Daniel Schenk hat geschrieben:
Der Mensch ist ein Geist, er hat eine Seele (Verstand, Gefühle, Wille) und lebt in einem irdischen Leib.
Ich nehme es anders wahr. Ich fühle mich als Seele und wähle einen Geist aus, dem ich hauptsächlich dienen will. Ich diene diesem Geist deshalb, weil ich mich ihm zugehörig fühle, weil ich das liebe und leben will, was ihn ausmacht. Beschäftige ich mich liebend gerne mit irdischen Dingen (zum Beispiel Kochen, Nähen etc., aber auch mit dem Streben nach weltlichem Erfolg, Besitz etc.) dann spielt sich mein Leben hauptsächlich in dieser geistigen Sphäre ab. Ich schenke diesen Beschäftigungen sehr viel Zeit und fühle mich darin erfüllt. Stellen sich mir aus irgendwelchen Gründen Hindernisse in den Weg, diesen Beschäftigungen nachzugehen, dann fehlt mir etwas - dann fühle ich mich nicht mehr erfüllt, sondern in einem Mangelzustand.
Irdische Beschäftigungen sind jedoch veränderlich und dementsprechend vergänglich. Jederzeit können sie mir genommen werden und ich muss dann für Ersatz sorgen, damit ich mich wieder erfüllt fühlen kann. Das hat zur Folge, dass ich Hochs und Tiefs unterworfen bin, dem ewigen Rhythmus von Kommen und Gehen, von Besitzergreifen und wieder Loslassen müssen - dies meist unter heftigen seelischen Schmerzen. Es begleiten mich dabei Gefühle der Schuld und Angst, je nachdem, ob ich meinen Blick mehr in die Vergangenheit - oder in die Zukunft richte. Nichts hat Bestand und mein Suchen nach immer neuen Ablenkungen scheint endlos zu sein.
Ich habe aber auch die Wahl, mich vorwiegend mit geistigen Dingen beschäftigen zu wollen - vorausgesetzt - meine (Vor)Liebe dafür ist genug stark, sodass die irdischen Bedürfnisse praktisch "wie von selbst" in den Hintergrund rücken. Jedoch ist es eine Illusion zu glauben, dass dies geschieht, indem ich mich dazu "zwinge", indem es ein Akt des Opfers und der zwanghaften Disziplin für mich bedeutet. Liebe hat ihren Ursprung im Herzen und nicht im Kopf. Ich kann nicht willentlich bestimmen, was ich liebe, sondern ich liebe es einfach aus meinem Herzen heraus, weil ich nicht anders kann - und daraus ergibt sich dann tiefes Wollen, einem Geist zu dienen, der nicht von dieser Welt ist. Mit dieser Entscheidung geht die Konsequenz einher, auf weltlichen Dank, Bestätigung, Anerkennung und "falsch verstandene" Zuneigung und Liebe von Mitmenschen zu verzichten. Vielmehr beruht die Konsequenz meiner Entscheidung auf der inneren Bereitschaft, als Diener göttlichen Geistes auf dieser Welt zu wirken und bedingungs- und erwartungslos Liebe zu geben, wo sie gebraucht wird - auch wenn es den Menschen häufig nicht bewusst ist, dass sie es bräuchten. Ich gehe mit meinem Licht und in einem Zustand dauerhafter innerer Fülle meinen Weg und leuchte. Gott wird genau diejenigen Menschen zu mir führen, die angeregt durch mein Licht ihr eigenes Licht entdecken und entfalten wollen, indem sie sich selbst der Schöpferquelle zuwenden und sich mit ihr verbinden.