Politische Systemfragen

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Marsianer
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Politische Systemfragen

Beitragvon Marsianer » Mo 5. Okt 2020, 10:07

Goldmädchen hat geschrieben:Ich habe für Marsianer einen Vortrag eines wie ich finde recht witzigen Redners. Den habe ich mir heute angehört. Vieles was er sagt, sehe ich genauso.

viewtopic.php?p=252#p252

Diesen "Vortrag" fand ich ja nicht sehr erhellend, aber ich schaute mir nun noch die dort genannte Homepage staatenlos.info an. Und gehe ein wenig dazu in einem neuen Thread ein, da ich auch nicht den Bezug zum Thema des oben verlinkten Threads erkennen kann. Und auch auf der Homepage fiel mir nicht leicht zu enträtseln, worum es diesem Aktivisten denn eigentlich geht, was vor allem Grund seines Unbehagens ist.
staatenlos.info hat geschrieben:Die parlamentarische Parteien-Demokratie hat erst die Gewalt-Herrschaft des weltweit geächteten Faschismus & Nazismus (Nationaler und internationaler Sozialismus) mit all dessen vernichtenden Auswirkungen gegen die Schöpfung ermöglicht.
Diese Parteien-Demokratie hat sich also von Anfang an nicht bewährt und ist somit für die gesamte Menschheit untragbar geworden.
Das Ziel ist daher die Errichtung einer direkten Volksdemokratie ohne spaltende, nicht haftende Parteien.
(siehe Part(eien) = Teil = Teile & Herrsche-System)
Über ergänzende Staatsformen wie zum Beispiel die Einrichtung einer konstitutionellen Monarchie können die deutschen Völker bei Bedarf selbst in freier Selbstbestimmung entscheiden.
Die freiheitlich demokratische Ordnung wird künftig über direkte Volksabstimmung mittels Referenden umgesetzt.

Er bekennt sich hier also zum Begriff der freiheitlich-demokratischen (Grund)Ordnung. Und er fordert offenbar eine direktere staatliche Demokratie, wofür ich an sich durchaus Sympathien habe. Aber wäre das die Universallösung? Ich zweifle sehr.
Der wirtschaftliche, finanzielle und militärische Motor des weltweiten militärisch industriellen Banken- und Konzernkomplexes (auch als „Tiefer Staat“ – „Deep State“ bezeichnet) scheinen heute private Interessengruppen in der BRD-Treuhandverwaltung zu sein. (zum Beispiel private Vereine wie die sog. „Bilderberger“, „World Economic Forum“, „Atlantikbrücke“, „Club of Rome“ und weitere)

Die international gegen die gesamte Menschheit operierenden privaten (Verschwörer-) Clubs können offensichtlich nur noch über die bis heute in Deutschland gültige alliierte Gesetzgebung gestoppt und unschädlich gemacht werden.

Er sieht also "gegen die Menschheit operierende" Machtgruppen. Offenbar ist er der Ansicht, daß diese von ihm angenommenen und an sich ja auch allgemein als in mancherlei Form existent bekannten Geflechte (kaum jemand wird ernsthaft gestreiten, daß Geld und Macht teils eine gewisse Beziehung zueinander haben) nur noch über eine Art Gesetzeslücke zu stoppen seien. Die śieht er in Deutschland offenbar in "alliierter Gesetzgebung" ungeachtet der Tatsache, daß soweit mir bekannt kein alliierter WK2-Kriegsteilnehmer Deutschland (die BRD) als Staat anerkennt. Solcherlei Argumentationen sind in Kreisen recht beliebt, die heute in Deutschland gerne als "Reichsbürger" eingeordnet werden. Wobei heute "Reich" von vielen Deutschen offenbar automatisch mit dem Nazistaat identifiziert wird, was historisch so ja doch recht fragwürdig ist. Die Weimarer Republik bezeichnete sich ja z.B. auch so. Was ich mich dabei immer frage ist, was für eine Vorstellung von der Entstehung von Staaten dahintersteht. Gesellschaften, auch staatgewordene, bauen nach meinem Verständnis auf sich selbst, sind letztlich meist Produkte von Vorgängen auch roher Gewalt. Irgendwelche vermeintlichen ("völkerrechtlichen") Gesetzeslücken mögen in dem Bereich manchen wie ein Strohhalm erscheinen, an den sich zu klammern lohnt. Ich finde es auch gut, wenn es Leute gibt, die dies und das infragestellen.

Aber das da oben überzeugt mich überhaupt nicht. Ich neige seit einer Weile zu der Ansicht, daß es fast egal wäre, welches politische System irgendwo dominiert. Besser könnte es erst werden, wenn ein nennenswerter Anteil der Menschen in einem Gebiet sich innerlich ändern würden. Und ich meine auch, daß diese inneren Zustände vieler Menschen in einem Gebiet, einer Gruppe letztlich in deren eigenen Händen liegen, nicht vor allem einer Prägung durch herrschende Umstände unterliegen. Nicht auf dem hier relevanten grundlegenden Wollensniveau.

Goldmädchen
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Re: Politische Systemfragen

Beitragvon Goldmädchen » Do 8. Okt 2020, 09:12

Marsianer hat geschrieben:http://forum.oadien.de/viewtopic.php?p=252#p252
(..)
Er bekennt sich hier also zum Begriff der freiheitlich-demokratischen (Grund)Ordnung. Und er fordert offenbar eine direktere staatliche Demokratie, wofür ich an sich durchaus Sympathien habe. Aber wäre das die Universallösung? Ich zweifle sehr.

Er sieht also "gegen die Menschheit operierende" Machtgruppen. Offenbar ist er der Ansicht, daß diese von ihm angenommenen und an sich ja auch allgemein als in mancherlei Form existent bekannten Geflechte (kaum jemand wird ernsthaft gestreiten, daß Geld und Macht teils eine gewisse Beziehung zueinander haben) nur noch über eine Art Gesetzeslücke zu stoppen seien.(..) Gesellschaften, auch staatgewordene, bauen nach meinem Verständnis auf sich selbst, sind letztlich meist Produkte von Vorgängen auch roher Gewalt.
(..)

Aber das da oben überzeugt mich überhaupt nicht. Ich neige seit einer Weile zu der Ansicht, daß es fast egal wäre, welches politische System irgendwo dominiert. Besser könnte es erst werden, wenn ein nennenswerter Anteil der Menschen in einem Gebiet sich innerlich ändern würden. Und ich meine auch, daß diese inneren Zustände vieler Menschen in einem Gebiet, einer Gruppe letztlich in deren eigenen Händen liegen, nicht vor allem einer Prägung durch herrschende Umstände unterliegen. Nicht auf dem hier relevanten grundlegenden Wollensniveau.


Danke, dass Du dir den Vortrag ein wenig angehört hattest. Mit dem letzten Absatz gebe ich Dir Recht. Die herrschenden Umstände spielen sicher dennoch immer eine kleine Rolle weiterhin. So darf ich z.B nicht einfach in den Wald ziehen oder mir dort ein kleines Haus bauen, das gäbe Ärger mit den Gesetzen. Es muss alles angemeldet werden, genehmigt werden, Steuern für alles mögliche bezahlt werden. Oder wenn man vom Staat abhängig ist, muss man die Arbeit nehmen, welche einem angeboten wird. Es gibt auch ein paar Oasen, solche Gemeinschaft wie die Eure z.B. wo man ohne so viel zu konsumieren leben kann. Aber du wolltest wohl auch sagen, dass die äußeren Umstände noch zu streng, hart sein können, das man wenn man in sich gefestigt ist, dennoch bei sich bleiben kann, eine gute Seele haben kann ?

Marsianer
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Re: Politische Systemfragen

Beitragvon Marsianer » Do 8. Okt 2020, 12:59

Ich meinte, daß eine "bessere Gesellschaft" vor allem benötigen würde, daß viele der Menschen sich innerlich ändern. Wenn man nur einen neuen Staat gründet dann mag mancher viele Hoffnung darauf setzen, daß irgendwelche Regeln alles besser machen, wenn die Menschen innerlich aber problematisch verfasst sind, wird dieser innere Zustand sich immer Bahn verschaffen, egal nach welchen Regeln ein Gemeinwesen verfasst ist.

Ja, es stimmt, konkrete Regeln eines "Staates", beziehungsweise einer Schutzgeldorganisation können problematisch sein und sind das auch hier und da immer mal. Und ich halte es ebenfalls für richtig, daß eine klare innere geistige Orientierung letztlich mehr Gewicht hat als äußere Einflüsse jeder Art. Aber diese können trotzdem Herausforderungen für ein solches Individuum darstellen.


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