Rudolf Steiner erwähnt die «okkulte Gefangenschaft» namentlich in einzelnen Vorträgen über die Geschichte der okkulten Bewegung im 19. Jahrhundert (GA 254), wo er verschiedentlich berichtet, wie H.P. Blavatsky zeitweilig durch westliche Okkultisten gezielt in eine «okkulte Gefangenschaft» gesetzt wurde. (Lit.: GA 162, S. 214ff, 11. Vortrag)
„1879, auf einer von Okkultisten der verschiedensten Länder besuchten okkultistischen Versammlung wurde dies beschlossen und über die Blavatsky verhängt. Und so lebte jetzt eine größere Anzahl von Jahren Blavatsky wirklich in okkulter Gefangenschaft.“ (Lit.: GA 167, 3. Vortrag)
„H. P. Blavatsky wurde in okkulte Gefangenschaft gesetzt. Diese besteht darin, daß durch gewisse Dinge, die nur gemacht werden können von gewissen Brüdern - und die nur Brüderschaften machen, die sich auf eigentlich nichterlaubte Künste einlassen -, daß also durch gewisse Künste und Machenschaften erzielt wurde, H. P. Blavatsky in gewisser Zeit in einer Welt leben zu lassen, die all ihr okkultes Wissen nach innen warf.
Wenn Sie sich denken, das wäre - symbolisch gezeichnet - Blavatsky und in ihrer Aura wäre das okkulte Wissen, so wurde durch gewisse Vorgänge erzielt, daß für lange Zeit hindurch, was in dieser Aura lebte, in ihre Seele zurückgeworfen wurde. Also alles das, was sie an okkultem Wissen hatte, sollte eingesperrt werden; sie sollte abgeschlossen werden in bezug auf die äußere Welt und in bezug auf ihren Okkultismus.“ (Lit.: GA 254, 2. Vortrag)
Quelle : https://anthrowiki.at/Helena_Petrovna_Blavatsky
Hauptartikel :
Okkulte Gefangenschaft wird dadurch bewirkt, dass der Mensch gezielt in eine Welt illusionärer seelischer Bilder eingesponnen wird, die ihm den Blick auf die geistige Wirklichkeit versperren und durch die sein Denken und Handeln zwanghaft geprägt wird.
"Es gibt in gewissen okkulten Kreisen einen Unfug; da wird der Mensch belehrt mit allerlei okkulten Lehren, aber man führt ihn nicht zu dem Endpunkt desjenigen, aus dem eigentlich diese Lehren stammen. Man gibt ihm nur Bilder, und man führt ihn nicht zu dem, wovon diese Bilder eigentlich das Abbild sind, gemalt sind. Dadurch wird der Mensch in seiner Seele von einer Bilderwelt umgeben, statt daß er die Empfindung bekommt, er muß durch diese Bilder erst das Weltenall kennenlernen.
Sehen Sie, aus diesem Grunde mußte ich, nachdem meine «Theosophie» erschienen war, die «Geheimwissenschaft» der «Theosophie» folgen lassen. Da ist dasjenige, was in der «Theosophie» in Bildern dargestellt ist, hinausgeführt in die Wirklichkeit der Sternenwelt, in die Evolution durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter. Diese beiden Bücher ergänzen sich. Gibt man aber auf irgendeinem Gebiete dem Menschen nur Bilder, so ist er von den Bildern umgeben. Leute, die okkulten Unfug treiben, machen das so mit ihren Schülern, die sie nicht so recht besitzen; dadurch bringen sie sie in das, was man okkulte Gefangenschaft nennt. Der Mensch wird in dieser okkulten Gefangenschaft von Bildern umgeben, die ihm als Bilder nicht klar werden, aus denen er nicht herauskommt. Er ist in einem Bildergefängnis. Es ist dies dasjenige, womit viel okkulter Unfug von Leuten getrieben worden ist und auch heute noch getrieben wird. Aber es gibt auch geistige Wesenheiten, die den Menschen, oder sogar Teile der Menschen, in eine solche okkulte Gefangenschaft bringen. Es ist die ganz gleiche seelische Erscheinung. Das sind geistige Wesenheiten, die dann los werden in der Natur, wenn man die Natur nicht geistig begreift, wenn man in die Natur nur so hineinsieht, daß man die atomistischen Prozesse als naturalistische begreift. Dann verleugnet man den Geist der Natur.
Quelle : https://anthrowiki.at/Okkulte_Gefangenschaft