Was versteht ein Oadier unter Trost?

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Agape
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Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Agape » Mo 2. Okt 2023, 21:10

Ich betete und achtete auf mein Inneres - ich blieb ganz still - in diesem Zustand verharrte ich oft, denn dabei überkam mich immer ein wunderbarer Friede, und Gedanken, die ich dabei empfand - in der Herzgegend, nicht im Kopf - gaben mir Trost und Kraft.
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Trost im Zusammenhang mit Kraft.

Auf diese Weise, nach und nach, wird sein Herz eingebildet, ohne dass dies vom Verstand eingesehen wird; er meint, dass das von ihm Vollzogene eine Frucht der Göttlichen Gnade sei, die zu seinem Trost diene, und er betet zu Gott darum, dass ER ihn würdige, immer in diesem Tun zu verbleiben.

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Trost im Zusammenhang mit Gnade.

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.
2 Korinther 1:3-4

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Trost im Zusammenhang mit Bedrängnis.

Wir sehen, dass zusammen mit Christus, dem neuen Adam, auch Maria, die neue Eva, im Paradies ist. Und das schenkt uns Trost und Hoffnung auf unserer Pilgerreise hier auf Erden.

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Trost im Zusammenhang mit Hoffnung.

»Robin Wall Kimmerers »Geflochtenes Süßgras« las ich, als ich am Boden war; und es gab mir Trost und das Gefühl, dass es noch Hoffnung gibt für diesen Planeten.« Helen MacDonald

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Trost im Zusammenhang mit Hoffnung.

Hebr 6:18-19 - damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott [doch] unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.

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Trost im Zusammenhang mit Zuflucht und Hoffnung.

Hier erwacht Dein wahres, höheres, unsterbliches geistiges Selbst zum Leben. Hier werden Dir Erkenntnis, Trost, Kraft, Führung und Freude zuteil.

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Trost im Zusammenhang mit Kraft, Führung und Freude.

Propheten sind Instrumente der Offenbarung, die zu besonderen Zeiten wirken. Sie begleiten die Zeit vor und nach dem Exil Israels durch Ermahnungen, Warnungen und Trost.

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Trost im Zusammenhang mit Ermahnungen, Warnungen.

Doch die Zeit wird kommen, wo es an die Oberfläche steigt, die Zeit wird kommen, wo eines jeden Wortes gedacht wird, wo der Mensch Trost und Hoffnung daraus schöpfen wird und der Same nun Wurzeln schlägt

viewtopic.php?p=5476#p5476
Trost im Zusammenhang mit Hoffnung.

Gibt es Situationen, in denen Trost nicht "wahrhaftig" tröstet?

Was wäre beispielsweise unter "emotionale Selbsttröstung" zu verstehen?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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Marsianer
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Marsianer » Mo 2. Okt 2023, 22:06

Ah, nach langer Zeit mal wieder ein relevanteres Thema. ;)
Ich betete und achtete auf mein Inneres - ich blieb ganz still - in diesem Zustand verharrte ich oft, denn dabei überkam mich immer ein wunderbarer Friede, und Gedanken, die ich dabei empfand - in der Herzgegend, nicht im Kopf - gaben mir Trost und Kraft.

Was hat es also mit "Trost" auf sich? Es ist ein Empfinden, das vielleicht eine gewisse Nähe an das irdische Dasein voraussetzt, ein inneres Empfinden dieses erhalten zu müssen. Eine eigentlich größere Verzweiflung über eigene äußere irdische Lebensumstände? Eine Haltung sich vielleicht auch "ohne menschliche Zugehörigkeiten" eher verloren zu fühlen?
Auf diese Weise, nach und nach, wird sein Herz eingebildet, ohne dass dies vom Verstand eingesehen wird; er meint, dass das von ihm Vollzogene eine Frucht der Göttlichen Gnade sei, die zu seinem Trost diene, und er betet zu Gott darum, dass ER ihn würdige, immer in diesem Tun zu verbleiben.

Es wirkt so, als ginge es da um die Schilderung einer Fehlannahme?
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.
2 Korinther 1:3-4

Ja, Bedrängnis, aha. Wann stellt sich solche wohl bei jemandem ein?
Doch die Zeit wird kommen, wo es an die Oberfläche steigt, die Zeit wird kommen, wo eines jeden Wortes gedacht wird, wo der Mensch Trost und Hoffnung daraus schöpfen wird und der Same nun Wurzeln schlägt

Wir sehen, dass zusammen mit Christus, dem neuen Adam, auch Maria, die neue Eva, im Paradies ist. Und das schenkt uns Trost und Hoffnung auf unserer Pilgerreise hier auf Erden.

Hm, da würde es um jemanden gehen, der meint Menschen würden schwerlich in den Himmel gelangen können?
»Robin Wall Kimmerers »Geflochtenes Süßgras« las ich, als ich am Boden war; und es gab mir Trost und das Gefühl, dass es noch Hoffnung gibt für diesen Planeten.« Helen MacDonald

Hebr 6:18-19 - damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott [doch] unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.

Hoffnungslosigkeit als Befindlichkeit, die Trost empfinden machen könnte?
Propheten sind Instrumente der Offenbarung, die zu besonderen Zeiten wirken. Sie begleiten die Zeit vor und nach dem Exil Israels durch Ermahnungen, Warnungen und Trost.

Also wohl nochmal, daß Offenbarungen trösten können würden.
Gibt es Situationen, in denen Trost nicht "wahrhaftig" tröstet?

Ich weiß nicht, spontan würde ich mir nicht sicher sein, ob mein Erleben so viel mit "Trost" oder "Voraussetzung tröstlich zu sein" zu tun hätte. Und das gilt möglicherweise öfters für Leute, die oadischen Lebensstil pflegen und daher möglicherweise weniger innere Verwerfungen kennen würden, wenn ich es mal so sage?
Was wäre beispielsweise unter "emotionale Selbsttröstung" zu verstehen?

Vielleicht etwas in Richtung "tell me sweet little lies"? Emotional gegründete "Streicheleinheiten", "menschliche Bestätigung"?

Agape
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Agape » Di 3. Okt 2023, 18:02

Marsianer hat geschrieben:Was hat es also mit "Trost" auf sich? Es ist ein Empfinden, das vielleicht eine gewisse Nähe an das irdische Dasein voraussetzt, ein inneres Empfinden dieses erhalten zu müssen. Eine eigentlich größere Verzweiflung über eigene äußere irdische Lebensumstände?

Vielleicht auch ein tieferes (beängstigendes) Erkennen der irdischen Vergänglichkeit und damit verbunden die Hoffnung, dass jemand (Gott oder Mitmensch) dies durch seinen Trost etwas mildern könnte?

Eine Haltung sich vielleicht auch "ohne menschliche Zugehörigkeiten" eher verloren zu fühlen?

Dann könnte in „Trost“ möglicherweise auch eine Art von Bestätigung gesucht werden? Eine Bestätigung dessen, wofür Trost benötigt würde (möglicherweise auch eine eingenommene Opferhaltung?).

Marsianer hat geschrieben:Es wirkt so, als ginge es da um die Schilderung einer Fehlannahme?

Ja, es ging dort um das Thema „Prelest“.

Marsianer hat geschrieben:Ja, Bedrängnis, aha. Wann stellt sich solche wohl bei jemandem ein?

Möglicherweise, wenn jemand vom „lichten“ Weg abgekommen ist und einem Irrweg folgt?

Marsianer hat geschrieben:Hm, da würde es um jemanden gehen, der meint Menschen würden schwerlich in den Himmel gelangen können?

Hier würde vielleicht ein Mangel an Vertrauen und Glauben an Gott zu einer Perspektive der schieren Aussichtslosigkeit führen. Jedoch könnte sich dann die Frage gestellt werden, inwiefern überhaupt an die Wirksamkeit des Trostes geglaubt würde?

Marsianer hat geschrieben:Hoffnungslosigkeit als Befindlichkeit, die Trost empfinden machen könnte?

Kann Trost möglicherweise auch bewirken, dass der Mensch nicht nur wieder neue Hoffnung schöpft, die sich womöglich bald wieder erschöpfen würde, sondern, dass er dadurch auch zu neuen Erkenntnissen findet, worauf etwas Segensreiches aufgebaut werden könnte?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Gibt es Situationen, in denen Trost nicht "wahrhaftig" tröstet?

Ich weiß nicht, spontan würde ich mir nicht sicher sein, ob mein Erleben so viel mit "Trost" oder "Voraussetzung tröstlich zu sein" zu tun hätte.

Könntest Du Dir auch vorstellen, „indirekt“ tröstlich zu wirken, ohne dies selbst mitzubekommen?

Und das gilt möglicherweise öfters für Leute, die oadischen Lebensstil pflegen und daher möglicherweise weniger innere Verwerfungen kennen würden, wenn ich es mal so sage?

Was wäre hier Ursache und was Wirkung? Kann oadischer Lebensstil von Menschen überhaupt verstanden und gelebt werden, deren Inneres (noch) solchen Verwerfungen unterliegt?
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Marsianer
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Marsianer » Di 3. Okt 2023, 18:34

Agape hat geschrieben:Vielleicht auch ein tieferes (beängstigendes) Erkennen der irdischen Vergänglichkeit

Gut möglich.
und damit verbunden die Hoffnung, dass jemand (Gott oder Mitmensch) dies durch seinen Trost etwas mildern könnte?

Vielleicht in dem Sinne "einander Mut zu machen"? Was voraussetzt, daß jemand deswegen auf soeiner Ebene derartig empfinden kann.
Dann könnte in „Trost“ möglicherweise auch eine Art von Bestätigung gesucht werden? Eine Bestätigung dessen, wofür Trost benötigt würde (möglicherweise auch eine eingenommene Opferhaltung?)
.
Ja?
Möglicherweise, wenn jemand vom „lichten“ Weg abgekommen ist und einem Irrweg folgt?

Und "Trost" würde daran dann an sich nichts ändern?
Hier würde vielleicht ein Mangel an Vertrauen und Glauben an Gott zu einer Perspektive der schieren Aussichtslosigkeit führen.

Schon möglich.
Jedoch könnte sich dann die Frage gestellt werden, inwiefern überhaupt an die Wirksamkeit des Trostes geglaubt würde?

In dem Fall könnte eine Wirksamkeit auch darin liegen von anderen Zusammenhängen überzeug zu werden? Vielleicht auch nur flüchtig, weil es mit "Gefühligkeit" zu tun haben würde.

Das wäre dann ähnlich "das Leben geht weiter, auch wenn dir jetzt etwas Schlimmes widerfahren war"?
Kann Trost möglicherweise auch bewirken, dass der Mensch nicht nur wieder neue Hoffnung schöpft, die sich womöglich bald wieder erschöpfen würde, sondern, dass er dadurch auch zu neuen Erkenntnissen findet, worauf etwas Segensreiches aufgebaut werden könnte?

Möglich?
Könntest Du Dir auch vorstellen, „indirekt“ tröstlich zu wirken, ohne dies selbst mitzubekommen?

Ja, auch anknüpfend an Voraussetzungen für "Trostempfänglichkeit" wie hier schon erwogen.
Was wäre hier Ursache und was Wirkung?

Das Empfinden von Trost beruht wohl öfters auf manchen Ungleichgewichten? Und die würden bei manchem Lebensstil weniger zu finden sein? Wobei dahinter wieder Vorlieben für bestimmten Lebensstil stecken können, gerade bei oadischer Kultur, die ja nicht strikt auf Blutsverwandtschaft beruht.
Kann oadischer Lebensstil von Menschen überhaupt verstanden und gelebt werden, deren Inneres (noch) solchen Verwerfungen unterliegt?

Das er heute kaum verstanden wird ist ja eine recht deutliche Beobachtung. Aber ob das starkt auf solche Verwerfungen zurückginge? Das wäre eine andere Frage.

Agape
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Agape » Mi 4. Okt 2023, 19:57

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:und damit verbunden die Hoffnung, dass jemand (Gott oder Mitmensch) dies durch seinen Trost etwas mildern könnte?

Vielleicht in dem Sinne "einander Mut zu machen"? Was voraussetzt, daß jemand deswegen auf soeiner Ebene derartig empfinden kann.

Vielleicht ist es auch nicht jedem gegeben, die richtigen Worte zu finden, die dem anderen Mut machen? Trost könnte auch in einer Art und Weise ausgesprochen werden, die sich eher wie ein Ratschlag anfühlt, welcher am Gegenüber „vorbeigeht“, ohne es wirklich berührt zu haben.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Möglicherweise, wenn jemand vom „lichten“ Weg abgekommen ist und einem Irrweg folgt?

Und "Trost" würde daran dann an sich nichts ändern?

An der Bedrängnis selbst wohl nicht. Jedoch könnte Trost - wie oben erwähnt - jemanden dazu ermutigen, dieser Bedrängnis - anders als zuvor - zu begegnen?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Jedoch könnte sich dann die Frage gestellt werden, inwiefern überhaupt an die Wirksamkeit des Trostes geglaubt würde?

In dem Fall könnte eine Wirksamkeit auch darin liegen von anderen Zusammenhängen überzeugt zu werden? Vielleicht auch nur flüchtig, weil es mit "Gefühligkeit" zu tun haben würde.

Was wiederum aufzeigen könnte, dass Trost zwar tröstlich sein kann, aber nicht darüber hinwegtröstet, dass der Getröstete sich auch selbst bewegen sollte, nachdem er Trost empfangen hat. Ansonsten hat dieser eventuell - je nach Situation - sein Ziel verfehlt.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Was wäre hier Ursache und was Wirkung?

Das Empfinden von Trost beruht wohl öfters auf manchen Ungleichgewichten? Und die würden bei manchem Lebensstil weniger zu finden sein?

Dies wäre möglicherweise darauf zurückzuführen, dass bei manchem Lebensstil wenig innerer Mangel empfunden wird?
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Marsianer » Mi 4. Okt 2023, 20:30

Agape hat geschrieben:Vielleicht ist es auch nicht jedem gegeben, die richtigen Worte zu finden, die dem anderen Mut machen? Trost könnte auch in einer Art und Weise ausgesprochen werden, die sich eher wie ein Ratschlag anfühlt, welcher am Gegenüber „vorbeigeht“, ohne es wirklich berührt zu haben.

Hm, ich würde sagen in heutigen europäischen Regionen ist es vielleicht überwiegend so, daß Trost aus leeren Worten besteht, aus etwas nahe einer "Notlüge". Sowas wie "alles wird wieder gut" oder "wir werden es wiederfinden" oder "wir werden den Täter finden". Das wissen auch die meisten Menschen und doch wirkt es bei vielen Leuten wohl irgendwie. Das ist vielleicht so möglich in einer Kultur die allgemein stark auf Lug, Trug und Irreführung und Gewaltandrohung bei Abweichung baut.
Jedoch könnte Trost - wie oben erwähnt - jemanden dazu ermutigen, dieser Bedrängnis - anders als zuvor - zu begegnen?

Aha, wenn ein Oadier melancholische Eigenschaften hätte, würden andere Oadier ihn vielleicht "trösten", aber anders als es heute üblich wäre, nicht mit solchen oft leeren Phrasen, eher mit lebendigem Mitgefühl.

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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Agape » Do 5. Okt 2023, 11:20

Marsianer hat geschrieben:Hm, ich würde sagen in heutigen europäischen Regionen ist es vielleicht überwiegend so, daß Trost aus leeren Worten besteht, aus etwas nahe einer "Notlüge".

Wäre "Trost" in oben geschildertem Sinne gewissermassen als "Placebo-Effekt" zu verstehen?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Jedoch könnte Trost - wie oben erwähnt - jemanden dazu ermutigen, dieser Bedrängnis - anders als zuvor - zu begegnen?

Aha, wenn ein Oadier melancholische Eigenschaften hätte, würden andere Oadier ihn vielleicht "trösten", aber anders als es heute üblich wäre, nicht mit solchen oft leeren Phrasen, eher mit lebendigem Mitgefühl.

Aber für dieses "lebendige Mitgefühl" würde vermutlich nur jemand empfänglich sein, der dies selbst auch in sich trägt? Ist es denn so, dass ein Oadier vornehmlich dazu "befähigt" wäre, einen anderen Oadier zu trösten - und anders empfindende Menschen mit seinem Trost kaum erreichen würde?
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Re: Was versteht ein Oadier unter Trost?

Beitragvon Marsianer » Do 5. Okt 2023, 12:41

Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Hm, ich würde sagen in heutigen europäischen Regionen ist es vielleicht überwiegend so, daß Trost aus leeren Worten besteht, aus etwas nahe einer "Notlüge".

Wäre "Trost" in oben geschildertem Sinne gewissermassen als "Placebo-Effekt" zu verstehen?

Ersteinmal gemeint wäre wohl "Trost" im Sinne einer Wirkung, daß also jemand tatsächlich "Trost" empfinden würde, so wie er es eben versteht und nicht "Trost" im Sinne einer Absicht des anderen "ich will jetzt trösten".

Placebo? Ich weiß nicht, es hängt vielleicht eher mit einer gesellschaftlichen Prägung zusammen, in der etwa "Dazugehören" eine entsprechend große Rolle spielt? Und das eher auf einer Machtebene?
Aber für dieses "lebendige Mitgefühl" würde vermutlich nur jemand empfänglich sein, der dies selbst auch in sich trägt?

Von Prägungen her vielleicht, von der menschlichen Natur her vielleicht gar nicht so, wobei es aber ungewohnt sein und daher eine mehr oder weniger lange Weile entsprechende Reaktionen hervorrufen mag.
Ist es denn so, dass ein Oadier vornehmlich dazu "befähigt" wäre, einen anderen Oadier zu trösten - und anders empfindende Menschen mit seinem Trost kaum erreichen würde?

Würde ich nicht sagen, aber der Ansatzpunkt wäre wohl ein anderer? Er ließe den anderen in seiner Sphäre und würde sich etwa auf Empfinden beziehen, weniger auf solche Phrasen, Gesten von "Zugehörigkeit"?


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