Reden mit Anhängern der Konsumsekte

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Marsianer
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Fr 29. Jul 2022, 23:01

christ hat geschrieben:wie meinst du dies genau mit sperrig? Dass die last, die im wahrsten Sinne des wortes auf seinen Schultern/Rücken angebunden ist, die er zwar fühlen kann, aber kaum und schon gar nicht seine Frau diese Last sehen kann.
Es wird zwar dort im film auch in einem Spiegel gezeigt, dass der Mann eine last auf seinem rücken hat, aber je aus sicht der jeweiligen personen, kann diese last gesehen werden oder nicht.

Aus der Darstellung der "gesellschaftlichen Umstände" zu Beginn kann ein Zuschauer entnehmen, daß da einiges im Argen liegt. Aber die Menschen nehmen es selbst kaum wahr, finden alles normal und machen sich mit ihren dämonisch angetriebenen Unterdrückern gemeint, betrachten diejenigen, die sie eigentlich zu ihrem großen Schaden anlügen als ihre Beschützer.

Aber Reue wiegt da schwer, wo ein Mensch sich von einigem "Finsteren" schon etwas distanziert, zumindest innerlich schwankt. Die anderen fühlen sich viel unbeschwerter, obwohl sie eigentlich sehr beschwert sind. Diese Verhältnisse mit einer "schweren Last" auf dem Rücken nur "des Reuigen" zu visualisieren wirkt auf mich sperrig, denn eigentlich tragen Mitmenschen auch solche Lasten? Sie mögen sie selbst nicht sehen, aber wie steht es mit dem, der selbst "aufzuwachen beginnt"?

Agape
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Agape » Sa 30. Jul 2022, 14:48

Könnte mit "sperrig" auch "undifferenziert" gemeint sein? Es wird sozusagen nur die eine Seite der Medaille betrachtet, nämlich die Seite des Menschen, der aufzuwachen beginnt und sich seiner "Sünden" zunehmend bewusst wird - sie als Last empfindet. Es wird aber nicht aus der Perspektive der Menschen geschaut, die noch unempfindlich für ihre eigenen Lasten sind - was aber nicht heisst, dass sie deshalb nicht umso schwerere Last tragen, sich aber derer noch nicht annehmen, sondern eher verdrängen, abwehren - oder - was öfters der Fall ist, auf andere projizieren (die Schuld bei anderen suchen, anstatt bei sich selbst).

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
(Matthäus 7)
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Sa 30. Jul 2022, 16:12

Agape hat geschrieben:Könnte mit "sperrig" auch "undifferenziert" gemeint sein?

Undifferenziert, hm ich hatte den Begriff "sperrig" gewählt da ich ersteinmal nur zum Ausdruck bringen wollte, daß ich diese Schilderung als eine empfand, an der sich gestoßen werden kann. Im Vergleich z.B. zu einem Film wie "Inception" und dessen Darstellung gewisser Teile des menschlichen Bewußtseins (Drehbuch immerhin auch von viellicht dem begabtesten Hollywood-Regisseur der Entstehungszeit des Films) allerdings eher eine kleine Randnotiz.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
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Könnte hier durchaus einbezogen werden, ja. Dieser Effekt müßte dann aber andersherum ausfallen? Daß er erst recht Lasten der anderen "sehen" würde?

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Agape » So 31. Jul 2022, 10:40

Marsianer hat geschrieben:Könnte hier durchaus einbezogen werden, ja. Dieser Effekt müßte dann aber andersherum ausfallen? Daß er erst recht Lasten der anderen "sehen" würde?

Ja, jedoch würde er möglicherweise auch zunehmend erkennen können, inwiefern seine eigenen Lasten mit denjenigen anderer zusammenhängen?
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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Do 11. Aug 2022, 13:58

Um geschöpfliche Anstrahlungsgeflechte geht es nach meinem Verständnis im Christentum kaum, mehr um "Geist ergreifen", der dann dominante Auswirkungen hat.

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Sa 8. Okt 2022, 07:17

Aus meiner Perspektive beobachte ich seit einer Weile, das die mir bekannten verbliebenen seriöseren Medien, die auch zu Geschehen in Deutschland berichten eigentlich alle für Atomkraft eintreten. Das fände ich zwar bedauerlich, wäre aber für mich noch nachvollziehbarer als eben so vorliegender inhaltlicher Standpunkt, den ich nicht teile. Auch daß diese Medien oft der Ansicht sind der menschenerzeugte Teil der Klimaerwärmung (deren Vorliegen so meist nicht bestritten wird) sei nicht entscheidend für irgendetwas könnte ich noch nachvollziehen.

Wenn die Ansichten eben entsprechend sind kann ich verstehen, daß oft (oder durchweg) gegen die Partei "die Grünen" und einzelne Personen aus diesen Kreisen gewettert wird. Den aktuellen Zustand der Olivgrünen sehe ich selbst sehr kritisch mit gemeingefährlichen Zügen. Tja, schade, was ist eigentlich mit der ÖDP? Wohl dort, wo im heutigen pseudodemokratischen System in Deutschland eben Gruppierungen in der Regel landen, die nicht etliche thematische Strömungen vermischen.

Was mir in den verbliebenen seriöseren Medien schon über eine Weile immer wieder auffällt ist aber wie dort das Anliegen ökologischer Politik an sich als "irre" etc. abqualifiziert wird. Wenn ich es zusammenzufassen versuchen soll, dann ist bei deren Herausgebern und Autoren wohl weit überwiegend "wirtschaftliche Prosperität" irgendwo doch sowas wie ein "oberster Wert", wenn es um dieses Bashing geht. In anderen Themenbereichen dann wieder nicht (ein Beispiel wäre Einwanderungspolitik, wobei auch da dann teils gefordert wird nach ökonomischen Geldgesichtspunkten ausgesiebte Leute ins Land zu lasen), was auf mich auch inkonsequent wirkt. Und das kann ich nicht nachvollziehen. Wieso machen die das? Eben wegen Konsumsekten-Gehirnwäsche? Kann schon gut sein. Wenn wir aber mal annehmen, daß dementsprechende Kreise irgendwann politisch tonangebend wären, dann frage ich mich, was daraus dann wohl werden soll. Da schwingt schon teils eine große Verachtung für "Ideologien" mit (wenngleich ja selbst welche vertreten werden, aber vielleicht halten diese ja sowas wie das Modell der Maslowschen Bedürfnishierarchie auch in der Weise für eine Art Naturgesetz, wie ich allgemein für sehr bedenklich halte? Ist da schon der Keim gelegt für brüllende Religions. und Spiritualitätsfeindlichkeit der Zukunft? Auch wenn zumindest in einem guten Teil dieder Medien durchaus Autoren eine deutlichere Rolle spielen, die zu manchen religiösen Motiven schreiben? Wie passt das zusammen? Ich verstehe es nicht. Eine Art interner Burgfrieden, wegen dem da keiner in diesem Redaktionsrunden etwas weiterüberlegt? Man kann ja der Ansicht sein, daß die Art des heutigen Wirtschaftens in Deutschland ökologisch völlig unbedenklich ist (es wurde ja in den letzten Jahrzehnten schon soviel getan "für die Natur"), aber warum bleibt es dann nicht bei der Darstellung der sachlichen Positionen? Wieso kommt dann immer wieder eine solche Einordnung als "irre" hoch? Ist es irre, wenn z.B. jemand "gesunde Lebensgrundlagen" an sich höher gewichtet als "ökonomischen Erfolg" einer Volkswirtschaft? Lieber "heile Natur" als "gute Infrastruktur" (z.B. immer Strom und so weiter). Und sind spirituelle Lebensentwürfe dann auch "irre", weil nicht materialistisch orientiert? Klar, die "Energiewende" wurde von vielen deutschen Parteien teils stark vermurkst in den letzten 10-20 Jahren, aber das ist doch eine ganz andere Problemebene als die der grundsätzlichen Gewichtungen.

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » So 4. Dez 2022, 21:09

Ich tu es mal hierzu.
Wir leben heute in einer Welt(-wahrnehmung) der maximalen Trennung bzw. Spaltung. Damit einher geht bei vielen Menschen auch ein Gefühl der allgemeinen Unsicherheit oder gar Angst. Die tiefere Ursache hierfür liegt aber nicht in der Außenwelt und bestimmten Ereignissen, sondern in unserem eigenen Innenleben, denn wenn wir bereits als Kind tiefe Trennung als Folge von schwerwiegenden Traumatisierungen erleben mussten, dann fühlen wir uns als Erwachsene in bestimmten Situationen entsprechend auch allein und getrennt von anderen Menschen. D.h. diese empfundene innere Unsicherheit ist nur die Folge von sog. Bindungs- und Entwicklungstraumata, welche unsere innere Weltwahrnehmung völlig verzerrt haben. Diese sich so vollzogene innere Selbstentfremdung vieler Menschen ist heute zu einem echten Massenphänomen namens Normopathie geworden, welches mittlerweile den Fortbestand unserer Kultur und ein gesundes Großziehen unserer Kinder ernsthaft bedroht. Diesen Teufelskreis der Normopathie, welcher aus wiederkehrenden Traumatisierungen besteht, gilt es endlich zu durchbrechen.

Interview: https://nuoflix.de/der-bindungsschluessel--unsere-suche-nach-gefuehlter-sicherheit--raik-garve
Bildungsakademie von Raik Garve (Arzt wenn ich das richtig verstanden habe): https://raikgarve.com
Blogseite: https://raikgarve.de/

Gut, nach einem hierfür diskussionswürdigen Einstiegsmonolog gegenüber diesem Moderationsplatzhalter gleitet der Arzt dann nach meinem Eindruck zunehmend in für mich vielfach hinterfragenswürdige Banalpsychologisiererei ab, bis es ungefähr ab Mitte des Videos immer mehr in Unsinn abgleitet bei dem ich mich gegen Ende dann zunehmend fragte, wie das eigentlich noch zu Aussagen am Beginn passen soll.

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Re: Reden mit Anhängern der Konsumsekte

Beitragvon Marsianer » Do 10. Aug 2023, 13:37

Ich empfinde es inzwischen fast als ein gesellschaftliches Problem, in wie vielen Menschen ein tiefer Selbsthass verwurzelt ist und ein Hass auf den eigenen Körper.

Dieses Gefühl kommt oft, wenn man bemerkt, dass man etwas haben will, wenn man sich durchsetzt oder Aggressionen spürt. Dann ist die Angst groß, selbst gewalttätig zu sein.
Die tiefliegende Rage und die gleichzeitige Hilflosigkeit schüren die Verunsicherung, was passiert, wenn ich anfange mich zu wehren.

Dieses Gefühl, nur weil ich etwas will oder weil ich dich berühre oder in meine Kraft gehe, werde ich so wie er oder sie, löst Panik aus.

Das ist so tragisch, es nimmt so viel von deiner Schönheit, deiner Lebenslust und von dem, was du in die Welt bringen könntest.

https://traumaheilung.de/taeterintrojekt-die-uebernommene-selbstabwertung


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