Selbststärke

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Agape
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Re: Selbststärke

Beitragvon Agape » Fr 11. Mär 2022, 17:02

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:und im weiteren Verlauf dann nicht mehr den Gummistab verwendet, sondern bewusst mit einem Messer in der Wunde des Gegenübers herumstochert.

Und so ein Messer bestünde dann in Worten?

Nicht immer würde es bei den Worten bleiben - aber diese könnten ein begleitendes Instrument weiterer "Angriffe" sein.

Aber die ursprüngliche Frage bezog sich ja eher darauf, ob Worte allein für sich verletzen können. Ich würde behaupten, dass dafür eine gewisse Empfänglichkeit beim anderen vorhanden sein müsste, um ihnen diese "Macht" zu verleihen.
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christ
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Re: Selbststärke

Beitragvon christ » Fr 11. Mär 2022, 19:43

Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Wenn es nur eine Verunsicherung bei A ist, durch B`s aussage ausgelöst, dann kann A bei B ja nachfragen.

Das würde wohl voraussetzen, daß diese Menschen der Ansicht wären, daß man über soetwas meist reden kann. Tatsächlich dürfte es hier eher die Regel sein, daß Menschen bei solchen Nachfragen dann mit Lügen antworten, eine Klärung auf dem Wege also von vorneherein fraglich bliebe oder der Versuch gar riskant wirken würde.


"Ausnahmen bestätigen die Regel". Wieso sollte ein Versuch, dies zu klären, riskant wirken? Was wäre denn riskant, wenn diese Menschen im Beispiel untereinander versuchen, dies zu klären? Wäre eine Klärung da nicht sinnvoller?

Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Würde in dem Beispiel A "auf B bauen", würde das heißen, dass A dies von B als selbstverständlich ansieht, sich also darauf verlassen tut, dass B dies für A macht.

Ja, er befindet sich dann darin vielleicht in einem gefühlten Abhängigkeitsverhältnis, vor allem wenn er emotional diese Sache auch bei sich als "unverzichtbar" ansieht.


Was meinst du in dem sinne mit emotional? Wenn A zb ein paar dinge nicht tun könnte und B diese Dinge für A macht und A es als selbstverständlich ansieht, dass B dies für A macht. Wäre dies dann eine "gefühlte Abhängigkeit" von A zu B? Wenn "dieses Dinge erledigen" für A als "unverzichtbar" angesehen würden, dann sollte B die Person A nicht im Stich lassen und dies weiterhin für A machen, auch wenn A zb gegenüber B andere Ansichten zu bestimmten Sachen und Meinungen hätte als B.

Was wäre denn B für ein Mensch, wenn B für A diese "Dinge erledigen" nicht mehr machen würde? Würde dann B in dem Falle A im Stich lassen, wenn B für A diese Dinge nicht mehr erledigen würde?

Stell dir vor, es wäre umgekehrt. Wenn B zb in einen Zustand kommen würde, wo B hilfe von A benötigen würde und ohne A es nicht schaffen würde. Dann sollte A Person B auch nicht im Stich lassen, so würde ich meinen. Oder was würdet ihr meinen? A und B sollten sich beide nicht im Stich lassen, würde ich meinen.

Wenn dann A zb B die Hilfe verweigern würde, was würde dann mit B geschehen? Dadurch würde/könnte B sich von A abgewiesen fühlen und dann könnte A sich "verletzt" fühlen durch A`s Abweisung bzw Zurückweisung gegenüber B. Oder umgekehrt.Wenn zb B wegen was auch immer für A diese "Dinge erledigen" nicht mehr machen würde, obwohl A es zb diese "Dinge erledigen" von B als "unverzichtbar" ansehen würde, dann könnte A sich zb von B abgewiesen bzw zurückgewiesen fühlen und eventuell sich dadurch"verletzt" fühlen.

Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Was, wenn beide dies als Selbstverständlichkeit ansehen würden?

Ändert nichts, da es um Verunsicherung nur bei dem einen geht, die sich so auswirken könnte.


Wenn es um Verunsicherung nur bei dem einen sein würde/wirken könnte, dann sollte die beiden dies untereinander wohl klären. ZB könnten A und B untereinander sich versprechen, den anderen nicht im Stich zu lassen(egal, was passiert und in welcher phase sie sich auch befinden mögen), wenn sie es untereinander ehrlich miteinander meinen.

Würde ein Versprechen da sinnvoll sein, wenn A und B untereinander ehrlich miteinander umgehen wollen?

Wenn A eine Verunsicherung durch die aussage von B fühlen würde, dann wäre es wohl ratsam,dass dies geklärt würde? Wäre A gegenüber B verunsichert, nur wegen B`s Aussage gegenüber A? Was, wenn B`s Aussage gegenüber A nur eine Frage war und es nicht heißen soll, dass B gegenüber A plötzlich dieses "Dinge erledigen" gegenüber A aufhören würde, dies zu erfüllen, obwohl für A diese "dinge erledigen" durch B als "unverzichtbar" ansehen würde? Wäre es dann nicht ein Missverständnis zwischen A und B, wie zb A die Aussage von B interpretiert hätte?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Vielleicht deutet er dies als "Liebesentzug"?

Vielleicht.


Warum denn "liebesentzug"?

Das hier habe ich mal gefunden über "Liebesentzug". Aber ich weiß nicht, ob dies im zusammenhang hier zu dem thema hier passt:

“Sobald ein Mensch in Beziehungen zu anderen steht, kann er manipuliert werden“, erklärt Manuel Tusch. Wenn ein emotionales Band zwischen zwei Personen existiert, funktioniere es besonders gut. „Wenn ich jemanden sehr liebe, bin ich offen. Ebenso aber, wenn ich Angst habe oder abhängig von jemandem bin“, erklärt der Psychologe.
[...]
Wenn es darum geht, anderen zu helfen, sollte zwischen einer ehrlich gemeinten Anfrage und dem Versuch, den anderen für seine Zwecke auszunutzen, unterschieden werden. Eine normale Bitte höre dort auf, wo Dinge zur Forderung werden und ihr Nichterfüllen Konsequenzen hat, erklärt Tusch. „Wenn zum Beispiel jemand mit Liebesentzug droht, nur weil ihm seine Bitte nicht erfüllt wird, sollten die Alarmglocken klingeln."


https://www.welt.de/gesundheit/psycholo ... eiten.html

Agape
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Re: Selbststärke

Beitragvon Agape » Fr 11. Mär 2022, 20:14

christ hat geschrieben:Warum denn "liebesentzug"?

Es war nur als Beispiel für die mögliche Interpretation eines emotional verletzt reagierenden Menschen gedacht. Es könnte auch ein anderes Beispiel dafür herhalten. Oft ist es ja so, dass Menschen, die sich verletzt fühlen, nicht in der Lage sind, nüchtern und sachlich über ihren Zustand zu reflektieren.

Wobei es ja hier weniger um mögliche Interpretationen eines sich verletzt fühlenden Menschen geht, sondern eher um ein Hinterfragen, ob Worte überhaupt verletzend sein können - oder ob die Verletztheit lediglich die Wirkung einer tiefer liegenden Ursache ist.
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Marsianer
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Re: Selbststärke

Beitragvon Marsianer » Sa 12. Mär 2022, 14:53

Agape hat geschrieben:Aber die ursprüngliche Frage bezog sich ja eher darauf, ob Worte allein für sich verletzen können.

Ja.
Ich würde behaupten, dass dafür eine gewisse Empfänglichkeit beim anderen vorhanden sein müsste, um ihnen diese "Macht" zu verleihen.

Die Frage wäre dann, worin solche "Empfänglichkeit" begründet liegen könnte.

Kürzlich kam hier z.B. ja auch eine solche Ansicht zur Sprache:
Robin Kaiser hat geschrieben:17:30 Auch das geschriebene Wort ist wie angereichert, angefüllt mit einem ganz bestimmten Bewußtsein. Und wir haben so die Idee, daß wir diese Information wenn wir soein Buch lesen aus dem Buch bekommen, aber in Wahrheit bekommen wir sie aus dem Feld, ne. Die die die Buchstaben und Worte oder auch die akustischen Klänge sind eigentlich vollständig leer. Du gehst mit deinem Bewußtsein in Resonanz mit dieser Leere und füllst sie mit deinen Erfahrungen auf und entsprechend empfindest du sozusagen deine eigenen Gefühle zu den Worten.

viewtopic.php?p=3419#p3419
christ hat geschrieben:Was wäre denn riskant, wenn diese Menschen im Beispiel untereinander versuchen, dies zu klären? Wäre eine Klärung da nicht sinnvoller?

Wenn jemand, der sich verletzt fühlt von Worten jemanden so einschätzt, dann kann er es versuchen und vielleicht gelingt es.
Was meinst du in dem sinne mit emotional?

Wenn jemand z.B. stark der Überzeugung ist etwas zu "brauchen", sich auch von diesen äußeren Dingen abhängig fühlt und er sie durch jemand anderen bekommt und aher auch von diesem in gewisser Weise abhängig wäre, dann kann da so einiges an Emotion mit von der Partie sein.
Wenn A zb ein paar dinge nicht tun könnte und B diese Dinge für A macht und A es als selbstverständlich ansieht, dass B dies für A macht. Wäre dies dann eine "gefühlte Abhängigkeit" von A zu B?

Könnte sein, spätestens dann verstärkt vielleicht nach Ereignissen, die von diesem als "Verletzung" empfunden würden.
Was wäre denn B für ein Mensch, wenn B für A diese "Dinge erledigen" nicht mehr machen würde?

"Da draußen" läuft es halt oft so.
Wäre es dann nicht ein Missverständnis zwischen A und B, wie zb A die Aussage von B interpretiert hätte?

Das könnte gut sein, ändert aber nichts an der thematischen Frage, wie es dazu kommt, daß Leute sich durch Worte verletzt fühlen.
Welt hat geschrieben:Wenn es darum geht, anderen zu helfen, sollte zwischen einer ehrlich gemeinten Anfrage und dem Versuch, den anderen für seine Zwecke auszunutzen, unterschieden werden.

Vermutlich.
Eine normale Bitte höre dort auf, wo Dinge zur Forderung werden und ihr Nichterfüllen Konsequenzen hat, erklärt Tusch. „Wenn zum Beispiel jemand mit Liebesentzug droht, nur weil ihm seine Bitte nicht erfüllt wird, sollten die Alarmglocken klingeln."

Aber soetwas geschieht oft, auch in engen Beziehungen. Der eine ist dann vielleicht wegen einer Sache eingeschnappt und tut dem anderen vielleicht absichtlich Schlechtes, hilft ihm nicht mehr so bereitwillig.

Aber wieviel könnte soetwas mit Verletztfühlen zu tun haben? Solches "Rächen" könnte teils bestimmt auf ähnliche Empfindungen zurückgehen, die sich auch auf Worte des anderen beziehen können.

Agape
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Re: Selbststärke

Beitragvon Agape » Sa 12. Mär 2022, 20:30

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ich würde behaupten, dass dafür eine gewisse Empfänglichkeit beim anderen vorhanden sein müsste, um ihnen diese "Macht" zu verleihen.

Die Frage wäre dann, worin solche "Empfänglichkeit" begründet liegen könnte.

Es könnte auch viel mit Selbstbewusstsein zu tun haben. Damit ist gemeint, wie gut jemand "mit sich selbst" verbunden ist. Nicht mit einem an die Welt angepassten Selbst, sondern einem Selbst, das sich nach dem göttlichen Geist ausrichtet, in diesem Geist fest verankert ist.
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Re: Selbststärke

Beitragvon sky » Fr 25. Mär 2022, 07:56

Wir ertrinken nicht so oft, bis wir wissen, daß wir unter Wasser atmen können.
Wir ertrinken so oft, bis wir es wagen, unter Wasser zu atmen.

Erkenntnis bedeutet ja nicht das Ende unserer Verletzlichkeit als Mensch, sondern ändert nur die Perspektive, mit der wir sie betrachten.
Ob es die Worte sind, die uns verletzen oder die Haltung des Sprechenden oder unsere eigene, welche Relevanz hat das? Watzlawick hat viele Bücher darüber gefüllt und wenn wir sie alle gelesen und sogar verstanden haben, was nutzt uns das?

Ins kalte Wasser müssen wir doch springen, wenn wir leben wollen. Wir müssen andere verletzen und uns verletzen lassen, weil wir eben Menschen sind und keine Götter.
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Re: Selbststärke

Beitragvon Marsianer » Fr 25. Mär 2022, 09:09

sky hat geschrieben:Wir ertrinken nicht so oft, bis wir wissen, daß wir unter Wasser atmen können.
Wir ertrinken so oft, bis wir es wagen, unter Wasser zu atmen.

Erkenntnis bedeutet ja nicht das Ende unserer Verletzlichkeit als Mensch, sondern ändert nur die Perspektive, mit der wir sie betrachten.

Da wäre auf der einen Seite also eine Fähigkeit, erlangt indem "nicht erwartetes" versucht wird und auf der anderen Seite (wohl eher überwiegend verstandesmäßige) Erkenntnis? Ich würde sagen, es gibt auch andere Arten von Erkenntnis.
Ob es die Worte sind, die uns verletzen oder die Haltung des Sprechenden oder unsere eigene, welche Relevanz hat das?

Betrachtungen dazu könnten jemandem helfen dies besser zu verstehen und dann auch entsprechend zu handeln?
Wir müssen andere verletzen

Wo wir wieder bei der Frage wären: Geht das überhaupt mit Worten (ausgehend von den Worten oder deren Sprecher)?

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Re: Selbststärke

Beitragvon Agape » Fr 25. Mär 2022, 09:30

Marsianer hat geschrieben:
sky hat geschrieben:Wir müssen andere verletzen

Wo wir wieder bei der Frage wären: Geht das überhaupt mit Worten (ausgehend von den Worten oder deren Sprecher)?

Eine andere Frage wäre: Wenn sich jemand durch bestimmte Worte verletzt fühlt, existiert dann diese Verletzung objektiv betrachtet, oder entspricht diese nur einem subjektiven Empfinden - das heisst, dieselben Worte würden von jemand anderem nicht als verletzend angesehen werden?

Gibt es eventuell zwei verschiedene Betrachtungsweisen und demnach zwei verschiedene Antworten auf die oben stehende Frage?
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Re: Selbststärke

Beitragvon sky » Fr 1. Apr 2022, 18:32

Marsianer hat geschrieben:
sky hat geschrieben:Wir ertrinken nicht so oft, bis wir wissen, daß wir unter Wasser atmen können.
Wir ertrinken so oft, bis wir es wagen, unter Wasser zu atmen.

Erkenntnis bedeutet ja nicht das Ende unserer Verletzlichkeit als Mensch, sondern ändert nur die Perspektive, mit der wir sie betrachten.

Da wäre auf der einen Seite also eine Fähigkeit, erlangt indem "nicht erwartetes" versucht wird und auf der anderen Seite (wohl eher überwiegend verstandesmäßige) Erkenntnis? Ich würde sagen, es gibt auch andere Arten von Erkenntnis.


Ja, das würde ich auch sagen. Die für mich tiefsten Erkenntnisse entsprangen aber der Notwendigkeit, Dinge zu 'tun', die ich für unmöglich hielt.
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Re: Selbststärke

Beitragvon sky » Fr 1. Apr 2022, 18:36

Marsianer hat geschrieben:
sky hat geschrieben:Wir ertrinken nicht so oft, bis wir wissen, daß wir unter Wasser atmen können.
Wir ertrinken so oft, bis wir es wagen, unter Wasser zu atmen.

Erkenntnis bedeutet ja nicht das Ende unserer Verletzlichkeit als Mensch, sondern ändert nur die Perspektive, mit der wir sie betrachten.

Da wäre auf der einen Seite also eine Fähigkeit, erlangt indem "nicht erwartetes" versucht wird und auf der anderen Seite (wohl eher überwiegend verstandesmäßige) Erkenntnis? Ich würde sagen, es gibt auch andere Arten von Erkenntnis.
Ob es die Worte sind, die uns verletzen oder die Haltung des Sprechenden oder unsere eigene, welche Relevanz hat das?

Betrachtungen dazu könnten jemandem helfen dies besser zu verstehen und dann auch entsprechend zu handeln?
[quote]

Achso. Du hast die Frage also gestellt, um andere zum Nachdenken anzuregen. Weniger um selbst Klarheit zu gewinnen?
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Re: Selbststärke

Beitragvon sky » Fr 1. Apr 2022, 18:41

Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:
sky hat geschrieben:Wir müssen andere verletzen

Wo wir wieder bei der Frage wären: Geht das überhaupt mit Worten (ausgehend von den Worten oder deren Sprecher)?

Eine andere Frage wäre: Wenn sich jemand durch bestimmte Worte verletzt fühlt, existiert dann diese Verletzung objektiv betrachtet, oder entspricht diese nur einem subjektiven Empfinden - das heisst, dieselben Worte würden von jemand anderem nicht als verletzend angesehen werden?

Gibt es eventuell zwei verschiedene Betrachtungsweisen und demnach zwei verschiedene Antworten auf die oben stehende Frage?


Wie ist es denn überhaupt möglich, eine Verletzung objektiv zu betrachten?
Ich würde sagen, es gibt so viele Betrachtungsweisen, wie es Menschen gibt, die eine Sache betrachten.
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Re: Selbststärke

Beitragvon Agape » Fr 1. Apr 2022, 19:19

sky hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:

Eine andere Frage wäre: Wenn sich jemand durch bestimmte Worte verletzt fühlt, existiert dann diese Verletzung objektiv betrachtet, oder entspricht diese nur einem subjektiven Empfinden - das heisst, dieselben Worte würden von jemand anderem nicht als verletzend angesehen werden?

Gibt es eventuell zwei verschiedene Betrachtungsweisen und demnach zwei verschiedene Antworten auf die oben stehende Frage?
sky hat geschrieben:Wie ist es denn überhaupt möglich, eine Verletzung objektiv zu betrachten?

Angenommen, jemand fühlt sich in der Kommunikation mit einem Gegenüber ständig verletzt. Das Gegenüber ist ratlos, denn es liegt bei ihm keinerlei Absicht, zu verletzen, vor. Die Vorgeschichte der sich verletzt fühlenden Person ist ihm unbekannt.

Es stellt sich erst im Verlauf heraus, dass es sich bei der "veletzten" Person um ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit (nicht auf Worten basierend) handelt, welche durch das Gegenüber lediglich in Erinnerung gerufen wird, die Kommunikation selbst ist nicht die Ursache für das Empfinden der sich verletzt fühlenden Person.

Die Worte des Gegenübers haben keine objektivierbare Verletzung verursacht und es bleibt ihm über lange Zeit hinweg ein Rätsel, weshalb auf seine Worte so verletzt reagiert wird.
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