Ich gehe nochmal meine Notizen, Mitschrift dazu durch.
Hinnerk Polenski hat geschrieben:Das oberflächliche Bewußtsein besteht aus sechs Formen des Bewußtseins, das sind unsere fünf Sinne, ja, Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen und Sehen und das Denkbewußtsein, das nennt man Manas (?).
Soweit ich das verstanden hatte, wären diese sechs Bewußtseinsformen das, was gewissermaßen vor dem später erwähnten "siebten Bewußtsein" śtünde. So käme dann diese Zählung wohl zustande. Es handelt sich da auch nicht unbedingt um ein Stufensystem, bei dem ein Mensch nur jeweils eine dieser Bewußtseinsformen ausleben könnte, denn sehen und hören geht ja auch zweifellos gleichzeitig. Riechen und Schmecken soll sogar eigentlich derselbe Sinn sein. Heute wird dann oft der Gleichgewichtssinn als fünfter Körpersinn aufgeführt.
Alle die zusammen sind die oberflächliche Ebene unseres wahrnehmenden Seins das von inneren Impulsen oder von äußeren Impulsen sozusagen getrieben reagierend wirkend agieren, das erzeugt, was gerade z.B. zuhört.
Getrieben, hm. Aber ja nicht nur? Wie weit sind viele Menschen denn in ihrem Alltag immer mal bei sich? Viele dieser Menschen fliehen ja wohl vor Stille, mögen nicht, was in ihr in ihnen passiert. In welchem Grad sind sie nicht bei sich, haben sie sich verloren? Aber die Suche nach Anregung, nach Beschäftigung ist schon ein Faktor. Und ich denke frühere Generationen waren da in ihrem Alltag noch etwas mehr Situationen ausgesetzt, in denen es eben ziemlich still war. Z.B. wurden viele Wege fußläufig zurückgelegt, ohne Musik via Kopfhörer und so. Ich denke, diese Menschen waren in gewisser Weise noch "konzentrationsfähiger" als viele Deutsche heute, Konzentriertheit, Wachheit, eigener Präsenz, Aufnahmetauglichkeit nicht so fremd. Aber auch dann würden Konditionierungen und dergleichen wohl meist noch stark wirken. Von denen war hier jedoch nicht die Rede, sondern allgemein von einem "Denkbewußtsein", wie auch immer sich das von anderem abgrenzen soll.
3:20 In dieser Unterschicht des Bewußtseins, des Denkbewußtseins haben wir einen Gedanken der von ... und plötzlich kommt was anderes und da ist die Emotion und hier ne Verstrickung und dadurch kommt dieses Zerstreuende und Verstreuende.
Ja, in soeinem Zustand sind viele Menschen, aus genannten Gründen heute, wie ich vermuten würde, in Westeuropa in besonders schwerwiegender Ausprägung.
Das Interessante ist, daß wenn wir einen Gedanken haben und wir gehen in die Meditation und gehen in eine gewisse Tiefe, haben wir auf einmal fünf und auf einmal sind da Bilder noch, also es wird auf einmal erstmal kurz mehr.
Hm, aha. Weil dann teils länger bei einem verweilt wird, insgesamt langsam mehr Aufnahmefähigkeit entsteht, weil die Wirrheit in der wirksamen Masse bereits geringer würde?
Wir sind sozusagen von dem einen Objekt, das scheinbar wir verfolgen wo wir sagen, das bin ich, ich kann mich erinnern, das war damals soundso und morgen ist dies. In Wirklichkeit sind ganz viele Aspekte dadrunter, das gehört aber noch zu unserem Denkbewußtsein, zu den verschiedenen Programmen, die sozusagen aktuell sind.
Ja, wenn ich das richtig verstehe. Und ich würde ja sagen, diese jeweiligen Impulse "zu verstehen" wäre ein wesentlicher Schritt. Wieso steigt das da in mir auf, wenn ich in einen stilleren Zustand komme? Das sind nach meinen Begriffen dann oft Hinweise der Seele auf Aspekte, zu denen es gut wäre sie genauer zu betrachten, das zu verarbeiten, eventuell manches zu erkennen, wie etwa, daß man da vielleicht nicht so ganz optimal gehandelt hatte. Oder daß ein Konditionierungsaspekt eigentlich gar nicht zu uns passt, uns nur aufgenötigt worden war. So kann sich dann schrittweise so einiges lösen, es wird auch innerlich mehr Ruhe.
4:30 Und dann gibt es eine Grenze und das sind dann die tiefen Schichten des Bewußtseins.
Eine Grenze, hm. Ein Mensch, der vorher in schlimmem Zustand war, der wird hier vielleicht tatsächlich dann irgendwann etwas aufblitzen sehen, das zunächst ganz vage unmittelbarer mit der eigenen Seele zu tun hätte. Vielleicht ist das hier von ihm gemein, vielleicht auch nicht.
Und dort ist dann das siebte Bewußtsein, das Manuvishnana, das Egobewußtsein.
Dann würde das vielleicht schon etwas von dem sein, das ich als Seele, als seelischen Einfluß bezeichnen würde. Oder wäre hier noch etwas gemeint, in dem Konditionierungen auch eine größere Rolle spielen würden? In diesem Fall, wäre dies fraglich.
Und diese hat auch zwei Ausrichtungen, nämlich das eine geht zurück in die verstrickende, in die oberflächliche, in die von außen wahrnehmende oder erinnernde. Und es gibt eine andere, die geht in das Heilsame, Heilige, Erleuchtete, in Siddha, reiner Geist.
Aha.
Und wir können jederzeit entscheiden, in welchen Bereichen wir sozusagen, in welche Grundintention, Grundintention mehr Verstrickung, mehr Unheilsam, mehr Chaos, mehr Getrieben, mehr Bewegung, sich verlieren sozusagen in dem Unendlichen des Äußeren, der äußeren und der inneren Welt oder die Ausrichtung auf das Heilsame, auf die nächsten Ebenen bis hin zu reinem Geist. Das ist der Wille, der jetzt an dieser Stelle, nicht so ich will dies, ich will Schokolade, nein ich will Gummibärchen, das meine ich nicht mit Wille, sondern Intention, die Grundintention unseres Lebens, die unendliche weitere Leben weitergeht. Und dieser Schlüssel, das ist auch was alle Religonen auszeichnet, die sagen, der Mensch hat diese Entscheidung, der Christ würde sagen, der Mensch hat die Entscheidung zwischen Himmel und Hölle, das würde sozusagen, das ist die Grundfreiheit des Christentums, diese Entscheidung zu treffen.
Zum Punkt der Willensfreiheit gibt es allerdings auch im Christentum unerschiedliche Lehransichten.
Für eine Grundintention entscheiden, hm. Wenn ich davon sprach, die Seele ergreife immer den einen oder anderen Geist (es geht da um Grade der Reinheit, beziehungsweise von Unreinheit, Finsternis, Kraftlosigkeit, Abgetrenntheit von Gott eines solchen ergriffenden Geistes/Vaters), dann ist das soweit ich es verstehe nicht wirklich eine Entscheidung für die eine oder andere Richtung in dem Sinne. Sondern welche "Grundintention" eine Seele bevorzugen würde, wäre eine Folge ihrer Entscheidung für bestimmten Geist. Welchen Geist sie ergriffen hält hat aber auch damit zu tun, wie sie dessen Wirkungen erlebt, welche dieser Wirkungen in sich sie wie sehr mag. Aber es ist keine Entscheidung für irgendwelche Intentionen, so wie es vielleicht der Fall wäre, wenn ein Mensch sich nach ethischen Überlegungen für das eine oder andere Handeln entscheiden würde. Das Ergreifen eines Geistes bewirkt, was eine Seele mag, wo es sie jenseits von Konditionierung hinzieht, worin sie einen kostbaren Schatz sieht, der ihr viel wert ist, den sie wirlich haben will, nicht nur aus irgendwelchen Erwägungen, sondern so wie jemand, der eben irgendeine Süßigkeit unglaublich gerne hat.
Und wir, wenn man in die Meditation geht und die Meditation ist der Weg diese Entscheidung zu beeinflussen, das System des Willens, der Intention, der Intention meines Willens, der Intention meines Lebens, auszurichten und in tiefere Ebenen,
Das sehe ich so überhaupt nicht. "Der Weg"? Der einzige schonmal sicherlich nicht, meine ich. Aber kann Meditation überhaupt ein Weg sein, dies "zu beeinflussen"? Wie beeinflussen denn? Ja, sie mag eine gewisse Klarheit bewirken, mehr Erkennen, aber desweiteren sehe ich es dann eher so:
Sogyal Rinpoche hat geschrieben:Denken wir einmal an Menschen, die mit großer Intelligenz gesegnet sind und die sehr subtile Ideen entwickeln können; davon kennt jeder von uns einige. Ist es nicht erstaunlich, wie eben diese Intelligenz sie nur noch stärker leiden lässt, statt ihnen hilfreich und nützlich zu sein, wie man eigentlich erwarten sollte? Es ist fast so, als wäre ihre Intelligenz und Klugheit tatsächlich direkt für das Ausmaß ihres Schmerzes verantwortlich.
Was hier geschieht, ist eigentlich ganz klar. Unsere Intelligenz steht unter der Diktatur unseres Nicht-Erkennens, der Unwissenheit, die dann ganz nach Belieben, zu ihrem eigenen Nutzen, Gebrauch von ihr macht, sie für ihre eigenen Zwecke nutzt. Das ist der Grund, warum wir zwar außerordentlich intelligent sein und trotzdem völlig danebenliegen können – beides zugleich! Das ist der Grund, warum wir mit einer derartigen Sicherheit etwas Falsches als richtig betrachten und selbst unter schlimmstem Bedingungen nicht bereit sind aufzuwachen und der Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen. Es ist mit Sicherheit einer der traurigsten Aspekte unseres Lebens, dass wir die grundlegenden Ursachen unseres Leidens nicht erkennen können. Ist es nicht eigenartig, dass wir die Unwissenheit niemals wirklich bei der Arbeit beobachten? Aber genau das ist es – dieser Mangel an Gewahrsein, das genau macht unsere Unwissenheit aus. Das ist es, was wir auf Tibetisch „ma rigpa" nennen.
Es kann nun keinen größeren Fehler geben, als zu denken, dass Unwissenheit irgendetwas Dumpfes oder Blödes sei, dass sie passiv sei oder ein Mangel an Intelligenz. Im Gegenteil. Sie ist gewieft und aalglatt, geschmeidig und genial im Spiel der Täuschung.
Das gilt entsprechend auch für "größere Klarheit", die im Zuge von Meditation erlangt werden kann. Es mag so manche Buddhisten geben, die meditieren, um einem Zug ihrer eigenen Seele nachzukommen, die loskommen will von Konditionierungen und so weiter. Aber das setzt soweit ich es sehe schon eine gewisse geistige Konstituion voraus, das Ergriffenhaben bestimmten Geistes. Diese Voraussetzung ist nicht bei allen Menschen so gegeben. Und bei diesen könnte "mehr Klarheit" auch dazu führen, daß sie sich umso mehr in Finsternis hineinleben, nicht in diese Wirrheit, sondern in eine "stabilere" Form innerer Finsternis. Und gerade deswegen neigen ja Menschen zu solcher "Wirrheit", das kann auch ein Schutzmechanismus sein, der sie vor davor bewahrt ihr geistiges Ausgerichtetsein so "fester" auszuleben. In dieser Existenz geht es um vorhandene Möglichkeit zu hoher geistiger Mobiität, großen Chancen die eigene Seele zu wandeln hin zum Lichten, zu Gott.
Hinnerk Polenski hat geschrieben:nämlich die achte Ebene ist dann das Alayavinjana, das Speicherbewußtsein, das transpersonale Bewußtsein, die Ebene des Symbobakaya also der Eingang dorthin, das ist mehr als ich, das Egobewußtsein öffnet sich und wir sind in Verbindung auf einmal mit anderen auf einmal, in Empathie mit dem Ganzen, mit dem Wald vielleicht, auf einmal mit dem Moment, das ist das transpersonale Bewußtsein.
Empathie also. Wie wäre "Hochsensibilität" hier wohl einzuordnen? "Ego" wäre offenbar nicht empathisch? Was bedeutet das? Daß derjenige vor allem die eigenen Bedürfnisse sehen würde, andere Wesen ums ich herum kaum oder gar gar nicht wirklich wahrnimmt als Wesen? Mehr als "Faktoren" oder so? Daß "Ego" nicht daran orientiert wäre anderen Gutes zu tun? Aber es hieß ja auch, daß es zwei Richtungen darin gäbe. Was würde das in Hinblick darauf dann bedeuten? Wie grenzt sich das voneinander ab? Empathie wird zudem inzwischen ja so einiges genannt. Davon ist wohl auch nicht wenig vor allem selbstbezogen, Projektion auf andere. Und das zu erkennen ist ja auch gar nicht so leicht, hier kann nach meinem Verständnis gerade die in buddhistischen Kreisen so oft nach meinem Empfinden doch recht pauschal und platt geschmähte Menschensprache gute Dienste leisten, gibt es zu ihr überhaupt in diesem Bereich der "Gegenprüfung" überhaupt vergleichbar hochwertige Alternativen in einer Welt, in der "Gleiches zu Gleichen" ja nur ziemlich bedingt Geltung hat im Zuge der Möglichmachung hoher geistiger Mobilität?
Dieses A ist das was überlebt, wenn wir sterben, das immer da ist, das ist der Architekt von allem, der ganzen Welt und nicht nur unserer Welt und unseres Egos.
Da werde ich recht skeptisch und vermute, daß das eventuell von jemandem stammt, der nicht so sehr durchdrungen hat, was diese Ebene eigentlich darstellt. Oder wie wäre das genauer gemeint?
Das A ist aber noch nicht Befreiung, das ist eine Ebene, wo wir jetzt in der Meditation tiefe Erfahrungen machen. Wir sehen Bilder, die gar keinen Bezug haben. Wenn wir in der Oberschicht Bilder sehen, die von gestern sind, von letzter Woche, Gedanken, was war da, was ist dies, was wird morgen sein, ist jetzt, wenn wir durch das Egobewußtsein hindurch in dieses Speicherbewußtsein, das transpersonale, in diese Tiefe kommen, auf einmal Bilder, Gefühle, Wahrnehmungen, die ganz tief sind, über unser Leben hinaus, über die Erfahrungen, die irgendeinen zeitlichen oder örtlichen Rahmen haben.
Inwiefern "über unser Leben hinaus"? Meint das Impulse, die von "anderen Wesen" kommen, zu deren Existenz zählen? Wird soetwas dann von anderen Wesen her aufgegriffen, wenn es eine gewisse Resonanz zum "eigenen Wesen" haben würde? Erkennen, was seelisch genauer geschieht wenn wir "Kontakte haben", "andere Wesen (allgemeinseelisch) lieben"? Ist es eine Art umfassendes Wahrnehmen, das die eigene Körperlichkeit "sprengt"? Oder ginge es da noch um manches, das die eigene Seele bewegt, nur eben grundsätzlicher, weitatmiger?
Und das berührt uns sehr sehr stark, aber es ist wichtig, daß wir jetzt trotzdem nicht darin verharren, sondern in der Meditation auch durch diesen Aspekt hindurchgehen, denn erst hinter dem transpersonalen, hinter diesem achten Bewußtsein löst sich alles auf, alle Dimensionen von Bewußtseinsschichten lösen sich auf und dies nennt man große Befreiung und dies ist Siddha, Siddha ist Geist, Siddhamatra, alles ist reiner Geist und die Ausrichtung darauf nennt man Botthisiddha, Erleuchtungsgeist.
Könnte schon auch so gedeutet werden, daß da dann die oft starken Einflüsse von "seelischer Anstrahlung" gewissermaßen nicht mehr so dominieren würden. Das könnte man wohl schon so beschreiben.
10:10 Siddhamatra und das ist keine Bewußtseinsebene und keine Bewußtseinsstufe. Hier ist weder Raum noch Zeit, hier ist Ewigkeit.
Ahja.