelockert haben, weil gar kein starkes Fundament vorhanden ist, das stützend und stabilisierend wirken würde - auch in Momenten, in denen Einflüsse eher finsterer Art auf den Menschen einwirken und kein "geschützter" Raum wie z.B. Meditation oder ähnliches aufgesucht werden kann.

Wenn wir anhaften und reagieren (zB auf Aggressionen mit Aggression reagieren ), dann schaffen wir neue Ursachen und Wirkungen. Der ganze Weg besteht darin, aus diesen Ursache- Wirkungs - Ketten auszutreten und diese schwach werden zu lassen, so dass wir nicht mehr im Reagieren sind, sondern im Agieren.

Theoretisch "wohlklingend" - aber ohne aufrichtiges Wollen, das im Herzen stattfände und einen geistigen Wandel zur Folge hätte, würde dies wohl eher "aufgesetzt" und eventuell nur situativ unter besten Umständen wirken. Würden sich diese Umstände aber ändern, fiele das theoretisch aufgebaute Kartenhaus vielleicht rasch in sich zusammen, weil kein festes, tragfähiges Fundament zugrunde läge.

Goldmädchen hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Im Prinzip kann ich doch nur eines - nämlich „wollen“ - und WAS ich will, hängt davon ab, woran ich glaube und was ich liebe. Also wäre die Grundsatzfrage: „Was/wen liebe ich“? Woran hängt mein Herz? Vielleicht (immer noch) an der Gier oder am Stolz? Oder eventuell an meinem Empfinden von "Grossartigkeit"? ;)

Also wenn man seine unheilsamen Gedanken ersetzt durch Gute, so macht man das ja weil man das Helle liebt. : )

Im besten Falle, ja.

Danke für diese Anregung Agape, das ist es was ich Marsianer sagen wollte, wenn jemand diese Gedanken ersetzt, so ist er / sie in dem Moment dem Hellen hingewendet, liebt das mehr als das Dunkle, daher schafft er/ sie das auch. Das ist wirklich ein Kampf. Er sagt bei manchen wäre ein Kampf nicht mehr da, sie würden wohl immer Helles denken. Da weiß ich nicht, ob das stimmt.

Wäre dann "Liebe" gleich "K(r)ampf"? ;)
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm


Zurück zu „Alles und Nichts - Miteinander reden in einer fanatisierten Welt“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot [Bot] und 0 Gäste