Das bedeutet bei Unrecht nicht mitmachen, nicht wegzusehen bei Unrecht oder wenn jemand anderes leidet, also nicht gleichgültig zu sein. So schätze ich dich aber nicht ein als gleichgültig- wobei es kommt wohl darauf an.
Marsianer hat geschrieben:Nach dem, was du beschreibst ist deine Anhaftung sozusagen aber schon öfters verbunden mit einer Art Sichselbstaufreiben? Ich würde vermuten, das wäre nach solchen Lehren wenn sie insgesamt betrachtet würden eher nicht Ideal?
Sich selbst aufreiben, was heißt das ? Sich selbst verrückt machen, sich selbst unter Druck setzen, oder sich selbst in gefährliche Situationen zu bringen oder in Situationen, welchen man nicht gewachsen ist ? Wobei Letzteres manchmal auch für viel Mut spricht, dass man das Risiko eingeht dabei verloren zu gehen oder viel Leid zu erfahren- sofern man mutig handelt und es nicht nur Vorstellungen bleiben. Möge uns das Göttliche leiten.
Ohne mich ist das Leben ganz anders. ( Das war ein kleines Gebet, da ich ein wenig runterkommen musste vom Verstand oder von Anhaftung. Das musste sein ).
Das meint das ( Selbstaufreiben ), oder ? Denke auch, dass das nicht ein Ziel ist oder eine Methode oder die Frucht einer Praxis. Eher sich selbst hingeben, sich selbst opfern, aber dabei alles im Griff zu haben, aus einer Unerschrockenheit und Sanftheit heraus, mit sich im Reinen dabei, aus der Liebe heraus. Wobei man eben auch in Angst oder Unsicherheit mutig handeln kann, und ich glaube es wird meistens belohnt, wenn es aus einem reinen Herz heraus getan wird. ( Oder die Absicht dahinter rein ist ). Ist ein reines Herz überhaupt ängstlich ?
Aber natürlich bringt es nichts etwas gerne machen zu wollen, aber den Mut nicht aufzubringen und sich stattdessen immer weiter über eine Situation zu beschweren. Das wird keine Veränderung herbeibringen. Es kann sein, dass ich so auch manchmal war und gejammert habe.
Manchmal braucht es Zuspruch und Trost von Anderen und auch Versuche und Zeit ( oder Geduld ). LG
So schätze ich dich auch ein.
Ich glaube auch, dass wir sehr verschieden sind, was das Mitempfinden können angeht, es kann sein, dass ich Dich da ein wenig falsch eingeschätzt habe. : )Marsianer hat geschrieben:[Ich reibe mich aber vielleicht nicht so auf, wie du es schilderst, setze an manches anders an, würde ich sagen.
Und ja, ich glaube auch, dass du an Menschen ganz anders herangehst, auch an schwierige Menschen. Wer für mich schwierig ist, ist für dich kein schwieriger Mensch wahrscheinlich, aber wen du als schwierig empfindest, könnte wiederrum für mich kein schwieriger Mensch sein, ich könnte besser erkennen, was ihm fehlt, was er braucht, kann mit ihnen nachfühlen oder mich ihn sie verstandesmäßig ? hineinversetzen.
Und weil du anders empfindest bei den Meisten als ich, oder auch aus anderen Gründen, gehst du ganz anders an Schwierigkeiten mit anderen Menschen ran oder an andere Schwierigkeiten.
Es ist aber nicht gesagt, dass wir uns überall einmischen sollen. Es gibt Situationen da darf man sich auch raushalten. Wenn andere womöglich gar nicht wollen, dass man ihnen hilft oder man selbst keine Kraft/ Mut hat um zu helfen.
Marsianer hat geschrieben:[Hm, auch wenn man selbst es nicht so schaffen würde ohne in eigenes Sichaufreiben zu rutschen? Was bei dir eventuell ja dabei geschieht, so wie du seit Jahren oft an solche Situationen herangehst? Du achtest deinen eigenen Zustand noch gering, erkennst vielleicht wenig, wie sehr er auch mit der Fähigkeit verbunden ist Übel wirksamer entgegenzutreten, statt mehr kraftlos gehetzt?
Ja, du meinst solange man nicht sehr rein ist in den Gedanken und im Herzen geht man meistens alles oder Vieles falsch an.
Und ich wollte noch hinzufügen, dass Manche gar nicht wollen, dass man ihnen auf so eine Art hilft, wie manche meinen, dass es helfen könnte.
Manche gehen ja anders mit Problemen um ( oder schwierigen Menschen ) als man selbst. Und nur weil eine überfordert zu sein scheint, heißt es nicht, dass sie es nicht schaffen wird, sich selbst zu helfen, oder dass sie in Wahrheit damit doch gut zurecht kommt.
Ja, es ist schwierig sich nicht einzumischen ( aber nur weil man anhaftet an Gedanken, an Ansichten )
Marsianer hat geschrieben:Aha.
Das ist eine Frage, die mich ab und zu immer noch beschäftigt. Ich dachte :
Wir können aus einem Impuls handeln ( wie es die meisten machen, ohne ein Heiliger zu sein, ohne auf einem Heilsweg zu gehen /eine bestimmte Praxis zu machen ), oder können handeln aus einer hellen Ebene heraus.
Wenn man bestimmte Praktiken macht, einem Heilsweg folgt.
Aber ich glaube, wenn jemand sich aufopfert, indem er seinen Mut zusammen nimmt, das Risiko eingeht, dass es ihm schaden könnte oder er dadurch noch mehr in Gefahr gerät, aber jemand dennoch zB zu Unrecht, " nein " sagt oder die Wahrheit spricht ( was für ihn die Wahrheit ist ), ist es auch aus einem reinen Herzen, aus reinen Gedanken, und nicht anders als würde jemand aus einer anderen Ebene heraus handeln.
( Ein Erwachter sieht aus einer anderen Ebene, meine ich ). Denn die Quelle ist einunddieselbe.
Wenn jemand mutig ist und die Wahrheit ausspricht oder bei Finsterem nicht mitmacht, so kommt dieser Impuls aus dem reinen Herz, aus dem Göttlichen. Auch wenn er bisher nicht auch mit dem " Geist ? " mit ihr verbunden war oder noch keine meditativen Erfahrungen gemacht hat, oder nicht wissend, dass er so eine Erfahrung gemacht hat. Es soll ja alles Mögliche eine Meditation sein.
Also so jemand ist auch auf einem Heilsweg, ohne dass er dafür eine bestimmte andere Praxis machen muss, denke ich.
Aber ich habe das da oben so gemeint, dass wir manchmal gegen etwas kämpfen oder etwas verändern wollen, weil unsere Gedanken uns sagen " so müsste das sein ", aber oft spielt da Abneigung gegen einen Menschen mit rein oder gegen eine bestimmte Situation- und das sind Anhaftungen, glaube ich. Etwas nicht haben zu wollen, etwas haben zu wollen, sind meine ich laut indischen Lehren, Anhaftungen. Es wäre das Denken und Fühlen aus der Dualität, glaube ich.
Ich lese nebenbei ein Buch, da wird es gut erklärt, falls ich dazu komme, zitiere ich die Stelle, wo das mit dem Anhaften erklärt wird.
Auf der anderen Seite würde ja niemand einem anderen helfen wenn er nicht, nicht wollen würde, dass dieser leidet.
ZB jemand ist vom Fahrrad gefallen, dann wollen die Meisten so jemanden helfen aufzustehen.
Es kommt wohl darauf an, ob man in Situationen helfen will aus einem reinen Herzen und reinen Gedanken, also ohne jemand anderes dabei abzulehnen, zu hassen oder eine Situation abzulehnen, denn dann wären das Anhaftungen, schätze ich.
Und so meinte ich das da oben : Man kann helfen wollen aus Anhaftungen heraus ( und mir fiel das manchmal schwer, diesen Gedanken nicht zu folgen, wie was jetzt sein müsste und wie es nicht sein darf ), aber sich nicht trauen. Was dann natürlich eine Aufreibung bedeutet oder einen inneren Konflikt zu haben.
Oder helfen wollen aus einem reinen Geist ( ohne Anhaftungen ). Das erfordert keinen Mut. Naja, so genau weiß ich es nicht.
Letzteres ( aus einer anderen Ebene zu handeln ) ist wohl den Wenigsten vergönnt, mit Ausnahmen von den sehr Mutigen, die dafür keine extra Praxis nebenbei machen brauchen. Wer reines denkt und erreichen will handelt aus der göttlichen Quelle. Nur ob die Absicht rein ist oder nicht, woher weiß man es, es hat mit anhaften an Ansichten oder Gedanken zu tun, oder nicht anhaften, ist meine Vermutung. Oder auch nicht.
Es geht um die Ausrichtung. Keinem schaden zu wollen, oder wie auch immer. Oder auch wenn man anhaftungen hat dabei und ablehnungen
so ist es rein, wenn die Absicht dennoch rein ist ? Kann sie rein sein mit anhaftungen ? Schwierig zu verstehen.
: )
Liebe Grüße erstmal