Seligkeit durch "geistige Armut"
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Geistig "arm" sein/werden wäre ein "Erstarken des Geistes" durch (zunehmendes) Freisein/-werden von geistigen Einflüssen. Ein "mächtiger" Geist wäre ein freier Geist.
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Agape hat geschrieben:Geistig "arm" sein/werden wäre ein "Erstarken des Geistes" durch (zunehmendes) Freisein/-werden von geistigen Einflüssen. Ein "mächtiger" Geist wäre ein freier Geist.
Ich erweitere nochmal ein Zitat:
"Übrigens fordert man von den Verwaltern, daß einer treu [πιστός] erfunden werde. [...] Dies, meine Brüder, habe ich euretwegen auf mich und Apollos gedeutet, daß ihr an uns lernt, nicht höher von euch zu halten, denn in der Schrift gestattet ist, auf daß sich nicht einer um jemandes willen über den anderen erhebe. Denn wer gibt dir den Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? Schon gesättigt, schon reich [ἐπλουτήσατε] seid ihr geworden, herrscht [ἐβασιλεύσατε] ohne uns; und ich wünschte ihr würdest herrschen [ἐβασιλεύσατε], auf daß wir mit euch herrschten [συμβασιλεύσωμεν]! Denn mich bedünkt, daß Gott uns, die Apostel, als Geringste, als dem Tod Verfallene dargestellt hat, weil wir der Welt und Engeln und Menschen ein Schauspiel geworden sind. Wir sind Toren [μωραὶ] um Christus willen, ihr aber seid weise [φρόνιμοι] in Christus; wir schwach [ἀσθενεῖς], ihr aber stark [ἰσχυροί]; ihr seid hoch geehrt [ἔνδοξοι], wir ungeehrt [ἄτιμοι]. [...] Deshalb habe ich auch Timotheus zu euch gesandt, der mein geliebtes [ἀγαπητὸν] und treues [πιστὸν] Kind im Herrn ist; er wird euch erinnern an meine Wege in Christus, wie ich überall in jeglicher Gemeinde lehre." 1. Kor 4,2+6-10+17
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
"Selig [μακάριοι] sind, die im Geiste [πνεύματι] arm sind, denn das Reich der Himmel ist ihres." Mt 5,3
Gelesen werden könnte es vielleicht so: Selig, die im Geist sind und zugleich wie arm darin (wie die Kinder, wie die Toren um Christus willen, Kleinste die sich als Verwalter wahrnehmen und darin treu sind).
Wieso "die Knie beugen" vor dem himmlischen Vater, der reich ist und Kindern den inneren Menschen erstarken, kräftig macht? Ich würde ja sagen, es ist gleich, ob empfangen wurde oder gemeint wird selbst reich zu sein. Aber viele Seelenwesen verbinden wohl mit der Ansicht selbst stark aus sich zu sein etwas, das in ihnen noch vorhandene finstere Anteile "zum Klingen bringt". Die haben sich noch bisher nur bedingt dafür entschieden den himmlischen Vater wirklich mit ihrer allgemeinen Seelenliebe zu ergreifen. Aufgrunddessen erfahren sie keine spannungslose Einigkeit mit dem Geist, der Gott ist.
Intelligenz wäre dann gegebenenfalls ein Thema, das anders mit "selbst stark sein" zu tun hat. Woraus wird sie angetrieben? Wenig intelligent zu sein, kann vor solchen Verirrungen gewahren, eine Art Gnade sein unter gewissen Umständen, die dabei hilft sich selbst nicht so sehr zu verlieren, verrennen zu können. Wo kommt sie her? Kann sie Folge einer Entscheidung auf seelischer Ebene sein? Worauf gründet sie in einem Einzelnen, aus Liebe zu etwas?
Gelesen werden könnte es vielleicht so: Selig, die im Geist sind und zugleich wie arm darin (wie die Kinder, wie die Toren um Christus willen, Kleinste die sich als Verwalter wahrnehmen und darin treu sind).
Wieso "die Knie beugen" vor dem himmlischen Vater, der reich ist und Kindern den inneren Menschen erstarken, kräftig macht? Ich würde ja sagen, es ist gleich, ob empfangen wurde oder gemeint wird selbst reich zu sein. Aber viele Seelenwesen verbinden wohl mit der Ansicht selbst stark aus sich zu sein etwas, das in ihnen noch vorhandene finstere Anteile "zum Klingen bringt". Die haben sich noch bisher nur bedingt dafür entschieden den himmlischen Vater wirklich mit ihrer allgemeinen Seelenliebe zu ergreifen. Aufgrunddessen erfahren sie keine spannungslose Einigkeit mit dem Geist, der Gott ist.
Intelligenz wäre dann gegebenenfalls ein Thema, das anders mit "selbst stark sein" zu tun hat. Woraus wird sie angetrieben? Wenig intelligent zu sein, kann vor solchen Verirrungen gewahren, eine Art Gnade sein unter gewissen Umständen, die dabei hilft sich selbst nicht so sehr zu verlieren, verrennen zu können. Wo kommt sie her? Kann sie Folge einer Entscheidung auf seelischer Ebene sein? Worauf gründet sie in einem Einzelnen, aus Liebe zu etwas?
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Marsianer hat geschrieben:"Selig [μακάριοι] sind, die im Geiste [πνεύματι] arm sind, denn das Reich der Himmel ist ihres." Mt 5,3
Die haben sich noch bisher nur bedingt dafür entschieden den himmlischen Vater wirklich mit ihrer allgemeinen Seelenliebe zu ergreifen. Aufgrunddessen erfahren sie keine spannungslose Einigkeit mit dem Geist, der Gott ist.
Ja, ich sehe bezüglich aller Überlegungen die Liebe zu Gott als übergeordnet an. Denn aus dieser hervorgehend, ergibt sich alles Weitere. Es ist also nicht von Bedeutung, wie reich oder arm (an Geist) jemand irdisch gesehen zu sein scheint, wie benachteiligt sich jemand dadurch fühlen mag. Jesus gibt mit seinen oben zitierten Worten möglicherweise zu verstehen, dass menschlich definierte "Benachteiligung" keine Rolle spielt, wenn es um die Zugehörigkeit zum Himmelreich geht. Dass empfundene Benachteiligung sogar ausschlaggebend dafür sein kann, Liebe zu Gott unmittelbarer zu empfinden und zu leben, ohne durch diverse "ichbezogene" Attribute, wie zum Beispiel Intelligenz, abgelenkt zu werden.
Marsianer hat geschrieben:"Intelligenz wäre dann gegebenenfalls ein Thema, das anders mit "selbst stark sein" zu tun hat. Woraus wird sie angetrieben? Wenig intelligent zu sein, kann vor solchen Verirrungen gewahren, eine Art Gnade sein unter gewissen Umständen, die dabei hilft sich selbst nicht so sehr zu verlieren, verrennen zu können. Wo kommt sie her? Kann sie Folge einer Entscheidung auf seelischer Ebene sein? Worauf gründet sie in einem Einzelnen, aus Liebe zu etwas?
Intelligenz könnte - wenn dieser mangelnde Gottesliebe zugrunde läge - im Menschen als eine Art von "Verführung" wirksam sein. Dann träte eben ans Tageslicht, "was" anstelle von Gott "mehr" geliebt würde. Und diesem "mehr geliebten" (zum Beispiel weltlicher Erfolg) würde Intelligenz in der Folge dienlich sein wollen.
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Goldmädchen hat geschrieben:Sogyal Rinpoche hat geschrieben:Ist es nicht erstaunlich, wie eben diese Intelligenz sie nur noch stärker leiden lässt, statt ihnen hilfreich und nützlich zu sein, wie man eigentlich erwarten sollte? Es ist fast so, als wäre ihre Intelligenz und Klugheit tatsächlich direkt für das Ausmaß ihres Schmerzes verantwortlich.
Ich würde sagen auch Menschen mit nicht so hoher Intelligenz können leiden oder leiden oft. Auch sie sind nicht vor Unwissenheit bewahrt.
Ja, aber Dumme stecken weniger tief in konkreten Ideen fest? Wobei Fanatismus, Dogmatismus hier wohl ähnlich wirken könnte. Aber wo kommt der her? Selten völlig aus eigenen Ideen?
Es scheint, dass es verschiedene Arten von Dummheit gibt. Könnte man D. auch einfach Verblendung nennen ? Diese betrifft Intelligente wie auch weniger Intelligente.
Ich denke, es ging ihm darum Intelligenz, so wie viele Menschen sie betrachten, anders einzuordnen.
Geistige Armut wäre eher so etwas wie jemand der einfach denkt, auch wenn er intelligent ist, der sich nur nicht um so vieles Gedanken macht, der mehr lebt als denkt, genauso könnte es jemand sein, der wenig Intelligenz hat, aber ein gutes Herz und weniger alles in Frage stellt, nicht immer nur seinen Vorteil sucht, weniger im Ego ist.
Vielleicht.
Geistige Armut ist ein verwirrender Begriff.
Die Übersetzung ist wohl auch etwas heikel. Stand der aktuellen Überlegungen/Diskussion dazu wäre bei mir vielleicht:
"Selig [μακάριοι] sind, in deren Geist [πνεύματι] Armut ist, denn das Reich der Himmel ist ihres." Mt 5,3
Es handelt sich um zwei Nomen (Geist und Armut).
Korrigierendes P.S. auf Wunsch des Beitragsverfassers: Bei Armut lag ein Irrtum vor, arm ist ein Adjekiv. Möglicherweise in einer Zeile verrutscht.
P.S Wieso hast Du keinen Link zum Zitat gesetzt oder hattet ihr vorher woanders geschrieben und dann diesen Faden eröffnet, weil das ein eigenen Faden wert ist ?
Ich habe aus diesem Forum zitiert. Ich glaube es ist so online sonst derzeit nicht zu finden? Wegen dieser Quellenlage zitiere ich es mal umfassender:
Rechte Sicht und falsche Sichtweisen
Unser Geist kann wunderbar sein, doch gleichzeitig kann er unser schlimmster Feind sein.
In diesem Artikel, der für Rigpas Journal View geschrieben wurde, zeigt uns Sogyal Rinpoche, wie wir Zweifel und Misstrauen verstehen und falsche Sichtwesen erkennen können.
Der Buddha erzählte einmal die Geschichte von einem jungen Händler, dem seine wunderschöne junge Frau einen Sohn gebar. Zu seiner größten Trauer wurde seine Frau bald nach der Geburt krank und starb. Der Mann übertrug nun seine ganze Liebe auf das Kind, und so wurde sein Sohn die einzige Quelle seiner Freude und seines Glücks. Als er eines Tages in Geschäften unterwegs war, kamen Banditen, brannten das Dorf nieder und raubten auch seinen fünf Jahre alten Sohn. Als er, von seiner Reise zurückgekommen, die Zerstörung sah, war er außer sich vor Trauer. In den Ruinen fand er die verscharrte Leiche eines kleinen Kindes und hielt sie in seiner Verzweiflung für den Körper seines kleinen Sohnes. Er raufte sich die Haare, schlug sich auf die Brust und schluchzte hemmungslos. Schließlich arrangierte er eine Verbrennungszeremonie, sammelte die Asche ein und bewahrte sie in einem kostbaren Seidensäckchen auf. Ob er nun arbeitete, schlief oder aß, immer hatte er dieses Säckchen mit der Asche bei sich. Sehr oft saß er völlig in sich gekehrt allein da und schluchzte Stunde um Stunde.
Nach vielen Jahren gelang es seinem Sohn, den Räubern zu entkommen und seinen Weg nach Hause zu finden. Es war Mitternacht, als er am neuen Haus seines Vaters ankam und an die Tür klopfte. Der Mann lag schon im Bett, schluchzend, das Säckchen mit der Asche wie immer neben sich. „Wer ist da?“ fragte er. Das Kind antwortete: „Ich bin es, Vater, dein Sohn. Mach mir die Türe auf.“ In seiner Verzweiflung und Verwirrung konnte der Vater nur an einen üblen Streich irgendeines Lausbuben glauben. Deswegen schrie er: „Verschwinde! Lass mich gefälligst in Ruhe.“ Und dann begann er wieder zu schluchzen. Wieder und wieder klopfte der Junge an, aber der Vater ließ ihn nicht ein. Schließlich drehte sich der Sohn um und ging weg. Vater und Sohn haben sich nie wieder getroffen.
Als der Buddha zum Ende seiner Geschichte kam, sagte er: „Manchmal ist es so, dass wir irgendetwas für die Wahrheit halten. Aber wenn wir zu stark daran festhalten, werden wir uns der echten Wahrheit nicht mehr öffnen, selbst wenn sie persönlich an unsere Tür klopfen sollte.“
Was ist es, das uns derart stur an unseren Annahmen, Glaubenssätzen und Vorurteilen festhalten lässt? So fest, dass wir die Realität überhaupt nicht mehr wahrnehmen und die Wahrheit völlig verdrehen, wie der Vater in der Geschichte des Buddha. In den buddhistischen Lehren sprechen wir von „einem Grund und zwei Pfaden“. Damit meinen wir, dass im Grunde unsere ursprüngliche Natur genau dieselbe ist wie die der Buddhas. Die Buddhas haben diese ihre Natur erkannt, sind erleuchtet und haben damit den einen Pfad eingeschlagen; wir jedoch erkennen nicht, sind verwirrt und darum auf einem anderen Pfad unterwegs. In diesem Versagen der Erkenntnis, dieser Wüstenei des Nicht-Gewahrseins erfinden und konstruieren wir unsere ganz eigene Wirklichkeit. Wir machen etwas, das in Wirklichkeit ein Missverständnis ist, zu unserer Sicht, und diese Sicht prägt dann unser gesamtes Leben und färbt unsere gesamte Wahrnehmung. Falsche Sichtweisen sind laut Buddha das Schlimmste und die Quelle aller anderen zerstörerischen Handlungsweisen von Körper, Sprache und Geist, die uns unendlich an den Zyklus des Leidens binden, den wir „Samsara“ nennen.
In seiner ersten Belehrung erklärte der Buddha, dass die Wurzelursache des Leidens das Nicht-Erkennen, die Unwissenheit, ist. Aber wo genau ist diese Unwissenheit? Und wie zeigt sie sich, wie wird sie manifest? Nehmen wir ein Beispiel aus dem Alltag: Denken wir einmal an Menschen, die mit großer Intelligenz gesegnet sind und die sehr subtile Ideen entwickeln können; davon kennt jeder von uns einige. Ist es nicht erstaunlich, wie eben diese Intelligenz sie nur noch stärker leiden lässt, statt ihnen hilfreich und nützlich zu sein, wie man eigentlich erwarten sollte? Es ist fast so, als wäre ihre Intelligenz und Klugheit tatsächlich direkt für das Ausmaß ihres Schmerzes verantwortlich.
Was hier geschieht, ist eigentlich ganz klar. Unsere Intelligenz steht unter der Diktatur unseres Nicht-Erkennens, der Unwissenheit, die dann ganz nach Belieben, zu ihrem eigenen Nutzen, Gebrauch von ihr macht, sie für ihre eigenen Zwecke nutzt. Das ist der Grund, warum wir zwar außerordentlich intelligent sein und trotzdem völlig danebenliegen können – beides zugleich! Das ist der Grund, warum wir mit einer derartigen Sicherheit etwas Falsches als richtig betrachten und selbst unter schlimmstem Bedingungen nicht bereit sind aufzuwachen und der Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen. Es ist mit Sicherheit einer der traurigsten Aspekte unseres Lebens, dass wir die grundlegenden Ursachen unseres Leidens nicht erkennen können. Ist es nicht eigenartig, dass wir die Unwissenheit niemals wirklich bei der Arbeit beobachten? Aber genau das ist es – dieser Mangel an Gewahrsein, das genau macht unsere Unwissenheit aus. Das ist es, was wir auf Tibetisch „ma rigpa" nennen.
Es kann nun keinen größeren Fehler geben, als zu denken, dass Unwissenheit irgendetwas Dumpfes oder Blödes sei, dass sie passiv sei oder ein Mangel an Intelligenz. Im Gegenteil. Sie ist gewieft und aalglatt, geschmeidig und genial im Spiel der Täuschung. In unseren falschen Sichtweisen und glühenden Überzeugungen finden wir eine der tiefsten und, wie der Buddha sagt, gefährlichsten Manifestationen:
Was fürchtest du einen wild gewordenen Elefanten,
der höchstens deinen Körper hier und jetzt vernichten kann,
während du gleichzeitig unter dem Einfluss missgeleiteter Menschen und falscher Sichtweisen stehst,
was nicht nur das gesamte Verdienst, das du in der Vergangenheit angesammelt hast, zerstört,
sondern darüber hinaus deinen Pfad zur Freiheit für die Zukunft blockiert.
Unter Einsatz unserer ganzen Intelligenz rechtfertigen wir also unsere falschen Sichtweisen und konstruieren um uns herum ein sorgfältig geschütztes, undurchdringliches Abwehrsystem. Wenn wir misstrauisch sind, finden wir überall Verbündete, die uns in unserem Misstrauen unterstützen. Wir errichten ein Schutzzelt des Zweifels um uns herum, das wir um jeden Preis wasserdicht und nahtlos halten müssen, damit keine Risse entstehen, durch die vielleicht Verständnis einsickern könnte.
Falsche Sichtweisen und falsche Überzeugungen können die zerstörerischsten aller unserer Verblendungen sein. Sicherlich waren auch Adolf Hitler und Pol Pot überzeugt, das Richtige zu tun. Genauso geht es uns allen. Auch wir haben dieselbe gefährliche Tendenz, Überzeugungen zu entwickeln, daran zu glauben, ohne sie zu hinterfragen, und unter ihrem Einfluss zu handeln und so für uns und für alle anderen um uns herum sehr viel Leiden zu schaffen.
Auf der anderen Seite ist es das Herz der Lehren des Buddha, „die Dinge so zu sehen, wie sie sind“, ihren tatsächlichen Zustand direkt zu erkennen. Das nennen wir „Rechte Sicht“. Es ist eine Sicht, die allumfassend ist. Und es ist die Aufgabe der spirituellen Lehren, uns diese vollständige Perspektive der Natur des Geistes und der Natur der Wirklichkeit zu vermitteln. Es heißt, die Lehren bewirken zweierlei: Erst eliminieren sie das falsche Ich, und dann vermitteln sie uns die Weisheit der Unterscheidung, die Möglichkeit zu erkennen, was angemessen und richtig ist. Aus diesem Grund ist es so wichtig, eine sichere Grundlage in den Lehren zu haben. Denn nur dadurch kann die frische Brise geistiger Gesundheit und Weisheit in unsere Verwirrung hinein blasen und die Verdrehungen und das Leiden der falschen Sichtweisen wegpusten.
Natürlich sind die Menschen verschieden, einige brauchen länger, bis sie die Lehren wirklich zu hören beginnen und es ihnen tief in ihrem Herzen und in ihrem Geist einen „Kick“ gibt. Wenn das aber geschieht, dann hat man wirklich die Sicht. Was immer euch dann an Schwierigkeiten begegnen mag, ihr werdet immer eine Art von Heiterkeit, Stabilität und von Verständnis aufrechterhalten können – ein innerer Mechanismus wird aktiviert, den man vielleicht den „inneren Transformator“ nennen könnte. Dieser Mechanismus ist immer für euch aktiv und schützt euch davor, wieder in falsche Sichtweisen zurückzufallen. Mit dieser Sicht habt ihr einen Weisheitsführer in euch selbst entdeckt, der immer zur Hand ist, euch mit Rat und Tat zur Seite steht, euch unterstützt und stets an die Wahrheit erinnert. Verwirrung wird auch dann noch entstehen. Das ist nur normal, aber mit einem wesentlichen Unterschied: Ihr werdet nicht mehr wie besessen auf die Verwirrung bestehen, sondern sie mit Humor sehen, sie aus einer anderen Perspektive und mit Mitgefühl sehen.
Betrachten wir die falschen Sichtweisen noch eingehender. Es ist eine Tatsache, dass es vielen Menschen an dem sicheren Fundament der Lehren fehlt. Ohne diese Basis können wir uns erschreckend leicht von fast allem überzeugen und überreden lassen. Sind wir dann einmal vom Falschen überzeugt, finden das Misstrauen, die Verdrehungen, die falschen Wahrnehmungen, die unsere falschen Überzeugungen Tag und Nacht immer weiter füttern, und uns immer wieder beweisen, wie Recht wir doch haben, kein Ende mehr. Wann immer wir etwas nicht verstehen oder uns in einem negativen Geisteszustand befinden, suchen wir intensiv nach Gründen, die unsere Verwirrung und unsere Negativität rechtfertigen. Wie ein bestochener Anwalt bedienen wir uns wie besessen nur bestimmter Argumente und werten alle Beweise zu unseren Gunsten. Wir unterdrücken alle gefährlichen Erklärungen und besonders die Wahrheit.
Schließlich trauen wir uns nur noch unter Leute, die unsere falschen Überzeugungen teilen. Obwohl wir nach außen hin vielleicht noch den Anschein der Offenheit wahren mögen, wagen wir es nicht mehr, uns anderen Meinungen auszusetzen. Darüber hinaus sind wir ja sowieso auch viel zu stolz, jemals zuzugeben, dass wir einen Fehler gemacht haben könnten. Sogar unsere Erinnerung wird selektiv. Sie lässt nur noch Eindrücke zu, die die Dunkelheit unterstützen, den Schmerz und die Verwirrung, und radiert alles aus, was aufrichtend, was konstruktiv sein oder irgendwie auf Glück oder gar auf die Wahrheit hindeuten könnte.
Mittlerweile sind unsere falschen Ansichten und Überzeugungen so stark und energisch geworden, dass sie ein Eigenleben zu führen scheinen. Wir könnten die Wahrheit jetzt nicht mehr erkennen, selbst wenn sie uns ins Gesicht starren oder an unsere Tür trommeln würde. Wir sind eingeschlossen in eine Endlosschleife der Selbstzerstörung. Systematisch weisen wir alles Positive oder wirklich Heilsame von uns und zerstören es, eben weil es das zerbrechliche Konstrukt unserer Unwissenheit, unser falsches Ich, untergraben könnte. Wie viele von uns gehen durchs Leben und kehren wieder und wieder genau den Dingen den Rücken, die die kostbarsten Gelegenheiten sein könnten, denen sie jemals begegnen? Sie leugnen alles Gute oder Hilfreiche und wählen immer das, was zerstörerisch und schmerzlich ist und ziehen so das Leiden an wie ein Magnet. Gefangen in diesem Kerker, den wir selbst geschaffen haben, ist alles, was wir noch tun können, uns zu beklagen, dass wir machtlos und hilflos sind, und die Schuld an allem den Umständen, unserem Leben oder anderen Menschen zu geben.
Warum kommt es zu solchen Zuständen? Eine sehr komplexe Frage. Es kann viele Gründe geben. Natürlich ist es möglich, dass eine halb verschüttete Erinnerung irgendeines schmerzhaften Kindheitserlebnisses in unserem Geist wieder zum Vorschein kommt und dass diese Erinnerung sich für uns mit der Wirklichkeit vermischt. Es kann aber auch sein, dass wir ohne ersichtlichen Grund ganz plötzlich mit einer scheinbar völlig unverständlichen psychologischen Krise konfrontiert sind. Es kann auch passieren, dass wir – vielleicht im Lehrer oder in den Lehren – mehr von der Wahrheit über uns selbst unmittelbar vor uns gespiegelt sehen, als wir ertragen können, und es ist einfach zu schwierig, zu erschreckend und zu schmerzhaft für uns, das als unsere Wirklichkeit zu sehen und zu akzeptieren. Deswegen leugnen wir es und weisen es zurück, in einem absurden und verzweifelten Versuch, uns vor uns selbst zu schützen, vor der Wahrheit dessen, wie wir wirklich sind. Wenn diese Dinge zu machtvoll werden, es sich als zu schwierig für uns erweist, sie anzunehmen, wird unsere Arroganz, unser falscher Stolz alles strikt zurückweisen. Wir projizieren es also nach außen, in die Welt, auf die Menschen um uns herum. Üblicherweise gerade auf die Menschen, die uns helfen wollen und die uns am meisten lieben – unsere Lehrer, unsere Eltern, unsere engsten Freunde –, oder auf die Lehren.
Wie können wir nun diesem rigiden Abwehrmechanismus beikommen? Die allerbeste Lösung wäre, wenn wir selbst erkennen würden, dass wir in unserem Leben von unseren eigenen Verblendungen getäuscht wurden. Ich habe selbst gesehen, wie für viele Menschen nur ein kleiner Schimmer der Wahrheit, ein kurzer Einblick in die wahre Sicht, die ganze phantastische Konstruktion falscher Sichtweisen, die von ihrer Unwissenheit errichtet worden war, in nur einem Augenblick zum Einsturz bringen konnte.
Dennoch ist es unglaublich schwierig! Je mehr wir uns hinter unseren falschen Sichtweisen verschanzen, desto weniger Möglichkeit gibt es für Veränderung. Oft sind wir in unserem Geist, in unserer kleinen, individuellen Welt des emotionalen und psychologischen Leidens viel zu festgefahren. Wir wenden uns dann vielleicht verzweifelt der Spiritualität oder der Therapie zu. Aber statt darin Befreiung und Klärung zu finden, werden alle positiven Inhalte von uns neutralisiert, von der Unwissenheit vereinnahmt, und es endet damit, dass gerade diese Dinge zu Waffen werden, die wir gegen uns selbst richten. Immer noch nennen wir sie hilfreich, aber jetzt „helfen“ sie uns nur noch, unsere verblendeten Verhaltensmuster wieder zu reproduzieren und aufrechtzuerhalten. Wirkliche Hilfe können sie nun nicht mehr sein, weil wir nicht bereit sind, unsere Fehler einzusehen und zuzugeben, dass wir falsch liegen.
Wenn wir den Lehren folgen und aufrichtig üben, müssen wir uns unvermeidlich bestimmten – sehr deutlichen – Wahrheiten über uns selbst stellen. Wir werden die Punkte sehen, an denen wir immer hängen bleiben. Wir werden die habituellen Muster und Strategien erkennen, die Erbe unseres negativen Karmas sind und die wir andauernd wiederholen und verstärken. Wir werden sehr speziellen Dingen im Zusammenhang mit uns selbst begegnen – müden alten Erklärungen von uns selbst und unserer Welt, die wir, obwohl es Missverständnisse sind, stur für authentisch halten und die so immer wieder unsere gesamte Sicht der Wirklichkeit zerstören. Wenn wir aber Ausdauer auf dem spirituellen Pfad entwickeln, dranbleiben, und uns selbst aufrichtig betrachten, dann beginnt uns mehr und mehr zu dämmern, dass diese Wahrnehmungen nichts anderes sind als ein Netz von Illusionen. Und einfach nur einzugestehen, dass wir verwirrt sind, selbst wenn es uns nicht einmal gelingen sollte, das voll und ganz zu akzeptieren, kann schon ein bisschen vom Licht des Verstehens bringen und einen neuen Prozess in uns auslösen – einen Prozess, der letztlich zu unserer Heilung führen wird.
Unser Geist kann so wunderbar vollkommen sein, aber derselbe Geist kann auch unser schlimmster Feind sein. Er macht uns so viele Schwierigkeiten. Manchmal wünschte ich mir, unser Geist wäre eine Art Gebiss, das man rausnehmen und nachts auf den Nachttisch legen könnte. Zumindest könnte man dann ab und zu Ruhe finden vor seinen ermüdenden und erschöpfenden Eskapaden. Wir sind so sehr der Gnade unseres eigenen Geistes ausgeliefert, dass wir uns auch dann noch voll tief verwurzelten Misstrauens zurückhalten, wenn wir auf Lehren stoßen, die in uns eine Saite anklingen lassen, die uns mehr berührt als alles, was wir jemals zuvor erfahren haben. Aber irgendwann auf dem Weg werden wir aufhören müssen zu misstrauen. Wir müssen Verdacht und Zweifel loswerden, die wir ja eigentlich nur erfunden haben, um uns zu schützen, was aber sowieso niemals funktioniert hat. Am Ende waren wir immer die Dummen, waren verletzt und sind noch tiefer in den Schlammassel hineingeraten. Das, wovor Verdacht und Zweifel uns eigentlich bewahren sollten, hat uns immer noch tiefer reingerissen.
Wenn wir uns in einem negativen Geisteszustand befinden, ist es nur natürlich, dass wir eher zweifeln als vertrauen. Von einem buddhistischen Gesichtspunkt aus ist Zweifel ein Ausdruck des Mangels an vollständigem Verstehen. Und er ist ebenso Ausdruck eines Mangels an spiritueller Bildung. Aber Zweifel wird auch als Katalysator im Reifeprozess des Vertrauens gesehen. Nur indem wir uns Zweifeln und Schwierigkeiten stellen, können wir erkennen, ob unser Vertrauen einfach, frömmelnd, oder konzeptuell ist, oder ob es sich um ein starkes, dauerhaftes und in einem tiefen Herzensverständnis gegründetes Vertrauen handelt. Wenn ihr Vertrauen habt, wird es sicherlich früher oder später auf die Probe gestellt. Und wo auch immer die Herausforderung herkommt, ob aus euch selbst oder von außen, sie ist einfach Teil des Prozesses von Glauben und Zweifel.
Stellt euch vor, ihr hättet euch euer ganzes Leben lang niemals gewaschen. Und dann, eines Tages, entschließt ihr euch zu duschen. Ihr stellt euch unter die Dusche und fangt an zu schrubben. Plötzlich seht ihr mit wachsendem Erschrecken den Schmutz, der aus jeder Pore zu kommen scheint und euren Körper herabfließt. Irgendetwas muss da schief laufen. Ihr solltet doch eigentlich sauber werden, aber alles, was jetzt sichtbar wird, ist Dreck. Ihr geratet in Panik und springt aus der Dusche, völlig überzeugt, dass ihr das besser niemals angefangen hättet. Am Ende seid ihr noch dreckiger als zuvor. Ihr wisst nicht einmal, dass ihr nur hättet geduldig bleiben und das Duschen beenden müssen. Es mag anfangs eine Weile wirklich so aussehen, als würde man immer dreckiger, aber wenn man einfach weiter wäscht, geht man sauber und gereinigt aus dieser Prozedur hervor. Es ist alles ein Prozess der Reinigung.
Wenn sich auf dem spirituellen Pfad kleine Hindernisse einstellen, dann verliert ein guter Praktizierender nicht das Vertrauen und beginnt zu zweifeln, weil er oder sie die Unterscheidungsfähigkeit besitzt, Schwierigkeiten als Schwierigkeiten zu erkennen. In welcher Gestalt sie ihm auch begegnen, er sieht sie als das, was sie sind: bloße Hindernisse, nicht mehr. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Hindernis aufhört ein Hindernis zu sein, wenn man es als solches erkennt. Wenn es einem jedoch nicht gelingen sollte, ein Hindernis als solches zu erkennen, wenn man es also „ernst” nimmt, dann gibt man ihm Macht, macht es solide, und es wird zu einer wirklichen Blockade.
Wann immer also Zweifel entstehen, seht sie einfach als Hindernis, seht in ihnen das Verständnis, das danach ruft, geklärt und entkrampft zu werden. Seid euch bewusst, dass ihr es nicht mit einem grundsätzlichen Problem zu tun habt, sondern dass dies einfach eine Stufe im Prozess der Reinigung und des Lernens ist. Lasst den Prozess weiterlaufen und zum Abschluss kommen, und verliert niemals euer grundlegendes Vertrauen und eure Entschlossenheit. Das ist der Weg, den alle großen Praktizierenden der Vergangenheit gegangen sind. Ihr Wahlspruch hieß: „Man kann keine bessere Rüstung finden als ein zähes Durchhaltevermögen.“
Die Lehren sagen uns deutlich, was zu erkennen ist, aber trotzdem müssen wir uns höchstpersönlich auf die Reise machen, damit es zu unserer ureigensten Erkenntnis wird. Diese Reise mag uns durch Leiden tragen, und wir mögen Schwierigkeiten und allen Arten von Zweifel und Misstrauen begegnen. Alle diese Widrigkeiten aber werden zu unserem größten Lehrmeister. Denn nur durch schwierige Umstände werden wir demütig und lernen unsere Grenzen anzuerkennen. Durch Überwindung der Hindernisse schließlich erwerben wir die innere Kraft und Furchtlosigkeit, die wir brauchen, um aus unseren Gewohnheiten und unseren festgefahrenen Mustern auszubrechen, und uns der größeren, umfassenderen Vision wirklicher Freiheit zu ergeben, wie sie uns die spirituellen Lehren vermitteln.
Wieder und wieder werden wir auf diese Weise das subtile Vorgehen der Belehrungen und der Praxis wertschätzen. Selbst wenn keine außergewöhnliche, dramatische Veränderung in uns stattzufinden scheint, müssen wir mit Ruhe und Ausdauer nur geduldig bei der Sache bleiben. Das Wichtigste ist, geschickt und sanft mit uns selber umgehen zu lernen, ohne den Mut zu verlieren oder gar aufzugeben, indem wir dem spirituellen Pfad vertrauen in dem Wissen, dass er seine eigenen Gesetzmäßigkeiten und seine eigene Dynamik hat.
Zuallererst müssen wir jedoch einen Weg finden, unser wahres Selbst zu nähren, das, was wir als Buddhisten unsere Buddha-Natur nennen. Wir machen so oft den tödlichen Fehler, uns mit unserer Verwirrung zu identifizieren, und dann verurteilen und verdammen wir uns und füttern so den Mangel an Eigenliebe und Selbstwertgefühl, unter dem so viele Menschen besonders heutzutage leiden. Es ist lebenswichtig, dass wir der Versuchung, uns selbst zu verurteilen, nicht nachgeben, sondern immer humorvoll unserer eigenen Bedingtheit gewahr bleiben und erkennen, was wir – jetzt, in diesem Augenblick – in Wahrheit sind. Es ist so, als würden viele viele Menschen in einer einzigen Person zusammenleben. Es kann sehr ermutigend sein anzuerkennen, dass wir einerseits, von einer Perspektive aus betrachtet, zwar alle riesige Probleme haben, die wir in den spirituellen Pfad mitbringen, und die uns vielleicht sogar anfangs dazu geführt haben, den Lehren überhaupt zu begegnen, gleichzeitig aber auch zu wissen, dass diese Probleme andererseits letztlich gar nicht so real, so solide, und so unüberwindlich sind, wie wir uns immer eingeredet haben.
Damit wir auf dem spirituellen Pfad weiter fortschreiten können, müssen wir uns vielen Herausforderungen stellen, und es gibt sehr viel zu lernen. Wir müssen lernen, wie wir mit Hindernissen und Schwierigkeiten umgehen können, wir müssen lernen, unsere Zweifel aufzulösen, und wir müssen falsche Sichtweisen als solche entlarven. Wir müssen lernen, uns selbst zu inspirieren, auch dann, wenn wir uns überhaupt nicht danach fühlen. Wir müssen uns selbst verstehen und unsere Launen erkennen lernen. Wir müssen lernen, wie wir wirklich mit den Lehren arbeiten, sie in unser Leben integrieren und mit der Praxis verbinden können. Wir müssen lernen, Mitgefühl zu erwecken und im Alltag umzusetzen. Und wir müssen lernen, wie wir unser Leiden und unsere Emotionen transformieren können. Es sind diese Fragen, die manchmal so schwierig zu lösen sind, um die es aber letztlich geht.
Auf dem spirituellen Pfad brauchen wir alle Unterstützung und eine gute Grundlage. Diese notwendige Basis erhalten wir, wenn wir die Lehren gründlich kennen. Man kann es nicht deutlich genug sagen: Je mehr wir studieren und praktizieren, desto mehr werden wir Unterscheidungsfähigkeit, Klarheit und Einsicht in uns verkörpern. Und wenn dann die Wahrheit bei uns anklopft, werden wir sie mit Gewissheit als das erkennen, was sie ist, und freudig die Tür öffnen. Dann nämlich haben wir bereits eine Ahnung, dass das, was da Eintritt verlangt, die Wahrheit über uns selbst ist, die Wahrheit über das, was wir wirklich sind.
Abdruck aus "Die Zukunft des Buddhismus", mit freundlicher Genehmigung des O.W. Barth Verlags.
http://www.rigpa.de/sogyal-rinpoche/das-tibetische-buch-vom ... html=3flang=3dde=26themaart=3d
Boenhoeffers Theorie der Dummheit
Dies wäre da gemeint?
Dietrich Bonhoeffer — Von der Dummheit
Do 6. Jan. 2022 | Allgemein, Angepinnt
Quelle: wikisource.org
[17] Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.
Um zu wissen, wie wir der Dummheit beikommen können, müssen wir ihr Wesen zu verstehen suchen. Soviel ist sicher, daß sie nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt ist. Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr Schwerfällige, die alles andere als dumm sind. Diese Entdeckung machen wir zu unserer Überraschung anläßlich bestimmter Situationen. Dabei gewinnt man weniger den [18] Eindruck, daß die Dummheit ein angeborener Defekt ist, als daß unter bestimmten Umständen die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. Wir beobachten weiterhin, daß abgeschlossen und einsam lebende Menschen diesen Defekt seltener zeigen als zur Gesellung neigende oder verurteilte Menschen und Menschengruppen. So scheint die Dummheit vielleicht weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem zu sein. Sie ist eine besondere Form der Einwirkung geschichtlicher Umstände auf den Menschen, eine psychologische Begleiterscheinung bestimmter äußerer Verhältnisse. Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen. Der Vorgang ist dabei nicht der, daß bestimmte – also etwa intellektuelle – Anlagen des Menschen plötzlich verkümmern oder ausfallen, sondern daß unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und daß dieser nun – mehr oder weniger unbewußt – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden. Daß der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß er nicht selbständig ist. Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. [19] zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mißbraucht, mißhandelt. So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen. Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Mißbrauchs. Dadurch werden Menschen für immer zugrunde gerichtet werden können.
Aber es ist gerade hier auch ganz deutlich, daß nicht ein Akt der Belehrung, sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden könnte. Dabei wird man sich damit abfinden müssen, daß eine echte innere Befreiung in den allermeisten Fällen erst möglich wird, nachdem die äußere Befreiung vorangegangen ist; bis dahin werden wir auf alle Versuche, den Dummen zu überzeugen, verzichten müssen. In dieser Sachlage wird es übrigens auch begründet sein, daß wir uns unter solchen Umständen vergeblich darum bemühen zu wissen, was „das Volk“ eigentlich denkt, und warum diese Frage für den verantwortlich Denkenden und Handelnden zugleich so überflüssig ist – immer nur unter den gegebenen Umständen. Das Wort der Bibel, daß die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei, sagt, daß die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist.
Übrigens haben diese Gedanken über die Dummheit doch dies tröstliche für sich, daß sie ganz und gar nicht zulassen, die Mehrzahl der Menschen unter allen Umständen für dumm zu halten. Es wird wirklich darauf [20] ankommen, ob Machthaber sich mehr von der Dummheit oder von der inneren Selbständigkeit und Klugheit der Menschen versprechen.
___
Autor: Dietrich Bonhoeffer, Titel: Von der Dummheit, aus: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. S. 17–20
https://nichtimpfen.de/allgemein/dietrich-bonhoeffer-von-der-dummheit
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Zitat Agape :
Wahrnehmen, ja das ist eine gute Beschreibung, Lösung.
Zitat Marsianer :
Ist es auch ein Wort für Intelligenz , ne das nicht. Habe es nicht verstanden, diese Aussage von Dir.
Mächtig im Geist, rein im Geist ist arm im Geist, ist selig sein, reich sein im Geist meint wohl Vorstellungen, Meinungen, Wollen, viele Gedanken haben, wenig wahrnehmen, Denken, Grübeln, Forschen, bewerten, verurteilen, sich Sorgen machen, wenig Vertrauen haben zu einer höheren Macht oder zu sich selbst.
Selig sein könnte so etwas wie - oder das erwacht sein meinen. : )
Ihr beide seid wohl Erwachte. Marsianer ist fast immer gütig, er bewertet sehr selten Menschen, ist sehr großzügig und ihn bringt nicht so schnell was aus dem Frieden und erkennt so viel und Agape du auch, du erkennst so viel. Bist geistig arm. : )
Von D. Bonhoeffer
Etwas ist mächtig über dem Dummen geworden. Könnte man so sagen. So wie fremd gelenkt sind sie dann. Meist muss zuerst die äußere Befreiung erfolgen, ehe sich die innere Befreiung bei diesen einstellt. Finde das ganz nützlich, was der Bonhoeffer da raus gefunden hatte.
Könnte man Dummheit, welche erst durch Machtmissbrauch entsteht ( durch Unterwürfigkeit ) auch einfach nur als Fremdlenkung bezeichnen. Oder wie besessen zu sein ? Ok, das wohl nicht. Der Übergang von dumm zu böse ist wohl auch nicht so scharf zu erkennen, manche könnten auch beides sein.
Naja. Also Marsianer ich habe mich heute gefragt, warum dich die alten Texte oder die Bibel so fasziniert. Die Sprache ist für mich oft viel zu mühselig zu lesen. Da sie da ja doch anders geredet haben ( andere Wörter und Redewendungen als wie heute üblich, benutzt haben).
Könnte man sagen, das solche Wesen wie Jesus, sich so anders, so ungewöhnlich verhalten, dass sie erstens, oft ganz falsch verstanden werden und dadurch zweitens, bleibende Eindrücke bei den meisten Menschen hinter lassen, aber nicht immer gute ? Kann es sein, dass ein Erwachter aber nicht immer so sein muss, dass er Menschen in einer Art Zorn sagt, was sie falsch machen, sondern es auch solche gibt, die es auf eine sanftere Art versucht haben. Beide wollen helfen, das ja. : ) Ist doch spannend oder ? Das Erwachte dennoch einen eigenen Stil zu haben scheinen.
LG
Es stellte sich in mir sofort die Verbindung zum Wahrnehmen her, welches möglicherweise überlagert sein kann, wenn ein Mensch sehr viel denkt und dieses Denken ihn in allerlei Wissensgebiete führt, die er dann mittels seiner Verstandesintelligenz durchforschen will. Dieser Forschergeist könnte ihn weit weg von sich selbst und seinem Inneren führen und ihn daran hindern zu erkennen, dass in ihm etwas "Gutes" verborgen liegt, das ganz nah und nicht abhängig von seiner Intelligenz ist, die immerzu sucht, jedoch letztendlich nie findet.
Wahrnehmen, ja das ist eine gute Beschreibung, Lösung.
Würde ich auch sagen.Dann würde "geistig arm sein" (auch) bedeuten, arm an geistigem Einfluss zu sein? Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Zitat Marsianer :
Da "Geist" in beiden Stellen aber das gleiche griechische Wort wäre, würde es zumindest auf der Ebene schon wie ein Gegensatz wirken?
Ist es auch ein Wort für Intelligenz , ne das nicht. Habe es nicht verstanden, diese Aussage von Dir.
Dennoch ist es mir zurzeit nicht möglich, einen Gegensatz darin zu erkennen. Unter "mächtig" in diesem Zusammenhang verstehe ich "reinen Geistes sein" - aber das stünde ja an und für sich nicht im Gegensatz zu "arm im Geist sein".
Mächtig im Geist, rein im Geist ist arm im Geist, ist selig sein, reich sein im Geist meint wohl Vorstellungen, Meinungen, Wollen, viele Gedanken haben, wenig wahrnehmen, Denken, Grübeln, Forschen, bewerten, verurteilen, sich Sorgen machen, wenig Vertrauen haben zu einer höheren Macht oder zu sich selbst.
Selig sein könnte so etwas wie - oder das erwacht sein meinen. : )
Ihr beide seid wohl Erwachte. Marsianer ist fast immer gütig, er bewertet sehr selten Menschen, ist sehr großzügig und ihn bringt nicht so schnell was aus dem Frieden und erkennt so viel und Agape du auch, du erkennst so viel. Bist geistig arm. : )
Von D. Bonhoeffer
Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen. Der Vorgang ist dabei nicht der, daß bestimmte – also etwa intellektuelle – Anlagen des Menschen plötzlich verkümmern oder ausfallen, sondern daß unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und daß dieser nun – mehr oder weniger unbewußt – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden. Daß der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß er nicht selbständig ist. Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. [19] zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mißbraucht, mißhandelt. So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen. Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Mißbrauchs. Dadurch werden Menschen für immer zugrunde gerichtet werden können.
Aber es ist gerade hier auch ganz deutlich, daß nicht ein Akt der Belehrung, sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden könnte. Dabei wird man sich damit abfinden müssen, daß eine echte innere Befreiung in den allermeisten Fällen erst möglich wird, nachdem die äußere Befreiung vorangegangen ist; bis dahin werden wir auf alle Versuche, den Dummen zu überzeugen, verzichten müssen. In dieser Sachlage wird es übrigens auch begründet sein, daß wir uns unter solchen Umständen vergeblich darum bemühen zu wissen, was „das Volk“ eigentlich denkt, und warum diese Frage für den verantwortlich Denkenden und Handelnden zugleich so überflüssig ist – immer nur unter den gegebenen Umständen.
Etwas ist mächtig über dem Dummen geworden. Könnte man so sagen. So wie fremd gelenkt sind sie dann. Meist muss zuerst die äußere Befreiung erfolgen, ehe sich die innere Befreiung bei diesen einstellt. Finde das ganz nützlich, was der Bonhoeffer da raus gefunden hatte.
Könnte man Dummheit, welche erst durch Machtmissbrauch entsteht ( durch Unterwürfigkeit ) auch einfach nur als Fremdlenkung bezeichnen. Oder wie besessen zu sein ? Ok, das wohl nicht. Der Übergang von dumm zu böse ist wohl auch nicht so scharf zu erkennen, manche könnten auch beides sein.
Naja. Also Marsianer ich habe mich heute gefragt, warum dich die alten Texte oder die Bibel so fasziniert. Die Sprache ist für mich oft viel zu mühselig zu lesen. Da sie da ja doch anders geredet haben ( andere Wörter und Redewendungen als wie heute üblich, benutzt haben).
Könnte man sagen, das solche Wesen wie Jesus, sich so anders, so ungewöhnlich verhalten, dass sie erstens, oft ganz falsch verstanden werden und dadurch zweitens, bleibende Eindrücke bei den meisten Menschen hinter lassen, aber nicht immer gute ? Kann es sein, dass ein Erwachter aber nicht immer so sein muss, dass er Menschen in einer Art Zorn sagt, was sie falsch machen, sondern es auch solche gibt, die es auf eine sanftere Art versucht haben. Beide wollen helfen, das ja. : ) Ist doch spannend oder ? Das Erwachte dennoch einen eigenen Stil zu haben scheinen.
LG
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Goldmädchen hat geschrieben:Würde ich auch sagen.Dann würde "geistig arm sein" (auch) bedeuten, arm an geistigem Einfluss zu sein? Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Das würde dann Bezug nehmen auf die eigene seelische Substanz. Es würde aus dieser aus Geistern geschöpft, statt aus "Überlagerungen", die nicht wirklich der seelischen Substanz entsprechen.
Da "Geist" in beiden Stellen aber das gleiche griechische Wort wäre, würde es zumindest auf der Ebene schon wie ein Gegensatz wirken?
Ist es auch ein Wort für Intelligenz , ne das nicht. Habe es nicht verstanden, diese Aussage von Dir.
In einer Bibelstelle wird vermittelt, der junge Jesus sei mächtig im Geist geworden. In der anderen Stelle, daß die selig seien, in deren Geist Armut ist, die Arme im Geist sind oder wie man es auch sinnvoll zu übersetzen können meint. Und es ging um die Frage, wie denn das eventuell zusammenpassen würde und was das vielleicht zu möglicherweise beabsichtigten Aussagen weiterfolgern ließe.
Mächtig im Geist, rein im Geist ist arm im Geist, ist selig sein, reich sein im Geist meint wohl Vorstellungen, Meinungen, Wollen, viele Gedanken haben, wenig wahrnehmen, Denken, Grübeln, Forschen, bewerten, verurteilen, sich Sorgen machen, wenig Vertrauen haben zu einer höheren Macht oder zu sich selbst.
Nein, da wäre meiner Auffassung nach nicht mind gemeint, sondern spirit. Es ginge also letztlich um Geistwesen, die Wirkung entfalten.
Etwas ist mächtig über dem Dummen geworden. Könnte man so sagen. So wie fremd gelenkt sind sie dann.
Er schrieb das ja offenbar im Gefängnis. In diesem Kontext sollte man es wohl sehen. Wenn Autoritarismus und Dummheit im Gleichschritt zuviel Macht ausüben, dann ist oft nur noch schwer zu diskutieren. Heute etwa mit den Dummen, die den einflußreichen Propagandamedien und ihrer stark verzerrten Beschreibung des Weltgeschehens recht anstandslos glauben. Wie diskutiert man mit denen? Sie erzählen einem dann vielleicht etwas davon, man sei auf "Verschwörungsgeschichten" reingefallen. Zu Bonhoeffers Gefangenenzeit war ein Fachbegriff dafür wohl "Gräuelpropaganda".
In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland waren Gräuelhetze, Gräuelnachrichten, Gräuelmärchen oder Verbreitung von Gräuelpropaganda Bezeichnungen von Straftatbeständen, die nach der sogenannten Verordnung zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die NS-Regierung am 21. März 1933 vor Sondergerichten streng geahndet wurden. Ein Jahr später wurde die Verordnung durch das Heimtückegesetz abgelöst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gräuelpropaganda
Meist muss zuerst die äußere Befreiung erfolgen, ehe sich die innere Befreiung bei diesen einstellt.
Die äußerlich autoritär, totalitär Macht ausübenden, das ist in einer Weise wohl so, denn viele dieser Dummen dürften sich vor ihrem irdischen Ableben fürchten?
Finde das ganz nützlich, was der Bonhoeffer da raus gefunden hatte.
Ich würde das eher als Gedankennotiz betrachten, sehr geistreich finde ich das auch wieder nicht. Aber es spricht sicherlich manches richtig an.
Also Marsianer ich habe mich heute gefragt, warum dich die alten Texte oder die Bibel so fasziniert. Die Sprache ist für mich oft viel zu mühselig zu lesen.
Die Übersetzungen vielleicht, sie beziehen sich immer auf eine bestimmte Zeit, bestimmte Sprachgewohnheiten. Wie schon erwähnt hinken solche Übersetzungen der Gegenwartssprache gerne ein Stück weit hinterher.
Könnte man sagen, das solche Wesen wie Jesus, sich so anders, so ungewöhnlich verhalten, dass sie erstens, oft ganz falsch verstanden werden und dadurch zweitens, bleibende Eindrücke bei den meisten Menschen hinter lassen, aber nicht immer gute ?
Ich würde sagen, es geht da um eine Überlieferung von Inhalten, die sonst in der Welt eher unpopulär wären. Es hat eine Berechtigung dies "zu konservieren", vor weiterer Verschlimmbesserung, Verflachung zu schützen, sich möglichst auf diese Originale zu beziehen.
Kann es sein, dass ein Erwachter aber nicht immer so sein muss, dass er Menschen in einer Art Zorn sagt, was sie falsch machen,
Einfach, um es ihnen an den Kopf zu werfen? Oder weil es etwas bewirken könnte? Und sei es ihnen "zum Gericht".
sondern es auch solche gibt, die es auf eine sanftere Art versucht haben.
Wenn es erfolgversprechend wirkt? Oder sie nicht viel anderes zu tun haben.
Ist doch spannend oder ? Das Erwachte dennoch einen eigenen Stil zu haben scheinen.
Oder die Situationen sind unterschiedlich?
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Goldmädchen hat geschrieben:Würde ich auch sagen.Marsianer hat geschrieben:Dann würde "geistig arm sein" (auch) bedeuten, arm an geistigem Einfluss zu sein? Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Oh jeh das ist aber kompliziert. Könntest Du das etwas leichter verständlich erklären ? Um was es dir geht ?Das würde dann Bezug nehmen auf die eigene seelische Substanz. Es würde aus dieser aus Geistern geschöpft, statt aus "Überlagerungen", die nicht wirklich der seelischen Substanz entsprechen.
Da "Geist" in beiden Stellen aber das gleiche griechische Wort wäre, würde es zumindest auf der Ebene schon wie ein Gegensatz wirken?
Ist es auch ein Wort für Intelligenz , ne das nicht. Habe es nicht verstanden, diese Aussage von Dir.[/quote]
Ja, es widerspricht sich manchmal was da niedergeschrieben wurde. Daher würde ich das alles auch nicht so ernst nehmen. Denn es haben Menschen geschrieben. Wer weiß wieviel da auch falsch wieder gegeben wurde von Jesus Lehre.In einer Bibelstelle wird vermittelt, der junge Jesus sei mächtig im Geist geworden. In der anderen Stelle, daß die selig seien, in deren Geist Armut ist, die Arme im Geist sind oder wie man es auch sinnvoll zu übersetzen können meint. Und es ging um die Frage, wie denn das eventuell zusammenpassen würde und was das vielleicht zu möglicherweise beabsichtigten Aussagen weiterfolgern ließe.
Mächtig im Geist, rein im Geist ist arm im Geist, ist selig sein, reich sein im Geist meint wohl Vorstellungen, Meinungen, Wollen, viele Gedanken haben, wenig wahrnehmen, Denken, Grübeln, Forschen, bewerten, verurteilen, sich Sorgen machen, wenig Vertrauen haben zu einer höheren Macht oder zu sich selbst.
Aha. Das ist kompliziert. Ich habe gerade gesehen, dass man hier auch emois einsetzen kann- aber wie ich das gemacht hatte, weiß ich nicht mehr. Das war ein Versehen.Nein, da wäre meiner Auffassung nach nicht mind gemeint, sondern spirit. Es ginge also letztlich um Geistwesen, die Wirkung entfalten.
Etwas ist mächtig über dem Dummen geworden. Könnte man so sagen. So wie fremd gelenkt sind sie dann.
Ja. Du meinst beide ( die Mächtigen ) und die Dummen haben dann Macht. Über die Abweichler oder einfach, sie können wirken. Ihren Willen umsetzen. Unheil anrichten.Er schrieb das ja offenbar im Gefängnis. In diesem Kontext sollte man es wohl sehen. Wenn Autoritarismus und Dummheit im Gleichschritt zuviel Macht ausüben, dann ist oft nur noch schwer zu diskutieren. (.. )
Meist muss zuerst die äußere Befreiung erfolgen, ehe sich die innere Befreiung bei diesen einstellt.
Gut erkannt.Die äußerlich autoritär, totalitär Macht ausübenden, das ist in einer Weise wohl so, denn viele dieser Dummen dürften sich vor ihrem irdischen Ableben fürchten?
Also Marsianer ich habe mich heute gefragt, warum dich die alten Texte oder die Bibel so fasziniert. Die Sprache ist für mich oft viel zu mühselig zu lesen.
Die Aussagen die verstehst Du. Ich denke nicht, dass ich Weisheiten nur in der Bibel finden kann. Daher suche ich mir lieber Weisheiten, wo es verständlicher erklärt wird. Weisheiten wie zu leben oder was es noch gibt, welche Wege es noch gibt, außer nur materielles/ Sinneserfüllung anzustreben.Die Übersetzungen vielleicht, sie beziehen sich immer auf eine bestimmte Zeit, bestimmte Sprachgewohnheiten. Wie schon erwähnt hinken solche Übersetzungen der Gegenwartssprache gerne ein Stück weit hinterher.
Könnte man sagen, das solche Wesen wie Jesus, sich so anders, so ungewöhnlich verhalten, dass sie erstens, oft ganz falsch verstanden werden und dadurch zweitens, bleibende Eindrücke bei den meisten Menschen hinter lassen, aber nicht immer gute ?
Ich würde sagen, es geht da um eine Überlieferung von Inhalten, die sonst in der Welt eher unpopulär wären. Es hat eine Berechtigung dies "zu konservieren", vor weiterer Verschlimmbesserung, Verflachung zu schützen, sich möglichst auf diese Originale zu beziehen.
Du meinst die Form der Sprache, die Art, sollte beibehalten werden, als die Wörter durch neue Wörter und anderen / neueren Erklärungen / Interpretationen zu ersetzen. Du liest da halt viel raus, was wohl auf Resonanz bei Dir trifft. Daher beschäftigst du dich so gerne mit der Bibel.
Und du findest, dass Jesus gelesen werden sollte, da er uns vieles zu sagen hatte / uns helfen kann- auch heute noch mit seinen Erkenntnissen.
Diese sind einmalig findest Du ? Also es kann ja sein, das Erwachte immer neue Dinge erklären / uns mitteilen, dass es nicht immer dasselbe sein muss. Oder es ist immer dasselbe- im Grunde genommen. Nur die Art Weisheiten zu vermitteln, und die Gleichungen /die Worte die gewählt werden, unterscheiden sich.
Kann es sein, dass ein Erwachter aber nicht immer so sein muss, dass er Menschen in einer Art Zorn sagt, was sie falsch machen,
Einfach, um es ihnen an den Kopf zu werfen? Oder weil es etwas bewirken könnte? Und sei es ihnen "zum Gericht".
Ja, um ihnen zu helfen. Was heißt " zum Gericht ? "
sondern es auch solche gibt, die es auf eine sanftere Art versucht haben.
Oder ihr Wesen einfach so ist / anders ist.Wenn es erfolgversprechend wirkt? Oder sie nicht viel anderes zu tun haben.
Ist doch spannend oder ? Das Erwachte dennoch einen eigenen Stil zu haben scheinen.
Oder das. Ich habe bisher noch nicht gehört, dass der Buddha sich oft aufgeregt hat oder Menschen oft so verurteilt hat. Er hatte eine andere Art seine Erkenntnisse weiter zu geben / zu helfen. Wenn man es überhaupt ein Verurteilen nennen darf, was Jesus manchmal sagte. Es war wohl dennoch immer aus Liebe heraus. Nur eine Feststellung, es war kein sich Überhöhen dabei.Oder die Situationen sind unterschiedlich?
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Goldmädchen hat geschrieben:Oh jeh das ist aber kompliziert. Könntest Du das etwas leichter verständlich erklären ? Um was es dir geht ?
Ich bezog mich auf diesen Satz:
Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Wie ich es verstehe, gibt es soetwas wie "eigenen Geist" gemäß biblischem Menschenbild nicht. Es gibt verschiedene "Väter", die ein Seelenwesen so oder so "füllen". Geist kommt letztlich nur aus einer Quelle, er ist Gottes Geist. Nach meiner Auffassung kann desweiteren prinzipiell jedes dieser Seelenwesen selbst wählen, mit "welchem Geist" es erfüllt sein möchte, eine Wahl treffen, sich entscheiden auf einer Ebene, die viel tiefer liegt als auf menschliche Weise zu versuchen irgendwelche Regeln zu befolgen. Mit "fremdem Geist" meintest du vermutlich Konditionierungen oder soetwas?
Ja, es widerspricht sich manchmal was da niedergeschrieben wurde. Daher würde ich das alles auch nicht so ernst nehmen.
Das ist eine Möglichkeit, wenn man sich solche Stellen anschaut. Eine weitere wäre, daß man noch nicht gut verstanden hat, worum es da geht und es deswegen auf einen widersprüchlich wirkt.
Du meinst beide ( die Mächtigen ) und die Dummen haben dann Macht. Über die Abweichler oder einfach, sie können wirken. Ihren Willen umsetzen. Unheil anrichten.
So in etwa wird er es wohl gemeint haben?
Ich denke nicht, dass ich Weisheiten nur in der Bibel finden kann.
Ich auch nicht. Allerdings: Kommt es mir überhaupt mehr auf "Weisheiten" an?
Daher suche ich mir lieber Weisheiten, wo es verständlicher erklärt wird. Weisheiten wie zu leben oder was es noch gibt, welche Wege es noch gibt, außer nur materielles/ Sinneserfüllung anzustreben.
Ja.
Du meinst die Form der Sprache, die Art, sollte beibehalten werden, als die Wörter durch neue Wörter und anderen / neueren Erklärungen / Interpretationen zu ersetzen.
Das was an frühen Texten erhalten ist sollte so erhalten werden und das halte ich für einen sinnvollen Ausgangspunkt sich mit dem Christentum zu befassen. Das kann dann bedeuten, daß jemand eine Übersetzung seiner Epoche anschaut und im Zweifel genauer hinschaut, was denn eigentlich im altsprachlichen Grundtext steht.
Du liest da halt viel raus, was wohl auf Resonanz bei Dir trifft. Daher beschäftigst du dich so gerne mit der Bibel.
Ich zitiere sie oft, gerade wenn es um christliche Inhalte geht, auch wenn ich veranschaulichen möchte, daß etwas auch da drin steht, es nicht einfach eine individuelle spirituelle Position ist. Und wer interessiert ist, der kann auch solche Stellen nachschlagen und etwas mehr drumherum lesen.
Und du findest, dass Jesus gelesen werden sollte, da er uns vieles zu sagen hatte / uns helfen kann- auch heute noch mit seinen Erkenntnissen.
Diese sind einmalig findest Du ?
Um Erkenntnisse, die Jesus gehabt habe, geht es da wohl weniger. Es geht letztlich beim Christentum um die Frage, wie relativ einfach Gottes Geist ergriffen werden könnte, wie ein Mensch "finstere Anteile" ablegen könnte und so "Erlösung" finden könnte?
Was heißt " zum Gericht ? "
Wer Übles tut und auch noch von anderen recht klar darauf hingewiesen wurde, daß das so nicht in Ordnung ist, der ist darin "schuldhafter" geworden. Er kann z.B. danach schwerer behaupten, er habe es ja nicht besser wissen können. Menschen können also zeigen, was in ihnen ist, was sie an sich wie sehr mögen.
Oder das. Ich habe bisher noch nicht gehört, dass der Buddha sich oft aufgeregt hat oder Menschen oft so verurteilt hat. Er hatte eine andere Art seine Erkenntnisse weiter zu geben / zu helfen.
Weltanschaulich nahm er ja offenbar auch eine gewisse Position ein. Und auf die ging das dann vielleicht auch zurück. Der als anderen möglich gesehene Weg kann den Stil mitbeeinflussen?
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Marsianer hat geschrieben:Goldmädchen hat geschrieben:Oh jeh das ist aber kompliziert. Könntest Du das etwas leichter verständlich erklären ? Um was es dir geht ?
Ich bezog mich auf diesen Satz:Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Wie ich es verstehe, gibt es soetwas wie "eigenen Geist" gemäß biblischem Menschenbild nicht. Es gibt verschiedene "Väter", die ein Seelenwesen so oder so "füllen". Geist kommt letztlich nur aus einer Quelle, er ist Gottes Geist. Nach meiner Auffassung kann desweiteren prinzipiell jedes dieser Seelenwesen selbst wählen, mit "welchem Geist" es erfüllt sein möchte, eine Wahl treffen, sich entscheiden auf einer Ebene, die viel tiefer liegt als auf menschliche Weise zu versuchen irgendwelche Regeln zu befolgen. Mit "fremdem Geist" meintest du vermutlich Konditionierungen oder soetwas?
Hm - interessant, über "Umwege" doch noch zu einer Antwort auf mein Zitat zu gelangen. ;)
Stimmt, meine Ausdrucksweise war nicht ganz korrekt und deshalb irreführend. Mit "fremdem Geist" meinte ich übernommenes Wissen aus fremder Quelle, also nicht etwas, das selbst erfahren wurde.
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Agape hat geschrieben:Möglichst aus eigenem - und nicht aus "fremdem" Geist zu schöpfen?
Marsianer hat geschrieben:Wie ich es verstehe, gibt es soetwas wie "eigenen Geist" gemäß biblischem Menschenbild nicht. Es gibt verschiedene "Väter", die ein Seelenwesen so oder so "füllen". Geist kommt letztlich nur aus einer Quelle, er ist Gottes Geist. Nach meiner Auffassung kann desweiteren prinzipiell jedes dieser Seelenwesen selbst wählen, mit "welchem Geist" es erfüllt sein möchte, eine Wahl treffen, sich entscheiden auf einer Ebene, die viel tiefer liegt als auf menschliche Weise zu versuchen irgendwelche Regeln zu befolgen. Mit "fremdem Geist" meintest du vermutlich Konditionierungen oder soetwas?
Die Väter, eine Wahl treffen......Danke für Deine Erklärung. ; ) Könnte das sein, was man nennt gütige Gedanken zu machen oder negative. Negative Gedanken wären ein Vater und positive ( wohlwollende ) auch. ( Unterschiedliche ). Heilsames Wollen stünde dem wohl voran. Also könnte man eher sagen Wollen kann zwei verschiedene Väter haben. Oder drei. ( Wohlwollend, neutral, unheilsam ). Manchmal im Gefühlsbereich kann man sich schwer fühlen, was zu übelwollendem Wollen führen kann. Gefühle können aber wohl kein Vater sein. Ich finde es besser wenn man die Väter nennt, die Regungen / Impulse, als Geister, da Du ja sagtest, es gibt nur einen Geist- Gottes Geist. Oder war es so, dass du sagtest es gebe andere Geister, die sind aber nicht so voll göttlichem Geist ? Und diese wandern dann in die Menschen ein. Der Mensch muss diese aber vorher wollen. Er entscheidet sich für diese Geister / Väter. Der Mensch selbst hat aber gar keinen Geist ? Auch keinen göttlichen Geist ? Hm. Also das wohl nicht. Du meintest mal, alle wesen ob irdisch oder nicht irdisch haben was vom Geist Gottes. Bei manchen ist er aber sehr wenig vorhanden. Väter wären die Gedanken ? Könnte man das so sagen ? Aber unterschwellig, auch Neigungen, Impulse, Gewohnheiten dahin wohin es das Herz zieht. Meinst Du diese sind irgendwann durch die Gedanken entstanden ? Wollen ist ja auch eine Art Denken. Es kann gegen die inneren Gewohnheiten sich entscheiden.
Gegen die üblichen Impulse. Er ist aber kein Vater, sondern er steht alleine für sich oder ? : ) Wäre ja interessant dazu mal wieder das Video von Polenski anzuhören, was Wille ist, ob es einen freien Willen gibt und das Video mit den acht Bewusstseinsstufen oder wie sich das nannte.
Ja, es widerspricht sich manchmal was da niedergeschrieben wurde. Daher würde ich das alles auch nicht so ernst nehmen.
Ja.Das ist eine Möglichkeit, wenn man sich solche Stellen anschaut. Eine weitere wäre, daß man noch nicht gut verstanden hat, worum es da geht und es deswegen auf einen widersprüchlich wirkt.
Du meinst beide ( die Mächtigen ) und die Dummen haben dann Macht. Über die Abweichler oder einfach, sie können wirken. Ihren Willen umsetzen. Unheil anrichten.
Ne, du meintest, wenn Autoriatarismus und Dummheit Hand in Hand gehen, wird es schwer solche zum Umdenken zu bringen. Das kam ja von dir. Ich habe es aber erst später verstanden, dass es sich auf die " dummen " bezog ( beides ). Nicht zwei Gruppen gemeint waren. ( von dir ). Also das Thema ist ja nun wieder sehr aktuell. Bonhoeffers Theorie zur Dummheit.So in etwa wird er es wohl gemeint haben?
Ich denke nicht, dass ich Weisheiten nur in der Bibel finden kann.
Worauf kommt es dir dann an ?Ich auch nicht. Allerdings: Kommt es mir überhaupt mehr auf "Weisheiten" an?
Ach so. Altsprachliche Grundtexte gibt es ? Also noch ältere Übersetzungen ? Die erste Bibel wurde auf hebräisch geschrieben oder ? Nein auf griechisch oder ?Das was an frühen Texten erhalten ist sollte so erhalten werden und das halte ich für einen sinnvollen Ausgangspunkt sich mit dem Christentum zu befassen. Das kann dann bedeuten, daß jemand eine Übersetzung seiner Epoche anschaut und im Zweifel genauer hinschaut, was denn eigentlich im altsprachlichen Grundtext steht.
Du liest da halt viel raus, was wohl auf Resonanz bei Dir trifft. Daher beschäftigst du dich so gerne mit der Bibel.
Ach so.Ich zitiere sie oft, gerade wenn es um christliche Inhalte geht, auch wenn ich veranschaulichen möchte, daß etwas auch da drin steht, es nicht einfach eine individuelle spirituelle Position ist. Und wer interessiert ist, der kann auch solche Stellen nachschlagen und etwas mehr drumherum lesen.
Ach so. Ich dachte es geht viel um Jesus. Dass man ihn als Gott sieht. Ihn anerkennt als Gott oder sich ihm anschließt / hingibt, zu ihm flüchtet. Aber das ist jedem selbst überlassen, mag sein oder auch nicht ? Steht da nicht, wenn Du nicht zu ihm Zuflucht nimmst, dann kommst Du in die Hölle ? Aber selbst wenn es da so steht, er gilt ja nicht als Mensch, sondern als Gott selbst. Von daher......Um Erkenntnisse, die Jesus gehabt habe, geht es da wohl weniger. Es geht letztlich beim Christentum um die Frage, wie relativ einfach Gottes Geist ergriffen werden könnte, wie ein Mensch "finstere Anteile" ablegen könnte und so "Erlösung" finden könnte?
Was heißt " zum Gericht ? "
Das stimmt. Das finde ich gut, wenn man das macht... allerdings halte ich es oft für sinnlos, versuchen kann man es aber. Ja, immer weiter machen ( muss ja nicht immer dieselbe Person sein ). Danke für die Erklärung des Begriffs. : )Wer Übles tut und auch noch von anderen recht klar darauf hingewiesen wurde, daß das so nicht in Ordnung ist, der ist darin "schuldhafter" geworden. Er kann z.B. danach schwerer behaupten, er habe es ja nicht besser wissen können. Menschen können also zeigen, was in ihnen ist, was sie an sich wie sehr mögen.
Oder das. Ich habe bisher noch nicht gehört, dass der Buddha sich oft aufgeregt hat oder Menschen oft so verurteilt hat. Er hatte eine andere Art seine Erkenntnisse weiter zu geben / zu helfen.
Ja, das stimmt. : )Weltanschaulich nahm er ja offenbar auch eine gewisse Position ein. Und auf die ging das dann vielleicht auch zurück. Der als anderen möglich gesehene Weg kann den Stil mitbeeinflussen?
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Grund: Zitiercodes etwas repariert
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Re: Seligkeit durch "geistige Armut"
Agape hat geschrieben:Hm - interessant, über "Umwege" doch noch zu einer Antwort auf mein Zitat zu gelangen. ;)
Also, ich befasste mich in meinen Beiträgen ersteinmal mit verschiedenen möglichen Deutungen. Deine Beiträge wirkten auf mich so, als ob du stark von einer ausgingst, die der Tendenz in meinem ersten Beitrag ähnelte. Soweit war ich da aber noch nicht und zuerst ging ich dann erstmal auf Goldmädchens auch schon etwas zurückliegende Antwort ein.
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