Freundlichkeit

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Agape
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Freundlichkeit

Beitragvon Agape » So 23. Jun 2024, 19:06

Zitate aus der Homepage des Jakobguts https://jakobgut.de/:

Natürlich muss jemand sich solchen Menschen nicht öffnen, aber Ablehnung und Zurückweisung wird von ihnen nicht selten als unfreundlich, oder gar unbarmherzig, vielleicht sogar als feindlich gewertet und entsprechend reagierend quittiert.

Wir orientieren uns an inneren Werten: Altruismus, Freude, Frieden, Geduld, einer freundlichen Einstellung gegenüber Anderen, Güte, Treue, Verlässlichkeit, Sanftmut, Selbstreflektiertheit.

Was versteht ein zufriedener Jakobgutbewohner unter "Freundlichkeit"?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Freundlichkeit

Beitragvon Marsianer » So 23. Jun 2024, 19:17

Keine Höflichkeit und dergleichen. "Freundlichkeit" meint da mehr eine Herzenshaltung, keine Art von "Kultiviertheit". Offenheit, Direktheit wird zudem von so einigen in der heutigen Zeit als unfreundlich gewertet. Für solche Leute wäre "Freundlichkeit" dann kaum Offenheit und Direktheit, sondern da auch etwas das eher in die Nähe von "Ohrenbläserei" käme und in einem solchen Sinn vielleicht "Positivität". Da dreht sich viele um ein "Wohlbefinden", das nicht stark an Wahrhaftigkeit Interesse haben würde. Nicht Wahrhaftigkeit würde als entscheidener Faktor von Wohlbefinden verstanden, sondern eine Art Nettigkeit oder "Liebsein".

Freundlichkeit wie auf der Seite vom Jakobgut gemeint hätte damit zu tun den anderen wohlwollend zu betrachten, sich nicht so sehr in allem Möglichen im Kampf mit ihm zu sehen. Ihn in etwas besiegen zu wollen, damit er sich aufgrund ausgeübter Gewalt fügt.

Agape
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Re: Freundlichkeit

Beitragvon Agape » Mo 24. Jun 2024, 19:53

Marsianer hat geschrieben:Keine Höflichkeit und dergleichen. "Freundlichkeit" meint da mehr eine Herzenshaltung, keine Art von "Kultiviertheit". Offenheit, Direktheit wird zudem von so einigen in der heutigen Zeit als unfreundlich gewertet.
Für solche Leute wäre "Freundlichkeit" dann kaum Offenheit und Direktheit, sondern da auch etwas das eher in die Nähe von "Ohrenbläserei" käme und in einem solchen Sinn vielleicht "Positivität".

Und „solche Leute“ würden sich dann im Jakobgut vermutlich nicht so gut aufgehoben fühlen?

Da dreht sich viele um ein "Wohlbefinden", das nicht stark an Wahrhaftigkeit Interesse haben würde. Nicht Wahrhaftigkeit würde als entscheidener Faktor von Wohlbefinden verstanden, sondern eine Art Nettigkeit oder "Liebsein".

Vielleicht sind Menschen wie diese aber zweifellos überzeugt davon, dass Wahrhaftigkeit nirgendwo sein könne, wo „gutem Benehmen“ (auch zwecks Aufrechterhaltung von Harmonie) keinen gebührenden Platz eingeräumt würde?

Freundlichkeit wie auf der Seite vom Jakobgut gemeint hätte damit zu tun den anderen wohlwollend zu betrachten, sich nicht so sehr in allem Möglichen im Kampf mit ihm zu sehen. Ihn in etwas besiegen zu wollen, damit er sich aufgrund ausgeübter Gewalt fügt.

Inwiefern würde sich dieses Verständnis von Freundlichkeit von Friedfertigkeit unterscheiden?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
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Marsianer
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Re: Freundlichkeit

Beitragvon Marsianer » Mo 24. Jun 2024, 20:13

Agape hat geschrieben:Und „solche Leute“ würden sich dann im Jakobgut vermutlich nicht so gut aufgehoben fühlen?

Solche Leute würde es wohl nicht zu "tatsächlicher Begegnung" mit anderen Mitbewohnern und Menschen allgemein ziehen? Zumindest wieder nicht in dem Sinne, wie es im Jakobgut gemeint ein würde? Und wen es nicht dazu zieht, kann der überhaupt einen Aufenthalt bei uns entsprechend wertschätzen? Wenn das jemand nicht kann, strebt er aus Erfahrung oft anderes an, das dann teils dem widersprechen würde, um das es bei uns eigentlich gehen würde.
Vielleicht sind Menschen wie diese aber zweifellos überzeugt davon, dass Wahrhaftigkeit nirgendwo sein könne, wo „gutem Benehmen“ (auch zwecks Aufrechterhaltung von Harmonie) keinen gebührenden Platz eingeräumt würde?

Ja.
Inwiefern würde sich dieses Verständnis von Freundlichkeit von Friedfertigkeit unterscheiden?

Solche die "Höflichkeit" schätzen, würden es vermutlich gerne mal als "nicht friedfertig" betrachten, wäre jemand nicht entsprechend ihrer Gewohnheiten "höflich"? Offenheit würde gerade in dieser Zeit wohl auch oft als feindselig gedeutet. Es ist ein grundsätzliches Problem bei Menschen, die eher kollektivistisch ausgerichtet sind? Individualität an sich wird von ihnen oft wohl schon als "nicht friedfertig" empfunden. "Friedfertig" ist für sie wohl öfters "wenn die Gemeinschaft nicht gestört wird" und dergleichen. Viele Ideologien reden ja von Frieden und praktizieren eigentlich Gewalt und Unterdrückung des Einzelnen. "Frieden" bedeutet bei solchen gerne, daß ihre Herrschaft nicht angezweifelt wird. Unter Individualisten würde Friedfertigkeit etwas anderes meinen?

Agape
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Re: Freundlichkeit

Beitragvon Agape » Mi 26. Jun 2024, 17:57

Marsianer hat geschrieben:Solche Leute würde es wohl nicht zu "tatsächlicher Begegnung" mit anderen Mitbewohnern und Menschen allgemein ziehen? Zumindest wieder nicht in dem Sinne, wie es im Jakobgut gemeint ein würde?

Wahrscheinlich eher zu „Begegnungen“ im Sinne von „geselligem Beisammensein“ (sich als „Teil“ von ihnen zu fühlen - statt ihnen als „Ganzheit“ gegenüberzustehen).

Und wen es nicht dazu zieht, kann der überhaupt einen Aufenthalt bei uns entsprechend wertschätzen?

Es ist eher davon auszugehen, dass ihm etwas „Wesentliches“ fehlen würde.

Wenn das jemand nicht kann, strebt er aus Erfahrung oft anderes an, das dann teils dem widersprechen würde, um das es bei uns eigentlich gehen würde.

Vielleicht in der Hoffnung, dass er damit (längerfristig) etwas „Gutes“ in die Gemeinschaft einbringen würde?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Inwiefern würde sich dieses Verständnis von Freundlichkeit von Friedfertigkeit unterscheiden?

Solche die "Höflichkeit" schätzen, würden es vermutlich gerne mal als "nicht friedfertig" betrachten, wäre jemand nicht entsprechend ihrer Gewohnheiten "höflich"?

Es würde offenbar einer gesellschaftlichen Norm widersprechen, welche vielen Menschen (der Konsumsekte) als „Vorbild“ dient:
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6flichkeit
Die Höflichkeit ist eine Tugend, deren Folge eine rücksichtsvolle Verhaltensweise ist, die den Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringen soll. Ihr Gegenteil ist die Grobheit oder Barbarei.
Sozial gehört sie zu den Sitten, soziologisch zu den sozialen Normen.
Im Gegensatz zur Freundlichkeit, mit der man vertraute Menschen behandelt, ist die Höflichkeit stark durch gesellschaftliche Normen und Umgangsformen geprägt und drückt sich oft durch respektvolle Distanz aus.

Und Freundlichkeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Freundlichkeit
Als Freundlichkeit bezeichnen allgemeiner Sprachgebrauch und Sozialpsychologie das anerkennende, respektvolle und wohlwollende Verhalten eines Menschen, aber auch die innere wohlwollende Geneigtheit gegenüber seiner sozialen Umgebung. Ihr Gegenteil ist die Feindseligkeit[1] oder Aversion.

Eine freundliche Zuwendung zeigt – im Gegensatz zu anderen Komponenten sozialer Kompetenz wie Höflichkeit oder Taktgefühl – eine höhere Initiative für den Kommunikationsprozess mit dem Gegenüber und nimmt dadurch mehr Anteil an den persönlichen Faktoren der Beziehungsebene. Die freundliche Zuwendung enthält somit auch immer persönliche bzw. personifizierte Elemente. Sie setzt ein gewisses Maß an Interesse am Gegenüber voraus, erfordert allerdings nicht das tiefe empathische Einfühlungsvermögen, welches z. B. für Mitgefühl, Mitleid oder Selbstlosigkeit erforderlich ist.

Geht in der Jakobgutgemeinschaft das Verständnis von Freundlichkeit eher in die Richtung von Selbstlosigkeit? Ich vermute nein. Aber das „Selbst“ würde keine Bestätigung von anderen benötigen, um sich als „Selbst“ zu fühlen - und müsste deswegen auch keine "zweckgebundene Freundlichkeit" im zwischenmenschlichen Umgang „anwenden“, um vielleicht dadurch andere zu solcher Bestätigung geneigter zu machen.

Offenheit würde gerade in dieser Zeit wohl auch oft als feindselig gedeutet.

Vermutlich vor allem dann, wenn diese Offenheit auf unterschiedliche Anliegen hinweisen würde und jemand nicht damit (mit der Wahrheit) umgehen könnte, weswegen im Gegenüber tendenziell weniger ein (erhoffter) „Verbündeter“, sondern eher ein (persönlicher) Gegner gesehen würde.

Es ist ein grundsätzliches Problem bei Menschen, die eher kollektivistisch ausgerichtet sind? Individualität an sich wird von ihnen oft wohl schon als "nicht friedfertig" empfunden.

Eigentlich wären wir Menschen ja als Geschöpfe Gottes lauter „Individuen“ - einmalige Glieder einer Gemeinschaft als Leib Christi - mit unterschiedlichen Gaben und Aufgaben.

Unter Individualisten würde Friedfertigkeit etwas anderes meinen?

Im Jakobgut wohl erstmal als „Selbst“ nach innerer Zufriedenheit streben?
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Freundlichkeit

Beitragvon Marsianer » Mi 26. Jun 2024, 19:25

Agape hat geschrieben:Vielleicht in der Hoffnung, dass er damit (längerfristig) etwas „Gutes“ in die Gemeinschaft einbringen würde?

Nach meiner Erfahrung eher mehr für sich nach eigenen Empfindungen herausholen wollen.
Geht in der Jakobgutgemeinschaft das Verständnis von Freundlichkeit eher in die Richtung von Selbstlosigkeit?

Marsianer hat geschrieben:Wer nicht aus dem himmlischen Vater als einziger Lebensquelle ist, der kann gar nicht "bei sich selbst" sein, sondern wäre in einer Art Dämmerzustand.

viewtopic.php?p=8816#p8816
Vermutlich vor allem dann, wenn diese Offenheit auf unterschiedliche Anliegen hinweisen würde und jemand nicht damit (mit der Wahrheit) umgehen könnte, weswegen im Gegenüber tendenziell weniger ein (erhoffter) „Verbündeter“, sondern eher ein (persönlicher) Gegner gesehen würde.

Hinterfragungen, abweichende Einschätzungen haben nach meiner Erfahrung öfters solche Wirkungen.
Im Jakobgut wohl erstmal als „Selbst“ nach innerer Zufriedenheit streben?

Vermutlich.


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