Spiritualität/Glauben

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Goldmädchen
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Goldmädchen » So 10. Okt 2021, 11:15

Hohe Energien müssen sehr behutsam angewendet werden da sie ein verletztes Energiesystem sehr leicht zerreißen können. Hohe Energien tun manchmal regelrecht weh, wenn das eigene Energiesystem nicht stabil genug ist, um sie auszuhalten. Und hohe Energien sind definitiv nicht so ungefährlich wie Reiki.

Ich sehe die Reiki-Energie auch nicht als golden sondern als warmes Goldgelb.

Erstaunlich mit was Du Dich so beschäftigst, wie breit Du aufgefächert bist. Dieses Zitat macht mich vorsichtig. Es könnte so sein wie sie sagt. Reiki ist also ihrer Meinung nach ungefährlich. Dann weiß ich Bescheid. Sehen sicher andere nicht so- gibt wohl auch da Beispiele wo es in die falsche Richtung ging. Reiki ist aus Japan oder ? Könnte so etwas ähnliches sein wie Hara- Energie ? Was es alles gibt, erstaunlich.
Ich habe keine Meinung dazu, aber ich denke es ist nichts so Gefährliches. Kommt auf die Personen an die das machen wollen ( sich einweihen lassen ). Könnte halt so sein, dass manche dafür nicht gereinigt genug sind - zu schwach körperlich oder seelisch. Würdest Du dich mit Reiki behandeln lassen ?
Bist du dem aufgeschlossen gegenüber- positiv eingestellt ?
Wolltest Du mir eigentlich nur sagen, dass das mit der Strahlung erhalten etwas negatives ist ? Wovon die Gnostiker reden ?
Das Zitierte im zweiten Beitrag ist mir ehrlich gesagt zu hoch- verstehe ich nicht. Sie scheint aber sehr drin zu sein in Esoterik und im spirituellem Erleben.

Zu Deinen Antworten an mich :
Also nein, ich kann nicht wissen ob sie etwas was im Speicherbewusstsein erlebt wird damit meinen und es nur eine Jhanastufe sein könnte.
Korrektur zu einem Satz von gestern: Also H. Polenski schrieb nicht es gäbe alle Jhanastufen auch in der erleuchteten Variante, sondern nur eine ( eine der höheren welche genau weiß ich aber nicht mehr auch nicht mehr wo ich das gelesen hatte, denke aber das stand so auf der Seite von seinem Kloster ). Bruno Göring, aha, ich kenne den nur wenig, habe mal nachgelesen wer er war, aber nicht so viel behalten. Scheint auch ein esoterisch Fehlgeleiteter gewesen zu sein.
So wie manche anderen auch die im frühen 20. Jhd. gewirkt haben. Da muss vieles an Meinungen, Ansichten, Theorien entwickelt worden sein, worauf sich manche ( Anhänger davon ) bis heute beruhen. ( Rudolf Steiner, Gröning, Blavatsky, Peter Donov, Edward Crowley uva ). Verrückte Welt.
Anthrosophie wurde von R. Steiner gegründet oder ? Er war auch ein Rosenkreuzer. Habe das hier eben überflogen- Zitat :

" Die Aufgabe dieser letzteren war es, die im 20. Jahrhundert von H. Roerich im Osten und A. Bailey im Westen begründeten zwei okkulten Strömungen vom anthroposophischen Standpunkt aus darzustellen. Der dritte Teil hat einen ganz anderen Charakter. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den prinzipiellen Unterschied der westlichen (christlichen) und der östlichen Esoterik am Beispiel der Entwicklung der anthroposophischen Bewegung innerhalb der Theosophischen Gesellschaft am Beginn unseres Jahrhunderts zu zeigen und damit auch die bis heute existierende falsche Meinung zu widerlegen, gemäß welcher die zu Beginn des Jahrhunderts von Rudolf Steiner begründete Geisteswissenschaft nur eine Art «verchristlichten» Zweiges der östlich orientierten Theosophie H. R Blavatskys und ihrer Nachfolger sei. Diese und ähnliche Ansichten, denen man immer wieder in den verschiedensten Nachschlagewerken begegnet, gründen in der Mehrzahl der Fälle auf einer völligen Unkenntnis der tatsächlichen Lage der Dinge. Klarheit in dieser Frage herbeizuführen, ist eine Aufgabe dieser Arbeit. Sie will es dem Leser auf Grund des umfangreichen geisteswissenschaftlichen und dokumentarischen Materials ermöglichen, den radikalen Unterschied zwischen der Anthroposophie und der östlichen Theosophie zu sehen. Sie will ihm die Tatsache vor Augen führen, daß die Anthroposophie, obwohl sich ihre Entwicklung in der ersten Zeit äußerlich in Verbindung mit der Theosophischen Gesellschaft vollzog, in einem tieferen, esoterischen Sinne von allem Anfang an eine selbständige geistige Strömung war, die ihre Erkenntnisse und ihre Lebenskräfte aus ihren eigenen, von niemandem abhängigen okkulten Quellen schöpfte; und diese können die Quellen des wahren esoterischen Christentums genannt werden. Die zweite Aufgabe.. "


Zwei esoterische Richtungen, welche beide in die Täuschung führen ( so habe ich das Gefühl ).
Der, der das Buch geschrieben ist wohl neutral. Dieses Buch soll helfen die beiden Richtungen zu verstehen / auseinanderzuhalten.
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/S ... VCE0X01ZZK

Hoffe ich habe Dich nicht überfordert mit meinen Fragen.

Marsianer
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » So 10. Okt 2021, 11:24

Goldmädchen hat geschrieben:Reiki ist also ihrer Meinung nach ungefährlich.

Ich würde es so verstehen, daß sie sie für relativ ungefährlich hält - im Vergleich zu den anderen von ihr angeführten (wirklich) "hohen" Energien.
Reiki ist aus Japan oder ?

Müßte ich auch nachlesen.
Könnte so etwas ähnliches sein wie Hara- Energie ?

Das ist mir als Begriff nicht geläufig.
Würdest Du dich mit Reiki behandeln lassen ?
Bist du dem aufgeschlossen gegenüber- positiv eingestellt ?

Ich finde es eher fragwürdig, wie oft von Leuten angenommen wird, das sei alles völlig "risiko"los.
Wolltest Du mir eigentlich nur sagen, dass das mit der Strahlung erhalten etwas negatives ist ?

Ich wollte damit vor allem veranschaulichen, daß ich es für ziemlich daneben halte, wenn Leute nur mal schnell irgendwas "spüren" und dann gleich meinen,d as sei bestimmt "das Göttliche" oder etwas in der Art. Derartig fragwürdige Pauschalisiererei findet sich an etlichen Stellen, von denen hier im Forum immer wieder auch mal eher unkritisch welche aufgegriffen werden.
Sie scheint aber sehr drin zu sein in Esoterik und im spirituellem Erleben.

Ich würde Kersti z.B. "oberhalb" Clint einordnen. Manches, was auf ihrer doch recht umfangreichen und vielseitigen Homepage so geschildert wird, sehe ich aber nicht so. Kersti bevorzugt z.B. offenbar auch die Erklärung, der Sinn der "physikalischen Welt" sei "ein Spiel", beziehungsweise das Sammeln von Erfahrungen, die anders nicht gesammelt werden könnten.
Also H. Polenski schrieb nicht es gäbe alle Jhanastufen auch in der erleuchteten Variante, sondern nur eine ( eine der höheren welche genau weiß ich aber nicht mehr auch nicht mehr wo ich das gelesen hatte, denke aber das stand so auf der Seite von seinem Kloster ).

Aha.
Die falschen Ansichten oder das Verblendete in dieser Zeit ( frühes 20. Jhd ) was ich befürchte bei vielen, stammt aus dem Tantra ? Es geht um dieses Buch hier, Also eine verblendete esoterische Gruppe will sich von der anderen abheben- nicht mit dieser in einen Topf geworfen werden.

Hm.

Marsianer
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » So 10. Okt 2021, 22:12

Mir wurde 2012-2018 nach und nach bewußt, daß ich Gruppenseelen, die ich bis zum dritten Reich eindeutig als getrennt von meiner Gruppenseele wahrgenommen hatte, in diesem Leben über die Gruppenseelenverbindung wahrnehmen konnte. Das verunsicherte mich natürlich ebenfalls, weil ich dann wieder mal kein angemessenes Weltbild hatte, um mir meine Erfahrungen zu erklären. Die meiste Zeit beschäftigte ich mich, das wegzuerklären, indem ich alles, was ich so wahrnahm, zu Gruppenseelenfaktionen meiner Gruppenseele erklärte. Nur waren meine Aufarbeitungspartner bei diesem Wegerklären nicht sehr kooperativ, indem sie manchmal dasselbe zum Teil "ihrer" Gruppenseele erklärten, was ich als Teil meiner Gruppenseele wahrnahm, oder umgekehrt behaupteten, etwas würde zu mir gehören, was ich ihnen zuordnete.

Ich brauchte einige Jahre Aufarbeiten zum dritten Reich, bis mir 2018 klar wurde, was ich da als "Ich" wahrnahm. Es war das Gesamtbewußtsein der Erde. Die verschiedenen Gruppenseelen hatten da vielleicht die Größe von Körperteilen oder Organen und die kleine Kersti entspricht da vielleicht einer Körperzelle. Vielleicht einen Sinneszelle, die über das Nervensystem direkt mit dem Gehirn verbunden ist, aber im Vergleich zum Ganzen bin ich nicht größer als eine einzelne Zelle im Vergleich zum Körper eines Menschen.

https://www.kersti.de/VA213.HTM

Das Gesamtbewußtsein der Erde? Ernsthaft?
Und ich brauchte Jahre um ein sinnvolles Verhältnis dazu zu entwickeln, daß meine Gruppenseele der Teufel ist - und dabei überhaupt nicht den Vorstellungen entspricht, die die Menschen vom Teufel haben.

https://www.kersti.de/VB117.HTM

Das wäre nach meinen Begriffen dann allerdings wieder stimmig.
Selbst wenn man annimmt, daß das Vorbild für den Gott der Thora und das alte Testament der Demiurg und ein Problem ist, heißt das weder daß alle Juden noch daß alle Christen, die irgendetwas anbeten und zumindest gefühlsmäßig wahrnehmen, tatsächlich das für Gott halten, was als der Demiurg bezeichnet wird.

(B)ei den Zeugen-Jehovas-Diskussionen, die ich in folgendem Abschnitt beschrieben habe, fiel mir auf, daß einige der Zeugen offensichtlich an einen ungerechten und strafenden Gott glauben, während andere das Gefühl haben, daß Gott sie liebt, sie unterstützt und ihnen ihre Wünsche erfüllt, indem er ihre Gebete erhört.

Man muß kein Zeuge sein, um an einen strafenden Gott zu glauben. Die Variante gibt es bei Vertretern der katholischen Kirche und den evangelischen Kirchen ebenfalls.

http://kersti.de/VB138.HTM

Und hier wären wir also wieder bei einem Punkt an diversen gnostischen Darstellungen angekommen, der dann wirklich aus christlicher Sicht verständlicherweise kritisch wäre. Denn aus biblischer Perspektive gibt es nach meinen Begriffen keinen Zweifel daran, daß "der Gott es Alten Testaments" laut "Neuem Testament" eben in Jesus Christus Mensch geworden war.

Für Kersti spielt anscheinend bei diesem Punkt das Leidthema eine größere Rolle. Aus meiner Perspektive ist das öfters der Fall bei "Lichtarbeitern", die im Grunde noch eine recht irdisch-menschliche Perspektive an alles anlegen. Aus der ist sicherlich wünschenswert, daß möglichst wenige Menschen (wegen äußerer Umstände) "leiden müssen". Allerdings ist das Leid der Seelen selbst ja mitunter etwas, das auch durch "weniger günstige" äußere Umstände gelindert werden kann, gerade wenn die Menschen durch mildere Mittel nicht mehr zugänglich sind. Dies "zu wenig durchblickend" aufzuhalten kann daher Seelen durchaus schaden.

Noch von der zuletzt verlinkten Seite:
Beispielgeschichte, Kersti:
Xenu, Yatrus und JHVH

Zu der Zeit als Xenu sich JHVH geschnappt hat, war Xenu der Ansicht, daß gesund sein gleichzusetzen sei mit "Wie ein gesunder Xenu sein". Das ist natürlich ein sehr gesunder Zustand für einen abgespaltenen Xenu-Anteil aber für einen Yatrus-Anteil weder erreichbar noch gesund.

Außerdem dachte er sich, wenn die ganzen Kriege nichts bringen, dann bringt es vielleicht etwas wenn ich meine Feinde heile.

Bei abgespaltenen Anteilen von Xenu hatte er damit sofort große Erfolge, weil das was er für gesund hielt, für sie auch gesund war. Bei gefangenen Anteilen jeder anderen Gruppenseele erntete er damit Haß, weil sie sich verbogen und gegen ihre eigene Natur gekehrt fühlten. Und die jeweiligen Hauptanteile waren noch empörter, weil sie meinten, er hätte ihre Anteile zu Xenus gemacht, um mehr Gruppenseelenmitglieder zu haben.

Xenu selbst wunderte sich warum seine Taktik bei naher Seelenverwandschaft wunderbar funktionierte aber bei anderen Gruppenseelen aber nicht. Er begriff zu dem Zeitpunkt nicht, was sein Kardinalfehler war, begann aber die "Heilmethoden" die bei den Patienten offensichtlich nicht funktionierten und nicht auf Gegenliebe stießen wegzulassen. Daher kamen seine Heilungen bei den zuletzt gemachten Gefangenen besser an, sie wurden tatsächlich gesunder und friedlicher.

Bei den Hauptanteilen der jeweiligen Gruppenseelen stießen diese letzten Heilungen aber auch nicht auf Gegenliebe, weil sie jede Freundlichkeit gegenüber Xenu als Verrat interpretierten. Für sie war der Unterschied zwischen den ersten Heilungen die tatsächlich Codierungen waren und den letzten Heilungen, die diesen Namen verdienten noch nicht zu erkennen.

Xenu kam zu dem Schluß, daß er nicht die richtigen erreichte und daß man jetzt, wo die Heilungen funktionierten, die Hauptanteile heilen mußte. Er schickte also eigene Anteile zum Feind, mit dem Auftrag sich gefangenenehmen zu lassen und den Feind zu heilen.

In dieser Phase gab es einen großen Angriff auf Xenu, nach dem nur noch kleine versprengte Anteile von Xenu und verwandten Gruppenseelen übrig waren. Diese verfolgten weiter Xenus Strategie von Frieden durch Heilung, in der Position des wehrlosen Gefangenen wird einem aber sehr schnell klargemacht, was der Kardinalfehler von Xenu war - Yatrus zu Xenu machen macht Yatrus nicht gesund sondern nur noch kaputter und bösartiger.

Daher hätten wir JHVH gerne von seinen Codierungen befreit, nach dem Angriff waren wir aber nicht mächtig genug um ihn wieder gefangenzunehmen und zwangsweise zu heilen und nach seinen schlechten Erfahrungen mit Codierungen, die Heilungen genannt wurden, war er nicht freiwillig bereit sich heilen zu lassen, sondern hat jedes Wesen aus der Xenu-Verwandschaft, daß ihm nahe genug kam gefoltert.

Aus meiner heutigen Sicht war JHVH durch den Demiurg überlagert.

Marsianer
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » Di 19. Jul 2022, 09:11

Das Thema Glaube ist hier vielleicht bisher überwiegend zu kurz gekommen? Wie wäre es damit als thematischer Anregung?
Lorber, GEJ 6, 177 hat geschrieben: 04] Moses war gewiß der Träger einer gar großen Offenbarung; aber es waren unter ihm viele, die an der Offenbarung nur mittelbar teil hatten und am Ende dennoch um vieles fester im Glauben waren als Moses selbst, der bei sich selbst nicht der Verheißung traute, daß Ich den Israeliten das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, geben werde. Weil aber Moses solcher Verheißung nicht völlig traute, so durfte er das Gelobte Land wohl von einem hohen Berge aus sehen, aber selbst nicht in dasselbe kommen.

05] Das beweist aber mehr als hinreichend, daß kein Träger irgendeiner Offenbarung für sich je gebunden war und von nun an noch weniger je gebunden sein wird, sondern für sich stets vollkommen frei bleibt im Glauben und im Handeln, aus dem allein er auch selig wird; denn darum, daß jemand der Träger einer Offenbarung ist, wird er nicht selig, sondern nur, so er der Offenbarung selbst traut und danach lebt.

06] Dasselbe ist denn auch mit euch allen der Fall. Ihr seid nun durch Meine Taten freilich wohl mehr genötigt, zu glauben, daß Ich der Christ bin, und daß Meine Worte Gottes Worte sind, als jene das zu glauben genötigt sein werden, die das Evangelium von euch bloß durch den Mund überkommen werden; aber dafür werdet ihr für euch der Zweifel über Mich noch in die schwere Menge überkommen und dadurch die Gelegenheit haben, euch selbst im Glauben zu stärken. Denn so der Hirte geschlagen sein wird, werden die Schafe fliehen und sich sehr zerstreuen; aber zur rechten Zeit werde Ich sie schon wieder versammeln und im Glauben stärken. Also ist darum kein Träger irgendeiner wahren Offenbarung gerichtet. Denn erstens ist ein solcher Mensch stets von oben her, und es kann ihm schon darum keine Offenbarung einen besonderen Zwang antun, weil seine Seele schon eine Fleischlebensvorprobe auf einer andern Erde durchgemacht hat und daher auch sicher um vieles gediegener und kompakter ist als eine sich erst zusammengeklaubt habende Seele dieser Erde; und zweitens werden einer solchen Prophetenseele auch größere Glaubensproben auferlegt als einer diesirdischen, oft nur zu leichtgläubigen Seele. Eine diesirdische Seele hat am Worte genug und bedarf eines Zeichens kaum. Aber Seelen, die von oben her sind, brauchen mehr; denn sie sind schwergläubig und bedürfen also auch stärkerer und größerer Beweise, bis sie voll Glauben und aus demselben voll Tat werden.

07] Ja, würde Ich nun hinziehen etwa nach Persien, nach Indien oder nach Athen oder auch nach Rom und wirkte dort solche Zeichen, wie Ich sie schon bei euch gewirkt habe, so würde sich dort kein Mensch je etwas anderes zu tun getrauen, als was Ich geboten hätte. Solche rein irdischen Seelen wären da offenbar im höchsten Grade gefangen, und mit der Probe ihres freien Willens wäre es dann für lange rein aus. Aber euch schaden Meine Zeichen nicht im geringsten, weil ihr durchaus nicht leichtgläubig seid; denn bis man euch zum festen Glauben bewegt, muß man auch schon vieles vor euren Augen gewirkt haben, und selbst dann seid ihr noch voll allerlei Zweifel und fragt bald um eins und bald wieder ums andere. Wer aber das tut vor Mir, der hat keinen Notglauben, sondern einen freien; denn er verlangt, völlig einzusehen und zu verstehen, was er glaubt, und was er nicht einsieht und versteht, das glaubt er auch nicht.

08] Der beste Beweis dafür ist, daß Ich in einem Atem das zu erklären und zu erörtern habe, was ihr von Mir vernehmet. Ihr wisst es ja, wer Ich bin, und könntet Mir auch ohne die stets besonderen Erklärungen glauben, was Ich euch lehre. Aber das tut ihr nicht und habt Mir schon einige Male gezeigt, daß ihr auch Mir oft wegen einer ganz geheimen Lehre nicht geglaubt habt, und ihr sagtet Mir ins Gesicht, daß dies eine harte Lehre sei; und es sind noch nicht sieben Tage her, daß ihr Mich alle verlassen habt, und das auch wegen Lehren, die ihr nicht verstanden habt.

09] Aus dem aber geht hervor, daß eure Seelen kräftiger sind denn die Seelen der eigentlichen Kinder dieser Welt. Solche Menschen aber, wie ihr nun seid, wird es auf dieser Erde immer geben, und Ich werde sie erwecken und auch ihnen, so wie euch, geben das innere Wort des Geistes aus Mir, und sie werden die eigentlichen Kinder dieser Erde belehren, wodurch ihr Wille völlig frei gehalten wird. Aber die Lehrer dürfen sich darum nicht einbilden, daß sie eben als Lehrer und Weise bei Mir höher stehen denn die Kinder dieser Erde; denn bei Mir wird es stets heißen und gelten: a Lasst diese Kleinen zu Mir kommen und wehrt es ihnen nicht! Denn wer da nicht wird wie diese Kindlein, der wird nicht eingehen in Mein Reich; denn ihnen gehört es, und ihretwegen ist es gemacht. Wer aber da ein Weiser ist und darum ein Lehrer und dabei von ganzem Herzen demütig und sanftmütig, der wird dereinst auch dort sein, wo Ich sein werde ein rechter Vater unter Meinen Kindern von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (a Matthäus.19,13; = Markus.10,13; = Lukas.18,15; ⇒ jl.ev05.257,07-08*; jl.ev08.165,14)

http://www.vitaswing.de/jl/ev06/Ev06-177.htm

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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Agape » Di 19. Jul 2022, 10:44

Marsianer hat geschrieben:Das Thema Glaube ist hier vielleicht bisher überwiegend zu kurz gekommen? Wie wäre es damit als thematischer Anregung?
Lorber, GEJ 6, 177 hat geschrieben:Moses war gewiß der Träger einer gar großen Offenbarung; aber es waren unter ihm viele, die an der Offenbarung nur mittelbar teil hatten und am Ende dennoch um vieles fester im Glauben waren als Moses selbst, der bei sich selbst nicht der Verheißung traute, daß Ich den Israeliten das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, geben werde.

Gibt es in der Bibel konkrete Hinweise auf diese "vielen", welche fester in ihrem Glauben waren als Mose - oder geht es hier ausschliesslich um eine "Neuoffenbarung"? Hatten diese "vielen" damals keinen Einfluss auf das Geschehen?

Weil aber Moses solcher Verheißung nicht völlig traute, so durfte er das Gelobte Land wohl von einem hohen Berge aus sehen, aber selbst nicht in dasselbe kommen.

Demnach könnte einer dieser "vielen" eventuell Josua gewesen sein?

Dasselbe ist denn auch mit euch allen der Fall. Ihr seid nun durch Meine Taten freilich wohl mehr genötigt, zu glauben, daß Ich der Christ bin, und daß Meine Worte Gottes Worte sind, als jene das zu glauben genötigt sein werden, die das Evangelium von euch bloß durch den Mund überkommen werden; aber dafür werdet ihr für euch der Zweifel über Mich noch in die schwere Menge überkommen und dadurch die Gelegenheit haben, euch selbst im Glauben zu stärken.

Wie verhält es sich denn mit Menschen, die, seit sie sich erinnern können, nie Zweifel solcher Art hatten, sondern diese sich ausschliesslich gegen sich selbst richten? Sind Selbstzweifel letztendlich auch in Gotteszweifel begründet?

Eine diesirdische Seele hat am Worte genug und bedarf eines Zeichens kaum. Aber Seelen, die von oben her sind, brauchen mehr; denn sie sind schwergläubig und bedürfen also auch stärkerer und größerer Beweise, bis sie voll Glauben und aus demselben voll Tat werden.

Hm - irgendwie habe ich Schwierigkeiten, dies nachvollziehen zu können - mein Glaube an Gott ist wohl eher stärker ausgeprägt als der Glaube an die Menschen (und an mich selbst). Letztere enttäuschen mich des Öfteren, Gott hat mich noch nie enttäuscht - noch nie "hängen gelassen".

Aber euch schaden Meine Zeichen nicht im geringsten, weil ihr durchaus nicht leichtgläubig seid; denn bis man euch zum festen Glauben bewegt, muß man auch schon vieles vor euren Augen gewirkt haben, und selbst dann seid ihr noch voll allerlei Zweifel und fragt bald um eins und bald wieder ums andere. Wer aber das tut vor Mir, der hat keinen Notglauben, sondern einen freien; denn er verlangt, völlig einzusehen und zu verstehen, was er glaubt, und was er nicht einsieht und versteht, das glaubt er auch nicht.

Ich empfinde meinen Glauben nicht als Notglauben - denn er ist in meinem Inneren begründet und braucht keine Zeichen und Beweise, um bestehen zu können. Auch bin ich wenig anfällig für Zeichen aus der Welt, die mich von meinem Glauben abbringen wollen. Solchen (menschlichen) Einflüssen gegenüber empfinde ich Ferne - dennoch keine Lieblosigkeit. Eher bete ich für solche Menschen, als ich für mich selbst bete - ich bitte Gott um Segen für sie - wobei ich für meinen empfangenen Segen danke, denn ich weiss mich reich gesegnet - wenn ich dies zeitweise nicht so stark empfinden kann, liegt es nur an mir selbst.

Fazit: Ich habe Schwierigkeiten, meine Art von Glauben hier einzuordnen. Als Kind "dieser Erde" empfinde ich mich aber nicht - ganz im Gegenteil - eigentlich fühlte ich mich hier auf der Erde noch nie richtig zu Hause.
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » Di 19. Jul 2022, 13:31

Agape hat geschrieben:Gibt es in der Bibel konkrete Hinweise auf diese "vielen", welche fester in ihrem Glauben waren als Mose - oder geht es hier ausschliesslich um eine "Neuoffenbarung"? Hatten diese "vielen" damals keinen Einfluss auf das Geschehen?

Mit Glauben ist es in dem Fall laut Zitat ja keine so einfache Angelegenheit. Wie soll man z.B. "mittelbar" mit "unmittelbar" vergleichen? Nach meiner Begrifflichkeit wären das auch ganz unterschiedliche Anstrahlungskonstellationen. Und Moses "strahlte" ja durchaus etwas aus, wenn dann trotz alledem, trotz Zweifeln an dem was sich ihm eben selbst dargestellt hatte. Und ihm stellte es sich nicht gar so einfach dar wie ein Mensch, der einem anderen Menschen "folgt", sich ihm innerlich gleichzumachen, in dessen Ausstrahlung zu stehen sucht (auch wenn solche Nachfolger ja öfters nicht so wirklich verstehen, was der "Meister" ihnen zu vermitteln versuchte, der Grad ihres Verstehens, Erkennens geringer ist, der sie veranlaßt zu folgen).
Wie verhält es sich denn mit Menschen, die, seit sie sich erinnern können, nie Zweifel solcher Art hatten, sondern diese sich ausschliesslich gegen sich selbst richten? Sind Selbstzweifel letztendlich auch in Gotteszweifel begründet?

So pauschal läßt sich das wohl nicht sagen? Steht derjenige z.B. "mehr auf eigenen Füßen" (lebt aus eigenem Zugang zu Seelisch-Geistigem) oder lebt er mehr aus der Anstrahlung anderer, ist stark an anderen orientiert?
Eine diesirdische Seele hat am Worte genug und bedarf eines Zeichens kaum. Aber Seelen, die von oben her sind, brauchen mehr; denn sie sind schwergläubig und bedürfen also auch stärkerer und größerer Beweise, bis sie voll Glauben und aus demselben voll Tat werden.

Hm - irgendwie habe ich Schwierigkeiten, dies nachvollziehen zu können - mein Glaube an Gott ist wohl eher stärker ausgeprägt als der Glaube an die Menschen (und an mich selbst). Letztere enttäuschen mich des Öfteren, Gott hat mich noch nie enttäuscht - noch nie "hängen gelassen".

Ich würde sagen, es ist da etwas pauschalisierend beschrieben.

"[Johannes der Täufer:] Der von oben kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist aus der Erde und redet aus der Erde. Der aus dem Himmel kommt, ist über alle." Joh 3,31
"Und Er [Jesus] sprach zu Ihnen: Ihr seid von unten her, Ich bin von oben. Ihr seid aus dieser Welt, Ich bin nicht aus dieser Welt." Joh 8,23

Solche "von oben" wären in gewisser Weise nicht in so argem Zustand. Aber sie können im Erdenleben auch ziemlich in die Irre gehen und das in manchem sogar "besser". Sie sind "stärker", was bedeutet sie haben mehr Kraft, auch für Irrwege. Doch sie sind nicht alle gleich, was ihre seelische Substanz anbetrifft. Für sie stellt es sich ebenso dar wie für die anderen: Wohin zieht es sie "in ihrem Herzen"? Zu Gott? Zieht es sie entsprechen rein wirklich zu Gott, dann werden sie auch ohne großartige Zeichen "seine Stimme erkennen", würde ich sagen. Aber nur weil die meisten von ihnen am Ursündenfall nicht teilnahmen, heißt es nicht, daß es in ihnen nicht auch gewisse Tendenzen, Anteile in soeine Richtung gibt, die aber nur im Willensentscheid nicht die Oberhand in ihnen gewonnen hatten.
Ich habe Schwierigkeiten, meine Art von Glauben hier einzuordnen. Als Kind "dieser Erde" empfinde ich mich aber nicht - ganz im Gegenteil - eigentlich fühlte ich mich hier auf der Erde noch nie richtig zu Hause.

Aha, "stehst du (geistig) auf eigenen Füßen"?

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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Agape » Di 19. Jul 2022, 15:07

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ich habe Schwierigkeiten, meine Art von Glauben hier einzuordnen. Als Kind "dieser Erde" empfinde ich mich aber nicht - ganz im Gegenteil - eigentlich fühlte ich mich hier auf der Erde noch nie richtig zu Hause.

Aha, "stehst du (geistig) auf eigenen Füßen"?

Nein, wohl noch nicht. Aber wie könnte es dennoch gelingen, etwas Sinnvolles zu diesem Gespräch beizutragen? An wen richtet sich dieses Thema? Nur an Menschen, die bereits geistig auf eigenen Füssen stehen?
1. Korinther 3,1+2: Und ich, meine Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu geistlichen, sondern als zu fleischlichen [Menschen], als zu Unmündigen in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie nicht vertragen, ja ihr könnt sie auch jetzt noch nicht vertragen
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » Di 19. Jul 2022, 15:54

Agape hat geschrieben:Nein, wohl noch nicht. Aber wie könnte es dennoch gelingen, etwas Sinnvolles zu diesem Gespräch beizutragen?

Es ginge da wohl nicht zuerst um irgendwelche Gespräche, sondern hier um eine Aussage in diesem Schriftzitat? Folgt ein Mensch eher undifferenziert? Oder verfügt er über eigene differenzierte Perspektiven (und das der Sache selbst willen, nicht aus einer Art fleischlicher Wichtigtuerei, die letztlich auch gar nichts genauer erkennt, sondern vielmehr aus solchen streiten mag, oft aus von anderen Menschen vermittelten Lehrinhalten?).

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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Agape » Di 19. Jul 2022, 16:54

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Nein, wohl noch nicht. Aber wie könnte es dennoch gelingen, etwas Sinnvolles zu diesem Gespräch beizutragen?

Es ginge da wohl nicht zuerst um irgendwelche Gespräche, sondern hier um eine Aussage in diesem Schriftzitat?

Es könnte eventuell möglich sein, dass ich dies nachvollziehen kann.

Marsianer hat geschrieben:Folgt ein Mensch eher undifferenziert?

"Folgen" würdest Du gleichsetzen mit "Glauben"?

Marsianer hat geschrieben:Oder verfügt er über eigene differenzierte Perspektiven (und das der Sache selbst willen, nicht aus einer Art fleischlicher Wichtigtuerei, die letztlich auch gar nichts genauer erkennt, sondern vielmehr aus solchen streiten mag, oft aus von anderen Menschen vermittelten Lehrinhalten?).

Ja, vermutlich kann ich auch dies nachvollziehen und aus meiner Perspektive (meiner bisherigen Erfahrung mit dem Glauben an Gott) heraus kann ich wohl nichts anderes sagen, als dass dieser Glauben eher kindlich-naiv ist. Bisher dachte ich, dass dies "gut" sei. Und da es ja offenbar hier darum geht, eine Unterscheidung zwischen differenziert und weniger differenziert zu machen, wäre es nicht der Wahrheit entsprechend, wenn ich etwas anderes behaupten würde. Es liegt mir auch völlig fern, aus meiner Perspektive heraus über irgendetwas zu "streiten" - wieso sollte ich so etwas tun?

Aber meine Frage oben ist noch nicht ganz beantwortet. Wie kann jemand, der offenbar "undifferenziert" glaubt, etwas über eine differenziertere Betrachtungsweise aussagen, ohne dass dies bereits wieder einem "blinden Folgen" - diesmal den Betrachtungen eines anderen Menschen - wäre?

Kann mir vielleicht jemand behilflich dabei sein, wie ich dennoch mit diesem Thema sinnvoll umgehen könnte, auch wenn ich undifferenziert glaube?
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » Di 19. Jul 2022, 18:05

Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Folgt ein Mensch eher undifferenziert?

"Folgen" würdest Du gleichsetzen mit "Glauben"?

Nein und im Rahmen des Christentums folgen ja alle wenigstens einem Menschen (nämlich Jesus Christus), aber wie wird das getan und welche Rolle spielt es jeweils? Wenn Christus zum Vater führen wil, dann geht es nach meinen Begriffen ja um ein Wiedererwecken der eigenen Belebtheit. "Vater" ist das woraus ein Mensch in seinem Innersten will, damit verbunden auch ein eigenes Erkennen, sofern es sich um einen lichteren Vater handelt, bestenfalls Gottes Geist direkt. Aber "eigenes" differenziertes Erkennen ist etwas ganz anderes als jemandem recht pauschal zu vertrauen, alles was derjenige sagt einfach zu glauben, weil es derjenige eben gesagt hat, nicht weil etwas selbst erfasst, gesehen wurde. Aber ich würde sagen, dahin möchte Christus alle seine Nachfolger hinführen, allmählich mit der Zeit, je nach ihren Fähigkeiten direkt von ihm, seiner "Stimme" (siehe z.B. Sarah) angeleitet. Wenn ein solcher "Nachfolger" sich aber zu bequem darin einrichtete pauschal, nicht selbst wirklich aus sich erkennend "nachzufolgen", dann wird das vielleicht zunehmend zum Problem, weil das eigentliche Ziel "Lebendigwerden" so nicht erreicht werden kann.
aus meiner Perspektive (meiner bisherigen Erfahrung mit dem Glauben an Gott) heraus kann ich wohl nichts anderes sagen, als dass dieser Glauben eher kindlich-naiv ist. Bisher dachte ich, dass dies "gut" sei.

In gewisser Hinsicht ist er das, z.B. auch im Vergleich zu "gesetzlichem Glauben", schon etwas "(seelisch) Realeres".
Es liegt mir auch völlig fern, aus meiner Perspektive heraus über irgendetwas zu "streiten" - wieso sollte ich so etwas tun?

Was ja gut wäre, wenn soeine Motivation nicht als treibend aus einem "Vater" vorgefunden würde. Aber wie stünde es z.B. mit eigenem Erkennenwollen, eigenem Interesse an soetwas?
Wie kann jemand, der offenbar "undifferenziert" glaubt, etwas über eine differenziertere Betrachtungsweise aussagen, ohne dass dies bereits wieder einem "blinden Folgen" - diesmal den Betrachtungen eines anderen Menschen - wäre?

Ohne entsprechendes Interesse aus sich? Das würde wohl schwierig? Und wenn jetzt ihm jemand vermittelt, es läge etwas an einem derartigen Interesse, würde er dann soetwas wirklich verspüren oder mehr nur versuchen so zu tun als wäre soetwas in ihm aus sich selbst stehend vorhanden, um "zu gefallen"?

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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Agape » Di 19. Jul 2022, 19:23

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:
Marsianer hat geschrieben:Folgt ein Mensch eher undifferenziert?

"Folgen" würdest Du gleichsetzen mit "Glauben"?

Nein

Vielleicht könnte das differenzieren, dass ich viele Jahrzehnte lang bedingungslos an Gott "geglaubt" habe, jedoch im Rahmen dieses Glaubens niemandem "gefolgt" bin. Für mich war dieser Glaube einfach von Anfang an da - ohne dass ich von jemandem beeinflusst wurde. Ich habe nie verstanden, weshalb Menschen in die Kirche gehen müssen, um an Gott glauben zu können. Für mich war Gott immer "da" - schon als kleines Kind fühlte ich mich in ihm geborgen. Ich kam niemals auf die Idee, dies in irgendeiner Weise zu hinterfragen - mein Umfeld war durchwegs anders orientiert - auch das nahm ich als gegeben hin.

Marsianer hat geschrieben:und im Rahmen des Christentums folgen ja alle wenigstens einem Menschen (nämlich Jesus Christus), aber wie wird das getan und welche Rolle spielt es jeweils? Wenn Christus zum Vater führen wil, dann geht es nach meinen Begriffen ja um ein Wiedererwecken der eigenen Belebtheit. "Vater" ist das woraus ein Mensch in seinem Innersten will, damit verbunden auch ein eigenes Erkennen, sofern es sich um einen lichteren Vater handelt, bestenfalls Gottes Geist direkt.

So etwas wurde mir erst durch den Kontakt mit Dir vermittelt - ich wusste das früher alles nicht. Aber in meinem Herzen bestand sehr viel Resonanz dazu - deshalb glaubte ich dies, ohne es selbst "erfahren" zu haben.

Marsianer hat geschrieben:Aber "eigenes" differenziertes Erkennen ist etwas ganz anderes als jemandem recht pauschal zu vertrauen, alles was derjenige sagt einfach zu glauben, weil es derjenige eben gesagt hat, nicht weil etwas selbst erfasst, gesehen wurde. Aber ich würde sagen, dahin möchte Christus alle seine Nachfolger hinführen, allmählich mit der Zeit, je nach ihren Fähigkeiten direkt von ihm, seiner "Stimme" (siehe z.B. Sarah) angeleitet. Wenn ein solcher "Nachfolger" sich aber zu bequem darin einrichtete pauschal, nicht selbst wirklich aus sich erkennend "nachzufolgen", dann wird das vielleicht zunehmend zum Problem, weil das eigentliche Ziel "Lebendigwerden" so nicht erreicht werden kann.

Ja - auch dies war mir früher völlig unbekannt - ich erfuhr es erst durch Dich. Jedoch war dies für mich nichts Aussergewöhnliches, weil ich es zwar nicht genau wusste, aber wohl immer ahnte - und die Berührung damit durch Dich war wie ein "Wiedererwachen" - die Begegnung mit etwas, das ich nirgendwo sonst gefunden hatte - obwohl ich immer danach suchte - ohne genau zu wissen, was ich eigentlich suchte.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Es liegt mir auch völlig fern, aus meiner Perspektive heraus über irgendetwas zu "streiten" - wieso sollte ich so etwas tun?

Was ja gut wäre, wenn soeine Motivation nicht als treibend aus einem "Vater" vorgefunden würde. Aber wie stünde es z.B. mit eigenem Erkennenwollen, eigenem Interesse an soetwas?

Es ist eher eine Sehnsucht nach eigenem Erkennenwollen - aber bisher offenbar ohne erkennbare Frucht.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Wie kann jemand, der offenbar "undifferenziert" glaubt, etwas über eine differenziertere Betrachtungsweise aussagen, ohne dass dies bereits wieder einem "blinden Folgen" - diesmal den Betrachtungen eines anderen Menschen - wäre?

Ohne entsprechendes Interesse aus sich?

Nein, jedoch vor allem mit eigenen Erfahrungen aus Begegnungen mit Jesus - aus einem Empfinden heraus, das mich völlig überwältigt hat und das ich bis jetzt immer noch nicht vollständig begreifen kann. Interesse hat für mich einen "intellektuellen" Beigeschmack - ein solches Interesse besteht bei mir am ehesten in der Befassung mit der Bibel. Ich habe jedoch für mich noch keinen passenderen Begriff gefunden. Interesse drückt zu wenig aus, was ich empfinde. Eher Liebe zu etwas - Liebe zu Gott ist der Antrieb, weniger ein Befolgen von Interessen. Ich glaube, dass ich sehr viel Widerstand gegen dieses Wort empfinde, weil mir als Kind stets "Interesse" gepredigt wurde - sodass ich mich davor verschloss, um in Ruhe "sein" zu können.

Marsianer hat geschrieben: Und wenn jetzt ihm jemand vermittelt, es läge etwas an einem derartigen Interesse, würde er dann soetwas wirklich verspüren oder mehr nur versuchen so zu tun als wäre soetwas in ihm aus sich selbst stehend vorhanden, um "zu gefallen"?

So etwas lehne ich für mich zutiefst ab. Ich habe Interesse, jedoch nicht auf Deine, sondern auf meine Art. Es ist weniger ein Interesse, das über den analysierenden Verstand geht - als vielmehr ein Ziehen in meinem Herzen. Ein immerzu ferner werdendes anderes Interesse, das ich mit jemandem teilen könnte, der ganz von "dieser Welt" ist. Ich nehme sogar wahr, dass sich mein näheres Umfeld zunehmend um mich sorgt, da ich ihm zu entgleiten scheine.
"Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen"
http://jakobgut.de/erdnuss.htm

Marsianer
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Re: Spiritualität/Glauben

Beitragvon Marsianer » Di 19. Jul 2022, 21:31

Agape hat geschrieben:Für mich war Gott immer "da" - schon als kleines Kind fühlte ich mich in ihm geborgen.

wie ein "Wiedererwachen" - die Begegnung mit etwas, das ich nirgendwo sonst gefunden hatte - obwohl ich immer danach suchte

Interesse hat für mich einen "intellektuellen" Beigeschmack

Nach meiner Begifflichkeit ist "Interesse", was einen Menschen eben antreibt, interessiert. Ist es stark das Bedürfnis sich "geborgen" zu fühlen? Oder eine Art von "Erwachen"? Oder "intellektuelle Potenz"? Oder anders?


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