Obsoleszenz

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Marsianer
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Obsoleszenz

Beitragvon Marsianer » Sa 7. Aug 2021, 12:37

Obsoleszenz ist in der Wirtschaft und insbesondere in der Industrie das Veralten von Produkten – oder auch von Wissen – durch die begrenzte Haltbarkeit technischer Bauteile und den Wandel von Mode oder technischem Fortschritt.

Wird dieser Prozess durch die Hersteller aus marktstrategischen Gründen bewusst herbeigeführt, spricht man von geplanter Obsoleszenz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz

Hier handelt es sich also um ein Thema, das wegen seiner theoretisch besonders ausgeprägten Greifbarkeit und Allttäglichkeit unter anderen gut geeignet ist auch Verschwörungsleugner zu differenzierteren Herangehensweisen zu bewegen. Und auch zuletzt ging es hier im Forum ja wieder um diverse Spielarten möglicher geheimer Taktierereien auf der Ebene der physischen Welt und Fragen von "Macht".

Beliebt ist das Thema in einigen Kreisen, um (meiner Meinung teils durchaus zu Recht) der Darstellung etwas entgegenzusetzen kommunistische Ökonomien seien wegen ihrer qualitativ schlechten Steuerung von Wirtschaftsabläufen riesige Ressurcenverschwender gewesen. Insgesamt ist das Thema jedoch wohl nicht allzu bekannt.

Aus der Sicht oadischer Kultur ist all das "nicht neu", Moden und gewisse damit verbundene Verschwendungseffekte gab es schließlich auch schon vor tausenden von Jahren. Das liest sich heute unter den titelgebenden Schlagwort so:
Den Begriff der psychologischen Obsoleszenz hatte 1960 Packard eingeführt, um das virtuelle Veraltern von Produkten zu beschreiben, die noch unvermindert verwendungsfähig sind, von ihrem Verwender aufgrund des kulturellen Geschmackswandels aber nicht mehr als attraktiv empfunden werden.[16] Beispiele, die in diesem Zusammenhang immer wieder genannt werden, sind die Kleider- und Schuhmode.[42] Die Trends werden in einem Zusammenspiel von Herstellern und Konsumenten kreiert und befolgt.[43] Eine Differenzierung des Begriffes hat 1997 Zalles-Reiber vorgenommen, der drei Formen von psychologischer Obsoleszenz unterscheidet:[44]

- Ästhetisch-kulturelle Obsoleszenz bedeutet Vermarktung von Waren, an denen in regelmäßigen Abständen modische Änderungen vorgenommen werden.
- Bei der sozialen Obsoleszenz verliert ein Produkt nach dem Erscheinen das Nachfolgemodells seinen Prestigenutzen.
...

https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Da die recht bekannten Beispiele wie Glühbirnen und Nylonstrümpfe im zuletzt verlinkten Artikel (eventuell etwas industriefreundlich) kurz abgerissen werden, verlege ich mich hier mal auf "Grundlegeneres" und das tue ich hier bezogen auf Angaben, die heute an sich öffentlich verfügbar sind. Wobei ich hier nicht vorhabe einen Wikipediaeintrag zu verfassen. ;)

Noch relativ bekannt ist wohl, daß in manchen antiken römischen Bauten verwendeter Beton und Zementmörtel auch heute noch in recht guten Zustand ist. Man ist in modernen Reverse-Engineering-Analysen dann darauf gekommen, daß die Römer gerne Vulkanasche statt Sand einsetzten. Das hält wegen der Form der Kornpartikel besser als mit Sand. Heute kann man sogar Zementpulver in deutschen Baumärkten kaufen, in dem etwas Vulkanasche beigemischt wurde. Da das aber "reiner Zement" ist, hat die dann eher den Charakter einer Beimischung im Stil von "Ziegenkäse" aus 90% Kuhmilch. Aber bestimmt bringt es was fürs Marketing. ;)

Weniger bekannt ist wohl, daß insbesondere die (wesentlichen) Teile der chinesischen Mauer aus der Zeit der Ming-Dynastie von Mörtel zusammengehalten wird, der trotz rauhen Witterungseinflüssen (teils im Gebirge) auch heute noch oft in recht gutem funktional intaktem Zustand ist. Hier hat man in modernen Analysen herausgefunden, daß ein Bestandteil dieses Mörtels Klebreis ist (Reis, der gut aneinander klebt und so gut geformt werden kann). Die massenhaft hergestellten Ziegel sind nebenbei bemerkt wohl ebenfalls qualitativ ziemlich hochwertig und haben eine besonders große "rationelle" Ziegelgröße (weniger Fugen). Wegen einer speziellen Brenntechnik sind sie schwärzlich gefärbt.

Im anderen alten asiatischen Kulturrraum existiert mit dem Buch "Mayamatan" ein angeblich 4500 Jahre altes umfassendes Werk zu Bautechnik. Darin findet man auch Angaben zu "ayurvedischem" Mörtel/Kleber. Gut besichtigen kann man den trotz modernen Kaputtrestaurierungen in einigen verbliebenen Mauerfugen in knapp 2000jährigem Originalzustand eines Tempelbauwerks in Sirpur. Besonders deswegen, weil er soweit überliefert ein Erdbeben im 11. Jhd relativ gut mit einigen Blessuren aber intakt überstand, während laut Überlieferung alle damaligen neueren Bauten des Ortes zerstört worden waren. Auch hier ist der knapp 2000jährige Mörtel/Kleber noch funktional intakt und nach einer Einschätzung 20mal belastbarer als moderner Zementmörtel.

Da kann man sich schon fragen, wieso heute mit soeinem minderwertigen Zeug gebaut wird. ;)

Letztlich ist ja auch relativ bekannt, daß ebenso diverse "Physikgenies" insbesondere der "Generation Einstein/Bohr" sich intensiv mit gewissen jahrtausendealten Schriften beschäftigten.

Marsianer
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Re: Obsoleszenz

Beitragvon Marsianer » Fr 2. Sep 2022, 14:20

Wie das französische Wissenschaftsmagazin „Sciences et Vie“ berichtet, stützen immer mehr Untersuchungen die These von antikem Beton. Demnach ist die Zusammensetzung der Pyramiden-Steine „viel komplexer als die der Steine aus den Steinbrüchen“ von Tura und Maadi, woher die fünf Millionen Einzelsteine für die Grabmäler von Gizeh stammen sollen. Den Studien zufolge ist es wahrscheinlicher, dass die Arbeiter an den Pyramiden die Steine vor rund 5000 Jahren aus Kalk und Bindemitteln gossen.

[...]

Verstärkung für seine These erhält Davidovits unter anderem von Gilles Hug vom nationalen französischen Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt und seinem Kollegen Michel Barsoum von der Drexel-Universität im US-Bundesstaat Philadelphia. Die Wissenschaftler untersuchten Steine aus den Pyramiden mit Röntgenstrahlen und Plasma-Lampen und fanden heraus, „dass bestimmte Mikro-Bestandteile der Steine Spuren einer schnellen chemischen Reaktion aufweisen“. Diese Reaktion trete bei Quadern aus einem Steinbruch nicht auf. Das könne nur bedeuten, dass das Baumaterial der Pyramiden aus Beton gegossen wurde.

Untersuchungen per Elektronenmikroskop zeigten auch, dass das Brechungsspektrum der Pyramidensteine klar vom Material aus den Steinbrüchen abweicht, heißt es im Bericht von „Sciences et Vie“. Guy Dumortier von der belgischen Universität von Namur stellte zudem fest, dass die Pyramidensteine mehr Fluor, Silizium, Magnesium und Natrium aufweisen als Natursteine: „Auch wenn es den Ägyptologen nicht gefällt: Die Nutzung von Steinen, die aus Beton gegossen wurden, ist für den Bau der Pyramiden die wahrscheinlichste Variante.“

https://www.focus.de/wissen/mensch/arch ... 67498.html


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