Agape hat geschrieben:Für mich stellt sich sehr stark auch diese Frage - vor allem den zweiten Teil des Zitates betreffend.
"Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Mass ihr messet, wird euch gemessen werden." Mt 7,1+2
Eine sehr berechtigte Frage. Wo verlaufen die Grenzen zwischen "sich für gerecht halten" und "mit jemand anderem wenig anfangen können"?
Ich kenne wohl keinen einzigen Menschen, bei dem diesbezüglich eine Ausgewogenheit besteht.
Damit meinst du einen Zustand, der nicht "optimal", sondern deinem ähnlich wäre?
Aber was hat das alles mit dem Grundthema Empathie/Anstrahlung/Mitgefühl zu tun? Vielleicht die Erkenntnis, dass diese Phänomene über manches hinwegtäuschen, das wegfällt, wenn Begegnung nicht mehr unter diesen Aspekten stattfindet. Was findet sich dann noch vor?
Was wäre das z.B. für "Mitgefühl", wenn der andere auch irgendwie als sehr fern erfahren wird?
Vielleicht ein vermeintlich "Heiliger" ohne Heiligenschein
Was wohl die Ursprünge dieses Motivs "Heiligenschein" waren? Eine bemerkenswerte "Anstrahlung"?
vielleicht ein vermeintlich "Erleuchteter" mit finsterer Gesinnung?
Hm.
"Er sagte aber auch über etliche, die auf sich selbst vertrauen, daß sie gerecht wären und die übrigen mißachteten, dies Gleichnis:
Zwei Menschen gingen hinauf in das Heiligtum, zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand da für sich und betete also: Ich danke Dir, Gott, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und verzehnte alles, was ich besitze.
Und der Zöllner stand von weitem und wollte auch nicht die Augen aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder versöhnt! Ich sage euch: Dieser ging hinab in sein Haus gerechtfertigt mehr denn jener; denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden." Lk 18,9-14