Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

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Marsianer
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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Mo 26. Aug 2024, 22:46

Ich sehe es auch so, daß die Beschreibung "es entspricht einander" eine andere ist als "es ist miteinander verwandt". Nur zitierte ich nicht die Aussage im Zitat von Kersti, sondern fragte mich das im Sinne einer solchen sachlichen Betrachtung (da ein Zitat durch auch mich nicht automatisch gleichbedeutend mit meiner persönlichen Auffassung ist), für deren Begünstigung ich dann noch weitere Zitate anführte. ;)

Marsianer
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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Mi 28. Aug 2024, 14:29

Kersti hat geschrieben:Ich verwende die Worte Ich-Empfindung, Ich-Bewußtsein oder Ich-Wahrnehmung eher um das innere Gefühl für das eigene Ich zu bezeichnen, während Ich-Perspektive eher den Blickwinkel, aus dem man etwas betrachtet, bezeichnet.

Grundsätzlich geht es bei beiden Begrifffen aber darum, daß man unterschiedlich große und ausgedehnte Bewußtseinseinheiten als Ich empfinden und deren Perspektive beim Handeln einnehmen kann. Wenn man sich plötzlich viel größer fühlt umfaßt das Ich-Empfinden gewöhnlich mehr Anteile als es vor dieser Änderung des Ich-Empfindens als ich wahrgenommen hat, wenn man sich plötzlich viel kleiner fühlt, hat man wahrscheinlich Anteile abgespalten.

Ich meine ja, das Menschenbild des NT sieht so aus, daß das Wesen des "Ichs" je nachdem "welche Geistwesen (z.B. Gott oder Teufel) ergriffen gehalten werden", verschieden wäre. Nicht aus äußerer Prägung, sondern auf der Ebene der Natur persönlichen individuellen Wollens. Wer eine bestimmte Natur des Wollens als "Ich" begreift, der würde "wahres Ich" wie ich es verstünde vielleicht nicht so recht erfassen. Insofern wirkt es auf mich sinnvoll eine Unterscheidung vorzunehmen wie hier bei Kersti zwischen "Ich-Bewußtsein" und "Ich-Perspektive". Nur, wie meint Kersti diese Unterscheidung? Worum würde es ihr hier beim genannten Faktor "Größe" gehen? Wenn ich mal annehme, es würde nicht mehr "Größenwahn" entsprechen oder irgendein "sich selbst als groß und mächtig aufblähen", könnte ich vermuten, es ginge um soetwas wie eine Art innerer Fasskraft und Breite spirituellen Wahrnehmens. "Lichter sein" würde ich nicht auf "mehr Anteile umfassen" zurückführen. Soetwas könnte aber in eher einem seelischen Mangelzustand mit Anbindung an andere Seelen/Geistwesen verbunden sein. Müßte aber nicht, denn entscheidend wäre nur wieviel Licht aus Gott jemand aufnimmt, vielleicht in Zurückweisung direkter Bezugnahme eben indirekter aus anderen Seelen, die irgendwie zumindest teils Gott nicht zurückweisen.
Wenn ich beispielsweise einem Parallelweltenanteil bei der Bewältigung einer schwierigen Situation helfe, wird er sich typischerweise größer fühlen, also ein erweitertes Ich-Empfinden haben, aber nicht meine Ich-Perspektive auf mein eigenes Leben mitbekommen, sondern unverändert nur seine eigene Lebenssituation als Ich-Perspektive wahrnehmen.

In dieser Annahme wäre die Kersti "dieser Parallelwelt hier" in einem ganz anderen persönlichen Zustand als Kerstis in anderen "Parallelwelten"?
Die Mechanismen die verhindern, daß wir die Gruppenseele als "ich" wahrnehmen sind so aufgebaut, daß sie die Mechanismen, die dazu dienen zu verhindern, daß wir Gott als "ich" wahrnehmen, als Bausteine benutzen, um die Mauer zwischen dem irdischen "Ich" und der Gruppenseele zu errichten.

Zusammen mit den Ausführungen des in meinem früheren Beitrag vorangegangenen Zitats, auf das ich auch hier oben etwas einging, könnte gefolgert werden, daß Kersti Einflüsse annimmt, die eben auf andere so wirken, daß sie ihr Wesen zeitweise anders erleben. Buddhisten sagen ja heute gerne "alles ist im Wandel, wer ich jetzt bin, der bin ich im nächsten Moment nicht mehr". Das kann daran liegen, daß diejenigen seelisch eben "Blätter im Wind" sind, die vor allem in brüchigen Mangelzusammenhängen existieren. Wenn es bei Kerstis "Gruppenseelen" eigentlich um das geht, was ich z.B. "Anstrahlungsgeflechte" nenne, das wäre aktuell die auf mich am plausibelsten wirkende Vermutung, dann wäre für mich die Frage, was es denn nutzen sollte das "Mauern" einzureißen. Ich würde es ja für sinnvoller halten individuell den Mangelzustand zu überwinden.
Womit man "ich" identifiziert hängt nun davon ab, was man als das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen betrachtet. Ein materialistisch eingestellter und in seinen Wahrnehmungen auf die körperlichen Sinne fixierter Mensch meint mit "ich" vielleicht seinen Körper.

= starke Körperidentifikation
Wer die Gefühlswelt wahrnehmen kann und wichtig nimmt, meint damit vielleicht die gefühlsmäßige Grundstimmung.

Gefühlswelt, hm. Na, so ziemlich alles wäre mir vielleicht näher als Körperidentifikation. ;)
Wer das Denken als wesentlich betrachtet und es direkt wahrnimmt, meint damit vielleicht eine typische Konstellation and Glaubenssätzen die zu typischen Verhaltensweisen führt.

Mag sein, ich vermute hier mal, Kersti wollte hier Verschiedenes aufführen, das sich in so gut wie jedem Menschen irgendwie vorfinden lassen wird um mögliche Unterschiedlichkeit recht banaler Fokussierungen aufzuzeigen, gut.
Der Buddhismus geht davon aus, daß Menschen normalerweise nicht in dem Zustand aufwachsen, den sie als "Ichlosigkeit" bezeichnen und daß sie sich deshalb alle mit Dingen identifizieren, die nicht zu ihrem wahren Wesen gehören.

Schon möglich.
Ich aber nehme in anderen Menschen neben alls diesen Dingen ein inneres Licht wahr, einen Göttlichen Kern

Ich vielleicht auch?
was der Grund ist, warum ich jeden einzelnen Menschen als heilig betrachte

Bei mir hinge das vielleicht eher davon ab, in welcher Beziehung er individuell zum "göttlichen Funken" in ihm stehen würde.
Ich meine nicht die Aura - auch keinen "Heiligenschein", die gehört zu unserer Gefühls- und Gedankenwelt.

Hm, na ich weiß nicht. "Heiligenschein" im eigentlicheren Sinn würde vielleicht eher mit etwas wie "Wenn ich beispielsweise einem Parallelweltenanteil bei der Bewältigung einer schwierigen Situation helfe, wird er sich typischerweise größer fühlen, also ein erweitertes Ich-Empfinden haben" zu tun haben (dann im eigentlichen Sinne aber speziell bezogen auf reinere göttliche Kraft als beim Gegenüber)?
Und mein inneres Licht ist das, was ich als "ich" bezeichne.

Ich wohl nicht.
Denn wer keinen Körper hat, lebt definitionsgemäß sowieso nicht

??
wer keine Gefühle hat, kann auch keinen Körper haben, weil er den "Emotionalkörper" braucht um die Lebensenergie auf die materielle Ebene herunterzutransformieren.

Ist das so?
Dasselbe gilt auch für unsere Gedanken und den dazugehörigen feinstofflichen Körper. All diese Dinge gehen nicht völlig verloren, sie werden nur sozusagen durchsichtig, so daß man fähig wird, die darüberliegenden Ebenen bewußt wahrzunehmen.

Hm.
Wahrscheinlich würde "Ichlosigkeit" heißen, daß auch der Göttliche Kern durchsichtig wird, so daß man fähig wird, zu erkennen, daß wir in der darüberliegenden Ebene alle Gott sind, der Millionen verschiedener Rollen gleichzeitig spielt, so wie auch ich in Rollenspielen oft mehrere Personen gleichzeitig gespielt habe.

So ähnliche Vorstellungen finden sich in manchem spirituellen Ecken ja öfters. Ich könnte mir vorstellen, daß sie auf Mißverständnisse zurückgehen, was "Geist ergreifen" angeht. Weil jemand "eins mit Gott ist" (aus Gottes Geist lebt), wäre er nach dem was sich mir darstellt ja eben nicht quasi "aufgelöst", nicht "eine Rolle", sondern schon weiterhin und ganz besonders auch ein individuelles Geschöpf, das nicht gleichgesetzt werden kann mit einem Zustand "eins mit Gott sein", da es auch zu anderen Zuständen theoretisch in der Lage wäre. Es gibt kein seelisches Leben außer Gott, aber es gibt eigenständige Seelen.
Doch so weit bin ich noch nicht.

Hm. ;)

Louis
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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Louis » Mo 2. Sep 2024, 08:33

Marsianer hat geschrieben:Für mich wäre ersteinmal die Frage, ob man die Ansicht teilen würde, "clear" würde buddhistischer "Ichlosigkeit" entsprechen. Würde man das so sehen, könnte jemand da auch einfach etwas erfahren und weitergegeben haben, das andere eben zuvor schon anders beschrieben hätten.


Verstehst du unter „ichlosigkeit“ weltliche Begierden loslassen

Marsianer
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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Mo 2. Sep 2024, 11:22

Louis hat geschrieben:Verstehst du unter „ichlosigkeit“ weltliche Begierden loslassen

Kersti stellte eine Vermutung darüber auf, was dem buddhistischen Konzept von "Ichlosigkeit" gleichen, was es meinen könnte.

Ich persönlich sehe nicht, wieso ein "Ich" irgendwie problematisch sein sollte. Ich verstehe mich als ein "Ich". Aber in anderen Lehren und ihren begifflichen Konzepten ist mit "Ich" oder "Ego" wohl etwas anderes gemeint. Wobei ich vermute zumindest in breiten buddhistischen Kreisen ist das Verständnis dazu auch nicht einheitlich. Wenn "Ich" oder "Ego" z.B. eine Ebene von Prägungen und Konditionierungen meinen würde, was wohl öfters so gemeint sein könnte, dann würde das nicht meinem "Ich"-Begriff entsprechen.
Kersti hat geschrieben:Clear ist also, wer fähig ist, seine eigenen Verdrängungsmechanismen zu durchschauen und sich an jeglichen Inhalt des eigenen Unbewußten ohne Unterstützung erinnern kann.

Kersti vermutet also, es ginge beim buddhistischen Begriff "Ichlosigkeit" um etwas wie die Fähigkeit ohne quasi therapeutische Unterstützung von anderen Menschen erkennen zu können, was in einem aktuell an Verdrängung stattfinde. Vielleicht könnte es parallel dazu gesehen werden fähig zu sein für sich und alleine in Meditation aufsteigen zu lassen, was in einem an Konditionierung, Unruhe, Unklarheit, "Anhaftung" wirkend wäre und es loszulassen, beziehungsweise (wohl nichtbuddhistisch ausgedrückt) zu sortieren und zu verstehen und somit "zu heilen"?

Würde es sich da um "weltliche Begierden" handeln? Was wollte man unter "Begierde" verstehen? Wohl eine Art Abhängigkeit, ein Bedürfnis, dessen Nichterfüllung Leiden hervorrufen würde? Das sollte dann anderes sein als irdische Dinge (in nicht verwerflicher Weise) zu genießen ohne an ihnen anzuhaften?

Louis
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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Louis » Mo 2. Sep 2024, 17:55

Marsianer hat geschrieben:Ich persönlich sehe nicht, wieso ein "Ich" irgendwie problematisch sein sollte. Ich verstehe mich als ein "Ich".


ich mich auch

Kersti: „Wundererfahrungen: Ich bin unabhängig von meinem Körper“

Ja, mein Körper ist nicht wesentlich, „außerirdisch“ eigentlich kaum da. Aber das „ich“ ist da, hier wie dort. Eine „Ichlosigkeit“ gibt es genau genommen nicht.
Warum sollte ich danach streben?

Wer kann sich schon, außer G_tt, an jeglichen Inhalt, des eigenen Unbewußten ohne Unterstützung(!) erinnern?

Marsianer hat geschrieben:Kersti vermutet also, es ginge beim buddhistischen Begriff "Ichlosigkeit" um etwas wie die Fähigkeit ohne quasi therapeutische Unterstützung von anderen Menschen erkennen zu können, was in einem aktuell an Verdrängung stattfinde.


Das kann jeder.
„sortieren und zu verstehen und somit "zu heilen““

Marsianer hat geschrieben:Wohl eine Art Abhängigkeit, ein Bedürfnis, dessen Nichterfüllung Leiden hervorrufen würde?


Ruft jede Nichterfüllung einer Begierde Leiden hervor?
Stelle mir vor meine Begierde wäre es mit dir eine Tasse Tee zu trinken (weltliche Begierde) deine Begierde aber nicht. Das Treffen kommt deswegen nicht zustande. Das wäre für mich doch kein Grund zu Leiden?
Genießen ohne an ihnen anzuhaften?
Gestaltet sich manchmal alles andere als einfach. Daran sollten wir arbeiten.
Warum eigentlich Marsianer?

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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Mo 2. Sep 2024, 19:22

Louis hat geschrieben:Ja, mein Körper ist nicht wesentlich, „außerirdisch“ eigentlich kaum da. Aber das „ich“ ist da, hier wie dort.

Ja, wie ich vor einigen Beiträgen auch nochmal von Kersti herbeizitierte, nachdem sowas in anderen Zusammenhängen schon irgenwann so oder so mal Thema war:
Kersti hat geschrieben:Womit man "ich" identifiziert hängt nun davon ab, was man als das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen betrachtet.

Louis hat geschrieben:Eine „Ichlosigkeit“ gibt es genau genommen nicht.

"Ich" wäre ja nur ein Begriff. Was Buddhisten damit meinen, könnte ich vielleicht ähnlich bewerten als etwas, das abzulegen schon sinnvoll sein könnte. Ich würde es nur vielleicht nicht von mir her "Ich" nennen. Ein Mensch, der in einem Zustand war und dahin kam über diesen hinwegzusehen, der mag tatsächlich oft vorher etwas als "Ich" verstanden haben, das durch eine Horizonterweiterung dann in Frage gestellt oder als illusorisch erkannt ist (z.B. Identifikation mit dem Körper). Ich vermute schon eine Weile bei etlichen Beschreibungen, daß es bei "Überwindung des Egos" um solche Perspektivenänderungen geht, die jemand da erfuhr und wie es viele Menschen schnell tun zu sehr verallgemeinern, als hätten alle anderen "normalen" Menschen die Perspektive, die derjenige vor seinem Erleben als selbstverständlich ansah. Jemand erlebte etwas und will sich ins Blinde hinein mitteilen, weil er es als großes Erlebnis empfindet.
Wer kann sich schon, außer G_tt, an jeglichen Inhalt, des eigenen Unbewußten ohne Unterstützung(!) erinnern?

Bei Kersti vertand ich es so, daß eher gemeint würde, daß sich dem "Clearen" nicht sofort alles darstellt, daß er aber vielleicht ähnlich wie es zu einem buddhistischen "Stromeintritt" beschrieben wird selbst dahinkommen kann, wenn er möchte, keine Impulse von außen mehr quasi zwingend dazu bräuchte, vielleicht weil er sozusagen "immer wieder abdriften", "einschlafen" würde?
Das kann jeder.
„sortieren und zu verstehen und somit "zu heilen““

Theoretisch schon. Aber viele tun es nicht? Ab wann wäre "können" hier wirklich ein "Können"? ;)
Ruft jede Nichterfüllung einer Begierde Leiden hervor?
Stelle mir vor meine Begierde wäre es mit dir eine Tasse Tee zu trinken (weltliche Begierde) deine Begierde aber nicht. Das Treffen kommt deswegen nicht zustande. Das wäre für mich doch kein Grund zu Leiden?

Es hängt wieder davon ab, was jemand sich unter "Begierde" vorstellt? Vielleicht würde z.B. jemand lange keinen inneren Frieden finden, käme er einer "Begierde" nicht nach? Das wäre schon ein Leiden?
Genießen ohne an ihnen anzuhaften?
Gestaltet sich manchmal alles andere als einfach. Daran sollten wir arbeiten.
Warum eigentlich Marsianer?

Ich meine ja, es ist stark eine Frage der Grundverfasstheit von jemandem. Wäre jemand innerlich selig, wäre in ihm viel weniger Raum für Mangelempfinden? Wenn aber jemand in einem Erleben seltenes "Glück" empfindet, dann wäre Unglück in ihm eher die Norm? Er wollte sich aber nicht unglücklich fühlen, würde vielleicht ogar anderen gegenüber gewalttätig werden, damit er etwas bekommen könnte.

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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Louis » Di 3. Sep 2024, 15:43

Marsianer hat geschrieben:Ja, wie ich vor einigen Beiträgen auch nochmal von Kersti herbeizitierte, ...


Stell manchmal buddhistische Ansichten in Frage.
„Ichlosigkeit“. Hm, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies aus Buddha entsprungen ist.

Kersti hat geschrieben:Womit man "ich" identifiziert hängt nun davon ab, was man als das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen betrachtet.


Das Wesentliche eines Lebewesens.
Andere Ebene: Die Augen, konnte sehen. „Körper“, feinstofflich ohne Beine dennoch konnte ich mich in alle Richtungen bewegen. Das Wort, Verständigung aus dem Geist heraus. Und, ich konnte Gefühle wahrnehmen.
Das Wesentliche eines Lebewesens...

Was ist für dich das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen?

Marsianer hat geschrieben:"Ich" wäre ja nur ein Begriff. Was Buddhisten damit meinen, könnte ich vielleicht ähnlich bewerten als etwas, das abzulegen schon sinnvoll sein könnte. Ich würde es nur vielleicht nicht von mir her "Ich" nennen...


Weltliche Begierden ablegen, würde ich sagen.

Louis hat geschrieben:Das kann jeder.


Marsianer hat geschrieben:Theoretisch schon. Aber viele tun es nicht? Ab wann wäre "können" hier wirklich ein "Können"? ;)


„sortieren und zu verstehen und somit "zu heilen““

Dies gelingt mit Hilfe von Meditation. Gibt bekanntlich verschiedenen Techniken. Ab wann hier ein „können“ wirklich ein „können“ wäre? :) nicht ganz einfach. Wird jeder anders definieren. Ich würde sagen, wenn dir Gott begegnet ist, man den jetzigen Körper verlassen hat und der Geist die Seele in einen anderen Körper hineinschlüpft. Der vor Jahrtausenden lebte. Genauso andersrum, bis ans Ende dieser Epoche. Es gibt keine Zeit ;)
Kurzum: sobald man sich selbst erkennt. Das heilt...

Marsianer hat geschrieben:Das wäre schon ein Leiden?


Nicht erfüllte Begierden? Leiden würde ich das noch nicht nennen. Kummer?

Marsianer hat geschrieben:Ich meine ja, es ist stark eine Frage der Grundverfasstheit von jemandem. Wäre jemand innerlich selig, wäre in ihm viel weniger Raum für Mangelempfinden?


Du hast natürlich vollkommen recht. Somit genießen wir ohne anzuhaften. Ganz einfach. :)

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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Di 3. Sep 2024, 17:11

Louis hat geschrieben:Stell manchmal buddhistische Ansichten in Frage.

Ich auch. Hier ging es um einen Vergleich Kerstis zu zwei Lehrkonzepten aus unterschiedlichen Lehrgebäuden.
Das Wesentliche eines Lebewesens.
Andere Ebene: Die Augen, konnte sehen.

In außerkörperlichen Erlebnissen wie z.B. im Rahmen von Nahtoderfahrungen nehmen Leute wie sehend wahr, jedoch offenbar nicht mit den Augen ihres materiellen Körpers, der teils zur gleichen Zeit ganz wo anders liegen würde.
„Körper“, feinstofflich ohne Beine

Und ohne Arme?
dennoch konnte ich mich in alle Richtungen bewegen.

Aber nicht schwerfällig angetrieben durch materielle Körperteile?
Das Wort, Verständigung aus dem Geist heraus. Und, ich konnte Gefühle wahrnehmen.
Das Wesentliche eines Lebewesens...

Soetwas wäre für dich dann wohl "Ich".
Was ist für dich das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen?

Du hast vielleicht etwas wie "feinstoffliche Körperlichkeit" beschrieben, auf deren Ebene "etwas getan" werden könnte.

Für mich wäre wohl eher etwas im Mittelpunkt wie "die Persönlichkeit einer Seele". Ich würde sagen, tendenziell auch Aspekte von soetwas, das jenseits von vielleicht zur Zeit vorliegenden seelischen Verfinsterungen durch Zurückweisung von Anteilen des Gottgeistes/ersatzweise unreinen Anstrahlungsverbindungen läge und wohl auch von dem, was Kersti als "persönliche Signatur" bezeichnet. Eigenschaften der Seele als der Form, in der reine oder unreine Lebendigkeit als Wollen wirkt.
Marsianer hat geschrieben:Theoretisch schon. Aber viele tun es nicht? Ab wann wäre "können" hier wirklich ein "Können"? ;)

„sortieren und zu verstehen und somit "zu heilen““

Dies gelingt mit Hilfe von Meditation. Gibt bekanntlich verschiedenen Techniken.

Und doch kommt es dabei soweit ich es verstehe auch ganz stark auf die Motivation an, die jemand hat zu meditieren oder was auch immer zu tun, um innerlich zu etwas zu gelangen, das in ihm vielleicht bereits unterschwellig wirkt. In einem anderen würde soetwas nicht innerlich unterschwellig wirken und er könnte lange immer wieder meditieren und es würde sich wenig tun und wäre für ihn vielleicht ein großer ergebnisarmer Krampf? Ich meine, viele "Meditationsexperten" verstehen nicht wirklich, daß es weniger wirkt Leere zu lassen als daß da auch bei manchem etwas wäre, das Raum gegenüber anderem gewinnen würde und bei anderen viel weniger.
Ab wann hier ein „können“ wirklich ein „können“ wäre? :) nicht ganz einfach. Wird jeder anders definieren.

Ein Mensch in einem vielleicht lange gewohntem Zustand mag manches nicht so gut können, aber wenn er anderen Geist ergreifen würde, könnte es darin auch große Änderungen geben (Frucht des Geistes)? Um was sollte es in dem Beispiel also gehen, um das was jemand in einem bestimmten Zustand können würde.oder um das was jemandem in anderen Zuständen gelingen könnte? Jemand könnte halb in einem Sack stecken und könnte darin zur aufrechten Fortbewegung nur hüpfen. Könnte dann dieser Mensch nur Sackhüpfen oder könnte er auch laufen, da er auch aus dem Sack steigen könnte?
Nicht erfüllte Begierden? Leiden würde ich das noch nicht nennen. Kummer?

Kummer würde ich schon als leidhaften Zustand ansehen? Es hängt davon ab, wie stark sich etwas in den Fokus drängt? Jemand könnte Hunger haben, nimmt das zur Kenntnis, ist aber so bei einer anderweitigen Beschäftigung, daß der Hunger auf ihn nicht sehr präsent wirkt. Das würde ich dann in gewissem Grad nicht als leidhaft einordnen. Zur Kenntnis nehmen ist nicht an sich leidhaft. Kummer würde ich aber schon für etwas halten, das ein gewisses Drängen aufwiese?

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Re: Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

Beitragvon Marsianer » Mo 9. Sep 2024, 14:45

Chitartha (beispielhaft) hat geschrieben:Anders ausgedrückt der konditionierte Körper und Geist erlischt und es scheint nur reines Bewusstsein/Achtsamkeit vor jeglichem Gedanken...und dort ruht der Erleuchtete ohne jegliche Anstrengung, da es unsere wahre Natur ist....diese wahre Natur (Wasser/Ozean) spielt in sich selbst, mit sich selbst als Wellen.....der Mensch wird zum entspannten Surfer dieser Wellen....

Heilige Faustyna, Tagebuch, Randnummer 411 hat geschrieben:Ich liebe bis hin zum Wahnsinn und fühle, dass ich von Gott geliebt bin. In Augenblicken, da ich Gott in meinem Innersten begegne, fühle ich mich so glücklich, dass ich es kaum sagen kann. Es sind kurze Momente, denn die Seele könnte es nicht länger ertragen, sie müsste sich vom Leib trennen. Obwohl die Augenblicke sehr kurz sind, verbleibt ihre Kraft, die der Seele zuteil wird, sehr lange. Ohne mich anzustrengen, empfinde ich tiefe Sammlung, die mich in solchen Momenten ergreift; sie verringert sich nicht, wenn ich mit Menschen rede, und stört nicht beim Verrichten meiner Arbeit. Ich spüre Seine stete Gegenwart, ohne dass die Seele Anstrengungen unternimmt; ich spüre, dass ich mit Gott so innig verbunden bin, wie sich ein Wassertropfen mit dem Ozean verbindet.


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