Der spirituelle Weg ist keine Wellness-Massage für dein erschöpftes Ego. Er ist nicht dieser sanfte „Namaste“-flüsternde Yogalehrer, der dir verspricht, dass alles ganz easy wird, wenn du nur genug Räucherstäbchen anzündest. Nein, er ist eher wie ein Bootcamp für deine Seele. Er ist der Wecker, der um 3:30 Uhr klingelt und dir zuflüstert: „Na los, Erleuchtung gibt’s nicht im Traumland!“ Er ist die kalte Dusche, die dich daran erinnert, dass Transformation nicht in deiner Komfortzone stattfindet. Und er ist definitiv jede einzelne Meditation, in der dein Geist sich benimmt wie ein Kindergeburtstag auf dreifachem Zuckerschock.
Der Ruf von Amrit Vela
3:30 bis 7:00 Uhr morgens. Amrit Vela. Die Zeit, in der sich zeigt, wie ernst du es wirklich meinst mit deiner spirituellen Praxis. Die alten Yogis haben sich das nicht ausgedacht, weil sie sadistisch veranlagt waren. Sie wussten, was moderne Wissenschaftler erst jetzt bestätigen: In diesen frühen Stunden ist dein Nervensystem am empfänglichsten, die atmosphärischen Störungen sind minimal, und die energetischen Bedingungen sind optimal für tiefe spirituelle Praxis. Die Natur folgt ihren eigenen Gesetzen, nicht deinem Wunsch nach Komfort. Während andere sich noch im Bett umdrehen, baust du das Fundament für echtes spirituelles Wachstum. Das ist keine Wellness-Routine, sondern knallharte spirituelle Disziplin.
Die Wahrheit über deine Morgenpraxis
Ja, die kalte Dusche gehört dazu. Ja, es ist hart. Und ja, manchmal wirst du deinen Wecker hassen. Aber genau darum geht es: Jeder Morgen, an dem du aufstehst, wenn dein Verstand „Nein“ schreit, ist ein Sieg über deine Bequemlichkeit. Jede kalte Dusche ist eine Entscheidung für Transformation. Die Morgenpraxis ist wie ein kompromissloser Lehrer – sie akzeptiert keine Ausreden, keine Verhandlungen, kein „später“. Sie fordert deine volle Hingabe, jeden einzelnen Tag. Denn hier, in den stillen Stunden des Amrit Vela, wenn die Schleier zwischen den Welten am dünnsten sind, formst du nicht nur deinen Charakter – du schmiedest deine spirituelle Zukunft.
Der ehrliche Weg nach innen
Manchmal sitzt du in deiner Meditation, und statt tiefer Einsichten findest du nur einen rastlosen Geist und ein unruhiges Herz. Das ist völlig normal. Diese „unperfekten“ Momente sind genauso wertvoll wie die friedlichen. Sie lehren dich, dich selbst bedingungslos anzunehmen – auch wenn dein Geist einem aufgescheuchten Affenhaus gleicht.
https://www.madhaviguemoes.de/was-echte-spirituelle-praxis-dir-abverlangtSister True Dedication, Thich Nhat Hanhs Plum Village hat geschrieben:Es gibt viele Arten, sich um sich selbst zu kümmern. Gesunde und ethisch nachhaltige Ernährung sowie ein ausgewogenes Training sind gut für den Körper, aber wer kümmert sich in ähnlich bewusster Art und Weise um den Geist?
Viele wollen ihren Geist beherrschen, den umherspringenden Affengeist zähmen. Meditation oder Übungen in Achtsamkeit sind für viele eine Möglichkeit, doch Willenskraft und Übung alleine reichen bei Weitem nicht aus. Denn Geist ist ein Produkt dessen, womit er gefüttert wird. Es ist wichtig zu wissen, was ihn nährt und beschützt.
Als ich eine junge Journalistin war, arbeitete ich für den englischen Nachrichtensender BBC. Dort erklärte eines Tages der Mönch Thich Nhat Hanh, dass Zeitungen, Zeitschriften, das Fernsehen, das Internet, das Kino und sogar Gespräche allesamt Formen von Konsum sind. Ich hatte noch nie auf diese Weise darüber nachgedacht, all diese Medien schienen mir stets kurzlebig und beliebig. Aus meiner damaligen Sicht entscheiden ja die Hörer, Leser und Zuschauer darüber, welche Arten von Information sie sich zuführen.
Thich Nhat Hanh änderte meine Sicht der Dinge. „Wenn wir fernsehen und Filme ansehen, konsumieren wir. Wenn wir im Internet surfen, konsumieren wir. Wenn wir Musik hören oder eine Unterhaltung führen, konsumieren wir“, dröhnte es aus einem Lautsprecher, „die Information, die wir jeden Tag aufnehmen, kann sehr toxisch sein. Oft beinhaltet sie Gewalt, Verlangen, Angst, Wut und Verzweiflung.“
Für mich war das ein Schock.
Plötzlich bemerkte ich, dass Websites im Internet, Radiosendungen, Filme, Musik und sogar Gespräche mit engen Freunden gar nicht so kurzlebig waren, wie ich immer dachte. Vielleicht beeinflussten sie mich weit mehr, als ich glaubte.
Mir wurde bewusst, wie sehr das zutraf: Bilder, Töne, Ideen und Gefühle können bleiben, wenn man sie erst einmal in sich aufgenommen hat. Es gibt verstörende Szenen aus Filmen, die ich in meiner Teenagerzeit gesehen hatte, und an die ich auch jetzt noch, zwanzig Jahre später, dachte. Es gibt Gespräche, die lange vorbei sind, aber trotzdem ein unangenehmes Gefühl bei mir hinterlassen haben.
Wenn ich achtsam und ehrlich zu mir bin, erkenne ich auch, wie sehr die täglichen Nachrichten tief in meinem Bewusstsein Angst, Verzweiflung, Wut, Hass oder Hilflosigkeit säen können. Auch ein Film kann eine grundlegende Wut oder Aggression nähren. Mit Musik verhält es sich genauso: Wenn aus dem Lautsprecher im Supermarkt ein Gitarrenriff erklingt, kann das bei mir Trauer, Verlangen oder Nostalgie auslösen – oder ebenso problemlos Freude oder Entzücken. Ich erinnere mich an eine Praktizierende, die beim wöchentlichen Einkauf Ohrenstöpsel trug, um die Musik nicht hören zu müssen. „Es ist mein Geist! Ich will entscheiden, was ich hineinlasse“, sagte sie.
Selbst zu entscheiden, was man in seinen Geist aufnimmt oder was nicht, ist eine Form von Selbstbestimmtheit. Wie viele Menschen schaffen es, sich diese Freiheit zu erlauben?
https://www.ursachewirkung.com/leben/4128-den-eigenen-geist-pflegenVerschwenden Sie nicht Ihre spirituelle Energie
Durch Spirituelle Praxis gewinnen wir spirituelle Energie. Wenn wir nun diese Energie dazu verwenden, um z.B. für irdische Vorteile, Wohlstand oder Erfolg zu beten, verlieren (oder anders gesagt: verbrauchen) wir spirituelle Energie. Der Grund hierfür ist, dass wir unsere spirituelle Kapazität für weltlichen Gewinn eintauschen. Und anstatt diese Energie für unser weiteres spirituelles Wachstum einzusetzen, kann es dabei sogar passieren, dass unser Spirituelles Niveau sinkt. Weltliche Probleme wird es immer geben, und zumeist sind diese ohnehin durch unser Schicksal bestimmt. Aber mit unserem spirituellen Wachstum entwickelt sich auch unsere Fähigkeit, mit dem Schicksal oder Karma leichter umzugehen und es sogar letztlich vollständig zu überwinden bzw. aufzulösen.
https://www.spiritualresearchfoundation.org/de/spirituelle-energie-verlieren