Hans Christian Duvivier, Selig - Der rationale Weg zur Erleuchtung und Seligkeit im 21.Jahrhundert, S. 9 hat geschrieben:Selig kannst du nur werden, wenn du frei von jeglichen Bindungen bist, frei von allem, völlig unabhängig, indem du dich in dir selbst, über dich selbst und für dich selbst zur Erleuchtung erhebst.
Nocheinmal für die Forensuchfunktion, Quelle: Hans Christian Duvivier, Selig - Der rationale Weg zur Erleuchtung und Seligkeit im 21.Jahrhundert
Ich habe das Heftchen oder Büchlein (soweit ich sehe umfasst es "netto" weniger als 50 Textbuchseiten) gerade einmal angefangen und würde noch nicht behaupten umfassend verstanden zu haben, wie dies und das in ihm gemeint ist.
Im Sinne der Threadfrage umformiert könnte das also als Ansicht bedeuten: Das was hier als "Bindungen" gemeint wird, dämpfe Seligkeit. In anderen Zusammenhängen war z.B. von "Fremdenergien" die Rede. Vielleicht ähnelt sich das, was mit diesen Begriffen jeweils gemeint ist.
S. 11 hat geschrieben:Mein ganzes Tun und Lassen zielt darauf ab, selig zu werden. Mein ganzes Leben lang habe ich daher nach der Erleuchtung gesucht – zunächst unbewusst und später immer zielgerichteter. Doch die Seligkeit ist noch nicht erreicht. Negative Emotionen wie Unzufriedenheit und Frustration trüben die Grundstimmung. [...] Aber, andersherum, kann man auch sagen, das Leben ist ein mehr oder weniger Glücklich sein. Doch, würde man es
so herum definieren, so könnte der Eindruck entstehen, dass man in einem über allen Maßen glücklichen Zustand das Höchste der Gefühle schon erreicht hätte. Doch so ist es nicht. Denn das höchste der Gefühle übertrifft Glück und Leid. Es übertrifft diese beiden Empfindungen, weil es sie in sich selig annimmt.
Eine unbewußte Suche nach Erleuchtung, also wohl spirituellem "Licht", gut. Soetwas halte ich als Antrieb schoneinmal für wertvoll.
In diesem Ausschnitt fallen mir dann zwei Aussagen auf. Im letzten Satz die Schilderung, Seligkeit sei ein Zustand, der Glück und Leid in sich selig annehme. Weiter oben die von Unzufriedenheit und Frustration, welche die Grundstimmung trüben würden. Was meint das, wird soweit bei Unzufriedenheit also nichts empfunden, das als Seligkeit verstanden würde?
Es ist auch vom Mehroderwenigerglücklichsein die Rede. Glück als an sich flüchtige Erfahrung wird nach meinen Erfahrungen so breit von Menschen gezeichnet, so es um Glück oder Unglück geht. Viele meinen, Glück könne es gar nur geben, wenn es auch Unglück gebe. Letzteres sehe ich ja nun nicht so. Und flüchtiges Glück sehe ich eher in Zusammenhängen zum sage ich mal fleischlichen Dasein, das keine wirkliche Lebendigkeit in sich trägt. Dieses "Glück" betrachte ich als einen Abklatsch gottgeistiger Fülle, so wie es auf viele "irdische Freunden" ähnlich zutrifft. Solche Fülle ist aus meiner Perspektive dann schon auch etwas ganz anderes als Flüchtigkeit "des Fleisches". "Frei von Bindungen" würde hier nach meiner Auffassung nicht bedeuten "ohne Bindung an Gott", denn nach mir ist die Natur der menschlichen Seele, in Verbundensein mit dem Geist Gottes Lebendigkeit, Vitalität (für Gottgeistigesund große individuelle Freiheit in diesem) zu erfahren. "Fremdenergien" wären nach meinem Stand eher speziell solche, in denen entsprechend ein mehr finsterer Zustand vorläge. In solchen Verbindungen ergeben sich eben oft typische Problematiken, die hier vielleicht pauschal "Bindungen" genannt werden.
S. 13 hat geschrieben:Wenn ich das Wahrnehmen beherrsche, weiß, dass ich ihm jeden beliebigen Wert geben kann, daraus etwas machen kann, dass ich liebe oder hasse, fürchte oder mag, einzig, indem ich ihm meinen Wert mit dem Bewusstsein und dem Willen aufzwinge, werde ich zur bestimmenden Kraft meines eigenen Denkens und damit dem Ergebnis der Wahrnehmung, des Gefühls, das daraus resultiert. Beherrsche ich so mein Denken und mein Werten des Wahrgenommenen in Gänze, kann ich mir darüber eine selige Grundstimmung erarbeiten.
Wenn ich selig bin, habe ich das Pendel zwischen Angst und Sicherheit mit dem Verstand und dem Willen im oberen Totpunkt ausgeglichen und stehe als selbstbestimmtes Wahrnehmendes darüber. Diesen Zustand erreiche ich durch den aktiven und selbstbestimmten Akt der Wertung im Denken.
Ob das Richtung "positiv Denken" geht? Ja, viele betrachten wertend. Wie durch einen Filter. Manche meinen dann etwas wie die sprichwörtliche "rosarote Brille" sei die Lösung.
Mein Erkennen ist so, daß Wahrnehmen ohne Filter der Klarheit näherbringen würde. Was nicht heißen würde, daß das wahrnehmende Wesen sich nicht positionieren würde. Aber solche Haltung würde nicht Wahrnehmen verzerren, wie es bei vielen Leuten der Fall ist. Ich würde sagen, dies beides zu entkoppeln wäre ein gewisser Schritt zu Seligkeit, zumindest weniger problematischer Verblendung. Gefällige aktiv angestrebte "Verblendung" als Weg zu Seligkeit? Da gehe ich soweit nicht mit.