"Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Ein maximal zensurfreies Gesprächsangebot im Rahmen oadischer Entwicklungszusammenarbeit: Zufriedenwerden, Yoga, Xenographie, Wissenschaft(skritik), Verstehenlernen, Umweltschutz, Träume, Spiritualität, Religion, Quantenwelt, Permakultur, Oadischsein, Nachrichten, Minimalismus, Liebeleben, Konsumsekte, Jesus, Inspiration, Heimat, Gott, Freidenker, Esoterik, Denken, Christenheit, Buddhismus, Aussteigen ~ (Gastzugang unter Name & Passwort = Anonym)
Marsianer
Beiträge: 3623
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

"Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Beitragvon Marsianer » Mo 31. Aug 2020, 10:19

Das Buch fand kürzlich zu mir, also schaue ich mal etwas rein.

Voller Buchtitel: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck. Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen.
S. 1 hat geschrieben:Denn wenn das Tier nicht fortlebt, aus welchem besonderen Grund sollte dann der Mensch fortleben?

Äh, er ist im Bild Gottes gemacht, Tiere nicht. Soweit, so egal. Aber es wird für mich erkennbar, daß dieses Buch wohl einiges mit menschlich Zusammengereimtem zu tun haben wird. ;)
S. 4 hat geschrieben:Die Aufforderung, Gott zu befragen, kamen die Gottesgläubigen aller Zeiten eifrig nach. Bei den Israeliten war das Befragen Gottes etwas Alltägliches. "Jeder, der Gott fragen wollte, ging zu dem Offenbarungszelt hinaus." (2. Mos. 33, 7). Gott antwortete auf die mannigfachste Weise. Seine Geisterboten standen mit den gläubigen Menschen in ständigem Verkehr. Sie begegnen uns überall in den Berichten des Alten und des Neuen Testamentes.

Wenn wir daher als gottestreue Menschen oder wenigstens ehrliche Wahrheitssucher mit der guten Geisterwelt in Verbindung zu kommen suchen, tun wir dadurch nichts Unrechtes, sondern erfüllen ein Gebot Gottes. Es ist ein wichtiges Gebot. Denn die Verbindung mit der guten Geisterwelt ist der einzige Weg, der zur Wahrheit führt. Einen anderen gibt es nicht.

Darum werden in der ganzen Heiligen Schrift die wahrheitssuchenden Menschen nie an ihre Mitmenschen gewiesen, sondern immer an Gott und seine Geister.

Im Großen und Ganzen einverstanden. :)
Das Auf- und Absteigen der Boten Gottes erlebten die ersten Christen in ihren Versammlungen. Der Apostel Paulus fordert darum die Christen auf: "Bemühet euch um die Geister." (1. Kor. 14, 12)!

Marsianer
Beiträge: 3623
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: "Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Beitragvon Marsianer » Mo 31. Aug 2020, 15:59

Ich lese da von einem römischen Geistlichen, der wohl (nach besseren römischen Verhältnissen gemessen) nicht unbedingt ein tiefschürfendes Studium genossen oder erfasst hatte. Aber er stellt sich als einfältig, zwar in manchem zaudernd aber doch in anderem ernsthaft innerlich motiviert dar. Im Rahmen seiner Erzählung einer zugefügten Gründung eines gewissermaßen inspirierten Hauskreises, zu der er angeregt worden war, beschreibt er dies:.
S. 29 hat geschrieben:Auch überlegten wir zusammen, wie wir den Notleidenden unserer näheren oder weiteren Umgebung Hilfe bringen könnten.

Ich wunderte mich, mit welch tiefem Ernst besonders die drei Brüder die Sache aufnahmen. Dabei fiel nicht bloß mir, sondern auch der Mutter etwas Merkwürdiges auf: Der Gesichtsausdruck der drei Jungens wurde ein anderer, viel edler und schöner. Selbst Fremden fiel dies auf. Auch bekannte einer dieser drei, er wisse nicht, was eigentlich in seinem Inneren vorgehe. Wenn er draußen im Feld bei der Arbeit sei, mahne ihn eine innere Stimme ständig daran, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken. Früher seien ihm solche Gedanken nie gekommen. Und wenn er jetzt bei seinem jähzornigen Temperament einmal einer Zornaufwallung nachgebe, dann falle ihm dies in demselben Augenblick so schwer auf die Seele, daß er sofort mit der Arbeit einhalten müsse, um Gott für den begangenen Fehler um Vergebung zu bitten. Erst dann könne er wieder froh weiterarbeiten. Früher sei er dutzendemal am Tage in diesen Fehler gefallen, ohne daß er sich dadurch innerlich beschwert fühlte.

Es war dasselbe, was auch ich an mir erfahren hatte seit dem Tage, wo ich die erste Zusammenkunft in der benachbarten Stadt mitgemacht hatte. Fehler und Nachlässigkeiten, die ich früher nicht beachtete, brannten wie Feuer in meiner Seele.

In unserer vierten Sitzung hatte ich eine Stelle der Bibel erklärt. Meine Auslegung war dieselbe, wie sie heute von allen christlichen Bibelauslegern gegeben wird. Eine andere kannte ich nicht. Noch war ich mit meiner Auslegung nicht zu Ende, als sich des einen Jungen eine mir unerklärliche Erregung bemächtigte. Mit merkwüdig glänzenden Augen sah er mich an, und ich merkte, wie er sich innerlich gegen etwas zu wehren versuchte. Plötzlich wandte er sich an mich, indem ein Zittern durch seine Glieder ging, und sagte:

"Ich kann nicht anders. Ich muß Ihnen mitteilen, daß Ihre Erklärung falsch ist. Ich werde gezwungen die richtige Auslegung zu sagen."

Marsianer
Beiträge: 3623
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: "Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Beitragvon Marsianer » Di 1. Sep 2020, 08:37

Aus dem langen Zitat desselben Geistwesens im Buch zu Themen, die mir bisher schon recht seelisch, weniger voll geistig vorkommen:
S. 86 hat geschrieben:Da das Od etwas Geistiges ist, so hat es mit dem Geist auch die Eigenschaft gemeinsam, durch keine Materie gehemmt zu werden. Wie es den eigenen Körper ohne Widerstand durchdringt, so kann es auch jede beliebige andere Materie durchdringen, sobald es vom eigenen Körper gelöst ist. Nichts kann ihm Widerstand leisten.

Etwas Ähnliches habt ihr bei den sogenannten Röntgenstrahlen. so daß es euch nicht schwerfallen wird, das Gesagte zu verstehen.

S. 71 hat geschrieben:In dem Maße nun, in dem im Augenblick der Geburt das körperliche Od des Neugeborenen unter dem Einfluß einer einseitig starken Odwirkung eines oder mehrerer Weltkörper steht, in demselben Maße wird die Odmischung des Neugeborenen beeinflußt. Sie ist im Augenblick der Geburt gewissermaßen noch ziemlich neutral und wird nun durch die auf sie einwirkende Odstrahlung und Odmischung nach einer gewissen Richtung für immer festgelegt.

Was wirkt denn bei der Gebort so besonders, wenn Od doch Materie durchdringt, also wohl auch den Mutterleib?

Marsianer
Beiträge: 3623
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: "Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Beitragvon Marsianer » Do 3. Sep 2020, 10:54

S. 148 hat geschrieben:Dadurch, daß eure Bibelübersetzer an zahllosen Stellen den Audruck "der heilige Geist" gebrauchten, wo im griechischen Text "ein heiliger Geist" zu lesen ist, haben sie nicht bloß unrichtige Deutungen der betreffenden Stellen veranlaßt, sondern auch vor allem den Begriff "Heiliger Geist" derart verwirrt, daß die falsche Lehre aufkommen konnte, der Heilige Geist sei eine göttliche Person.

Ersteinmal steht im griechischen Text an der zuvor genannten Beispielstelle 1. Kor 12,3 soweit ich sehe weder "der Heilige Geist" noch "ein Heiliger Geist", sondern einfach nur "Heiliger Geist".
S. 150 hat geschrieben:Paulus billigt durchaus, daß die Korinter eifrig bemüht sind, mit der Geisterwelt in Verbindung zu kommen. Denn er sagt: "Da ihr euch eifrig um Geister bemüht, so seid darauf bedacht, deren eine reiche Fülle zu haben, zur Erbauung der Gemeinde" (1. Kor. 14, 12). - Auch diesen Satz haben eure Übersetzer dadurch unverständlich gemacht, daß sie für "Geister" den Ausdruck "Geistesgaben" gesetzt haben. Und doch heißt es an dieser Stelle ausdrücklich "Geister" und nicht "Geistesgaben.

Hier wächst das Verstehen dafür, daß Greber zudem auch selbst als Bibelübersetzer aktiv wurde.

Nun, soweit ich sehe steht im griechischen Text in diesem genannten Vers etwas wie "(Da also ihr hingebungsvoll) geistig seid ..." wobei für "geistig seid" dort "este pneumaton" steht. "pneumaton" wird an dieser Stelle oft mit "Geistesgaben" übersetzt. Und Grebers Anmerkung hat hier schon eine gewisse Berechtigung, denn genau dieser griechische Begriff findet sich auch an solchen Stellen:

"Und Er rief Seine zwölf Jünger zu Sich und gab ihnen Gewalt über unreine Geister (pneumaton), sie auszutreiben und alle Krankheit und alles Siechtum zu heilen." Mt 10,1

Aber welche Schlüsse zieht man daraus? Bei meiner bisherigen Lektüre habe ich auch den Eindruck, daß in Gebers Buch das Verständnis dafür fehlt, gerade was das Wirken des Gottgeistes angeht, besonders im christlichen Sinn, die Bedeutung der Begriffe "Vater" und "Sohn", "Frucht des Geistes". Eher fühle ich mich etwas an zurückliegende Diskussionen mit Christen erinnert, die der römischen Abspaltung zuneigen und sich allen möglichen Heiligen ziemlich hinwendenund ich oft ein wenig das Gefühl habe, daß sie das vom Umgang mit Jesus Christus abhält, gegenüber dem tatsächlich dann oft auch eine gewisse Scheu geäußert wird, z.B. da er ja auch der Richter des letzten Gerichts sei und diese Menschen sich mehr Gnade von Heiligen versprechen, die ihnen näher seien, da sie sie mehr verstehen würden, weil sie selbst schwache fehlbare Menschen gewesen seien.

Marsianer
Beiträge: 3623
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 11:42

Re: "Selbsterlebnisse" von Johannes Greber

Beitragvon Marsianer » So 16. Mai 2021, 19:56

Vielleicht ist das Kapitel "Die Wirkungen der Geister in dem Leben eines evangelischen und eines katholischen Pfarrers im 19. Jahrhundert" hier eventuell noch eine gesonderte nachträgliche Erwähnung wert, insbesondere der erste Teil über Johann Christoph Blumhardt und seine Erlebnisse mit einer Art Spukphänomen, das wiederholt von vielen Zeugen bestätigt wurde, und der 25 jährigen Hausbewohnerin Gottliebin Dittus. Dieser Fall ist auch heute noch relativ bekannt, wohl nachdem Blumhardt wohl nach einigen Zaudern seiner vorgesetzten "evangelischen" Kirchenbehörde eine bewußt nicht "zahm gemachte" Beschreibung dieser doch über Strecken ziemlich ausgearteten Vorkommnisse übermittelt hatte.

In Gesprächen mit Christen erlebe ich öfters, daß große Unklarheit darüber besteht, um was es sich bei "Dämonen" denn eigenbtlich handeln möge. Gefallene Engel meinen niocht wenige. In Blumhardts Bericht und nach den in diesem Fall gemachten Erfahrungen handele es sich bei "Dämonen", die die Gottliebin "besetzt hatten" um Verstorbene, die in ihrem Leben als Mensch "nicht gut abgeschnitten hatten.

Zitat:
S. 198+199 hat geschrieben:Blumhardt wußte lange nicht, wie er sich den einzelnen Arten von Geistern gegenüber zu verhalten hatte, besonders gegen die schwer leidenden Geistwesen, die ihn um Hilfe anflehten. "Ich gab lange Zeit ihren Reden kein Gehör", sagte Blumhardt, "und kam oft in großes Gedränge, wenn ich den schmerzvollen Ausdruck im Gesicht, die flehentlich emporvorgehobenen Hände und den heftigen Tränenstrom sah, der aus ihren Augen floß, und dabei Worte der Verzweiflung und der Angst und die Bitte hörte, die einen Stein hätte erweichen sollen. so sehr ich mich daher sträubte, auf irgendeine Erlösungsmanier einzugehen, weil ich für die Nüchternheit meines evangelischen Glaubens fürchtete, so konnte ich doch zuletzt nicht umhin, eine Probe zu machen, besoders da diese Dämonen weder durch Drohungen noch durch Anmahnungen sich zum Weichen bringen ließen. Der erste Dämon, bei dem ich es wagte, war jenes Weib, durch das die ganze Sache in Gang gekommen schien. Sie zeigte sich wieder in der Gottliebin und rief fest und entschieden, sie wolle des Heilands und nicht des Teufels sein.

[...]

Einer der Geister bat darum, daß ihm ein Aufenthalt in der Kirche gewährt werden möge. Blumhardt gab ihm zur Antwort: "Du siehst, daß der Herr es ist, der dir de Weg zeigt, und daß es also nicht auf mich ankommt. Gehe hin, wo der Herr dich hingehen heißt." Dann fuhr der Geist fort: "Dürfte ich nicht in Ihr Haus gehen?" Diese Bitte überraschte Blumhardt, und an Frau und Kinder denkend, war er nicht geneigt, die Bitte zu gewähren. Doch er besann sich und sagte "Nun denn, wenn du niemanden beunruhigst und Jesus es dir erlaubt, mag es geschehen." Da kam eine Stimme aus dem Mund der Kranken [Gottliebin], die rief: "Nicht unter Dach! Gott ist ein Richter der Witwen und Waisen!" Der Geist fing an zu weinen und bat, wenigstens in den Garten Blumhardts gehen zu dürfen, was ihm jetzt von der göttlichen Kontrolle gestattet zu werden schien. Es war so, als ob durch diesen Geist bei dessen Lebzeiten als Mensch Witwen ode Waisen um ihr Obdach gekommem seien.


Zurück zu „Alles und Nichts - Miteinander reden in einer fanatisierten Welt“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot [Bot] und 0 Gäste