Reden mit Anhängern der Konsumsekte

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Marsianer
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Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Sa 3. Okt 2015, 13:58

oadien.de warnt nun schon seit fast 20 Jahren vor der Konsumsekte.

Wie kann Kommunikation mit ihren Anhängern gelingen? Oft sind sie durch die Dogmen ihres Glaubens tief geprägt und offensichtlich innerlich unfrei. Nicht selten reagieren sie auch aggressiv auf Menschen, die nicht ihrem Glauben gemäß leben.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Vielleicht finden sich Aussteiger, die berichten können?

Marsianer
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Fr 15. Jul 2022, 12:26

Immerhin:
Robert Kardinal Sarah, Gott oder nichts, S. 196-199 hat geschrieben:Das Evangelium ist kein Schlagwort. Dasselbe gilt auch für unser Handeln, um das Leiden der Menschen zu lindern; es geht nicht darum, zu reden oder zu schwadronieren, sondern darum in aller Bescheidenheit zu arbeiten und einen tiefen Respekt für die Armen zu haben. Ich erinnere mich beispielsweise daran, wie ich mich empörte, als ich die Werbeaussage einer katholischen Wohltätigkeitsorganisation hörte, die nicht weit davon entfernt war, die Armen zu beleidigen: "Kämpfen wir für die Abschaffung der Armut!" ... Nicht ein einziger Heiliger - und Gott allein kennt die so große Anzahl der Heiligen der Barmherzigkeit, die die Kirche in 2000 Jahren hervorgebracht hat - wagte es, so von der Armut der Armen zu sprechen.

[...]

Die Armut ist ein biblischer, von Christus bestätigter Wert, der mit Nachdruck aufruft: "Seig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich" (Mt 5,3). [...] In diesem Sinne kann der Reichtum zu einer großen Freudlosigkeit und einer wahren menschlichen Einsamkeit oder einer entsetzlichen spirituellen Not führen. [...]

Die Kirche darf nicht gegen die Armut kämpfen, sondern sie muss eine Schlacht gegen die Not liefern, besonders gegen materielle und spirituelle Not. [...] Gaudium et spes fordert uns dazu auf, gegen die Nöte, nicht aber gegen die Armut zu kämpfen: "Denn der Geist der Armut und Liebe ist Ruhm und Zeugnis der Kirche Christi."

[...]

Ebenso denke ich häufig an das Armutsgelübde der Ordensleute; weiß unsere Welt denn noch, dass diese Männer und die Frauen, die es ablegen, es tun, u so nah wie möglich bei Christus zu sein? Der Sohn wollte arm sein, um uns den besten Weg aufzuzeigen, auf dem wir zu Gott gelangen können. Das Programm "Armut abschaffen" würde die Gelübde der Ordensleute und der Priester auflösen und beseitigen ... Ich weiß, dass nicht alle Priester unbedingt ein absolutes Armutsgelübde ablegen. Doch bei der Betrachtung Christi glaube ich fest, dass das Priestertum mit der Armut verknüpft ist. Der Priester ist ein Mann Gottes, ein Mann des Gebetes und der Demut, ein kontemplativer Mensch, der versucht seinen Brüdern zu helfen, in das Mysterium der Liebe Gottes einzudringen.

Auf mich wirkt das noch ein gutes Stück verschwommen, aber im Kontext der Konsumsekte schon wie ein Licht. Von Gelübden halte ich persönlich wenig, wieso mehr als es einfach zu tun? Das wirkt auf mich mehr wie Gruppensymbolik, "sich weihen", einen Vorsatz öffentlich kenntlich machen, Stukturen zu schaffen, die zu Lippenbekennen tendieren, passt das dazu im Verborgenen zu wirken (Mt 6,1)?

Meiner Ansicht nach geht es vor allem dabei sich auf Spirituelles zu fokussieren, darum dem Terror entgegenzustehen, den die Konsumsekte ausübt, um den Menschen ihre Lebendigkeit zu rauben und zu "ihrem Gold der Finsternis" zu spinnen. Die Armut auszurotten in dem Sinne dieser Konzepte nach denen der Mensch nur glücklich sein könne, wenn er mehr und mehr Dinge habe (Irrweg statistische Armutsdefinition), daß der an Weltlichem arm leben Wollende (oder vielmehr spirituell, innerlich reich leben und so seine Zeit vorzugsweise einsetzen Wollende) dann mehr und mehr gedrückt wird mit einkommensunabhängigen Steuern, Wohn- und Baukosten auch bezogen auf die eigene kleine Hütte ohne Freigrenzen, entsprechend gestrickte Propagandagebühren, Krankenversicherungszwang (darüber auch noch erzwungen teuflische Verbrechen mitfinanzieren zu sollen, Massenmord und Genozid) und Vorwürfen "nichts für die allgemeine Wohlfahrt, das Gemeinwesen" zu tun, quasi die Mitmenschen in dieser Weltbetrachtung im Unglück sitzen zu lassen. Das ist von Übel und ich würde sagen, es kommt auf die Herzenshaltung an, nicht so sehr darauf wirklich vor der Welt keine Güter zu besitzen und "gerecht zu verwalten".

christ
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon christ » Sa 16. Jul 2022, 15:35

Marsianer hat geschrieben:
Robert Kardinal Sarah, Gott oder nichts, S. 196-199 hat geschrieben:Die Armut ist ein biblischer, von Christus bestätigter Wert, der mit Nachdruck aufruft: "Seig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich" (Mt 5,3).

Du meinst wohl "selig".
Marsianer hat geschrieben: Die Armut auszurotten in dem Sinne dieser Konzepte nach denen der Mensch nur glücklich sein könne, wenn er mehr und mehr Dinge habe (Irrweg statistische Armutsdefinition), daß der an Weltlichem arm leben Wollende (oder vielmehr spirituell, innerlich reich leben und so seine Zeit vorzugsweise einsetzen Wollende) dann mehr und mehr gedrückt wird

Was für ein "arm sein" ist denn hier gemeint? "Finanzielles arm sein" oder ein "geistiges arm sein"? Und was heißt es dann auch "vor Gott arm sein"? Dieses "arm sein" bezieht sich auf beide hier aufgeführten Zitate.

Marsianer
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Sa 16. Jul 2022, 16:49

christ hat geschrieben:Du meinst wohl "selig"

Ja, so wird es wohl im Buch gestanden haben.
Was für ein "arm sein" ist denn hier gemeint? "Finanzielles arm sein" oder ein "geistiges arm sein"?

Im Grunde würde ich sagen, daß dabei gemeint wäre, was einen in sich als reich erleben läßt.
Und was heißt es dann auch "vor Gott arm sein"? Dieses "arm sein" bezieht sich auf beide hier aufgeführten Zitate.

Es gibt schon einen eigenen Thread, der sich mit Aussagen diesr Bibelstelle befasst: viewtopic.php?f=2&t=133&hilit=geiste

christ
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon christ » So 24. Jul 2022, 17:57

Ich habe hier einen Film. Es ist ein Animationsfilm, aber ich finde, es ist ein "hoffnungsfilm" und beschreibt den Weg von Anfang bis Ende von den darin enthaltenen Personen, wie sie den Weg in Kauf nehmen, um das himmlische Reich, zu Gott, auf sich nehmen.

https://odysee.com/@Jesaja53:8/Die-Pilgerreise-Ganzer-Animationsfilm-auf-Deutsch:e

Als ich den Film das erste mal gesehen habe, kam ich vom Titel und Anfang nicht darauf, dass es ein biblischer Film ist. Bis in dem Film einige Stellen kamen, wo ich mir dachte, dass die mir irgendwie bekannt vorkommen aus Stellen von der Bibel. Diesen Film habe ich mehrmals angesehen und ich finde es ist ein Film, den man sich mehrmals anschauen kann.

Der Anfang ist so, dass in einer Stadt(in der es ein Arbeitsleben gibt) ein Mensch verschwindet und der Aufseher dies nicht gut findet. Der Mensch, der verschwunden ist hat viele Hinweise in seinem Zuhause hinterlassen, auf dass andere Personen dies sehen, sich dafür interessieren und ihm dann nachfolgen, diese Reise anzutreten. Dieser Mensch wird als verrückt erklärt und die Hauptfigur, um die es sich in dem Film dreht, die soll zusammen mit Anderen diese Hinweise alle aufsammeln und wegbringen, auf dass sie vernichtet werden.

Aber die Hauptfigur, die findet dort ein Buch(ich deute es mal so, dass dieses buch die bibel gemeint ist), das er mitnimmt. Nach einem Traum, dass die Stadt, in der er wohnt bald zerstört wird, wacht er auf und und setzt sich auf einen Stuhl, nimmt das Buch in die Hand und beginnt zu lesen und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Durch das Lesen und dem Wissen darin wird ihm eine Last aufgebürgt, die ihm auf den Schultern liegt, die er nicht entfernen kann und diese Last kann seine Frau nicht sehen.
Seine Frau ist nicht begeistert, dass er nur noch in dem einen Buch liest und nur noch darüber spricht, was der Inhalt des Buches ist. Nämlich, dass die Stadt bald zerstört wird und es aber hoffnung gibt, wo es Dinge wie Frieden und Hoffnung gibt und zwar in der himmlischen Stadt. Seine Frau stellt ihn dann vor die Wahl, als er ihr vorschlägt zu fliehen. Sie meint, er müsse sich entscheiden, entweder er bleibt hier bei ihr und seinen Kindern oder er geht alleine, weil sie nicht mitgehen will.

So macht er sich auf den Weg ...

So,... chliffhänger. :D Den Rest (ihr könnt den Film auch von vorne ansehen ;) ) seht ihr dann im Film, wie es weitergeht. Es wäre interessant, wenn ihr den Film anschaut, wie ihr ihn findet und ob man darüber gut diskutieren kann.

Im Film wird Jesus nicht mit seinem Vornamen angeredet, sondern er bekommt eine andere Bezeichnung, aber von dem was er darstellt und wie er sich verhält, erkennt man ihn ihm Jesus Christus.

Falls das thema hier falsch ist, kann es ja von der Administration woanders hin verschoben werden.

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Mo 25. Jul 2022, 08:43

christ hat geschrieben:Als ich den Film das erste mal gesehen habe, kam ich vom Titel und Anfang nicht darauf, dass es ein biblischer Film ist.

Der ganze Titel lautet: "Die Pilgerreise von John Bunyan" und es wird behauptet die Geschichte sei seit ihrer Entstehung vor einigen Jahrhunderten sinngemäß eine der einflußreichsten christlichen Geschichten gewesen. Und ich finde im Film wird die Geschichte auf behutsame Weise etwas in die Gegenwart geholt. Und am Anfang kommt sie schon ein gutes Stück weit wie beim Thema Konsumsekte rüber, einschließlich einer Darstellung der Schwierigkeit von Kommunikation mit deren verblendeten Opfern.
Durch das Lesen und dem Wissen darin wird ihm eine Last aufgebürgt, die ihm auf den Schultern liegt, die er nicht entfernen kann und diese Last kann seine Frau nicht sehen.

Eine vielleicht etwas sperrige Stelle.
Es wäre interessant, wenn ihr den Film anschaut, wie ihr ihn findet und ob man darüber gut diskutieren kann.

Ich fand ihn nicht schlecht, auch nicht verknöchert wie es bei manchen anderen Filmen zu vermeintlich christlichen Themen der Fall ist. Man könnte sich sicher darüber unterhalten, gibt es da Dinge von dir her?

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Agape » Mo 25. Jul 2022, 16:13

christ hat geschrieben:Es wäre interessant, wenn ihr den Film anschaut, wie ihr ihn findet und ob man darüber gut diskutieren kann.

Es tut mir leid - ich habe wirklich wieder einmal versucht, einen Animationsfilm anzuschauen, aber dieser Versuch ist missglückt - ich musste nach wenigen Minuten abbrechen. Es liegt nicht am Thema, dieses hätte mich sehr interessiert. Aber ich kann mit Animationsfilmen nichts anfangen, sie verwirren und wirken irgendwie destruktiv auf mich.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Mo 25. Jul 2022, 17:17

Aha? Ich bekomme z.B. eher bei soetwas Probleme:

https://www.ardmediathek.de/video/mitte ... S8xNDM2MTM

(Eigentlich unter US-Naturschutz stehende) "Wildpferde glücklich machen" (indem man sie zähmt, auf einen anderen Kontinent fliegen läßt, ihnen Kunststückchen andressiert und dann "zur Vermittlung" auf einem Sklavenmarkt vorführt)

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Agape » Di 26. Jul 2022, 09:38

Marsianer hat geschrieben:Aha? Ich bekomme z.B. eher bei soetwas Probleme

Oh ja, keine Frage - so etwas stösst mich klar ab. Diesmal thematisch - weniger im "technischen" Sinne.
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http://jakobgut.de/erdnuss.htm

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon christ » Fr 29. Jul 2022, 16:21

Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Durch das Lesen und dem Wissen darin wird ihm eine Last aufgebürgt, die ihm auf den Schultern liegt, die er nicht entfernen kann und diese Last kann seine Frau nicht sehen.

Eine vielleicht etwas sperrige Stelle.

wie meinst du dies genau mit sperrig? Dass die last, die im wahrsten Sinne des wortes auf seinen Schultern/Rücken angebunden ist, die er zwar fühlen kann, aber kaum und schon gar nicht seine Frau diese Last sehen kann.
Es wird zwar dort im film auch in einem Spiegel gezeigt, dass der Mann eine last auf seinem rücken hat, aber je aus sicht der jeweiligen personen, kann diese last gesehen werden oder nicht.
Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Es wäre interessant, wenn ihr den Film anschaut, wie ihr ihn findet und ob man darüber gut diskutieren kann.

Ich fand ihn nicht schlecht, auch nicht verknöchert wie es bei manchen anderen Filmen zu vermeintlich christlichen Themen der Fall ist. Man könnte sich sicher darüber unterhalten, gibt es da Dinge von dir her?

Agape hat geschrieben:Es tut mir leid - ich habe wirklich wieder einmal versucht, einen Animationsfilm anzuschauen, aber dieser Versuch ist missglückt - ich musste nach wenigen Minuten abbrechen. Es liegt nicht am Thema, dieses hätte mich sehr interessiert. Aber ich kann mit Animationsfilmen nichts anfangen, sie verwirren und wirken irgendwie destruktiv auf mich.

Ich zitiere mal euch beide, da ich was habe, was euch beide in meiner antwort betrifft.

Erstens: ich kann den Animationsfilm nacherzählen. Aber dies dauert so seine Zeit, und naja, mit Nacherzählung in Kurzfassung einer Geschichte, ist bei mir wohl nicht so meine Sache. Das merke ich ja schon, wenn ich dinge erzähle, dass ich dann eine Menge an Text schreibe, also wohl ausführlich, auf meine Art. Ich hoffe, dies stört nicht.

Zweitens: es gibt da schon einige dinge, würde ich meinen, die interessant wären, sich darüber auszutauschen. Aber wie geschrieben, ich sollte erst wohl eine Nacherzählung des film hier schreiben, damit Leute, die den Film nicht ansehen können, wie bei Agape, weil es wohl nicht eine so eine Art des films ist, die sie sich ansehen könnte. Wenn ich den Film nacherzähle, so kann dann auch Agape darin mitschreiben und auch Andere, die sich den film nicht ansehen können. Es geht in dem film ja um eine thema, also den Inhalt des Films.

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Agape » Fr 29. Jul 2022, 17:26

Vielleicht hilft Folgendes ein wenig weiter?

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Pilgr ... s_Progress

Das Buch schildert in zwei Teilen (I 1678, II 1684) als Allegorie eine Reise ins Jenseits.

Christ, ein einfacher Mensch, ist auf seinem Weg aus der „Stadt der Zerstörung“ (der irdischen Welt) in die „Himmlische Stadt“ Zion (in den Himmel). Auf Christ lastet eine schwere Bürde (die Sünde). Als er in einem Buch (der Bibel) erfährt, dass diese Last ihn nach Tofet (in die Hölle) führt, packt ihn die Sorge, was für die Erlösung zu tun sei. Er verlässt seine Heimat, um Frau und Kinder zu retten.

Auf seinem Weg begegnen ihm zahlreiche allegorische Figuren aus dem Bereich der christlichen Glaubenswelt, die versuchen, ihn aufzuhalten bzw. voranzubringen. Bis zur himmlischen Stadt, die er im ersten Band erreicht, hat Christ zahlreiche Stationen zu bewältigen.

Der zweite Band befasst sich mit dem Geschick der zurückgebliebenen Frau und der Kinder.

Es folgt eine kurze Inhaltsangabe. Die Überfülle der allegorischen Bilder bleibt aber ohne direkte Beschäftigung mit der Schrift Bunyans völlig unverständlich.

Teil 1
Aufbruch und erste Wegstrecke
(Bunyan beschreibt das, was er von der Pilgerreise des Christen, im englischen Original "Christian", in den Übersetzungen "Christ" oder "Christian", sah, als Traum; siehe auch nebenstehende Illustration „Bunyans Traum“).
Im Traum sieht er einen Mann, in Lumpen gekleidet, ein Buch in seiner Hand und eine große Last auf seinem Rücken. Der Mann liest in dem Buch, und während er liest, weint er und zittert. Schließlich ruft er aus: »Was soll ich nur tun?« Er kehrt nach Hause zurück, nimmt von Frau und Kindern Abschied und geht los. Er fragt: »Was soll ich tun, damit ich gerettet werde?« Evangelist gibt ihm eine Pergamentrolle mit der Aufschrift: »Fliehe vor dem kommenden Zorn.« Evangelist deutet mit dem Finger über ein endlos weites Feld hinweg auf eine kleine Pforte weit hinten mit einem hellen Licht: »Behalte dieses Licht im Auge und geh direkt darauf zu; dann wirst du die Pforte sehen. Dort wird man dir, wenn du daran klopfst, sagen, was du tun sollst.«. Zwei Nachbarn begleiten ihn: Stur (engl. Obstinate) und Willig (engl. Pliable) Stur kehrt nach kurzer Diskussion um, Willig geht weiter mit, kehrt aber am Sumpf der Verzagtheit auch um. Helfer zeigt Christ den Weg und hilft ihm heraus.

Dann trifft er Weltklug aus dem Ort Menschenweisheit, der sagt: Der Weg, den Evangelist zeigte, ist gefährlich und beschwerlich; im Dorf Moral der Herr Gesetzlich, der hilft dir die Bürde abstreifen, auch sein Sohn Höflich wird helfen. Am gefährlichen Gesetzesberg Sinai hat Christ Angst, aber Evangelist zeigt Christ wieder den richtigen Weg.

Durch die enge Pforte

Bunyans Traum. Vorsatzblatt einer englischen Prachtausgabe von Bunyans Werken (ca. 1859)[1] mit Darstellung der einzelnen Stationen der Pilgerreise
Christ geht nun zu der Pforte, über der steht: »Klopfet an, und es wird euch aufgetan.«. Am Tor steht Gutwillig, der öffnet und ihn schnell hindurchzieht – aber von der dahinter stehenden Burg unter Beelzebub werden Pfeile geschossen. Gutwillig zeigt Christ den schmalen Pfad und weist zum Haus des Auslegers.
Christ klopft dort und fragt um Rat. Der Ausleger sagt: »Komm herein! Ich werde dir zeigen, was dir nützen kann.«
Erster Raum mit dem Wandbild des rechten, wahrhaften Führers, in der Hand die Bibel, die Welt hinter seinem Rücken, über ihm eine goldene Krone.
Zweiter Raum: Gesetz und Evangelium; Staub bedeutet Sünde, Gesetz kehrt mit dem Besen umsonst, denn der Staub wird nur aufgewirbelt, aber das versprengte Wasser, welches das Evangelium bedeutet, schafft endlich die Reinigung.
Dritter Raum: Die Kinder Leidenschaft und Geduld, Leidenschaft ist ganz unzufrieden, aber Geduld sitzt ruhig da.
Vierter Raum: Wirkung der Gnade. Das Feuer vor einer Mauer bedeutet die Wirkung der Gnade im Herzen; es kommt Löschwasser vom Teufel, aber Christus gießt das Öl der Gnade ständig hinzu, so dass das Feuer trotzdem nicht verlischt.
Fünfter Raum: Geistlicher Kampf. Ein Palast, in den viele hineinwollen, aber Bewaffnete verhindern es, nur ein einziger Mutiger, der aber viele Wunden erhält, schafft es.
Sechster Raum: Der Käfig der Verzweiflung. Ein stockfinsteres Zimmer, in dem ein Mann in einem eisernen Käfig sitzt, weil er sündigte gegen das Licht des Wortes und die Güte Gottes (Sünde gegen den Heiligen Geist).
Siebenter Raum: Ein zitternder Mann, der vom Schlaf aufstand, und von seiner Verdammung im Weltgericht geträumt hatte.
Abschied: Der Ausleger verabschiedete Christ und wünscht ihm die Begleitung des Trösters (Heilger Geist), damit er in die himmlische Stadt komme.

Zum Palast Schönheit
Die Straße ist zu beiden Seiten von der Mauer Heil umzäunt. So kommt Christ zu dem Hügel mit dem Kreuz. Am Fuß des Hügels ist ein Grab; dort löst sich die Bürde von Christs Schultern und fällt ins Grab.
Dann kommen drei Engel, strahlende Gestalten genannt. Der erste vergibt Christ alle seine Sünden. Der zweite kleidet ihn neu ein, und der dritte gibt ihm ein Mal auf die Stirn und eine versiegelte Schriftrolle (Zeugnis) zum Abgeben am Himmelstor.

Der Berg der Beschwernis
In einer Talmulde abseits vom Weg liegen drei fest schlafende Männer mit Fesseln an ihren Füßen: Simpel, Faul und Dünkel. Christ weckt sie und bietet Hilfe an, aber keiner nimmt sie.
Dann kommen zwei Männer, die über die Mauer geklettert kamen: Formalist und Heuchler, die durch Gesetzbefolgung selig werden wollen.
Am Fuß eines Hügels mit einer Quelle zweigen zwei Wege ab. Der schmale Weg führt den Hang Beschwernis hinauf; Christ trinkt von der Quelle.
Formalist und Heuchler gehen die ebenerdig abzweigenden Wege: der eine geht den Weg Gefahr, der führt in einen großen Wald; der andere geht den Weg Verderben, der führt in eine Landschaft voll finster aufragender Berge, und dort stürzt er und bleibt für immer liegen.
Christ steigt den Berg hinauf. Auf halbem Wege ruht er sich in einer schattigen Laube aus, schläft ein, und die Schriftrolle entfällt ihm. Er geht weiter, und auf dem Gipfel trifft er Furchtsam und Misstrauisch, die umkehren wegen Gefahren auf dem Weg. Christ bemerkt den Verlust der Schriftrolle, muss zurück, um sie zu suchen, er geht zur Laube und findet sie dort.
Dann erblickt Christ den Palast Schönheit. Der Pförtner Wachsam hilft ihm durch die davor angeketteten Löwen hindurch.

Palast Schönheit
Die dort wohnende Jungfrau Einsicht führt Christ zu den anderen Jungfrauen Weisheit, Gottesfurcht und Liebe, mit denen er Gespräche führt.
Am zweiten Tag zeigen sie ihm Sehenswürdigkeiten des Hauses: Das Archiv mit Aufzeichnungen aus uralter Zeit – den Stammbaum des Herrn des Berges, Heldentaten seiner Diener usw. Altes und Neues, Prophezeiungen und Voraussagen.
Am dritten Tag zeigen sie ihm die Rüstungskammer mit Ausrüstungsgegenständen für Pilger: Schwert, Schild, Helm, Brustpanzer, Beten ohne Unterlass, Schuhe; Werkzeuge: Moses Stab, Hammer und Nagel, mit denen Jael Sisera tötete, die Krüge, Posaunen und Fackeln Gideons, Ochsenstecken Samgars, Eselskiefer Simsons, Schleuder Davids usw.
Am vierten Tag folgt eine Weg-Besichtigung vom Dach des Hauses aus in Immanuels Land. Christ wird eingekleidet in eine Rüstung.

Tal der Demütigung und der Todesschatten
Tal der Demütigung
Einsicht, Gottesfurcht, Liebe und Weisheit begleiten ihn zum Fuß des Berges und geben ihm einen Laib Brot, eine Flasche Wein und einen Beutel Rosinen.

Kampf mit Apollyon
Christ muss mit dem Ungeheuer Apollyon kämpfen, bis dieses flieht. Christs Wunden werden mit Blättern vom Baum des Lebens geheilt.

Tal der Todesschatten
Christ trifft zwei Männer, die Nachkommen derjenigen Kundschafter sind, die schlecht über das gelobte Land berichtet hatten.
Auf dem Weg ist zur Rechten ein tiefer Graben, zur Linken ein gefährlicher Morast. Der Weg hier äußerst schmal; Christ muss in Dämmerung und Dunkel gehen (es ist Abend). In der Mitte des Tales liegt der Schlund der Hölle dicht am Wegesrand.
Christ schirmt sich ab mit der Waffe Beten ohne Unterlass.
Eine Horde Ungeheuer kommt auf ihn zu; Christ ruft »Ich werde gehen in der Kraft des Herrn!«; so dass sie zurückweichen.
Ein Mit-Pilger sagt im Dunkeln: »Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.«
Am Morgen wird sichtbar: der zweite Teil des Tales der Todesschatten ist noch gefährlicher. Der Weg liegt voll von Stricken, Fallen, Schlingen und Netzen, von Gruben, Stolpersteinen und Schlaglöchern.
Am Ausgang des Tales befindet sich eine Höhle, mit den Riesen Papst und Heide, die inzwischen tot oder alt und schwach sind. Davor liegen Überreste der durch sie grausam zu Tode gekommenen Menschen.

Getreu und Schwätzer
Christ begegnet Getreu, und die beiden erzählen sich von ihrer bisherigen Reise.
Dann trifft Christ einen Pilger namens Schwätzer. Er macht seinem Namen alle Ehre: Sein Vater ist Redselig und er wohnte in der Schwatzgasse. Schwätzers Glaube besteht nur aus Worten.

Der Markt der Eitelkeiten
Christ und Getreu treffen wieder auf Evangelist, der zur Treue mahnt und vor dem Markt der Eitelkeiten warnt.
So kommen sie zum Markt der Eitelkeiten.
Die Teufel und Dämonen Beelzebub, Apollyon und Legion hatten diesen Markt in der Stadt Eitelkeit errichtet. Hier gibt es: Häuser, Ländereien, Gewerbe, Ämter, Würden, Beförderungen, Titel, Länder, Königreiche, Lustbarkeiten, Vergnügungen und Genüsse aller Art, wie Huren, Weiber, Ehefrauen, Ehemänner, Kinder, Herren, Diener, Leben, Blut, Leiber, Seelen, Silber, Gold, Perlen, Edelsteine usw.; weiter: Jongleure, Betrüger, Spieler, Narren, Affen, Schelme und Schurken aller Art zu besichtigen, kostenlos dazu: Diebstähle, Morde, Unzucht, Meineide, alles in Blutrot. Es gibt einen Aufruhr wegen der anderen Kleidung der Pilger und deren anderer Sprache, der Sprache Kanaans.
Die Pilger kommen vor Gericht, werden verhört, geschlagen, mit Dreck beschmiert, und in einem Käfig zur Schau gestellt.
Vor Gericht werden sie angeklagt von Richter Hassgut; die Anklage lautet: Störung des Handels, Aufruhr und Streit, Missachtung der Gesetze, Verleitung anderer zu höchst gefährlichen Anschauungen.
Anklagezeugen sind: Neid, Aberglaube und Schmeichler.
Schmeichler klagt an: Die Pilger haben Fürst Beelzebub beschimpft, und verächtlich von seinen Freunden gesprochen, nämlich Herrn Alter Mensch, Fleischeslust, Üppig, Ruhmsucht, Unzucht, Geizhals usw.
Getreu sagt dagegen: Der Fürst dieser Stadt und alle seine Anhänger gehören in die Hölle. Geschworene beim Gericht sind: Blindmann, Übelgesinnt, Boshaft, Lüstling, Schlüpfrig, Hitzkopf, Hochmut, Feindselig, Lügner, Grausam, Finsterling und Unversöhnlich. Getreu wird zum Tod verurteilt.

Getreus Martyrium
Getreu wird grausam gequält und hingerichtet, aber mit einem Wagen unter Posaunenschall durch die Wolken auf schnellstem Wege zum Himmelstor gebracht. Christ muss im Gefängnis bleiben, entkommt aber nach einer Weile daraus.

Die gefährliche Silbergrube
Christ erhält einen neuen Gefährten: Hoffnungsvoll, der Christ und Getreu auf dem Markt sah. wo er von ihrem festen Glauben beeindruckt war.

Nebenwege und Kumpane
Beide treffen den Mann Nebenwege aus der Stadt Schöneworte.
Nebenwege erzählt von seinen Verwandten Rückwärts, Wetterfahne, Schöneworte, Aalglatt, Januskopf, Beliebig, Pfarrer Doppelzunge, Frau von Falschheit. Nebenwege trennt sich von Christ und Hoffnungsvoll, und geht mit Haltewelt, Geldlieb und Sparmann weiter. Dann diskutiert Herr Haltewelt mit Christ.
Die Pilger kommen in ein kleines, liebliches Gefilde namens Ruhe. Sie sehen den Berg Gewinn mit einer Silbermine, wohin ein Abstecher einlädt, der aber meist tödlich endet.
Demas lädt ein zur Silbermine, Christ weist ihn zurück, doch Nebenwege und Gefährten verschwinden darin.
Christ und Hoffnungsvoll sehen dann die Salzsäule, die Lots Frau war.
Weiter führt der Weg am Strom lebendigen Wassers entlang. Doch dann steigen Christ und Hoffnungsvoll über den Zaun am Weg, gehen auf die Abwegswiese und treffen Selbstvertrauen.
Selbstvertrauen fällt im Finstern in eine tiefe Grube. Wegen eines fürchterlichen Gewitters und Überschwemmung kommen Christ und Hoffnungsvoll nicht zurück zur Straße.
Der Schlafplatz von Christ und Hoffnungsvoll liegt auf dem Land des Riesen Verzweiflung; dieser verschleppt beide auf seine Zweifelsburg.
Die Frau des Riesen heißt Misstrauen und bringt den Riesen Verzweiflung dazu, Christ und Hoffnungsvoll zu verprügeln. Er will beide dazu bewegen, sich selbst umzubringen. Christ und Hoffnungsvoll beten.
Christ öffnet mit dem Schlüssel Verheißung alle Schlösser, so dass beide fliehen können. Sie errichten dann am Weg eine Warninschrift.

Die lieblichen Berge
Christ und Hoffnungsvoll kommen zu den lieblichen Bergen – Immanuels Land.
Christ und Hoffnungsvoll sind dort zu Gast bei den Hirten Weise, Erfahren, Wachsam und Aufrichtig; die Hirten zeigen den Gipfel des Berges Irrtum, und den Berg Warnung.
Die Hirten zeigen danach den Nebeneingang zur Hölle, und dann auf den Gipfel des hohen Berges Klar. Sie wollen den Pilgern mit einem Fernrohr das Tor und etwas von der Herrlichkeit der himmlischen Stadt zu sehen geben.
Der erste Hirt gibt Christ und Hoffnungsvoll eine Wegbeschreibung mit. Der zweite warnt sie vor dem Schmeichler. Der dritte ermahnte sie, nicht auf dem verzauberten Grund zu schlafen. Der vierte wünschte ihnen Gottes Geleit auf dem Weg.

Die Geschichte von Kleinglaube
Christ und Hoffnungsvoll treffen Unwissend aus dem Land Einbildung.
Christ und Hoffnungsvoll sehen Abtrünnig aus der Stadt Abfall, der von sieben Teufeln mit sieben starken Seilen gefesselt ist.
Christ erzählt von Kleinglaube aus der Stadt Aufrichtig.

Über den verzauberten Grund
An einer Weggabelung führt ein finsterer Geselle, Schmeichler, in einem leuchtend hellen Gewand, die beiden, Christ und Hoffnungsvoll, auf einen falschen Weg. Er fängt sie in einem Netz, aber eine strahlende Gestalt züchtigt und befreit sie.
Christ und Hoffnungsvoll sprechen dann mit Atheist, der Zion den Rücken gekehrt hat.
Christ, Hoffnungsvoll und Unwissend kommen, weil sie nicht allein wandern, sondern Gespräche miteinander führen, sicher und gut über den Grund, der sonst schläfrig macht.

Die himmlische Stadt
Christ und Hoffnungsvoll wandern allein weiter.
Christ und Hoffnungsvoll reden über Zeitdiener, aus dem Ort Gnadenlos bei Ehrlichkeit neben Kehrum.
Christ erzählt davon, wie der Rückfall vor sich geht.
Es folgt ein erholsamer Weg durch das Land der Vermählung. Christ und Hoffnungsvoll fragen den Gärtner und bekommen Weisung von zwei glänzenden Männern.
Die beiden Pilger müssen schließlich kurz vor dem Ziel den Fluss ohne Brücke durchqueren. Dabei hält Hoffnungsvoll den Pilger Christ, der untergeht, über Wasser.

Willkommen in der Himmlischen Stadt
Christ und Hoffnungsvoll werden von den beiden strahlenden Männern auf den Berg gehoben und zum Tor geführt.
Christ und Hoffnungsvoll bekommen weiße Gewänder und werden empfangen.
Unwissend wird von einem Fährmann mit dem Boot Vergebliche Hoffnung über den Fluss gebracht, er hat aber kein Zeugnis (versiegelte Schriftrolle) und wird darum in die Tür in der Bergwand gesteckt.

Schluss
Bunyan schreibt zum Schluss, dass er erwacht und bemerkt, dass er geträumt hatte. Er warnt vor falscher Auslegung und weist für Unbelehrbare auf einen neuen Traum.

Die Pilgerreise, gekleidet in einen Traum. Zweiter Teil
Obwohl bei der Abreise von Christ sich seine Frau und seine Kinder nicht dazu bewegen ließen, mitzukommen, packten sie dann doch ihre Sachen und ziehen ihm hinterher. In einem Traum sieht Christin ihren Mann in der Unsterblichkeit.
Ein Besucher Verborgen bringt ihr einen Brief, in dem sie aufgefordert wird zur engen Pforte zu gehen. Den Brief sollte sie am Tor der himmlischen Stadt abgeben.
Die Nachbarinnen Frau Furchtsam, Ahnungslos und Leichtsinnig wollen sie von ihrem Vorhaben abbringen.

Auf dem Weg zur Pforte
Christin geht los mit ihren Kindern und der Nachbarin Barmherzig. Mit Hilfe von Trittsteinen kommen sie durch den Sumpf der Verzagtheit.
Christin klopft an der Pforte an, aber nur ein großer Hund bellt, vor dem sie Angst hat, schließlich öffnet der staunende Pförtner und lässt einen Posaunenbläser einen Jubelruf blasen.
Auf Fürsprache von Christin wird auch Barmherzig hineingelassen.
Der Pförtner erklärt dann, der Hund gehöre dem bösen Herrn der nahen Burg und solle Pilger vom Weg abhalten. Der Pförtner zeigte dann den richtigen Weg und die Pilger gehen weiter.

Das Haus des Auslegers
Neben dem Weg verläuft eine Mauer, und dahinter liegt ein Garten, der dem bösen Burgbesitzer gehört. Von dort kommen zwei Männer und wollen die Frauen vergewaltigen. Auf ihr Schreien kommt Hilfe aus dem noch nicht weit entfernten Pförtnerhaus.
Die Pilger kommen dann zum Haus des Auslegers und werden von der Magd Unschuld und vom Ausleger begrüßt.
Der Ausleger zeigt ihnen alle Räume, die schon Christ zu sehen bekommen hatte, und noch mehr: in einem Zimmer arbeitet jemand mit einer Mistharke, im nächsten, prächtigen Zimmer sitzt nur eine Spinne an der Wand, und im weiteren ist eine Henne mit Küken zu finden, und zuletzt sehen sie ein Zimmer, in dem ein Schaf geschlachtet wird.
Schließlich zeigt der Ausleger noch den Garten und einen Acker.
Am andern Morgen müssen sie baden und erhalten ein Siegel und neue Kleidung.

Mutherz
Die Pilger bekommen dann den bewaffneten Begleiter Mutherz für die Reise zum Haus Prachtvoll.
Mutherz erzählt ihnen die Begebenheiten auf der Reise von Christ, damit sie sich nicht fürchten müssen oder in die Irre gehen.

Haus Prachtvoll
Mit Mutherz kamen sie auch gut an den Löwen vorbei. Ein Riese, Grimm oder Blutdurst genannt, will die Pilger am Weitergehen hindern, aber Mutherz besiegt ihn.
Sie erreichen dann den Palast Prachtvoll, wo sich Mutherz verabschiedet.
Die Bewohnerinnen des Hauses, Weisheit, Gottesfurcht und Liebe laden die Pilger dazu ein, noch ein paar Tage zu bleiben.
Weisheit fragt die Kinder, erst Jakob, den Jüngsten, dann Josef, Samuel und Matthäus als den Ältesten, nach den Glaubenslehren.
Ein Herr Flott macht Barmherzig den Hof. Herr Flott gibt sich einen frommen Anstrich, aber er ist doch weltlich. Er hält auch nichts von der Barmherzigkeit und so lässt er schließlich von ihr ab.
Matthäus wird krank und der Arzt Herr Geschickt geholt. Er bringt eine Medizin mit, die er den Pilgern auch für die Weiterreise gibt.
Die Pilger schicken eine Nachricht zum Haus des Auslegers, und bitten um Mutherz als Begleiter, auf dessen Ankunft sie warten.

Im Tal der Demütigung und der Todesschatten
Gottesfurcht und Weisheit begleiten sie ein Stück. Am Tal der Demütigung ist eine Inschrift angebracht, die über die Fehltritte und Kämpfe von Christ berichtet, damit andere gewarnt sind. Sie besichtigen auch den Ort des Kampfes mit Apollyon. Durch das Tal der Todesschatten gelangen sie bei Tag unbeschadet hindurch, auch wenn sie dabei viele Gefahren durchstehen müssen.
Sie treffen dann den alten Pilger Redlich mit dem sie Gespräche führen.

In der Herberge des Gajus
An der Tafel des Gajus werden Rätsel und Scherze erzählt. Gajus weist auf Gefahren am Weg hin, bevor die Pilger aufbrechen. Auf dem Weg befreien sie einen Mann Kleinmütig aus den Händen des Riesen Tugendfeind. Mutherz vernichtet den Riesen.
Sie gehen zurück zur Herberge. Matthäus und Barmherzig heiraten, ebenso heiratet Jakob die Tochter des Gajus, Phoebe. Danach bleiben sie noch einige Zeit im Haus des Gajus.
Beim Abschied kommt Herr Hinkfuß auf Krücken heran, der ebenfalls auf Pilgerreise ist (und später wie alle anderen in die himmlische Stadt gelangt).
Sie machen sich zusammen auf den Weg: Mutherz, Redlich, dann Christin mit ihren Kindern, danach Kleinmütig und Hinkfuß.
Vor der Stadt Eitelkeit kehren sie im Haus von Mnason ein. Sie sprechen dort mit seinen Freunden Bußfertig, Heilig, Frommhold, Lügenscheu und Reumütig.
Längere Zeit bleiben sie in der Marktstadt im Haus des Mnason, der schließlich Christins Sohn Samuel seine Tochter Gnade und Christins Sohn Josef seine Tochter Martha zur Frau gibt. Das Martyrium von Getreu hatte die Menschen in Eitelkeit erschreckt und freundlicher werden lassen.
Aber ein Ungeheuer im nahen Wald hatte Kinder aus der Stadt geholt und wird von den Pilgern bekämpft, so dass es keinen Schaden mehr anrichten kann.
Die lieblichen Berge
Nach ihrem Aufbruch vom Haus des Mnason gehen die Pilger am Berg Gewinn mit der Silbermine vorbei. Christin rät ihren vier Schwiegertöchtern, ihre Kinder in den lieblichen Bergen in Obhut zu lassen, weil der König selbst ein Haus für kleine Kinder und Waisen hatte errichten lassen.
Mutherz, der alte Redlich und die vier Söhne von Christin vernichteten dann die Zweifelsburg und die Riesen darin.
Die Hirten der lieblichen Berge führen die Pilger in einen Palast, in dem sie wohnen.
Die Hirten zeigen den Pilgern den Berg der Wunder, den Berg der Unschuld, den Berg der Liebe, und kommen schließlich an einen Ort, wo sie einen Mann namens Tor und einen Mann namens Schwachkopf sehen.
Barmherzig, die schwanger ist, wünscht sich den besonderen Spiegel von den Hirten, den sie auch erhält. Daraufhin bekommen die Frauen der Pilgerschar Schmuck und schöne Dinge von den Hirten.
Sie treffen den blutig geschlagenen Wahrheitskämpfer. Seine Wunden werden behandelt, und er wandert mit der Pilgerschar weiter.

Der Weg in die himmlische Stadt
Indem die Pilger paarweise nebeneinander wandern und sich gegenseitig aufmuntern, überwinden sie den verzauberten Grund. An dessen Ende treffen sie auf Standhaft.
Bald danach kommen sie in das Land der Vermählung. Hier können sie endlich rasten.
In der dortigen Stadt erhält Christin eine Botschaft, dass sie in der himmlischen Stadt erwartet wird. Sie soll also die erste sein, die hinübergeht. Da segnet sie ihre Kinder und ermahnt ihre Söhne und Schwiegertöchter, sich bereitzuhalten für den Tag, an dem der Bote zu ihnen kommen würde. Nach und nach werden die Pilger in die himmlische Stadt gerufen. Alle durchqueren den Fluss und werden dort willkommen geheißen. Sie treten einer nach dem anderen durch das Tor der Stadt ein.
Bunyan schreibt zum Schluss, dass er noch nicht sehen konnte, wie Christins Kinder mit ihren Frauen und Kindern hinübergegangen sind. Er hatte sagen hören, sie seien noch am Leben, damit die Kirchengemeinde dort, wo sie leben, noch wachsen könne. Bunyan kündigt an, bei Gelegenheit weiteren Bericht zu geben. Schlusswort: Farewell.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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christ
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon christ » Fr 29. Jul 2022, 18:53

oh. Du nimmst mir die Aufgabe ab, den Film nachzuerzählen. Es ist wohl in vielen Filmen so, die aus büchern genommen worden sind und verfilmt worden, dass im film einige Details zb hinzugefügt oder weggelassen werden. Aber da ich davor, vor dem Zitat, den du reingesetzt hattest, nur den Film vom Christian und seinen Weg zur himmlichen Stadt gezeigt wurde, als Film. Am ende des Film wird zwar gezeigt, dass die Frau des Mannes ein Miteilung bzw Botschaft bekommt in form eines fliegendem blattes. Da sie dadurch Gewissheit bekommt, dass ihr Mann am Leben ist, freut sie sich und ruft ihre Kinder, damit sie ihrem Mann folgen können. Dann ist ende des Filmes. Aber dadurch wird einem gezeigt, dass ihr Mann dies geschafft hatte und dadurch für sie die hoffnung wächst, ihrem Mann ebenfalls zu folgen. Ihr Mann hat quasi für sie den Weg bereitet, dadurch, dass er erfolgreich die himmlische Stadt erreicht hat und am Leben ist.

Gibt es eine Animmationsverfilmung, die die Reise der Frau zeigt. Das wäre interessant, wie ihr Weg verläuft.

Aber eigentlich zum Film des Mannes zuück, würde ich lieber gerne den Film nacherzählen, weil ich eher den Film kenne als das buch.


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