Haltungen zu Fügung, Schicksal

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Marsianer
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Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Di 8. Aug 2023, 06:56

Momentan sind hier ja astrologische Lehren etwas im Gespäch. Was vermitteln solche eigentlich für Strategien des Umgangs mit dem "was uns eben passiert"? So wie es auf mich wirkt werden deren Aussagen häufiger dafür verwendet mit den Dingen dann umzugehen, wie es im Bereich weltlichen Strebens verbreitet ist. Man sucht Wege, um am Ende den Gewinn für sich zu steigern. Viele irdischer Menschen agieren so auch in Hinblick auf das gewählte menschliche Umfeld. Wer einem etwas bringt, zu dem hält man Kontakt. Trifft man für einen interessantere oder profitablere Leute, dann serviert man auf verschiedenen Weise andere ab. Man möchte für sich möglichst Gutes erreichen und macht dann Platz. Wenn man auf die Nase fällt und selbst verstoßen wird, passt man sich wieder "dem eigenen Marktwert an" und versucht noch möglichst viel rauszuschlagen.

Ich würde sagen, diese Stategien kreisen in einer Weise stark um "das Ich", es findet im Grunde gar keine Begegnung mit anderen auf Augenhöhe, "in wirklicher Liebe" statt. Auch wenn soetwas teils auch spirituell daherkommt. Im Grunde will derjenige sich wohl selbst ausbreiten.

Daneben gibt es dann andere Ansichten wie "da wo die Widerstände spürbar werden, da ist der Weg".

Es wird dann nach dem was ich bisher mitbekommen habe nicht wie bei der ersten Strategie eher aktiv "der günstigste eigene Platz" gesucht, z.B. auch indem mit astrologischen Mitteln analysiert wird, wer denn "zu einem wie passt oder nicht". Es wird in gewisser Weise passiver an die Welt, Fügungen, Schicksal herangegangen. Man läßt "es kommen", weil geglaubt wird, es bedeutet etwas. Z.B. wie einem "Spiegelungen" begegnen. Daß die Dinge aus gewissen Gründen so "kommen".

Recht willkürlich aus dem Internet herausgegriffen:
Das Loslösen aus der Identifikation und von den gewohnten Mustern und Schatten geht nicht immer problemlos und schmerzlos vonstatten. Warum? Weil man dazu neigt, an gewohnten Gedanken und Handlungen festzuhalten, selbst wenn sie einem Schmerzen und Leid verursachen. Man kämpft dagegen an und ist im Widerstand. Wäre man total offen und bereit für die Loslösung, wäre es ein immer tiefer wirkender Genuss der Befreiung und Hingabe. So sehr man sich vom Leiden befreien möchte, so sehr hält man auch daran fest und verteidigt es. Man liebt meistens mehr das Drama und den Schmerz, als das lebendige und freie Da-Sein.

Das Sein bietet einem im Prozess alle Möglichkeiten, die man braucht, damit man sich von den Mustern befreien kannt. Je nachdem, welche Themen aktuell sind und mit denen man identifiziert ist, wird man mit ihnen konfrontiert und getriggert. Sie werden einem im Außen durch Menschen und Gegebenheiten so lange gespiegelt und manchmal sehr stark hochgefahren, bis man sie immer mehr annehmen und akzeptieren kann und irgendwann liebevoll integrieren kann. Man muss sich also nicht darüber ärgern, wenn der Arbeitskollege, die Eltern oder der/die Partner/in immer wieder in einem Wut oder Schmerz auslöst. Diese Spiegelungen geschehen aus Liebe, damit man ganz heil und frei werden kann.

Wenn irgendwann immer mehr Freude und ein innerer Zug zur Bewusstheit und zur Wahrheit da ist und man mehr Interesse an der Vielfalt des lebendigen Daseins hat, dann wird der Wunsch - schnell fertig sein zu wollen - und das Erreichen von einem Ziel als solches immer unwichtiger. Es kann sich ein Genuss einer ungewöhnlichen Einfachheit ausbreiten, die von Frieden und Leichtigkeit geprägt ist. Der noch zu Beginn beschwerliche Weg verwandelt sich allmählich in einen leichten und wundersamen Spaziergang, der nicht zu beschreiben ist.

Im ZEN wird gelehrt. dass man sich in das, was man gerade tut, vertiefen soll. Es geht dabei nicht um das Ergebnis, sondern um das Tun selber. Dann wird jeder Moment zur Meditation, weil der Tuende im Tun sich auflöst und verschwindet. Dann bleibt das Tun, was keiner tut.

Die Voraussetzung, um in das innere Mysterium tiefer einzudringen, ist, dass man HIER im Augenblick bleibt und wirklich offen und bereit ist, alles willkommen zu heißen, was auftaucht. Die Konditionierung zeigt, dass man meistens am Wegrennen ist.

Wenn ich Menschen in ihrem Prozess begleite, ist das der zentrale Punkt: Es scheint das Bedrohlichste und Unangenehmste zu sein, wenn sie sich selbst nahe kommen und sich spüren. Als wären sie und das Leben ihr größter Feind.

Ist das nicht verrückt?

Wenn es ihnen aber gelingt, dass sie innehalten und still werden und sich auf sich einlassen, dann ist das echte Nahrung für sie.

Du kannst die Erfahrung machen, dass egal, welche Gefühle auftauchen, seien es Angst, Wut, Traurigkeit oder Enttäuschung, dass wenn du bereit bist, sie zu fühlen und du dir dafür selbst den Raum schenkst und dein Wissen darüber einfach mal fallen lässt, dass es nur Fühlen ist. Es ist reines Fühlen und Wahrnehmen. Und das wäre dann der weitere Schritt: die Integration und totale Annahme der Muster und Schatten und Gefühle.

Man schaut und erlebt aus dem freien Bewusstsein und wenn dann Trigger passieren, kann man sie friedlich anerkennen, zulassen und sie integrieren. Es ist dann eine Freude, alles, was bisher nicht sein durfte oder ein Schattendasein führte, ist nun willkommen und kann in Liebe hier sein.

Je tiefer man in das JETZT, in das Wahrnehmen rutscht, um so nicht-wissender wird man. Alles, was vorher so real und echt erschien, löst sich im Nichts auf, als wäre es nie dagewesen. Der Traum wird als Traum und bloße Erscheinung gesehen und die Wirklichkeit kommt immer mehr zum Vorschein. Je nicht-wissender und leerer man ist, um so erfüllter ist man.

https://www.mariaundjoerg.com/artikel-von-maria/erwachens-u-befreiungsprozess
Wir haben den Namen "Kreiszeit" aus verschiedenen Gründen gewählt. Zum einen arbeiten wir natürlich mit diesem alten Wissen über Kreisläufe und Lebenskreise, die eben den Abend genauso enthalten wie den Morgen, Nacht wie Tag, und damit aufzeigen, dass dunkle Zeiten und Krisen ebenso zum Leben gehören wie Glücksphasen und Hoch-Zeiten. Zum anderen gibt es da noch etwas Geheimnisvolles, das wir Kreisbewusstsein nennen, und von dem auch Jesus in der Bibel (mit dem ich im Gegensatz zur Institution Kirche kein Problem habe) spricht: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen." Das meint das gemeinsame Bewusstsein, das in einem spirituell ausgerichteten Kreis entsteht, zu dem jeder seinen Teil beiträgt, das aber viel mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Man kann es auch Gruppenintelligenz nennen, kollektives Bewusstsein, oder evolutionäre Intelligenz. Das gemeinsame Bewusstseinslevel im Kreis steigt weit über das hinaus, was für die meisten Menschen alleine möglich wäre. Da aber Bewusstsein die Eigenschaft hat, sich immer an der höchsten Ordnung auszurichten, geschieht auf ganz einfache und mühelose Weise Wachstum im Kreis für jeden Teilnehmer. Und natürlich geht es auch dabei wieder um Liebe, um das eine gemeinsame Herz. Oft tauchen auch Spiegelungen auf im Kreis, Schattenspiele, und können im geschützten Rahmen einer Zeremonie oder eines Seminars angeschaut und integriert werden. Am Ende eines Tages oder Wochenendes finden wir uns als Gruppe dann oft in einer Nähe, Vertrautheit und Freude wieder, die viele Menschen nicht einmal aus ihren engsten Beziehungen kennen, und die zutiefst heilsam wirkt. Ich kann mir keine schönere Berufung vorstellen, und bin heute zutiefst dankbar, solche Kreise initiieren zu dürfen, weil es einfach immer wieder eine Freude ist!

https://arun-verlag.blogspot.com

Was ist also die günstigste Strategie? Nach menschlicher Weise aktiv z.B. "passende Kontakte" bevorzugen? Andere fallenlassen, "weil in diesen nur viele unnötige Probleme entstehen würden", "andere sich für einen energetisch nicht passend anfühlen"? Oder alles annehmen, was kommen will, in der Annahme, daß es etwas mit unserer eigenen Resonanz zu tun hat uns bei innerem Wachstum helfen wird.

Marsianer
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Di 8. Aug 2023, 13:06

Alles was uns begegnet oder beeindruckt, dient als Projektionsfläche der eigenen inneren Anteile und ist somit Resonanz- bzw. Spiegelfläche unserer Innenwelt.

Dieser „Spiegel” kann uns helfen zu erkennen, wer wir sind, was uns bewegt und wo unsere Schwierigkeiten liegen. Völlig gleichgültig, was er uns spiegelt, er wird immer neutral bleiben. Wir selbst sind es, die Situationen und Ereignisse im Außen herausfiltern und unsere Wertung hinein legen. Stehe ich nun vor dem Spiegel und sehe dort ein unfreundliches Gesicht, kann ich es beschimpfen oder den Spiegel zertrümmern. Es wird nichts nützen. Es sei denn ich beginne zu lächeln. Damit wäre das Problem im Handumdrehen gelöst. Fazit: Jeder kämpft in seinem Leben „nur” mit bzw. gegen sich selbst. Alles was uns an anderen stört, finden wir nämlich auch in uns selbst wieder. Der bekannte deutsche Psychotherapeut, Esoteriker und Autor Thorwald Dethlefsen bringt es in seinem Buch „Schicksal als Chance” auf den Punkt: „Alle kämpfen in Wirklichkeit nur gegen sich selbst. Deshalb gibt es auch überall nur Verlierer, keine Gewinner, denn gegen wen sollte man bei einer Spiegelfechterei gewinnen?”

https://www.enginiktir.de/umwelt-als-spiegel

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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Agape » Mi 9. Aug 2023, 13:30

Aus biblischer Sicht:

Schicksal und Bestimmung - unser freier Wille

Die Bibel lehrt, dass der Mensch mit der Fähigkeit geschaffen wurde, moralische Entscheidungen treffen zu können. Er ist für seine Entscheidungen verantwortlich. Der Sündenfall war kein vorherbestimmtes Ereignis, bei dem Adam und Eva unglückliche Opfer eines Puppenspieler-Gottes waren. Im Gegenteil, Adam und seine Frau hatten die Möglichkeit, sich für Gehorsam (mit dem damit verbundenen Segen) oder Ungehorsam (mit dem damit verbundenen Fluch) zu entscheiden. Sie wussten, was das Ergebnis ihrer Entscheidung sein würde, und sie wurden zur Rechenschaft gezogen (1. Mose 3).

Dieses Thema, dass wir für unsere Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen werden, zieht sich durch die ganze Heilige Schrift. „Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten“ (Sprüche 22,8a). „Wo man sich alle Mühe gibt, da ist Überfluß, aber wo man nur Worte macht, da herrscht Mangel“ (Sprüche 14,23). „... Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen!“ (Römer 13,3).

Wenn die Bibel von Schicksal spricht, bezieht sie sich oft auf ein Schicksal, das die Menschen selbst herbeigeführt haben: „Denn viele wandeln ... als Feinde des Kreuzes des Christus; ihr Ende ist das Verderben ...“ (Philipper 3,18-19). „Dieser ihr Weg ist ihre Torheit ...“ (Psalm 49,13). „Wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch; er richtet seine eigene Seele zugrunde, wenn er so etwas tut“ (Sprüche 6,32). „... und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken“ (Offenbarung 20,13).

Wir sündigen, weil wir es wollen. Wir können nicht dem „Schicksal“, dem Kismet, der Prädestination oder Gott die Schuld geben. In Jakobus 1,13-14 steht: „Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; sondern jeder einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird.“

Interessanterweise ärgern sich viele Menschen, die sich für die Sünde entscheiden, über die negativen Folgen ihrer Sünde. „Die Torheit des Menschen verdirbt seinen Weg, und dann zürnt sein Herz gegen den HERRN“ (Sprüche 19,3). Dies ist ein sehr aufschlussreicher Vers. Wenn ein Mensch auf törichte Weise sein Leben ruiniert, kann er dennoch darauf bestehen, Gott oder vielleicht „das Schicksal“ dafür verantwortlich zu machen. Auf diese Weise verharrt er in seiner Torheit.

Die Heilige Schrift lehrt auch, dass wir uns für den Glauben entscheiden. Die oft wiederholte Aufforderung in der Heiligen Schrift, zu glauben, impliziert, dass wir in dieser Angelegenheit eine Wahl haben. „... sei nicht ungläubig, sondern gläubig! ..." (Johannes 20,27; siehe auch Apostelgeschichte 16,31; 19,4).

Schicksal und Bestimmung - Gottes Souveränität

Damit wir nicht auf eine falsche Idee kommen: Wir sind nicht die souveränen Herren unseres Schicksals. Nur Gott ist souverän. Seine souveräne Kontrolle wird „Vorsehung“ genannt. Er hat beschlossen, uns einen freien Willen zu geben. Und Er hat ein moralisches Universum geschaffen, in dem das Gesetz von Ursache und Wirkung Realität ist. Aber Gott ist allein Gott, und es gibt keine „Zufälle“ im Universum.

Ein allwissender, allmächtiger Gott muss einen Plan haben, und so sollte es nicht überraschen, dass die Bibel von einem göttlichen Plan spricht. Gottes Plan ist, da er Gott gehört, heilig, weise und wohlwollend. Gottes Vorsehung arbeitet daran, Seinen ursprünglichen Plan für die Schöpfung zu verwirklichen.

Gott spricht in Jesaja 48,3: „Das Frühere habe ich längst schon verkündigt; aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es bekannt gemacht. Plötzlich habe ich es ausgeführt, und es ist eingetroffen.“ Was Gott ankündigt, das tut Er (und Er kann es Jahrhunderte vor der betreffenden Zeit ankündigen!).

Es ist sinnlos, gegen den Plan Gottes zu kämpfen. „Es hilft keine Weisheit, kein Verstand und kein Rat gegen den HERRN“ (Sprüche 21,30). Deshalb wurde der Turmbau zu Babel nie vollendet (1. Mose 11,1-9). Deshalb wurden Daniels Widersacher den Löwen vorgeworfen (Daniel 6,24). Deshalb verbrachte Jona einige Zeit in einem Fisch (Jona 1,17). Und deshalb bekomme ich Ärger, wenn ich sündige.

Selbst das, was wir normalerweise als „Zufall“ oder „Schicksal“ bezeichnen würden, steht unter Gottes Kontrolle. „Im Gewandbausch wird das Los geworfen, aber jeder seiner Entscheide kommt von dem HERRN“ (Sprüche 16,33). Mit anderen Worten: Gott ist an der Leitung der Welt beteiligt.

Alles, was in der Welt geschieht, soll nach Gottes Plan ablaufen. Es gibt das Böse, aber es ist nicht erlaubt, Gottes Vorsehung zu vereiteln. Gott benutzt sogar sündige Menschen für seine Zwecke. „Gleich Wasserbächen ist das Herz des Königs in der Hand des HERRN; er leitet es, wohin immer er will“ (Sprüche 21,1). Gott wirkte in den Herzen der Ägypter (2. Mose 12,36) und des Königs Artaxerxes (Esra 7,27), um seine Absichten zu verwirklichen. Selbst wenn die Absicht des Menschen rein böse ist, kann Gott Seinen Willen durchsetzen, wie im Fall derer, die Jesus gekreuzigt haben (Apostelgeschichte 2,23; 4,27-28).

Gottes Plan sieht eine Belohnung für diejenigen vor, die auf Ihn vertrauen, und Er verspricht, Seine Kinder zu verherrlichen. „Wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat, ..., wie geschrieben steht: 'Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben'“ (1. Korinther 2,7-9). Beachten Sie den Gebrauch des Wortes „vorherbestimmt“ in diesem Abschnitt - und dass es eine Bestimmung ist, die auf unserer Liebe zum Herrn beruht.

Schicksal und Bestimmung - ein individueller Plan

Gottes Souveränität reicht bis hin zu einem Plan für unser individuelles Leben. Das zeigt sich in der Berufung von Jeremia durch Gott - noch bevor der Prophet geboren wurde. „Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt!“ (Jeremia 1,4-5).

Auch David erkannte, dass der Herr einen Plan für ihn hatte. „Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war“ (Psalm 139,16). Aufgrund dieses Wissens suchte David in vielen Situationen die besondere Führung des Herrn, wie z. B. in 1. Samuel 23,9-12.

Schicksal und Vorsehung - alles zusammen

In Apostelgeschichte 9 erscheint Jesus dem Saulus von Tarsus mit einer interessanten Aussage: „Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen!“ (Vers 5; Apostelgeschichte 26,14). Jesus hatte offensichtlich einen Plan für Saulus. Und Saulus hatte sich diesem Plan (schmerzlich) widersetzt. Wenn wir unsere Freiheit gegen Gottes Plan ausüben, kann das schmerzhaft sein.

Später sagt Jesus Saulus, dass ein Mann namens Ananias ihn besuchen würde - und dann sagt Jesus es Ananias (Verse 11-12)! Offensichtlich hatte Jesus auch für Ananias einen vorgefertigten Plan parat. Doch Ananias wollte Saulus nicht besuchen (Vers 13-14). Er hätte es Jona gleichtun und in die andere Richtung laufen können. Wäre das seine Entscheidung gewesen, hätte Gott einen „Fisch“ bereitgehalten, um ihn zurückzubringen. Glücklicherweise gehorchte Ananias (Vers 17). Wenn wir von unserer Freiheit Gebrauch machen, Gottes Plan zu folgen, bringt dies Segen.

Zusammenfassend lehrt die Bibel, dass Gott das Sagen hat. Gleichzeitig hat er uns die Freiheit gegeben, Ihm zu gehorchen oder nicht zu gehorchen, und es gibt Dinge, die Gott nur auf Gebet hin tut (Jakobus 4,2).

Gott segnet die Gehorsamen, und Er ist geduldig mit denen, die ungehorsam sind, selbst wenn sie scheinbar nachlässig sind. Er hat einen Plan für unser Leben, der unsere Freude und Seine Herrlichkeit sowohl in dieser als auch in der kommenden Welt vorsieht. Diejenigen, die Christus als Retter annehmen, haben Gottes Plan akzeptiert (Johannes 14,6). Von da an geht es darum, Schritt für Schritt Gottes Bestes für uns zu befolgen, darum zu beten, dass Sein Wille geschieht (Matthäus 6,10), und die Abwege der Sünde zu vermeiden (Psalm 32,1-11; 119,59; Hebräer 12,1-2).

https://www.gotquestions.org/Deutsch/schicksal-bestimmung.html
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Mi 9. Aug 2023, 18:40

Inhaltlich in Ordnung, würde ich sagen. Vielleicht etwas theoretisch-abstrakt.

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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Do 10. Aug 2023, 10:59

Ganz kurz gefasst wäre hier wohl die Frage, wie man erkennen könnte, ob "etwas, das mir nicht zusagt" mir quasi zeigen soll, daß etwas nicht passend zu mir, gut für mich wäre oder es eher etwas repräsentieren würde, in dem ich quasi mir selbst fern, "im Widerstand zu etwas Heilem" wäre.

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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Agape » Do 10. Aug 2023, 14:22

Marsianer hat geschrieben:Ganz kurz gefasst wäre hier wohl die Frage, wie man erkennen könnte, ob "etwas, das mir nicht zusagt" mir quasi zeigen soll, daß etwas nicht passend zu mir, gut für mich wäre oder es eher etwas repräsentieren würde, in dem ich quasi mir selbst fern, "im Widerstand zu etwas Heilem" wäre.

Etwas, das mir nicht zusagt, könnte aus verschiedenen "Quellen" stammen und diese Quellen etwas näher zu beleuchten, erscheint mir als sinnvoll. Sind es eher menschliche oder eher Quellen universeller Natur? Wiederholen sich solche Hinweise/Einflüsse/Vorkommnisse eventuell? Manchmal gebe ich mich solchen Situationen erstmal einfach hin, ohne vorschnell darauf zu reagieren. Eher setze ich mich in der Stille damit auseinander und oft ergeben sich daraus dann bestimmte innere Antworten, die mir aufzeigen, worauf mich etwas hinweisen und wie ich mich diesbezüglich dazu positionieren will.
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Do 10. Aug 2023, 17:04

Es gibt Fügungen, die zu bestimmten Kontakten mit anderen Wesen, Menschen führen, deren Wirkung dann vielleicht betrachtet und so oder so gedeutet würde. Und es gibt Fügungen, die eher sonstig situativer Natur wären und so auf den Betrachtenden wirken.

Spiegelungen in anderen Wesen könnten da gesehen werden, wo derjenige sich vielleicht dann unter einem Einfluß erleben würde, der irgendwie nicht behaglich wirkt, von dem sich derjenige vielleicht in unguter Weise dominiert fühlen würde (entnommen aus Human Design-Erläuterungen). Wenn es nicht so um Spiegelungen gehen würde, dann würde das andere Wesen und dessen Einfluß wohl auf einer anderen Ebene empfunden auf der Kontaktvermeidungsbedürfnisse nicht in dieser Weise ausgeprägt wären?

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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Agape » Di 15. Aug 2023, 16:14

Marsianer hat geschrieben:Spiegelungen in anderen Wesen könnten da gesehen werden, wo derjenige sich vielleicht dann unter einem Einfluß erleben würde, der irgendwie nicht behaglich wirkt, von dem sich derjenige vielleicht in unguter Weise dominiert fühlen würde (entnommen aus Human Design-Erläuterungen).

Diesbezüglich gäbe es wohl auch verschiedene Arten von Reaktionsweisen. Im einen Fall würde jemand eher ausweichend/vermeidend reagieren - im anderen Fall würde vielleicht der Frage nachgegangen werden, weshalb das Gefühl, von einem anderen Wesen dominiert zu werden, vorhanden sein könnte. Letzteres würde den Fokus von aussen eher nach innen verlagern, woraus sich möglicherweise mehr Gelegenheiten für seelisch-geistiges Wachstum ergeben könnten.
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Di 15. Aug 2023, 20:28

Agape hat geschrieben:Im einen Fall würde jemand eher ausweichend/vermeidend reagieren - im anderen Fall würde vielleicht der Frage nachgegangen werden, weshalb das Gefühl, von einem anderen Wesen dominiert zu werden, vorhanden sein könnte.

Ja, und da dem unterschiedliche weltanschauliche Annahmen zugrundeliegen können, wäre vielleicht die Frage "was stimmt denn nun"?
Letzteres würde den Fokus von aussen eher nach innen verlagern, woraus sich möglicherweise mehr Gelegenheiten für seelisch-geistiges Wachstum ergeben könnten.

Oder der eine würde von seiner Weltanschauung her eben meinen, daß durch Abgrenzung (bei irgendeiner Art von "Nichtbehagen") ein gutes eigenes Dasein möglich würde und der andere würde meinen, daß Resonanz in jeder Richtung etwas über auch sich selbst mitzuteilen hätte und ein gutes eigenes Dasein möglich wäre, wenn man sich soetwas (und damit sich gegenüber sich selbst) nicht verschließt, sondern sich dem (sich selbst) stellt, statt zu fliehen, wie viele heutige Menschen in ihrem Niedergang allgemein Stille fliehen in der sie ihrer Seele mehr begegnen.

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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Agape » Mi 16. Aug 2023, 10:38

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Im einen Fall würde jemand eher ausweichend/vermeidend reagieren - im anderen Fall würde vielleicht der Frage nachgegangen werden, weshalb das Gefühl, von einem anderen Wesen dominiert zu werden, vorhanden sein könnte.

Ja, und da dem unterschiedliche weltanschauliche Annahmen zugrundeliegen können, wäre vielleicht die Frage "was stimmt denn nun"?

https://www.gotquestions.org/Deutsch/Absolute-Wahrheit.html

Existiert so etwas wie absolute Wahrheit - universelle Wahrheit?

Um die absolute oder universelle Wahrheit zu verstehen, müssen wir bei der Definition von Wahrheit anfangen. Wahrheit wird im Wörterbuch als „Übereinstimmung mit einem Faktum oder einer Realität; eine Aussage, für welche bewiesen oder angenommen wird, wahr zu sein” definiert. Manche Leute würden sagen, dass es keine wahre Realität gibt, sondern nur Wahrnehmungen und Meinungen. Andere würden behaupten, dass es eine absolute Realität oder Wahrheit geben muss.

Ein Standpunkt besagt, dass es kein Absolutum gibt, das Realität definiert. Diejenigen, die diese Meinung verteidigen, glauben, dass alles sich auf etwas anderes bezieht; folglich kann so etwas wie wirkliche Realität nicht existieren. Deswegen gibt es letztlich kein moralisches Absolutum, keine Autorität, die entscheiden kann, ob eine Handlung positiv oder negativ, richtig oder falsch ist. Diese Auffassung führt zur „Situationsethik, also zur Ansicht, dass das Richtige oder das Falsche von der Situation abhängig sind. Es gibt nichts Richtiges und nichts Falsches; also ist das, was zu der Zeit und der bestimmten Situation als richtig empfunden wird oder als richtig erscheint, auch richtig. Natürlich führt die Situationsethik zur subjektiven Mentalität und zum Lebensstil von „was auch immer sich gut anfühlt”, die eine verheerende Auswirkung auf Gesellschaft und Individuen haben. Das ist der Postmodernismus, der eine Gesellschaft schafft, die alle Werte, Überzeugungen, Lebensstile und Wahrheitsansprüche als gleichermaßen gültig betrachtet.

Gemäß der anderen Auffassung gibt es absolute Realitäten und Standards, die bestimmen, was wahr ist und was nicht. Deswegen können Handlungen als entweder richtig oder falsch bestimmt werden, was davon abhängt, inwieweit sie diesen absoluten Standards folgen. Gäbe es kein Absolutum, keine Realität, so würde das Chaos ausbrechen. Schauen wir uns zum Beispiel das Gravitationsgesetz an. Wäre es kein Absolutum, so könnte wir nicht sicher sein, dass wir an einem Platz stehen oder sitzen können, bis wir entschieden haben, uns zu bewegen. Oder wäre zwei plus zwei nicht immer gleich vier, so wären die Auswirkungen auf die Zivilisation verhängnisvoll. Die Gesetze der Wissenschaft und der Physik wären irrelevant und der Handel – unmöglich. Was für ein Chaos würde dann herrschen! Glücklicherweise ergibt zwei plus zwei immer vier. Es gibt absolute Wahrheit und sie kann gefunden und verstanden werden.

Es ist unlogisch zu behaupten, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Heutzutage klammern sich viele Menschen an einen kulturellen Relativismus, der jede Art der absoluten Wahrheit verneint. Eine gute Frage, die man Menschen stellen könnte, die behaupten „Es gibt keine absolute Wahrheit”, wäre: „Bist du absolut sicher?” Und falls sie „Ja” sagen, dann haben sie eine absolute Aussage gemacht – die selbst die Existenz von absoluten Kategorien voraussetzt. Sie sagen also, dass die Tatsache selbst, dass es keine absolute Wahrheit gibt, die einzige absolute Wahrheit ist.

Außer dem Widerspruch in sich gibt es noch ein paar andere logische Probleme, die man überwinden muss um glauben zu können, dass es keine absoluten oder universellen Wahrheiten gibt. Eines davon ist, dass alle Menschen begrenztes Wissen und begrenzten Verstand besitzen und deswegen nicht logischerweise imstande sind, negative absolute Aussagen zu machen. Eine Person kann nicht logischerweise sagen: „Es gibt keinen Gott” (obwohl viele es tun), da man, um eine solche Aussage zu machen, über das absolute Wissen über das ganze Universum von Anfang bis Ende verfügen sollte. Weil das unmöglich ist, könnte man im besten Fall logischerweise sagen: „Mit meinem begrenzten Wissen glaube ich nicht daran, dass es Gott gibt.”

Ein anderes Problem mit der Verweigerung der absoluten/universellen Wahrheit ist, dass sie dem nicht entspricht, das in unserem Gewissen und in unserer Erfahrung wahr ist und das wir in der wirklichen Welt sehen. Falls es so etwas wie absolute Wahrheit nicht gibt, dann existiert letztlich nichts Richtiges und nichts Falsches über irgendetwas. Was „richtig” für dich sein mag, mag für mich nicht „richtig” sein. Oberflächlich betrachtet scheint diese Art von Relativismus reizvoll zu sein, aber er bedeutet, dass jeder seine eigenen Regeln bestimmt, nach welchen er/sie lebt, und das tut, was er/sie für richtig hält. Es ist nicht zu vermeiden, dass jemandes Sinn für Recht bald in Konflikt mit den Sinn für Recht eines anderen geraten wird. Was würde denn geschehen, falls es für mich „richtig” wäre, die Verkehrsampeln zu ignorieren, auch wenn sie rot zeigen? Das Leben von vielen Menschen wäre gefährdet. Eindeutig liegen unsere Standards für richtig und falsch im Streit. Gibt es keine absolute Wahrheit und keine Standards für richtig und falsch, denen wir alle folgen sollten, dann könnten wir nie über etwas sicher sein. Die Menschen wären frei, das zu tun, was sie wollen – Mord, Vergewaltigung, Diebstahl, Lüge, Betrug usw., und keiner könnte sagen, dass das falsch ist. Es gäbe keine Regierung, keine Gesetze und keine Gerechtigkeit, weil man nicht einmal sagen könnte, dass die Mehrheit das Recht hat, Standards einzuführen und durchzusetzen, die auch für die Minderheit geltend wären. Eine Welt ohne absolute Standards wäre die schrecklichste Welt, die man sich vorstellen könnte.

Vom geistlichen Gesichtspunkt aus führt diese Art von Relativismus zu religiöser Verwirrung: es gibt keine wahre Religion und es ist unmöglich, eine richtige Beziehung zu Gott zu haben. Alle Religionen wären folglich falsch, weil sie alle absolute Ansprüche in Bezug auf das Leben nach dem Tod erheben. Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich zu glauben, dass zwei völlig entgegengesetzte Religionen gleichermaßen geltend sind, auch wenn beide Religionen beanspruchen, der einzige Weg zum Himmel zu sein oder zwei völlig entgegengesetzte „Wahrheiten” lehren. Die Menschen, die an keine absolute Wahrheit glauben, ignorieren diese Ansprüche und klammern sich an einen toleranteren Universalismus, der lehrt, dass alle Religionen gleichwertig sind und dass alle Wege zum Himmel führen. Die Menschen, die diese Auffassung vertreten, stellen sich energisch den evangelischen Christen entgegen, die der Bibel glauben, wenn sie verkündet, dass Jesus „der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Johannes 14,6) ist, die endgültige Manifestation von Wahrheit und der einzige Weg, der uns in den Himmel bringen kann.

Die Toleranz ist die Kardinalstugend der postmodernen Gesellschaft geworden, das einzig Absolute; folglich ist die Intoleranz das einzige Übel. Jede dogmatische Überzeugung - insbesondere das Glauben an absolute Wahrheit – wird als Intoleranz, also als größte Sünde gesehen. Diejenigen, die die absolute Wahrheit verweigern, werden häufig sagen, dass es OK ist, das zu glauben, was man will solange man nicht versucht, anderen die eigenen Überzeugungen aufzuzwingen. Aber diese Auffassung ist selbst eine Überzeugung davon, was richtig und was falsch ist, und diejenigen, die diese Auffassung verteidigen, würden aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, diese anderen aufzuzwingen. Sie legen einen ethischen Maßstab fest und verlangen von anderen, diesem zu folgen; damit übertreten sie aber das, was sie hochzuhalten behaupten – noch ein widersprüchlicher Standpunkt also. Diejenigen, die diese Auffassung vertreten, wollen für ihre Handlungen schlicht nicht verantwortlich sein. Gäbe es absolute Wahrheit, dann würden auch absolute Standards für richtig und falsch existieren, und wir wären für diese Standards verantwortlich. Diese Verantwortung ist nämlich das, was die Menschen in Wirklichkeit abweisen, wenn sie die absolute Wahrheit verneinen.

Die Verweigerung der absoluten/universellen Wahrheit und der kulturelle Relativismus, der damit verbunden ist, sind die logischen Ergebnisse einer Gesellschaft, die die Evolutionstheorie als Lebenserklärung angenommen hat. Ist die naturalistische Evolution wahr, dann hat das Leben keine Bedeutung, kein Ziel, und es kann nichts absolut Richtiges oder Falsches geben. Man ist frei, so zu leben, wie es einem Spaß macht und ist für keine Handlung verantwortlich. Aber abgesehen davon, wie sündhaft die Menschen Gottes Existenz und die absolute Wahrheit verneinen, werden sie eines Tages dennoch vor seinem Gericht stehen. Die Bibel verkündet, dass „...Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden” (Römer 1,19-22).

Gibt es Beweise für die Existenz der absoluten Wahrheit? Ja. Erstens gibt es das menschliche Gewissen, dieses bestimmte „Etwas“ dort in uns, das uns sagt, dass die Welt von einer bestimmten Art sein sollte, und dass manche Sachen richtig sind und andere falsch. Unser Gewissen überzeugt uns davon, dass etwas falsch ist an Leiden, Hungern, Vergewaltigung, Schmerz und Übel, und dass anderes wie Liebe, Großzügigkeit, Mitgefühl und Frieden positiv sind und wir danach streben sollen. Das ist die universelle Wahrheit, die durch alle Kulturen hindurch und in allen Gültigkeit hat. Die Bibel beschreibt die Rolle des menschlichen Gewissens in Römer 2,14-16: „Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist; ihr Gewissen bezeugt es ihnen, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen, an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richtet, wie es mein Evangelium bezeugt.”

Der zweite Beweis für die Existenz der absoluten Wahrheit ist die Wissenschaft. Wissenschaft ist einfach das Streben nach Wissen, das Studieren von dem, was wir wissen und die Suche nach noch mehr Wissen. Deswegen muss jedes wissenschaftliche Studium notwendigerweise auf der Überzeugung beruhen, dass es objektive Realitäten gibt, die in der Welt existieren und die entdeckt und bewiesen werden können. Ohne absolute Realitäten, was gäbe es den zu studieren? Woher sollte man wissen, ob die Erkenntnisse der Wissenschaft wirklich sind? In Wirklichkeit stützen sich alle wissenschaftlichen Gesetze auf die Existenz der absoluten Wahrheit.

Der dritte Beweis für die Existenz der absoluten/universellen Wahrheit ist die Religion. Alle Religionen der Welt versuchen, die Bedeutung und die Definition des Lebens zu erklären. Sie sind entstanden aus dem menschlichen Streben nach mehr als bloßer Existenz. Durch die Religion suchen die Menschen nach dem Gott, nach der Hoffnung für die Zukunft, nach der Vergebung der Sünden, nach Frieden inmitten der Kämpfe und nach Antworten auf die am tiefsten gehenden Fragen. Die Religion ist ein wirklicher Beweis dafür, dass die Menschheit mehr als nur ein höher entwickeltes Tier ist. Sie beweist ein höheres Ziel und dass es einen persönlichen und zielgerichteten Schöpfer gibt, der in den Menschen den Wunsch, ihn kennenzulernen, eingesetzt hat. Und wenn es wirklich einen Schöpfer gibt, dann wird er zum Standard der absoluten Wahrheit, und es ist seine Autorität, die diese Wahrheit etabliert hat.

Glücklicherweise gibt es einen Schöpfer, und er hat uns seine Wahrheit durch sein Wort, durch die Bibel, offenbart. Die absolute/universelle Wahrheit zu kennen ist nur durch die persönliche Beziehung mit dem einen zu erzielen, der behauptet, die Wahrheit zu sein - Jesus Christus. Jesus verkündete, dass er die einzige Wahrheit, das einzige Leben und der einzige Weg zu Gott ist (Johannes 14,6). Die Tatsache, dass es absolute Wahrheit gibt, verweist auf die Wahrheit, dass es einen souveränen Gott gibt, der den Himmel und die Erde geschaffen hat und der sich uns offenbart hat, damit wir ihn persönlich durch seinen Sohn Jesus Christus kennenlernen können. Das ist die absolute Wahrheit.


Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Letzteres würde den Fokus von aussen eher nach innen verlagern, woraus sich möglicherweise mehr Gelegenheiten für seelisch-geistiges Wachstum ergeben könnten.

Oder der eine würde von seiner Weltanschauung her eben meinen, daß durch Abgrenzung (bei irgendeiner Art von "Nichtbehagen") ein gutes eigenes Dasein möglich würde.

Würde diese Auffassung nicht einer Verleugnung dessen, was sich nicht behaglich (aufgrund einer subjektiven Wahrnehmung) anfühlt, entsprechen? Würde hier davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch seine eigenen Gesetze erschaffen und nach diesen leben soll, egal, wie sich diese Gesetze auf seine Mitmenschen (und letztlich wieder rückwirkend auf ihn selbst) auswirken?

und der andere würde meinen, daß Resonanz in jeder Richtung etwas über auch sich selbst mitzuteilen hätte und ein gutes eigenes Dasein möglich wäre, wenn man sich soetwas (und damit sich gegenüber sich selbst) nicht verschließt, sondern sich dem (sich selbst) stellt, statt zu fliehen, wie viele heutige Menschen in ihrem Niedergang allgemein Stille fliehen in der sie ihrer Seele mehr begegnen.

Dies würde wahrscheinlich voraussetzen, sich selbst "in Wahrheit" zu begegnen, indem das dabei Wahrgenommene möglichst ohne Filterwirkung betrachtet wird?
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Marsianer
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Marsianer » Mi 16. Aug 2023, 11:50

Ein Standpunkt besagt, dass es kein Absolutum gibt, das Realität definiert. Diejenigen, die diese Meinung verteidigen, glauben, dass alles sich auf etwas anderes bezieht; folglich kann so etwas wie wirkliche Realität nicht existieren.

Dort wird wohl eher eine philosophische Haltung zur Erkenntnisfähigkeit o.ä. gemeint. Aber an dieser Stelle könnte es auch interessant sein sich einmal auf die Ansicht zu beziehen, die ja durchaus aktuell von einigen Leuten vertreten wird, daß z.B. Gesetzmäßigkeiten dieser Welt aus einer Art morphischem Feld gebildet werden oder durch Setzungen auf einer gewissen Ebene unserer Existenz. Ich denke, daraus würde schon soetwas folgen wie eine weltanschauliche Neigung in abweichenden Ansichten eine Konkurrenz zu erblicken, die die Realität, die man beibehalten oder auch schaffen möchte ganz handfest zu gefährden? Gäbe es nach diesen Ansichten überhaupt dem übergeordnete sinnhafte Fügungen?
Ein anderes Problem mit der Verweigerung der absoluten/universellen Wahrheit ist, dass sie dem nicht entspricht, das in unserem Gewissen und in unserer Erfahrung wahr ist und das wir in der wirklichen Welt sehen.

Wird hier von einer Art Einheitsgewissen ausgegangen? Das wäre dann wohl nicht so wirklich biblisch?

"Der auf den Tag hält, tut es dem Herrn und wer nicht auf den Tag hält, hält nicht darauf, auch dem Herrn. Wer da ißt, ißt dem Herrn, denn er dankt Gott und wer nicht ißt, ißt nicht, auch dem Herrn und dankt Gott. ... Wer aber im Zweifel ist, der, wenn er doch ißt, ist verurteilt, weil er nicht aus gutem Glauben gehandelt hat. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." Röm 14,6+23
Was würde denn geschehen, falls es für mich „richtig” wäre, die Verkehrsampeln zu ignorieren, auch wenn sie rot zeigen?

Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit. ;)
Eine Welt ohne absolute Standards wäre die schrecklichste Welt, die man sich vorstellen könnte.

Ich bin mir da nicht so sicher. Und themenbezogen wäre hier dann wohl die Frage: Erfahren Menschen "Unrecht" oder "Unheil", welches nicht ursächlich aus Schicksal oder einer Fügung an sie geraten würde?
Agape hat geschrieben:Würde diese Auffassung nicht einer Verleugnung dessen, was sich nicht behaglich (aufgrund einer subjektiven Wahrnehmung) anfühlt, entsprechen?

Es hinge ja vom Weltbild ab, wie das eingeordnet würde?
Würde hier davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch seine eigenen Gesetze erschaffen und nach diesen leben soll, egal, wie sich diese Gesetze auf seine Mitmenschen (und letztlich wieder rückwirkend auf ihn selbst) auswirken?

Vielleicht? Es könnte auch jemand meinen, es gebe viele Begebenheiten, die nicht auf Fügung zurückgehen, sondern willkürlich, grundlos geschehen?
Dies würde wahrscheinlich voraussetzen, sich selbst "in Wahrheit" zu begegnen, indem das dabei Wahrgenommene möglichst ohne Filterwirkung betrachtet wird?

Tja, wie könnten solche Situationen sonst noch weltanschaulich eingeordnet werden?

Agape
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Re: Haltungen zu Fügung, Schicksal

Beitragvon Agape » Mi 16. Aug 2023, 15:13

Marsianer hat geschrieben:Ich denke, daraus würde schon soetwas folgen wie eine weltanschauliche Neigung in abweichenden Ansichten eine Konkurrenz zu erblicken, die die Realität, die man beibehalten oder auch schaffen möchte ganz handfest zu gefährden?

Könnte auch etwas gefährdet sein, das innerlich "auf stabilen Füssen" steht? Wie auch immer eine bestimmte Ansicht zu einem Individuum gelangt wäre, hätte sie meiner Ansicht nach mit grosser Wahrscheinlichkeit unmittelbar etwas mit diesem Individuum zu tun - und mit einem anderen eben nicht? Worin läge dann die Gefährdung?

Gäbe es nach diesen Ansichten überhaupt dem übergeordnete sinnhafte Fügungen?

Wenn jemand seine weltanschauliche Ansicht als "für sich selbst" die richtige hält, jedoch nicht stur darauf beharrt, diese Ansicht einem anderen Menschen aufzudrängen, weil er erkennt, dass dies im anderen nur Widerstand/Abwehr erzeugt, könnte eine übergeordnete Fügung dahinter stehen, die ihn dazu antreibt, dem anderen die Gelegenheit zu geben, aufgrund seiner eigenen Ansicht eventuell notwendige geistig-seelische Prozesse zu durchlaufen, die ebenfalls einer übergeordneten sinnhaften Fügung entsprechen würden - jedoch geltend für diesen speziellen Menschen und nicht in einem pauschalen Sinne zu verstehen.

Wird hier von einer Art Einheitsgewissen ausgegangen?

"das in unserem Gewissen und in unserer Erfahrung wahr ist" - könnte so verstanden werden - jedoch kann "unserer" auch durch "meiner" ersetzt werden, ohne dass sich an der Essenz der Aussage etwas ändern würde.

Erfahren Menschen "Unrecht" oder "Unheil", welches nicht ursächlich aus Schicksal oder einer Fügung an sie geraten würde?

Wenn davon ausgegangen würde, dass der Mensch Entscheidungen aus freiem Willen heraus treffen kann (meist sogar soll oder muss), dann wäre diese Frage wohl zu bejahen.
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