Agape hat geschrieben:Mir scheint eher diese Annahme eine Illusion zu sein, die man sich gerne macht, um an gewissen Lebensumständen nicht zu verzweifeln.
Könnte für manche wohl eine Rolle spielen.
Agape hat geschrieben:Mir scheint eher diese Annahme eine Illusion zu sein, die man sich gerne macht, um an gewissen Lebensumständen nicht zu verzweifeln.
Goldmädchen hat geschrieben:Angeregt wurden eure Fragen ja durch diesen Satz " Wenn das Selbst das einzige ist was real ist, was sollte dieses Selbst für eine Motivation haben nach sich selbst zu suchen (6:33)? "
Marsianer schrieb : Ja, also schon wieder mal dieses "das irdische Dasein ist ein Spiel", "durch Verkörperungen in diesem Universum ist es Geist möglich zu erfahren, sonst wäre das Geist nicht möglich". Zumindest Letzteres halte ich bekanntlich für klar falsch, Tendenziell den angenommenen Zweck solcher körperlicher Existenz betreffend folglich auch Ernsteres.
Aber in (wirklich) buddhistischen Lehren gibt es ja den Begriff der Illusion, die eher etwas wäre, das zu überwinden ratsam wäre, da es Leiden hervorrufe. Das "real" oben könnte also meinen "keine Illusion". Aber wie stünde es dann mit "es drückt sich selbst als Spiel aus". Was wäre dann Karma? Ein Spiel (Illusionen?), durch das sich Selbst sich erst ausdrücken würde? Wozu dann Nirwana? Wozu überwinden der Illusionen?
Sucht das Selbst nach sich? Vielleicht, etwas sein bedeutet ja nicht automatisch, sich auch (völlig) zu verstehen, zu erkennen.
Goldmädchen hat geschrieben:Er sagt bei Minute 22:00 rum, das Decartes sich geirrt hatte, da er das grundlegende Sein und das Denken gleich gesetzt hat.
Aber Krishna sagt etwas anderes: Tue nicht gute Handlungen aus dem Karmagedanken heraus. Damit bist du wieder wunschgetrieben und wunschgebunden. Lass nicht die Früchte der Handlungen das Motiv sein.
Früchte sind zum Beispiel Lob. Du handelst und hoffst, später dafür gelobt zu werden. Du tust zum Beispiel jemandem einen Gefallen und hoffst, wenigstens ein Danke zu bekommen. Und ärgerst dich, wenn du es nicht bekommst. Oder du engagierst dich für Brot für die Welt, du bist auf einem Wohltätigkeitsbasar, du machst sehr viel, und später auf der Vereinsversammlung wird nicht einmal dein Name erwähnt. Wie fühlst du dich? Wenn du dich jetzt schlecht fühlst, dann weißt du, du hattest an den Früchten der Handlungen gehangen. Auch wenn du jemandem einen Gefallen tust, der nicht erwidert wird und du ärgerst dich furchtbar und schimpfst über den Undank der Welt, dann weißt du, du hast an den Früchten gehangen. Krishna empfiehlt: Hänge nicht an den Früchten der Handlungen. Das ist der Yoga der Weisheit. Tue nicht das, was du tust, um etwas zu bekommen. Sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg und hänge nicht an den Früchten.
Praktiziere Yoga
Vers 50:
Der Mensch, der Weisheit besitzt, also der Buddhi Yukta, der Mensch der den Buddhi Yoga praktiziert (Yoga der Weisheit), weist in diesem Leben gutes wie auch schlechtes Karma von sich. Deshalb widme dich dem Yoga. Yoga ist Geschick im Handeln.
Krishna weist hier die Vorstellung von gutem und schlechtem Karma zurück. Patanjali sagt ähnlich im 2. Kapitel des Yoga Sutra: „Für den weltlichen Menschen gibt es weißes und schwarzes Karma und für den Yogi gibt es das nicht.“ Also angenommen jemand lobt dich dann würdest du sagen, das ist gutes Karma. Angenommen jemand schimpft über dich würdest du sagen, das ist schlechtes Karma. Bekommst du eine Geldprämie, würdest du sagen `gutes Karma´. Betrügt dich jemand, würdest du sagen `schlechtes Karma´. Krishna sagt, der Yogi weist die Vorstellung von gutem oder schlechtem Karma von sich. Es gibt kein gutes oder schlechtes Karma, es gibt nur Aufgaben. Eine Geldprämie ist also zum Beispiel eine Aufgabe, wie du damit umgehst. Auch wenn du betrogen wirst oder dir etwas weggenommen wird ist das eine Aufgabe. Wie gehst du damit um? Der Yogi erwartet weder in diesem noch im nächsten Leben gutes Karma, er handelt auch nicht um gutes Karma zu bekommen. Er beurteilt die Dinge nicht im Kontext von gut oder schlecht, sondern handelt so gut er kann. Yoga ist Geschick im Engagement und im Tun. Yoga bedeutet deshalb hier Gelassenheit im Geist. Die beiden Charakteristika im Karma Yoga:
man handelt geschickt und engagiert
man ist gleichmütig
Liebe und tiefste Einsicht sind die Grundqualitäten jener höchsten menschlichen Gefühlszustände, die Buddha die vier ‚Brahmavihara‘ genannt hat. ‚Brahma‘ bedeutet ‚göttlich‘, bedingungslos‘ oder ‚grenzenlos‘ und ‚vihara‘ steht für ‚Aufenthaltsort‘ oder ‚geistiger Zustand‘.
Upekkha
(Sanskrit ‚Upeksha‘) hat die Bedeutung, über weltliches Geschehen erhaben hinwegblicken‘ und dabei die unberührbare Wahrheit im Herzen bewahren. In diesem Zustand von wacher Gelassenheit, die vom Sattva-Guna durchdrungen ist, wird ein Friede berührt, der nicht mehr von den acht weltlichen Phänomenen (Attha-loka-dhamma) erschüttert werden kann, die jeder mehr oder weniger im Leben erfährt: Glück, Unglück, Gewinn, Verlust, Verehrung, Verachtung, Gutes und Böses.
Die herausragende Bedeutung dieser vierten Brahmavihara wird dadurch unterstrichen, dass Buddha Upekkha als das letzte der sieben Erleuchtungs-Glieder (Bojjhanga) definiert. Aus der unerschütterlichen Einsicht über die Vergänglichkeit von allem Existierenden entfaltet sich ein erhabener Gleichmut, der zwar oberflächlich einer tamasischen Gleichgültigkeit ähnlich ist, jedoch nichts mit Lethargie, Acht- und Respektlosigkeit gemein hat.
Die menschliche Neigung, Unangenehmem zu entfliehen und Angenehmes zu erreichen und zu bewahren, hält uns wie einen Hamster in seinem kleinen Rad vom Morgen bis zum Abend auf Trab und im großen Rad des Sa?sara gefangen. Wie sehr aber ein Gleichmut gegenüber der Welt uns zum inneren Frieden führt, hat wohl kaum einer poetischer zum Ausdruck gebracht als Hermann Hesse in dem Gedicht „Glück“:
„Solang du nach dem Glücke jagst, bist du nicht reif zum Glücklichsein, und wäre alles Liebste dein.
Solang du um Verlorenes klagst und Ziele hast und rastlos bist, weißt du noch nicht, was Friede ist.
Erst wenn du jedem Wunsch entsagst, nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
das Glück nicht mehr mit Namen nennst, dann reicht dir des Geschehens Flut nicht mehr ans Herz,
und deine Seele ruht.“
Quelle : https://www.yogaundmeditation.at/blog/v ... ende.html#
Metta
(Sanskrit ‚Maitri ‘) wird mit ‚Freundlichkeit‘‚ ‚Liebende Güte‘ oder ‚Bedingungslose Liebe‘ übersetzt. Wie sehr diese sich von jener Liebe unterscheiden, die wir üblicherweise mit Romantik, Leidenschaft und Anhaftung assoziieren, wird im 'Metta-Sutta' Buddhas deutlich. In dieser von Theravada-Mönchen oft rezitierten Lehrrede heisst es unter anderem:
„Sie mögen glücklich und voll Frieden sein, - die Wesen alle: die schwachen und die starken, die mittelgroß und klein, die zart sind oder grob. Glück erfüllt ihr Herz. Keiner soll den andern hintergehen. Voll Güte zu der ganzen Welt entfalte ohne Schranken man den Geist, von Herzens-Enge, Hass und Feindschaft frei! Ob stehend, gehend, sitzend oder liegend, auf diese Achtsamkeit soll man sich gründen. Als göttlich Weilen gilt dies schon hienieden.“
Metta/maitri
→ Hauptartikel: Metta
Metta ist eine Haltung des Wohlwollens, eine freundschaftliche bedingungslose Zuneigung, die nicht in Begierde (Anhaftung) wurzelt und nicht nur wenigen ausgewählten Wesen gilt, sondern vom Interesse am Glück aller motiviert ist. Eine wohlwollende Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Person ist die Voraussetzung für diese Form der un-bedingten Liebesfähigkeit. Falls diese nicht vorhanden sein sollte, kann sie erlernt werden. Viele buddhistische Autoren vermeiden es, metta mit 'Liebe' zu übersetzen und bevorzugen stattdessen Begriffe wie „Liebende Güte“, „Freundlichkeit“ oder "Wohlwollen". Der Begriff 'Liebe' ist zu stark verbunden mit besitzergreifenden und gierverhafteten Formen der leidenschaftlichen Zuneigung und führt leicht zu Missverständnissen.
Karuna
→ Hauptartikel: Karuna
Karuna ist Mitgefühl, die Fähigkeit zu tiefer Anteilnahme und Einfühlung in andere Wesen. Früher wurde karuna oft mit „Mitleid“ übersetzt und auch im Englischen wird heute hier noch der Begriff 'compassion' verwendet. (..) Gleichmut ermöglicht uns, mitzufühlen ohne uns distanzieren zu müssen oder selbst in Leid zu versinken.
(..) Metta (auf Sanskrit maitri) ist ein Zustand des „Herz-Geistes“, der als „liebende Güte“, „allumfassende Liebe“, „Allgüte“, „selbstlose Liebe“, „Herzensgüte“ beschrieben werden kann, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Metta ist das Fundament aller buddhistischen Meditationen. Egal, ob wir Samatha, Vipassana, Zen, Dzogchen oder Ähnliches praktizieren, ohne Metta wird sich das Wesen der jeweiligen Praxis nicht entfalten können. Der Buddha verglich Metta mit der Mutterliebe. Die Liebe und die Herzenswärme einer Mutter sind nicht von bestimmten Qualitäten oder Verhaltensweisen ihres Kindes abhängig. Solange wir im Beurteilungsmodus sind, schaffen wir Zuneigung und Abneigung. Neigung verzerrt jedoch die Wahrnehmung und schafft Angst. Metta ist die Grundenergie eines befreiten Geistes. Frei ist dieser Geist von der Vereinnahmung von Beurteilungen und Konzepten. Mutterliebe sagt: „Ich liebe dich, weil du bist.“ Bedingte Liebe sagt: „Ich liebe dich, weil du meinen Vorstellungen entsprichst und meine Bedürfnisse befriedigst.“ Bedingte Liebe kann kein nachhaltiges Wohlergehen gewähren. Metta ist niemals verletzend und stets bereit zu verzeihen.
Somit ist Metta wahre Hilfe für andere und die Welt. Metta ist das direkte Gegenmittel für Wut, Aggressivität und Angst. Letztere schaffen Gräben, Metta schüttet sie wieder zu. Unsere Welt krankt an zu vielen inneren und äußeren Grenzen und Gräben und damit verbundener Kälte. Von gütigen Menschen geht Wärme aus, in ihrer Nähe fühlen wir uns geschützt. Ein gütiger Mensch sieht das Gute im Gegenüber und wird sich gütig verhalten. Dadurch kann das Gute im Anderen in Resonanz gehen, und er kann aus seinem Guten heraus antworten. Je mehr Menschen Metta in sich entfalten, umso friedlicher wird die Welt.
Goldmädchen hat geschrieben:Reines Bewusstsein, die Seele, der Brahman wäre das woran man merkt das man ist oder ? Das Sein.
Früchte sind zum Beispiel Lob. Du handelst und hoffst, später dafür gelobt zu werden. Du tust zum Beispiel jemandem einen Gefallen und hoffst, wenigstens ein Danke zu bekommen.
Wenn du dich jetzt schlecht fühlst, dann weißt du, du hattest an den Früchten der Handlungen gehangen.
Krishna empfiehlt: Hänge nicht an den Früchten der Handlungen. Das ist der Yoga der Weisheit. Tue nicht das, was du tust, um etwas zu bekommen. Sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg und hänge nicht an den Früchten.
Krishna weist hier die Vorstellung von gutem und schlechtem Karma zurück. Patanjali sagt ähnlich im 2. Kapitel des Yoga Sutra: „Für den weltlichen Menschen gibt es weißes und schwarzes Karma und für den Yogi gibt es das nicht.“ Also angenommen jemand lobt dich dann würdest du sagen, das ist gutes Karma. Angenommen jemand schimpft über dich würdest du sagen, das ist schlechtes Karma. Bekommst du eine Geldprämie, würdest du sagen `gutes Karma´. Betrügt dich jemand, würdest du sagen `schlechtes Karma´.
Krishna sagt, der Yogi weist die Vorstellung von gutem oder schlechtem Karma von sich. Es gibt kein gutes oder schlechtes Karma, es gibt nur Aufgaben.
Yoga bedeutet deshalb hier Gelassenheit im Geist.
Goldmädchen hat geschrieben:Gleichmut ist auch einer der vier göttlichen Verweilungen im Buddhismus.
tiefste Einsicht
Upekkha (Sanskrit ‚Upeksha‘) hat die Bedeutung, über weltliches Geschehen erhaben hinwegblicken‘ und dabei die unberührbare Wahrheit im Herzen bewahren.
Die herausragende Bedeutung dieser vierten Brahmavihara wird dadurch unterstrichen, dass Buddha Upekkha als das letzte der sieben Erleuchtungs-Glieder (Bojjhanga) definiert.
Gleichmut, der zwar oberflächlich einer tamasischen Gleichgültigkeit ähnlich ist, jedoch nichts mit Lethargie, Acht- und Respektlosigkeit gemein hat.
Solang du nach dem Glücke jagst, bist du nicht reif zum Glücklichsein, und wäre alles Liebste dein.
Erst wenn du jedem Wunsch entsagst, nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
das Glück nicht mehr mit Namen nennst, dann reicht dir des Geschehens Flut nicht mehr ans Herz
Metta (Sanskrit ‚Maitri ‘) wird mit ‚Freundlichkeit‘‚ ‚Liebende Güte‘ oder ‚Bedingungslose Liebe‘ übersetzt.
Darum habe ich mich nun schon öfter gefragt, ob mit Agape- Liebe nicht diese beiden göttlichen Verweilungen mit dem Namen "Metta" und "Karuna" gemeint sind. Es ist in meinen Augen dasselbe wie diese beiden Verweilungen.
Mir ist nur noch nicht ganz klar, ob die vier immer zusammen erscheinen oder immer einzeln.
Aus der ersten Quelle fand ich nur die Beschreibung zu Metta ganz gelungen, aber zu Karuna sehr missglückt.
Metta ist eine Haltung des Wohlwollens, eine freundschaftliche bedingungslose Zuneigung, die nicht in Begierde (Anhaftung) wurzelt und nicht nur wenigen ausgewählten Wesen gilt, sondern vom Interesse am Glück aller motiviert ist.
Karuna ist Mitgefühl, die Fähigkeit zu tiefer Anteilnahme und Einfühlung in andere Wesen. Früher wurde karuna oft mit „Mitleid“ übersetzt und auch im Englischen wird heute hier noch der Begriff 'compassion' verwendet. (..) Gleichmut ermöglicht uns, mitzufühlen ohne uns distanzieren zu müssen oder selbst in Leid zu versinken.
Das was nicht so stimmt oder auch nicht wichtig war, habe ich ausgelassen.
Der letzte Satz stimmt auch. Denn wenn ein anderer leidet ist es so, als würde man selbst leiden, aber anders als bei Mitleid, wie man es sonst kennt. Mitleid ist oft in Distanz, hilft nicht, wertet den anderen ab oder nein, man bewertet die Situation ( das passiert im verstand ) , das schafft eine Distanz zu der anderen Seele, man distanziert sich von ihr. Anders mit Karuna.
ohne Metta wird sich das Wesen der jeweiligen Praxis nicht entfalten können.
Der Buddha verglich Metta mit der Mutterliebe.
Die Liebe und die Herzenswärme einer Mutter sind nicht von bestimmten Qualitäten oder Verhaltensweisen ihres Kindes abhängig.
Solange wir im Beurteilungsmodus sind, schaffen wir Zuneigung und Abneigung. Neigung verzerrt jedoch die Wahrnehmung und schafft Angst.
Ein gütiger Mensch sieht das Gute im Gegenüber
Dadurch kann das Gute im Anderen in Resonanz gehen, und er kann aus seinem Guten heraus antworten.
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