Antriebe spirituell zu sein

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Marsianer
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Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Fr 18. Jul 2025, 18:41

Es gibt wohl Leute, die sich innerlich als instabil, wechselhaft, schwach gegenüber Einflüssen erfahren und dann irgendwo eine gefühlt "schöne Atmosphäre" bei anderen Menschen suchen oder mehr Beständigkeit bei spirituellen Einflüssen. Sie wollen sich besser fühlen und wenden sich "Spiritualität" oder auch Menschen mit Bezug zu Religionen hin.

Andere erleben sich selbst eigentlich nicht als besonders prekär, empfinden aber Dinge, mit denen sich Spirituelle begassen z.B. als allgemein sehr relevant im Dasein und beschäftigen sich deswegen damit, suchen Austausch in dieser Hinsicht.

Der erste Antrieb ist da wohl auch sehr verbreitet, wo ich mich wieder mal so umgeschaut habe. Vielleicht war es mir bisher nicht so stark aufgefallen, weil eine solche Herangehensweise auf mich persönlich eher abwegig wirkt. Aber soetwas ist wohl eigentlich sehr häufig vorzufinden? Und ich frage mich nun seit einer Weile: Ist das für mich überhaupt wirklich Spiritualität?

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Sa 19. Jul 2025, 06:12

Wäre jemand als spirituell anzusehen, nur weil er keine materialistische Weltsicht hat, aber eigentlich ganz ähnlich heutiger Materialisten versucht eine Stabilität vergänglichen Glücks im Außen zu erreichen, um eine innen empfundene Instabilität, Unzufriedenheit zu beseitigen?

Wäre jemand als spirituell anzusehen, nur weil er annimt, es gibt Wirkungen auf Lebenwesen wie aus morphischen Feldern und so weiter?

Oder wäre nur spirituell, was eine vom Äußeren unabhängigere innere Stabilität schafft, sie in etwas wie eigenem seelischen Zustand verortet, zumindest soetwas als Ideal annimmt?

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Agape » Sa 19. Jul 2025, 11:51

Marsianer hat geschrieben:Sie wollen sich besser fühlen und wenden sich "Spiritualität" oder auch Menschen mit Bezug zu Religionen hin.

Hier wäre "Spiritualität" offenbar etwas, das (noch) nicht zu einem selbst gehört - es wird im Aussen nach etwas gesucht, das einen inneren Mangel kompensieren soll. Man "beschäftigt" sich eher mit Spiritualität - lebt sie jedoch für sich selbst (noch) nicht wirklich.

Oder wäre nur spirituell, was eine vom Äußeren unabhängigere innere Stabilität schafft, sie in etwas wie eigenem seelischen Zustand verortet, zumindest soetwas als Ideal annimmt?

Dem würde ich zustimmen.

In "Spiritualität" meine ich eher einen "Weg/Prozess" zu erkennen, der nach innen führt und dort gewisse Wirkungen entfaltet, die dann unter Umständen als "spiritueller Zustand" (spirituell(es) SEIN) gedeutet werden können.
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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Sa 19. Jul 2025, 12:45

Agape hat geschrieben:Hier wäre "Spiritualität" offenbar etwas, das (noch) nicht zu einem selbst gehört

Interessant ist das Thema für mich derzeit, weil ich schon den Eindruck habe, manche persönlichen Verhältnisse von Menschen ließen sich auf den ersten Blick verwechseln, auch wenn sie nach dem oben Genannten zu unterscheiden wären.

Es würde da jemand vielleicht die Existenz mancher Elemente einer "spirituellen Welt" erwägen, mit ihr sympathisieren, sich damit befassen, inwieweit sich soetwas persönlich wahrnehmen ließe. Es würden darin dann üblicherweise wohl Einflüsse aus solchen Teilen einer spirituellen Welt auf sich und alle anderen Wesen angenommen. "Alles ist eins" drückt schon in gewisser Hinsicht Zugehörigkeit wie (empfundene) Verbindungen aus. Wie bereits früher spekuliert könnten Wesen, die sage ich hier mal in sich kaum stabil sind als "Einssein" erfahren, wenn sie starke eigene Veränderungen durch Nähe zu verschiedenen Wesen in sich erfahren, dazu wie ja wohl oft als "hochsensibel" beschrieben nicht nur etwas fein empfinden, sondern dem eben nach ihrem Erleben kaum standhalten, davon nahezu zwangsläufig beeinflußt, verändert werden. Solche Leute halten das dann nach meinem Eindruck öfters für die Sensibilität, wie sie eben ist. Wer nicht so beeinflußbar sei, der verschließe sich eben "dem Spirituellen", lebe vielleicht noch stark aus Konditioniertheit, also fern von "Einssein" oder dem innerem Empfinden der Lebendigkeit aller anderen Wesen und deren Eigenschaften.
es wird im Aussen nach etwas gesucht, das einen inneren Mangel kompensieren soll.

Solche Leute könnten Mangelempfinden darauf zurückführen "nicht genügend eins mit allen zu sein"? Und dieses sei dann der einzig mögliche Weg auch zu eigener Stabilität? Das im Außen sei man letztlich auch selbst?
In "Spiritualität" meine ich eher einen "Weg/Prozess" zu erkennen, der nach innen führt und dort gewisse Wirkungen entfaltet, die dann unter Umständen als "spiritueller Zustand" (spirituell(es) SEIN) gedeutet werden können.

In solchem Zustand läge dann auch Stabilität gegenüber anderen Einflüssen im Außen? Die würden einen nicht mehr so sehr tangieren, auch wenn man sie theoretisch trotzdem fein empfinden können würde?

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Sa 19. Jul 2025, 19:09

Der persönliche Hintergrund der einen mag soetwas wie Hochsensibilität sein, die immer schon erfahren wurde, auch als Kind. Davon ausgehend könnte "Einheit" vielleicht etwas bezeichnen, bei dem derjenige keine unangenehmen "uneinigen" (schlechten) Einflüsse durch andere Wesen mehr verspürt? Jemand anderes empfand vielleicht lange Zeit über ein irdisches Daein als recht normal unter normalen Mitmenschen, bis er dann "erwachte" und Erlebnisse hatte, die ihm z.B. eröffneten, daß andere Wesen auch auf ganz andere Weise "in Einheit" wahrgenommen, innerlich als nah, lebendig gespürt werden können? Beides wäre z.B. ein sich unterscheidender Ansatz, der sich nicht unbedingt mit Gleichem beschäftigen müßte auch wenn hier beide vielleicht von "Einssein" sprächen?

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Agape » So 20. Jul 2025, 20:17

Marsianer hat geschrieben:"Alles ist eins" drückt schon in gewisser Hinsicht Zugehörigkeit wie (empfundene) Verbindungen aus.

Damit sind vermutlich empfundene Verbindungen zu anderen Seelen gemeint - nicht "Geschöpfe" betreffend?
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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » So 20. Jul 2025, 20:45

Wie ist die Unterscheidung zwischen Seelen und Geschöpfen gemeint?

Ich habe den Eindruck, viele meinen mit "nicht eins sein" eigentlich, daß viele heutige Menschen ihre Mitwesen kaum fühlen, so fern sie auch dem eigenen Seelischen sind.Und weil sie sie nicht auf solche Weise wahrnehmen tun sie ihnen auch viel schlechtes an, das sie als für sich oder ihr "Ego" nützlich erleben.

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Agape » Mo 21. Jul 2025, 14:09

Marsianer hat geschrieben:Wie ist die Unterscheidung zwischen Seelen und Geschöpfen gemeint?

Laut https://prophetia.org/index.php?title=Sch%C3%B6pfung sind wohl mit „Geschöpfe“ ursprünglich alle aus der Liebe Gottes hervorgegangene „gedachte“ Wesen gemeint, auch jene, die sich in ihrer Form noch nicht voneinander unterscheiden?

Alle Geschöpfe sind ursprünglich „gedachte Wesen“ - aus der Liebe Gottes hervorgegangen (= Einheit).
Aus göttlicher Liebe geht die göttliche Weisheit als Licht hervor, wodurch die verschiedenen Formen der Wesen entstehen.
Erst durch den aus göttlicher Liebe und Weisheit hervorgehenden Willen Gottes bekommen die „gedachten Wesen“ eine Realität und sind nicht mehr nur blosse Gedanken. Aus göttlicher Liebe, göttlicher Weisheit und göttlichem Willen geht die göttliche Ordnung hervor, wonach die Wesen eine bleibende Form und einen bestimmten Sinn erhalten (= Seelen, die sich voneinander unterscheiden).
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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Di 22. Jul 2025, 12:20

Agape hat geschrieben:Laut https://prophetia.org/index.php?title=Sch%C3%B6pfung sind wohl mit „Geschöpfe“ ursprünglich alle aus der Liebe Gottes hervorgegangene „gedachte“ Wesen gemeint, auch jene, die sich in ihrer Form noch nicht voneinander unterscheiden?

Johannes.01,03] a Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. (a Psalm.033,06; 1. Korinther.08,06; Kolosser.01,16-17; Epheser.03,09; Hebräer.01,02; Offenbarung.04,11; jl.ev01.001,10-12; jl.ev10.010,11-12}

10] In diesem Verse bezeugt sich das nur gewisserart als betätigt und handgreiflich, was da schon im ersten Verse sich als das 'Wort' oder 'Licht' im Urgrunde alles Seins und Werdens völlig gegenwärtig, aber noch nicht als schon ausgegangen bewerkstelligt, klar dargestellt hatte.

11] Es soll demnach dieser dritte Vers rein gegeben auch so lauten: a Alles Sein ward aus diesem Ursein, welches in Sich Selbst ist der ewige Urgrund Seines Seins durch und durch. Dieses Seins Licht, Wort und Wille stellte Sein höchst eigen Licht, Seine urewige Schöpfungsidee aus Sich Selbst ins feste beschauliche Dasein, und nichts gibt es in der ganzen ewigen Unendlichkeit, was nicht aus demselben Urgrunde und auf demselben Wege ins erscheinliche und beschauliche Dasein getreten wäre. (a Johannes.01,03*; Psalm.033,06; 1. Korinther.08,06; Kolosser.01,16-17; Epheser.03,09; Hebräer.01,02; Offenbarung.04,11; jl.ev10.010,11-12)

http://j-lorber.de/jl/ev01/Ev01-001.htm
01] Und der Lamech fing alsbald ganz gemächlich zu reden an und sprach: »Die Frage, so ich mich etwa nicht irre, lautete also:

02] Wie und auf welche Art aber kann der Schöpfer Seine Gedanken als Seine ewigen Lebensteilchen aus Sich als vollkommen freie, sich selbst bewußte lebende Wesen hinausstellen also, daß sie sind, wie ich nun bin vor Dir, o Herr, und kann reden mit Dir. als wäre ich ein zweiter ewiger Gott neben Dir?

03] Das wäre die Frage! Diese ist richtig, - das erkenne ich sonnenklar; aber die Antwort, die sehr schwere Antwort, die ist noch nicht mit der Frage ans Weltlicht getreten.

04] Aber ich erschaue nun etwas in mir: es sind große Gedanken! - Durch ein Chaos winden sie sich hervor gleich einzelnen Sternen, die da auch manchmal in einer stark umwölkten Nacht sich auf eine ähnliche Weise die Bahn brechen und dann durch die zerrissenen Wolkenklüfte gar mild und sanft herabblicken auf den finsteren Boden der Erde.

05] O Gedanken, o Gedanken, ihr wunderherrlichen Kleinschöpfungen meines Geistes! Welch sonderliche Formen seid ihr? Ihr füllt mächtig meine Brust; Sterne drängen sich an Sterne und lichte Formen an Formen, und freier und freier wird es in meiner Seele!

06] Jetzt ziehen die nächtlichen Wolken ab in meiner Brust, und dahin sie ziehen, begegnen sie gar mächtigen Lichtströmen, und die Lichtströme nehmen die abziehenden Wolken auf, und die aufgenommenen Wolken werden selbst zum Lichte und gewinnen im Strome Formen, - ja gar wunderbar-herrliche Formen bekommen sie!

07] Oh, ich sehe nun eine Lichtformenfülle (Fülle von Lichtformen) in mir, die unbeschreiblich und zahllos durcheinanderwallen gleich den hellschimmernden Ephemeriden (Eintagsfliegen) an einem schönen Sommertage, wenn die Sonne sich dem Untergange zu nahen anfängt, oder so sie aufgeht und die tiefer gelegenen Fluren zum ersten Male mit ihren allerherrlichsten Strahlen zu begrüßen anfängt!

08] Ja, also ersehe ich wohl die große Antwort nun in mir; aber wie möglich soll ich das aussprechen?!

09] Aber was entdecke ich armseliger Tropf nun?! Die Formen gestalten sich ja nach meinem Wollen um!

10] Siehe, ich will Menschen meinesgleichen, und sie werden nach meinem Wollen! Und ich sehe, wie sie sind von Lichtatom zu Lichtatom meiner Gedanken; und mein Wille hält sie in meiner eigenen Form und will, daß sie leben, und sie leben gleich mir und bewegen sich frei, weil ich es also will.

11] Ich selbst aber erschaue mich nach meinem Wollen auch in einer ihnen völlig ähnlichen Form unter ihnen und diese meine eigene Form spricht, was ich denke und spreche in dieser meiner ursprünglichen Größe.

12] Und alle die anderen Formen in vollkommen menschlicher Gestalt drängen sich an diese meine Form unter ihnen und hören sie an und reden mit ihr nach der Art und Weise ihrer durch mein Wollen ihnen eingehauchten Beschaffenheit!

13] Ich aber habe eine große Freude an diesen Formen, und mein Wille ist, sie alle zu erhalten mit meinem Willen. Diese Freude aber ist eine mächtige Liebe zu diesen Formen in mir; ich liebe sie!

14] Und siehe, aus meiner Form aber entstürzen nun Flammen gleich Blitzen, und diese Blitze senken sich in die Brüste der vielen Formen! Die Formen aber fangen an, sich selbst zu bewegen, und beschauen sich und erkennen sich; und ich sehe sie tun miteinander allerlei, das ich nun nicht mehr will!

15] O Herr, welch ein großes Wunder ist das nun in mir! Wenn ich nur die Antwort schon hätte!«

16] Der Herr aber sprach zum Lamech: »Ich sage dir: du brauchst sie nicht mehr; denn du hast sie bereits schon gegeben!

17] Also ist es, wie du es geschaut hast nun in dir, - aber freilich wohl bei Mir vollkommen realisiert, was bei dir nur vorübergehendes, flüchtiges Bild war!

18] Doch mehr davon zu sprechen, wäre eine zwecklose Mundwetzerei, da das Geschöpf des Schöpfers Kraft wohl bildlich, aber nie reell fassen kann.

http://j-lorber.de/jl/hag3/HAG3-071.HTM
01] Wer Ohren hat zu hören, der höre, und wer Augen hat zu sehen, der sehe; denn siehe, Ich will euch ein gar großes Geheimnis enthüllen, damit ihr sehen möget, wie sich euer liebevollster, heiliger Vater euch von Angesicht zu Angesicht zu schauen und zu genießen brüderlich gibt. Denn die Kinder müssen eingeweiht sein in die große Haushaltung ihres Vaters von Ewigkeit her!

02] Die Gottheit war von Ewigkeit her die alle Unendlichkeit der Unendlichkeit durchdringende Kraft und war und ist und wird sein ewig die Unendlichkeit Selbst. In der Mitte Ihrer Tiefe war Ich von Ewigkeit die Liebe und das Leben Selbst in Ihr; aber siehe, Ich war blind wie ein Embryo im Mutterleibe! Die Gottheit aber gefiel Sich in der Liebe und drängte Sich ganz zu Ihrer Liebe. Und der Liebe ward es immer heißer und heißer in Ihrer Mitte, und es drängten sich Massen und Massen der Gottheit dahin, und alle Mächte und Kräfte stürmten auf Dieselbe los.

03] Und siehe, da entstand ein großes Rauschen, Brausen und Toben, und siehe, die Liebe ward geängstigt und gedrückt von allen Seiten, so daß die Liebe bis ins Innerste erbebte! Und die Liebe gewahrte es, und das Rauschen ward zum Tone, der Ton aber ward in der Liebe zum Worte, und das Wort sprach: »Es werde Licht!« Und da loderte im Herzen die Flamme der entzündeten Liebe auf, und es ward Licht in allen Räumen der Unendlichkeit!

04] Und Gott sah in Sich die große Herrlichkeit Seiner Liebe, und die Liebe ward gestärkt mit der Kraft der Gottheit, und so verband Sich die Gottheit mit der Liebe ewiglich, und das Licht ging aus der Wärme hervor.

05] Und siehe, da sah die Liebe alle Herrlichkeiten, deren Zahl kein Ende ist, in der Gottheit, und die Gottheit sah, wie dieses alles aus der Liebe in Sie überging, und die Liebe sah in der Gottheit Ihre Gedanken und fand großes Wohlgefallen an denselben. Da entzündete Sich die Liebe von neuem, und die Kräfte der Gottheit rauschten um Sie, und siehe: Die Gedanken der Liebe waren selbst Liebe und waren ohne Zahl.

06] Da sah die Gottheit Ihre Herrlichkeit, und die Liebe empfand Ihre Macht. Und da sprach die Liebe in der Gottheit: »Lasset Uns die Gedanken der Herrlichkeit festhalten und heraustreten, daß sie frei werden und Uns empfinden und sehen, wie Wir sie empfinden und sehen und Wir sie empfanden und sahen, ehe noch das Licht ihre Formen erleuchtete!«

07] Da ging das Wort in die Gottheit über, und Sie ward überall Liebe. Und siehe, da sprach die Gottheit zum ersten Male: »Es werde!« Und es ward ein Heer der Geister aus Gott frei, deren Zahl kein Ende hat, und die Liebe sah Sich Selbst verunendlichfältigt und sah Ihre unendliche Schönheit vollkommen.

08] Aber alle die Wesen waren noch nicht lebendig und empfanden noch nicht und sahen noch nicht; denn sie waren noch außer der Liebe in der Gottheit fixierte Formen.

09] Und es dauerte die Liebe, und Sie regte Sich, und das Regen stieg in der Gottheit empor, und die Gottheit gab Ihre Gefangenen der Liebe, und Liebe durchdrang alles. Und siehe, da wurden die Formen lebendig und staunten sich an und wärmten sich an den Flammenströmen der göttlichen Liebe und bekamen dadurch selbständige Bewegung und Regsamkeit! Aber sie erkannten sich noch nicht.

10] Da sprach die Liebe abermals: »Lasset Uns machen, daß sie sich erkennen, damit sie dann Mich und durch Mich auch Dich erkennen mögen!«

11] Da stieg wieder das Wort in der Gottheit empor, und in der Gottheit ertönte das Wort, und das Wort ward zum Gesetze, und das Gesetz war die Liebe und strömte in alle über.

12] Und siehe, da wurden gebildet drei, und aus ihnen gingen hervor sieben! Und die drei waren gleich der Liebe, dem Lichte und der Gottheit; und die sieben waren gleich den sieben Geistern Gottes, und sie heißen und werden ewig heißen: 1. Liebet die Liebe. 2. Fürchtet die Gottheit, welche tötet, - damit ihr nicht getötet werdet. 3. Die Liebe in euch ist heilig; darum achtet euch untereinander, wie euch die Liebe in der Gottheit achtet und Freude hat an euch. 4. Jeder ist sein Eigentum und das Eigentum der Liebe Gottes; daher werde keiner dem andern zum Raube. 5. Keiner verdecke je sein Antlitz vor dem andern, damit der andere nicht wisse, wie die Liebe ist, - damit ihr seid wie die Liebe, die euch werden hieß. 6. Euer Inneres sei auch euer Äußeres, damit keine falsche Regung in euch entstehe und ihr zugrunde geht. 7. Euer Äußeres sei der getreue Widerschein eures inneren Spiegels, in welchem Sich die Liebe der Gottheit beschaut; sonst wird der innere Spiegel zerbrochen werden und eure Gestalt wird schrecklich werden.

http://j-lorber.de/jl/hag1/HAG1-005.HTM
Alle Geschöpfe sind ursprünglich „gedachte Wesen“ - aus der Liebe Gottes hervorgegangen (= Einheit).
Aus göttlicher Liebe geht die göttliche Weisheit als Licht hervor, wodurch die verschiedenen Formen der Wesen entstehen.
Erst durch den aus göttlicher Liebe und Weisheit hervorgehenden Willen Gottes bekommen die „gedachten Wesen“ eine Realität und sind nicht mehr nur blosse Gedanken.

Es wären da wohl verschiedene Stufen von "Festigung".
Aus göttlicher Liebe, göttlicher Weisheit und göttlichem Willen geht die göttliche Ordnung hervor, wonach die Wesen eine bleibende Form und einen bestimmten Sinn erhalten (= Seelen, die sich voneinander unterscheiden).

Aber diese göttlichen Gedanken waren wohl von Anfang an schon verschieden?

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Re: Antriebe spirituell zu sein

Beitragvon Marsianer » Mi 23. Jul 2025, 09:39

Als eine solche Stufe von "Festigung" könnte z.B. dann auch das Erlangen von Gotteskindschaft verstanden werden. Wobei diese weiteren Stufen dann sehr mit eigener Wahl, eigenem Geist-Ergreifen zu tun haben sollten. Und solche Vertiefung zumindest im übertragenen Sinn aus Liebe zum Göttlichen (nicht z.B. zu soetwas wie "eigener Macht" oder "ewigen Freuden") zu mögen, danach zu streben wäre dann eventuell Spritualität?


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