Zurechnung von Schuld durch Weltanschauungen

[Marsianer]

Wer kennt es nicht, manche Mitmenschen in Deutschland schimpfen leidenschaftich gerne über "die Kirche" und die vermeintlichen Verbrechen des Christentums.

Dieses Thema weist allgemein sehr viele verschiedene Facetten auf, ich frage hier aber ersteinmal ganz ganz allgemein wie man denn vielleicht feststellen könnte, daß eine bestimmte Weltanschauung an etwas schuld gewesen sei?

Wenn z.B. Hans stets dazu aufrief, die Menschen sollten sich vertragen und dann nach den Tode von Hans der Peter im Namen von Hans zum Krieg aufruft, ist das denn etwas, das Hans und dessen Wirken zur Last gelegt werden könnte?

[Agape]

Wer kennt es nicht, manche Mitmenschen in Deutschland schimpfen leidenschaftich gerne über "die Kirche" und die vermeintlichen Verbrechen des Christentums.

Dieses Thema weist allgemein sehr viele verschiedene Facetten auf, ich frage hier aber ersteinmal ganz ganz allgemein wie man denn vielleicht feststellen könnte, daß eine bestimmte Weltanschauung an etwas schuld gewesen sei?

Wenn z.B. Hans stets dazu aufrief, die Menschen sollten sich vertragen und dann nach den Tode von Hans der Peter im Namen von Hans zum Krieg aufruft, ist das denn etwas, das Hans und dessen Wirken zur Last gelegt werden könnte?

Eine Weltanschauung bedeutet in erster Linie - wie in der Begrifflichkeit enthalten - eine gewisse "Anschauung" der Welt. Hans verstand darunter "sich vertragen", Peter offenbar das Gegenteil. Hans ist verantwortlich für das, was er darunter verstanden hat - Peter ebenso. Wenn Peter sich auf Hans beruft und in seinem Namen das Gegenteil hervorbringt, als Hans beabsichtigt hatte, ist nicht die Anschauung von Hans dafür verantwortlich, sondern die Anschauung von Peter.

Weltanschauungen an und für sich können keine Schuld auf sich laden, sondern nur die Menschen, welche sich im Namen dieser Weltanschauung schuldhaft verhalten.

[Marsianer]

Weltanschauungen an und für sich können keine Schuld auf sich laden, sondern nur die Menschen, welche sich im Namen dieser Weltanschauung schuldhaft verhalten.

Ich würde schon sagen, daß Weltanschauungen, Lehrschulen, Ideologien soetwas wie "Schuld" auf sich laden können. Sofern sie Ansichten vermitteln, die problematisch wirken würden. Aber wann das der Fall wäre, wäre oft auch zu größeren Teilen die Frage von Interpretationen.

Wenn Peter sich auf Hans beruft und in seinem Namen das Gegenteil hervorbringt, als Hans beabsichtigt hatte, ist nicht die Anschauung von Hans dafür verantwortlich, sondern die Anschauung von Peter.

Was zumindest das Christentum angeht, wird ja erstaunlich oft "kritisierend" doch so argumentiert.

[Agape]

Weltanschauungen an und für sich können keine Schuld auf sich laden, sondern nur die Menschen, welche sich im Namen dieser Weltanschauung schuldhaft verhalten.

Ich würde schon sagen, daß Weltanschauungen, Lehrschulen, Ideologien soetwas wie "Schuld" auf sich laden können. Sofern sie Ansichten vermitteln, die problematisch wirken würden. Aber wann das der Fall wäre, wäre oft auch zu größeren Teilen die Frage von Interpretationen.

Meiner Ansicht nach müsste man zurück zum Ursprung einer solchen Weltanschauung gehen. Denn dort läge die Wurzel alles "Guten" und auch alles "Bösen". Die Wurzel des Christentums beispielsweise liegt bei Jesus - der die Liebe selbst ist. Wenn Menschen im Namen des Christentums gegen die Gesetze der Liebe verstossen haben, beruht dies auf einem falschen Verständnis von Liebe und somit der Weltanschauung, welche ursprünglich aus der Liebe selbst hervorgegangen ist.

[Marsianer]

Ja, im Christentum wäre wohl biblische Überlieferung und deren Inhalt ein plausibler Ansatzpunkt. Was Menschenorganisationen angeht, wäre in der Bibel ja schon einiges an kritischer Würdigung enthalten. Man könnte sich anschauen, was mit "Spaltung" als sündhaftem Impuls im Menschen in der Bibel gemeint wäre und inwiefern das in der Nähe mancher Menschenorganisationen stehen könnte, die weltlicher Macht nahestanden, für deren Zwecke Einfluß nahmen ("spaltend"?).