Christusbewußtsein

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Hari-mohini dd
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Hari-mohini dd » Di 14. Feb 2023, 20:29

Das macht Sinn, daß man sich für Christus sein gesamtes Leben onterressiert bzw. nachforscht. Freut mich daß du das tust.
Christus hat ja nur 3 Jahre gepredigt. - das ist bemerkenswert. Wie sich dann seine Bekanntheit verbreitet hat, dazu hatte ich ja einen Link zum Video beigefügt.

Hier nun ein Link bzgl. seines Lebensabschnittes 13 bis 33.
https://www.purebhakti.com/teachers/bhakti-discourses/25-discourses-2006/794-a-christmas-message

LG
Zuletzt geändert von Hari-mohini dd am Di 14. Feb 2023, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.

Hari-mohini dd
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Hari-mohini dd » Di 14. Feb 2023, 20:39

https://m.youtube.com/watch?v=0bU8M50C-00
Hier finde ich sehr intetessante und wichtige Gedanken, denn Mißverständnisse und Verdrehungen des Wortes können allzu leicht geschehen, wenn alles andere als befreite Seelen am Wwrk sind.

LG

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » Mi 15. Feb 2023, 04:02

Hari-mohini dd hat geschrieben:Christus hat ja nur 3 Jahre gepredigt. - das ist bemerkenswert.

Marsianer hat geschrieben:
Louis hat geschrieben:Andere Dinge. Ein Beispiel: Wann ist Jesus in der Bibel in Erscheinung getreten? Zwei, drei Jahre vor seiner Kreuzigung?

So sagen es viele wohl.
Naja, als Kind predigte er, soweit ich mich erinnern kann, in einer Synagoge? Paßt doch. Dennoch erlaube ich mir die Frage, was war in den Jahren dazwischen?

Eine plausible Frage.
Ging er in die Zimmerei

"Woher hat Dieser solches und was ist das für eine Weisheit, die Ihm gegeben ist und daß solche Wunderkräfte durch Seine Hände geschehen? Ist Der nicht der Zimmermann, Marias Sohn, der Bruder des Jakobus und des Joses und des Judas und des Simon? Und sind nicht Seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an Ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends ohne Ehre, als in seiner Vaterstadt und bei den Verwandten und in seinem Hause. Und Er konnte dort keine einzige Wundertat (Kraft) tun, außer daß Er einigen Siechen die Hände auflegte und sie heilte. Und Er verwunderte Sich über ihren Unglauben." Mk 6,2-6

viewtopic.php?p=4984#p4984

Aus diesem Link zitiert:
Today is Christmas Day, the birthday of Jesus Christ. In Europe and other countries, hardly anyone knows what Jesus Christ was doing in his youth, at around 15 years of age. Indian history shows that he was in India, where he visited Vrndavana, Ayodya, Jagannatha Puri, and other pilgrimage places.

Es gibt ja diverser solcher Geschichten um Jesus Christus, wahlweise z.B. auch, er sei bei den Essenern "in die Schule gegangen". Ich würde das ersteinmal als Zeichen einer gewissen Zuneigung ansehen (oder Zuneigung zu dem Status, den er unter den Menschen dann einnahm).

Nun, die Leute in seinem Ursprungsort kannten ihn laut Bibel wohl als ortsansässigen Handwerker, dem man Weisheit oder Wunderkräfte nicht zutraute, was wohl eher nicht dafür sprechen wird, daß er länger fort war oder bekanntermaßen jahrelang auf weiten Reisen in dieser Zeit.
In Vrndavana he heard the name of the Supreme Personality of Godhead, Krsna, and when he went to Jagannath Puri he heard how the local persons pronounce Krsna as Krusna or Krusta. Later, Krusta became Christos. Later, Krusta became Christos (or Khristos) , and then Christus , so the change in name is actually only a difference in language. *[See Endnote 1]

Die lautliche Nähe ist in der Tat beachtenswert. Allerdings:
Der Begriff Messias (hebräisch משיח Maschiach oder Moschiach, aramäisch ܡܫܺܝܚܳܐ, in griechischer Transkription Μεσσίας, ins Griechische übersetzt Χριστός Christós, latinisiert Christus) stammt aus den heiligen Schriften im Judentum, dem Tanach, und bedeutet „Gesalbter“.[1] So wird im Tanach vor allem der rechtmäßige, von Gott eingesetzte König der Juden bezeichnet, dessen Thron laut Jer 33,17 EU auf Ewigkeit immer von einem Nachfolger Davids besetzt sein sollte (auch 2 Sam 7,13 EU). Daraus entstand seit dem Propheten Jesaja (~740 v. Chr.) und besonders seit dem Ende des israelitischen Königtums (586 v. Chr.) die Erwartung eines künftigen Messias, der JHWHs Willen endgültig verwirklichen, alle Juden zusammenführen, von Fremdherrschaft befreien, ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit herbeiführen werde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Messias

Weiter im Link:
Many of those who call themselves Christians don’t truly follow Christianity, because they say that God is formless, but the Bible actually tells that God has a form and that form is transcendental.

Also, ich sage nicht, Gott ist ohne Form.
[*Endnote 1:

“Prabhupada: Christian religion is practically, from the name it appears – ‘Christian’ and ‘Krsnian’. Original word of this ‘Christ’ comes from the Greek word ‘Kristo’.

Dr. Weir: Anointed.

Prabhupada: Yes. This ‘Christa’ is Krsna.

Dr. Weir: From the Sanskrit?

Prabhupada: Yes. Krsta is the popular word for Krsna. And Krsna is always anointed with tilaka. We follow this, tilaka, Krsna, anointed with this sandal pulp. So, so far I think, there is some very near relationship with this ‘Christian’ and ‘Krsnia’. Krsta means ‘love’, love of Godhead or love.” (Room Conversation, September 4, 1971, London).

Father Emmanuel: I think Jesus, as the son of God, has revealed to us the actual name of God: Christ. We can call God ‘Father’, but if we want to address Him by His actual name, we have to say ‘Christ’.

"Gesalbter" wäre demnach ein "Name"? Würde ich nicht so sehen.
Srila Prabhupada: Yes. ‘Christ’ is another way of saying Krsta, and ‘Krsta’ is another way of pronouncing the name of God, Krsna. Jesus said that one should glorify the name of God, but yesterday I heard one theologian say that God has no name-that we can call Him only "Father."

Hm.
A son may call his father ‘Father’,

Zustimmung.
but the father also has a specific name. Similarly, ‘God’ is the general name of the Supreme Personality of Godhead, whose specific name is Krsna. Therefore whether you call God ‘Christ’, ‘Krsta’ or ‘Krsna’, ultimately you are addressing the same Supreme Personality of Godhead.

Father Emmanuel: Yes, if we speak of God's actual name, then we must say, "Christos." In our religion, we have the Trinity: the Father, Son, and the Holy Spirit. We believe we can know the name of God only by revelation from the Son of God. Jesus Christ revealed the name of the father, and therefore we take the name Christ as the revealed name of God.

Srila Prabhupada: Actually, it doesn't matter – Krsna or Christ – the name is the same. The main point is to follow the injunctions of the Vedic scriptures that recommend chanting the name of God in this age. The easiest way is to chant the maha-mantra: Hare Krsna, Hare Krsna, Krsna Krsna, Hare Hare/ Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare.” (Science of Self Realization, Chapter 4).

“Yes. Krsna means ‘the supreme lover and beloved’. He attracts everyone. There is one Greek word, krista. The meaning is the same, ‘love.’ And from this Krista, the word Christ has come. So this word Christ also has connection with Krsna.” April 13, 1975 Srimad-Bhagavatam lecture)

Aha.

Wenn also nun nach dieser Story zu Jesus davon ausgegangen würde, daß Jesus, der Christus, eigentlich von Krishna lehrte, was ist dabei dann schiefgegangen?
Als Erwachsener kehrt er an den Ort seiner Geburt zurück, nach Mathura, im heutigen indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Er tötet Kansa und gibt den Thron an den rechtmäßigen König Ugrasena zurück. Das Mahabharata berichtet, dass er König von Dwarka gewesen sei, heute im indischen Bundesstaat Gujarat. Nachdem im Streit zwischen den Dynastien der Pandavas und der Kauravas um die rechtmäßige Thronfolge seine Friedensmissionen gescheitert waren, wird er in einem großen Krieg der Wagenlenker von Arjuna, dem Helden der Pandavas. Ihm übermittelt er die Lehren der Bhagavadgita. 36 Jahre nach der Schlacht von Kurukshetra erschlagen sich die Yadavas, deren Oberhaupt Krishna ist, während eines Trinkgelages gegenseitig. Krishna selbst wird im Alter irrtümlich durch den Pfeil eines Jägers verwundet und stirbt, nachdem er dem Unglücklichen verziehen hat.

Nach hinduistischer Tradition kehrte er im Jahre 3102 v. Chr. in den Himmel zurück, dieser Zeitpunkt gilt als Beginn des dunklen Zeitalters, des Kali-Yuga.

Krishna ist eine der populärsten Gottheiten des Hinduismus; seine Verehrung ist in Indien weitverbreitet. Die Krishna-Religiosität ist ihrem Wesen nach besonders emotionale, religiöse Hingabe, Bhakti Yoga, die besonders das Bhagavatapurana hervorhebt. Ausdrucksformen der Krishna-Bhakti sind die Verehrung des Göttlichen im Bild, Bhajans (religiöse Gesänge), Lesungen aus Schriften wie dem Bhagavatapurana oder der Bhagavad Gita.

Eine der zentralen Textquellen für die philosophische Dimension der Krishna-Verehrung ist die Bhagavadgita, die ein Teil des Epos Mahabharata ist. In der Schlacht von Kurukshetra steht Krishna Arjuna als Freund und Beschützer sowie als geistiger Führer zur Seite. Vor Beginn dieser Schlacht offenbart er sich Arjuna als der Höchste. Als Fürst und Wagenlenker von Arjuna zieht Krishna mit in die Schlacht. Arjuna zögert zu kämpfen, da auf der Gegenseite viele Verwandte stehen. Krishna belehrt ihn über seine Pflicht, Dharma, als Krieger Kshatriya zu kämpfen sowie über die Unsterblichkeit der Seele Atman.

https://de.wikipedia.org/wiki/Krishna

Wäre der Islam dann vielleicht tatsächlich eine korrigierende Offenbarung dieser Gottheit und deren Verhaltensweisen?

christ
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon christ » So 9. Apr 2023, 18:20

Hari-mohini dd hat geschrieben:Eine Frage:
Wo war Jesus von seinem 13. Lebensjahr bis zu seinem 30. Lj.?

christ hat geschrieben:Das weiß ich noch nicht. Aber vielleicht steht es ja da drinnen? :
https://jesusoffenbarungen.ch/Lorber/JugendJesu.html
Hari-mohini dd hat geschrieben:Bitte laß mich/uns wissen, falls es da drinsteht.

So wie es aussieht, endet die Erzählungen über Jesus Kindheit/Jugendheit bei seinem 12 Jahre in dem Buch "Die Jugend Jesus". Es wird noch erzählt, wie es auch im Evangelium steht, dass Jesus im Tempel gelehrt hat, mit seinen 12 Jahren und dass seine Mutter und sein Nährvater ihn gesucht haben. Aber nachdem er dies tat, ging er dann mit ihnen wieder mit, als die beiden ihn im tempel gefunden hatten. Und von da tat er dann bis zur Hochzeit zu Kana dann keine offene wundertaten mehr. Es wird aber noch dies erzählt/beschrieben:

299. Kapitel – Der Gottmensch Jesus. Das Verhältnis Seines Menschlichen zu Seinem Göttlichen in Ihm.

9. September 1844

[JJ.01_299,01] Nach dem aber heißt es in der Schrift: Und Er nahm zu an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen und blieb untertänig und gehorsam Seinen Eltern, bis da Er Sein Lehramt antrat.

[JJ.01_299,02] Frage: Wie konnte Jesus denn als das alleinig ewige Gottwesen an Weisheit und an Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war?

[JJ.01_299,03] Und wie namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos allervollkommenste Wesen war?

[JJ.01_299,04] Um das richtig zu fassen, muß man Jesum nicht abgeschlossen als den alleinigen Gott ansehen;

[JJ.01_299,05] sondern man muß sich Ihn als einen Menschen darstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit Sich gerade also untätig scheinend einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist eingekerkert ist.

[JJ.01_299,06] Was aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu machen in sich,

[JJ.01_299,07] das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das Gottwesen in Ihm frei zu machen, auf daß Er eins würde mit Ihm.

[JJ.01_299,08] Es muß aber jeder Mensch gewisse Schwächen in sich tragen, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist.

[JJ.01_299,09] Die Fesseln können aber erst dann zersprengt werden, wenn die mit dem Fleische vermengte Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung also gestärkt hat, daß sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten.

[JJ.01_299,10] Aus dem Grunde kann der Mensch eben auch nur durch allerlei Versuchungen seine Schwächen gewahren und erfahren, wie und worin sein Geist geknebelt ist.

[JJ.01_299,11] Wenn er dann gerade in diesen Punkten sich in seiner Seele selbst verleugnet, so löset er dadurch dem Geiste die Fesseln ab und fesselt damit die Seele.

[JJ.01_299,12] Ist dann mit der gerechten Zeit die Seele mit allen den ehemaligen Geistesbanden gefestet, so geht dann freilich ganz natürlich der ganz entfesselte Geist in die ganze starke Seele über,

[JJ.01_299,13] und diese gelangt dadurch in alle himmlische Machtvollkommenheit des Geistes und wird dadurch für ewig vollkommen Eins mit ihm.

[JJ.01_299,14] In dem Ablösen einer Fessel um die andere aber besteht das Zunehmen der Seele in der geistigen Kraft, welche da ist die Weisheit und die Gnade.

[JJ.01_299,15] Die Weisheit ist das helle Schauen der ewigen Ordnung Gottes in sich, und die Gnade ist das ewige Liebelicht, durch das alle die endlosen und zahllosen Dinge, ihre Verhältnisse und Wege erleuchtet werden!

[JJ.01_299,16] Wie aber das beim Menschen also der Fall ist, also war es auch bei dem Gottmenschen Jesus.

[JJ.01_299,17] Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen und war mit um so mehr Schwächen behaftet, weil der allmächtigste Gottgeist Sich Selbst in die gewaltigsten Bande legen mußte, um in Seiner Seele gehalten werden zu können.

[JJ.01_299,18] Also mußte die Seele Jesu auch die größten Versuchungen, Sich Selbst verleugnend, bestehen, um ihrem Gottgeiste die Bande abzunehmen, Sich damit zu stärken für die endloseste Freiheit des Geistes aller Geister, und also völlig Eins zu werden mit Ihm.

[JJ.01_299,19] Und ebendarin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als Sich der Gottgeist nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn.



300. Kapitel – Das Leben und die Seelenkämpfe Jesu von Seinem zwölften bis dreißigsten Jahre. Winke und Beispiele zur Erreichung der Wiedergeburt als Bedingung zum ewigen, seligen Leben. Schlußbemerkung und Segen des Herrn.

9. September 1844

[JJ.01_300,01] Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre?

[JJ.01_300,02] Er fühlte in Sich fortwährend auf das lebendigste die allmächtige Gottheit; Er wußte es in Seiner Seele, daß alles, was die Unendlichkeit faßt, Seinem leisesten Winke untertan ist und ewig sein muß.

[JJ.01_300,03] Dazu aber hatte Er den größten Drang in Seiner Seele, zu herrschen über alles.

[JJ.01_300,04] Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, also auch Zorn, waren die Hauptschwächen Seiner Seele.

[JJ.01_300,05] Aber Er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten tödlichsten Triebfedern Seiner Seele.

[JJ.01_300,06] Den Stolz demütigte Er durch die Armut; aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles zugehörte, und Er aber dennoch nichts ,Mein‘ nennen durfte!

[JJ.01_300,07] Die Herrschlust bändigte Er durch die Untertänigkeit und durch den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen gegen Ihn – o wie – gar nichts waren!

[JJ.01_300,08] Seine ewige, allerhöchste Freiheit bestürmte Er eben damit, daß Er Sich, wennschon endlos schwer, den Menschen wie ein sklavischer Knecht zu den niedrigsten Arbeiten gefangengab.

[JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele.

[JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern.

[JJ.01_300,11] Ja – in diesem Punkte hatte Er ungemein viel auszustehen, indem Sein Äußeres und der Ton Seiner Rede von höchst einnehmender Art waren,

[JJ.01_300,12] aus welchem Grunde die fünf überaus schönen Cyreniusschen Mädchen in Ihn durch die Bank sterbensverliebt waren und untereinander wetteiferten, Ihm am besten zu gefallen.

[JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“

[JJ.01_300,14] Da Er ferner die Bosheit der Menschen mit einem Blicke durchsah – und sah ihre Hinterlist und Heuchelei, Verschmitztheit und ihre Selbstsucht,

[JJ.01_300,15] so ist es auch begreiflich, daß Er sehr erregbar war und konnte leichtlichst beleidigt und erzürnet werden;

[JJ.01_300,16] aber da mäßigte Er Sein göttliches Gemüt durch Seine Liebe und darauf erfolgte Erbarmung.

[JJ.01_300,17] Und also übte Er Sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen!

[JJ.01_300,18] Aus dem aber läßt sich leicht ersehen, wie Jesus als Mensch die achtzehn Jahre unter beständigen harten Versuchungen und Bekämpfungen derselben zubrachte. –

[JJ.01_300,19] Und da nun das für jedermann nutzbringend dargetan ist, so bleibt nichts mehr zu sagen übrig, außer die dreitägige Verhandlung mit den Weisen und Gelehrten im Tempel, die aber jetzt, wie noch so manches andere, nicht folgen kann.

[JJ.01_300,20] Daher begnüget euch einstweilen mit dem, und das andere wird folgen, wenn ihr zum Knechte sagen werdet:

[JJ.01_300,21] ,Komme, Bruder, zu uns im Namen des Herrn, und bleibe und wohne bei uns!‘ – –

[JJ.01_300,22] Somit sei auch dies Werk geschlossen, und Mein Segen und Meine Gnade sei mit euch für und für! Amen, Amen, Amen. – – –

https://jesusoffenbarungen.ch/Lorber/JugendJesu.html
Ich finde es irgendwie traurig, dass es da nicht bis in sein Mannesalter weiter erzählt wird. Ich würde aber vermuten, dass Jesus dann in die Pubertät kam und diese "überwinden" musste.

Was heißt eigentlich Selbstverleugnung?

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » So 9. Apr 2023, 18:41

christ hat geschrieben:Was heißt eigentlich Selbstverleugnung?

Da ging es hier wohl vor allem um Impulse der Körperlichkeit, die einem Menschen noch mehr oder weniger als "Selbst" vorkommen würden, weil er diesen doch recht nahe wäre und weniger eigenem Seelischen? Das wäre vermutlich also ein "Selbst" in dem Sinne:

"Denn wer sein Leben (ψυχὴν - Psychen) retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben (ψυχὴν) verliert um Meinetwillen, der wird es finden. Denn was nützete es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, nähme aber Schaden an seinem Leben (ψυχὴν)?" Mt 16,25+26

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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon christ » So 9. Apr 2023, 19:25

Marsianer hat geschrieben:
christ hat geschrieben:Was heißt eigentlich Selbstverleugnung?

Da ging es hier wohl vor allem um Impulse der Körperlichkeit, die einem Menschen noch mehr oder weniger als "Selbst" vorkommen würden, weil er diesen doch recht nahe wäre und weniger eigenem Seelischen?

Und mit Impulse der Körperlichkeit wären also Gefühle gemeint? Also wie Neid, Habgier, oder Versuchungen wie Wollust. ZB würde ein Mann/Frau körperlich die Lust haben, den Impuls haben, sich eine Frau zu nehmen, um mit ihr die Wolllust auszuleben, dann wäre dies ein Impuls der Körperlichkeit?

Oder wie auch bei Jesus, wie es im Zitat von oben stand:
[JJ.01_300,03] Dazu aber hatte Er den größten Drang in Seiner Seele, zu herrschen über alles.

[JJ.01_300,04] Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, also auch Zorn, waren die Hauptschwächen Seiner Seele.

[JJ.01_300,05] Aber Er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten tödlichsten Triebfedern Seiner Seele.

[JJ.01_300,06] Den Stolz demütigte Er durch die Armut; aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles zugehörte, und Er aber dennoch nichts ,Mein‘ nennen durfte!

[JJ.01_300,07] Die Herrschlust bändigte Er durch die Untertänigkeit und durch den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen gegen Ihn – o wie – gar nichts waren!

[JJ.01_300,08] Seine ewige, allerhöchste Freiheit bestürmte Er eben damit, daß Er Sich, wennschon endlos schwer, den Menschen wie ein sklavischer Knecht zu den niedrigsten Arbeiten gefangengab.

[JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele.

[JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern.


Als wäre es dann angebracht, seine Schwächen zu erkennen und dagegen dann anzukämpfen.

Marsianer hat geschrieben:Das wäre vermutlich also ein "Selbst" in dem Sinne:

"Denn wer sein Leben (ψυχὴν - Psychen) retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben (ψυχὴν) verliert um Meinetwillen, der wird es finden. Denn was nützete es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, nähme aber Schaden an seinem Leben (ψυχὴν)?" Mt 16,25+26

Wie ist dies zu verstehen? Ich dachte, dieser Satz bezieht sich auf die endzeit und auf das körperliche: ZB wenn eine Person den Jesus christus vor anderen Menschen verleugnet, indem er sagt "er kenne ihn nicht, weiß nicht, wer der Jesus wäre", dann würde er in dem Sinne sein körperliches Leben retten, weil er dann nicht von den anderen Menschen durch die Verleugnung Jesus, körperlichen Schaden durch die Menschen erleiden würde. Aber dadurch, dass dieser dann Jesus vor anderen Menschen verleugnet hat, ihn zu kennen, so verliert dieser Mensch dann sein Leben (ewiges leben) nach dem körperlichen tod, wenn er mal irgendwann körperlich sterben würde. Dieser hätte dann sein körperliches leben durch die Verleugnung von Jesus vor den Menschen gerettet, aber sein ewiges leben nach dem körperlichen tode hätte er dann verloren.
Oder wie wäre dies denn zu verstehen?

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » So 9. Apr 2023, 20:08

christ hat geschrieben:Und mit Impulse der Körperlichkeit wären also Gefühle gemeint?

Wäre wohl eine Definitionsfrage, "Triebe"?
Also wie Neid, Habgier

Würde ich mehr als "fleischlich" einordnen.
oder Versuchungen wie Wollust. ZB würde ein Mann/Frau körperlich die Lust haben, den Impuls haben, sich eine Frau zu nehmen, um mit ihr die Wolllust auszuleben, dann wäre dies ein Impuls der Körperlichkeit?

Wohl schon, das baut auf dem Fortpflanzungstrieb der körperlichen Form auf?
Als wäre es dann angebracht, seine Schwächen zu erkennen

So ungefähr.
und dagegen dann anzukämpfen.

Das hat für Christen Jesus bereits getan, würde ich sagen? Christen müssten sich eigentlich "nur an ihn dranhängen"?
Wie ist dies zu verstehen? Ich dachte, dieser Satz bezieht sich auf die endzeit und auf das körperliche: ZB wenn eine Person den Jesus christus vor anderen Menschen verleugnet, indem er sagt "er kenne ihn nicht, weiß nicht, wer der Jesus wäre", dann würde er in dem Sinne sein körperliches Leben retten, weil er dann nicht von den anderen Menschen durch die Verleugnung Jesus, körperlichen Schaden durch die Menschen erleiden würde.

Aber soetwas gibt es ja seit fast 2000 Jahren?
Dieser hätte dann sein körperliches leben durch die Verleugnung von Jesus vor den Menschen gerettet, aber sein ewiges leben nach dem körperlichen tode hätte er dann verloren.

Soetwas kann sein. Ich halte es aber nicht für ein starres Gesetz. Aber es kann schon schweren Schaden in mancher Seele festigen, denn der Mensch zeigt dann ja, wonach ihm mehr verlangt.

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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Goldmädchen » Di 27. Jun 2023, 18:26

Jetzt bin ich der Frage viel näher, oder ich habe die Antwort für dich Marsianer, falls du es nicht schon selbst heraus gefunden hattest, was C. Bewusstsein sein soll.
Das Video hat es gut beschrieben, es hat gleichzeitig eine andere Frage von mir gelöst. Zu einem Erleben, was ich vor ein paar Jahren hatte.
Also denke ich zumindest, dass es das gleiche ist.
Der Videoersteller sagt :

" Samadhi, der Grundzustand des Bewusssteins, die ursprüngliche Wachheit, die fortwährend präsent sein kann.
( Das wäre bei einem Erwachten so, sage ich mal, also wäre logisch ).
Und zwar parallel zu anderen Bewusstseinszuständen. Im Vedanta nennt man das Turiya,andere Ausdrücke für Turiya sind christliches Bewusstsein, Krisna- Bewusstsein, Buddhanatur oder Sahaja Samadhi. Im s. Samadhi bleibt das innewohnende Selbst allgegenwärtig, während alle menschlichen Funktionen weiter genutzt werden können. Die Stille in der Spirale der wechselnden Phänomene ist unbeweglich, Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Energien rotieren um ihren Kreis. Aber die Stille oder deine innere Seele verhält sich trotz äußerer Aktivität wie bei einer Meditation.
Es ist möglich das das innewohnende Selbst präsent bleibt auch im tiefen Schlaf, so dass deine Aufmerksamkeit bezüglich deines inneren Selbst immer zu kommt und geht, auch wenn sich die Bewusstseinszustände ändern. (..)
Diese Erkenntnis des ewigen unpersönlichen Bewusstseins spiegelt sich in den worten Christi wieder wenn er sagt " Bevor Abraham war, bin ich ".
Dies ist ein Bewusstsein das durch unzählige Gesichter und Formen hindurchstrahlt.
Anfangs ist es wie eine schwache Flamme, die aus den beiden Polaritäten in dir entfacht wird, maskulines durchdringendes Bewusstsein mit einer Hingezogenheit oder Öffnung zur weiblichen Energie. Diese Flamme ist zart und kann leicht erlöschen und man muss acht geben sie zu schützen und am Leben zu halten bis sie lodert. Samadhi ist.... (...)

Alles ab ungef. Min 47:00 https://www.youtube.com/watch?v=jWWrsjcFg8E&ab_channel=AwakenTheWorldFilm

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » Di 27. Jun 2023, 19:02

Goldmädchen hat geschrieben:falls du es nicht schon selbst heraus gefunden hattest, was C. Bewusstsein sein soll.

Ich vermute mal, wie bei etlichen anderen Begriffen gibt es da eher nicht die eine korrekte Bedeutung, sondern verschiedene Vorstellungen unterschiedlicher Leute oder Lehrschulen.
Das Video hat es gut beschrieben, es hat gleichzeitig eine andere Frage von mir gelöst. Zu einem Erleben, was ich vor ein paar Jahren hatte.
Also denke ich zumindest, dass es das gleiche ist.

Aha.
Video hat geschrieben:Samadhi, der Grundzustand des Bewusssteins, die ursprüngliche Wachheit, die fortwährend präsent sein kann.

Aha, dann wäre nach dessen Ansicht Samadhi eine Art natürlicher Zustand von dem Wesen "weggefallen" wären? Im Hinduismus wird soweit ich weit öfters ja von einem Entwicklungsweg dieses Universums ausgegangen, der sich allmählich zu Höherem entfalte.
Und zwar parallel zu anderen Bewusstseinszuständen. Im Vedanta nennt man das Turiya

Also etwas, das zusätzlich zu anderen Bewußtseinszuständen in jemandem wäre? Turiya wurde hier im Forum schon wenige Male erwähnt.
andere Ausdrücke für Turiya sind christliches Bewusstsein

Nach dessen Ansicht offenbar.
Krisna- Bewusstsein, Buddhanatur oder Sahaja Samadhi

Er meint dann offenbar, diese Begriffe würden alle Dasselbe meinen.
Im s. Samadhi bleibt das innewohnende Selbst allgegenwärtig

Hm, was das wohl bedeuten soll?
Die Stille in der Spirale der wechselnden Phänomene ist unbeweglich, Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Energien rotieren um ihren Kreis. Aber die Stille oder deine innere Seele verhält sich trotz äußerer Aktivität wie bei einer Meditation.
Es ist möglich das das innewohnende Selbst präsent bleibt auch im tiefen Schlaf, so dass deine Aufmerksamkeit bezüglich deines inneren Selbst immer zu kommt und geht, auch wenn sich die Bewusstseinszustände ändern.

Aha, und wie würde es bei Menschen ohne diesen zusätzlichen Bewußtseinszustand innerlich ausschauen?
Diese Erkenntnis des ewigen unpersönlichen Bewusstseins spiegelt sich in den worten Christi wieder wenn er sagt " Bevor Abraham war, bin ich ".

Naja, aber ist ja nicht neu, daß buddhistische/hinduistische Leute versuchen christliche Inhalte entsprechend des eigene Weltbilds umzudeuten.
Dies ist ein Bewusstsein das durch unzählige Gesichter und Formen hindurchstrahlt.
Anfangs ist es wie eine schwache Flamme, die aus den beiden Polaritäten in dir entfacht wird, maskulines durchdringendes Bewusstsein mit einer Hingezogenheit oder Öffnung zur weiblichen Energie. Diese Flamme ist zart und kann leicht erlöschen und man muss acht geben sie zu schützen und am Leben zu halten bis sie lodert.

Hm, eine Flamme, aha.

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » Mi 28. Jun 2023, 03:30

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Turiya

Turiya – der vierte, Turiya ist der vierte der großen Bewusstseinszustände. Turiya ist ein Zustand, den nicht jeder Mensch hat aber den jeder Mensch sucht. Es gibt drei Normalbewusstseinszustände, diese sind Wachbewusstsein, Traumbewusstsein und Tiefschlaf. Turiya ist etwas, was über Wachbewusstsein, Traumbewusstsein und Tiefschlaf hinausgeht. Turiya ist die Erfahrung vollkommener Einheit bei vollkommener Wachheit, ist die Aufhebung von aller Dualität. Turiya-Zustand ist die mystische Erfahrung in tiefer Meditation. Nirvikalpa Samadhi, Asamprajnata Samadhi sind andere Namen für Turiya als vierten Bewusstseinszustand.

Positiv ausgedrückt ist Turiya gekennzeichnet durch die Erfahrung von Satchidananda, unendlichem Sein, Chid, unendlichem Bewusstsein, Ananda, unendlicher Freude. Alles, wonach der Mensch sich sehnt, ist letztlich im Turiya-Bewusstseinszustand dauerhaft erfahrbar. Turiya ist letztlich die Verbindung auch von Tiefschlaf und Wachbewusstsein. Tiefschlaf ist auch ein Zustand, wo es keine Dualität gibt, im Tiefschlaf gibt es keine Gedanken, keine Emotionen, keine Gefühle, es gibt kein Ich und kein Du. Nur im Tiefschlaf ist auch keine Bewusstheit da, daher ist Tiefschlaf eine Begrenzung. Im Wachbewusstsein bist du zwar wach, aber es ist Dualität da, es ist Ich und Du da, es sind Wünsche da. Wenn du die volle Wachheit des Wachzustandes noch weiter ausbaust zu unendlicher Wachheit und das verbindest mit dem Tiefschlafzustand, der Abwesenheit von Worten, Bildern, dann bist du in Turiya.

Turiya, also der vierte Bewusstseinszustand, der höchste Bewusstseinszustand, das, wonach man sich bewusst oder unbewusst sehnt und wo die Erfüllung allen menschlichen Strebens zu finden ist. Turiya gilt auch als die siebte der Bhumikas, die siebte der sieben Stufen der spirituellen Evolution. Turiya heißt zwar "vierter", aber es entspricht auch der siebten Stufe der spirituellen Evolution. Die sieben sind: Shubheccha – Verlangen nach Wahrheit, Vicharana – rechtes Streben und Praktizieren, Tanumanasa – transparent werden für die höhere Wirklichkeit, Sattvapatti – Erlangen von Reinheit, Asamsakti – von nichts berührt, Padarthabhavani, der nächste Schritt der Evolution, und schließlich Turiya, die volle Verankerung im vierten Bewusstseinszustand, die letztlich, wenn das Leben aufhört, das Karma aufhört, zur vollkommenen Verschmelzung mit dem Absoluten führt.

Es gibt im Sanskrit so viele Namen für das Höchste, es gibt Nirvikalpa Samadhi, es gibt Asamprajnata Samadhi, Nirbija Samadhi, es gibt Nirwana, es gibt Atman Jnana, es gibt Brahman Jnana, es gibt Atmanivedana, Atmasakshatkara, Anubhava, so viele Namen für die Erleuchtung, für den höchsten Bewusstseinszustand. Du kannst dich fragen: "Warum gibt es so viele verschiedene Namen?" Letztlich das, was du besonders schätzt und was dir besonders wertvoll ist, dem gibst du viele verschiedene Namen. Währenddessen das, was dich nicht so interessiert, da gibt es nicht so viele Namen. Und im Yoga ist man besonders daran interessiert, das Höchste zu erfahren. Da das Höchste nicht wirklich beschreibbar ist, gibt man ihm alle möglichen Namen, erfahren musst du es selbst. Strebe nach Turiya. Turiya – der vierte Bewusstseinszustand, die Erfüllung allen menschlichen Strebens.

https://wiki.yoga-vidya.de/Turiya
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Asamsakti

Asamsakti heißt, von nichts berührt sein, ohne Anhaftung. Auf eine gewisse Weise ist Asamsakti etwas, was du erreichen kannst, was du erreichen willst, woran du arbeiten kannst. Asamsakti ist wie eine spirituelle Praxis, eben an nichts verhaftet zu sein, ohne Anhaftung. Freue dich, wenn es schön ist. Freue dich, wenn Menschen freundlich sind. Aber es macht ja auch nichts, wenn es anfängt, zu regen, es macht auch nichts, wenn Menschen dann wieder unfreundlich sind. Asamsakti heißt, sei an nichts verhaftet. Sei auch nicht verhaftet an deinen Besitz.

Heute magst du etwas haben, morgen mag es kaputt sein. Heute magst du dein Auto gut finden, morgen funktioniert es vielleicht nicht mehr. Heute ist ein Mensch so, morgen ist er anders. Asamsakti heißt, sei ohne Anhaftung, sei neugierig, was passiert, nimm alles mit Liebe, nimm alles mit Freude. Asamsakti ist aber auch der Name für eine Bhumika und zwar die fünfte Bhumika. Wenn Asamsakti als Bhumika, als Stufe, als Wissensstufe der Erleuchtung erlangt ist, dann hast du schon eine ganze Menge erlangt. Es beginnt ja mit Shubheccha, Sehnsucht nach Wahrheit. Es geht weiter mit Vicharana, das rechte Streben, die Praxis. Tanumanasa, transparent werden, durchlässig werden für etwas Höheres.

Sattvapatti, das Erreichen von Reinheit. Dann folgt Asamsakti, nicht angehaftet sein. Und dann folgt Padarthabhavini und schließlich Turiya. Asamsakti wird unterschiedlich interpretiert. Eine der Interpretationen, der wir bei Yoga Vidya folgen, ist: In Asamsakti ist das Selbst verwirklicht, ist Nirvikalpa Samadhi erreicht. Daher gibt es keine Anhaftung mehr, daher gibt es keine Erwartungen mehr. Es ist bedingungslose Liebe, es ist bedingungslose Wahrnehmung der Einheit. In Asamsakti handelt aber der Weise, die Verwirklichte ganz normal. Äußerlich betrachtet scheint da kein Unterschied zu sein. Nur innerlich ist er, sie vollkommen ohne Anhaftung, dafür umso mehr mit Liebe.

Wenn das Karma abläuft, dann wird irgendwann aus Asamsakti Padarthabhavini. In Padarthabhavini tut der Weise nichts mehr aus eigenem Antrieb. Die letzten Teile des Karmas laufen von selbst ab. Das ist einige Zeit vor dem physischen Tod, typischerweise im hohen Alter. Schließlich folgt Turiya, Körper hört auf, etwas zu tun, und nach mehreren Tagen oder Wochen hört auch der Körper auf, dann hört auch die Psyche auf, schließlich ist nur noch Selbst, der Weise ist dauerhaft mit dem Ewigen verschmolzen. Asamsakti ist also der Übergang, letztlich zwischen den verschiedenen Stufen der Individualität, in das Verschmelzen mit dem Kosmischen. Asamsakti bedeutet von nichts berührt, an nichts verhaftet, zum einen eine Bhumika, zum anderen auch etwas, woran du arbeiten kannst. Arbeitet daran, Asamsakti zu sein, ohne Verhaftung.

[...]

Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013

Asamsakti bedeutet wörtlich „Nichtberührtsein", Das heißt nun nicht, dass man in diesem Zustand wie ein gefühlloser Stein ist. Im Gegenteil, Meister/Meisterinnen haben ein Herz wie Butter, es schmilzt beim Leiden anderer. Aber man ist nicht persönlich berührt von persönlichem Erfolg und Misserfolg, sondern mehr verbunden mit dem Höchsten, und man empfindet auch nicht nur eine persönliche Liebe, sondern mehr eine überpersönliche, allumfassende Liebe und Mitgefühl mit allen Wesen und der ganzen Schöpfung.

Man befindet sich nun in Nirvikalpa Samadhi, dem überbewussten Zustand ohne Dualität. Man hat die Selbstverwirklichung erreicht, die vollkommene Einheit mit allem. Man ist erwacht, erleuchtet.

Man hat das sogenannte Doppelbewusstsein. Das heißt, wenn man aus der Meditation heraus kommt, sieht man die Welt wie andere auch, aber man hat gleichzeitig und jederzeit auch das Bewusstsein der Einheit hinter allem. Man ist ein sogenannter Jivanmukta, eine noch in diesem Körper befreite Seele.

Wie sich das dann äußert, ist verschieden, je nach individueller Persönlichkeit des Menschen und je nach der Aufgabe, die er im Leben zu erfüllen hat. Manche führen ein ganz normales Leben und unterscheiden sich nicht von anderen Menschen. Außer, dass sie besonders viel Freude ausstrahlen, besonders liebevolle Menschen sind. Andere werden zu spirituellen Lehrern und großen Meistern/Meisterinnen, entweder im kleinen Rahmen mit einigen Schülern oder im großen Stil mit mehr Schülern. Manche ziehen sich auch zurück und meditieren in Einsamkeit.

https://wiki.yoga-vidya.de/Asamsakti

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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » Mi 28. Jun 2023, 04:04

Sukadev Bretz hat geschrieben:Freue dich, wenn es schön ist. Freue dich, wenn Menschen freundlich sind. Aber es macht ja auch nichts, wenn es anfängt, zu regen, es macht auch nichts, wenn Menschen dann wieder unfreundlich sind. Asamsakti heißt, sei an nichts verhaftet. Sei auch nicht verhaftet an deinen Besitz.

So?

"Ich sage das nicht, als ob ich Mangel gelitten hätte; denn ich habe gelernt, mir mit dem, was ich habe, genügen zu lassen. Denn ich weiß mich in Niedrigkeit zu schicken und im Glück mich zurechtzufinden. Ich bin auf alle Dinge eingelernt, kann mich satt essen und hungern, übrig haben und Mangel leiden." Philipper 4,11+12

Ich würde das dann nicht so deuten, daß solche Unterschiede wirklich nichts ausmachen, sie aber eher nicht als so wesentlich empfunden werden (wie Irdisches allgemein).
Heute ist ein Mensch so, morgen ist er anders.

Sowas kann mich schon nerven, aber dann auch wieder nicht in einer Weise, "die mich fertigmacht".Es wäre vielleicht die Frage, der wesentliche Unterschied wie etwas, hier Kontakte zu anderen Menschen, von einem als seelische Grundvoraussetzung erfahren werden ohne die man selbst nicht seelisch stabil bleiben könnte?
sei neugierig, was passiert

Naja.
Eine der Interpretationen, der wir bei Yoga Vidya folgen, ist: In Asamsakti ist das Selbst verwirklicht, ist Nirvikalpa Samadhi erreicht.

Puh, passt das dann z.B. dazu?
Sri Chinmoy hat geschrieben:Betrachten wir Nirwana und Nirvikalpa Samadhi einmal als zwei der größten und höchstgelegenen Schlösser. Andere Schlösser sind nichts im Vergleich zu diesen beiden Schlössern. Wenn du zum Nirwana-Schloss emporsteigst, gibt es keinen Weg, um herab zu kommen, oder du fühlst keine Notwendigkeit herab zu kommen, um der Welt anzubieten, was du erhalten hast. Es gibt keine Verbindung zum Erdbewusstsein. Im Nirwana siehst du die Auslöschung der Erdenqualen und das Ende des kosmischen Tanzes. Nirwana ist von unendlichem Frieden und unendlicher Glückseligkeit überflutet. Vom Gesichtspunkt der absoluten Wahrheit ist Nirwana das Ziel der Ziele für die Sucher, die nicht länger an Gottes manifestierter Schöpfung teilhaben wollen. Wenn der Höchste Führer allerdings möchte, dass ein bestimmter Sucher der absoluten Wahrheit über das Nirwana hinausgehen und in die Welt eintreten soll mit dem Ziel der Verwandlung und Vervollkommnung der Erde auf göttliche Weise, dann schickt Er ihn hinab. Dann fühlt Er, dass dieses bestimmte Instrument für Ihn in höchstem Maße unentbehrlich ist, um die geburtlose transzendentale Vision des Supreme in Seine unsterbliche universelle Wirklichkeit zu verwandeln.

Wenn du zum Nirvikalpa-Samadhi-Schloss emporsteigst, gibt es einen Weg, um wieder herunter zu kommen, wenn du es willst. Doch wenn du dort für längere Zeit verweilst, vergisst du völlig, dass es einen Weg gibt, der herab führt. Das Nirvikalpa Samadhi gießt eine Flut der Erleuchtung in uns hinein und lässt uns fühlen, dass es weit über dieser unserer Welt noch höhere Welten gibt. Zudem offenbart es sich dem Sucher als ein Bindeglied zwischen dieser Welt und anderen hohen, höheren, höchsten Welten, und es bietet ihm die Straße an, darüber hinaus zu gehen und in das sich ewig transzendierende Jenseits einzutreten.

http://www.weisheitsrichinmoys.com/themen/nirvana

Das würde laut ihm dann schon auf einen "massiv hohen" Bewußtseinszustand hinauslaufen? Und das würde dann woanders mit Stufe 5 von 7 gleichgesetzt?
Wenn das Karma abläuft, dann wird irgendwann aus Asamsakti Padarthabhavini. In Padarthabhavini tut der Weise nichts mehr aus eigenem Antrieb. Die letzten Teile des Karmas laufen von selbst ab.

Hmhm.
Man befindet sich nun in Nirvikalpa Samadhi, dem überbewussten Zustand ohne Dualität.

Das mit "Dualität" also auch wieder dazu.
Man hat das sogenannte Doppelbewusstsein. Das heißt, wenn man aus der Meditation heraus kommt, sieht man die Welt wie andere auch, aber man hat gleichzeitig und jederzeit auch das Bewusstsein der Einheit hinter allem. Man ist ein sogenannter Jivanmukta, eine noch in diesem Körper befreite Seele.

Ahja, nur wenn derjenige gerade "aus Meditation herauskommt" und dann eine Weile danach?

Marsianer
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Re: Christusbewußtsein

Beitragvon Marsianer » So 2. Jul 2023, 12:13

Goldmädchen hat geschrieben:Das Video hat es gut beschrieben

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