Selbstzweifel

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Agape
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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Agape » Mi 23. Feb 2022, 16:04

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Was meinst Du mit "biblischer Position"?

Da ging es allgemein darum zu meinen, daß Menschen schon mit unterschiedlichen Neigungen geboren werden. Daß Menschen am Beginn ihres Erdendaseins nicht alle völlig gleich sind.

Interessehalber: Hättest Du dazu eventuell eine «aussagekräftige» Bibelstelle?

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ja, aus verändertem Mögen der Seele würden sich neue Entscheidungen ergeben, welche dieser Neigung nicht mehr entsprechen.

Ein Mensch könnte theoretisch mehr so geboren sein, daß er eine größere Neigung nach äußerlich/körperlich "gutem Leben" hätte.

Das könnte auch einem gewissen «Grundcharakter» der Seele entsprechen?

Dadurch könnte er "zerstörbarer" sein als andere. Oder von Anfang an "weniger intakt"?

Ja.
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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Marsianer » Mi 23. Feb 2022, 16:45

Agape hat geschrieben:Hättest Du dazu eventuell eine «aussagekräftige» Bibelstelle?

Ein Beispiel:

"Da kam der HERR hernieder in einer Wolke und trat daselbst zu ihm und rief aus des HERRN Namen. Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR, GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue! der da bewahrt Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; der die Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte Glied."
https://wassagtdiebibel.com/bibel/2-mose/34
Das könnte auch einem gewissen «Grundcharakter» der Seele entsprechen?

Neigung zu Fleischlichkeit? Zumindest meine ich ja nicht, daß Neigungen zu Finsternis Teil des dauerhaften Charakters einer Seele sind.

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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Agape » Do 24. Feb 2022, 13:04

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Hättest Du dazu eventuell eine «aussagekräftige» Bibelstelle?

Ein Beispiel:

"Da kam der HERR hernieder in einer Wolke und trat daselbst zu ihm und rief aus des HERRN Namen. Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR, GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue! der da bewahrt Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; der die Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte Glied."
https://wassagtdiebibel.com/bibel/2-mose/34

Danke. :) Das versteht sich für mich so, indem uns zwar einerseits göttliche Gnade durch Vergebung unserer Sünden zuteilwird. Jedoch heisst dies nicht, dass wir dadurch weiterhin immer wieder dasselbe Verhalten an den Tag legen sollen, da wir der Meinung sind, uns würde, was wir auch tun, stets Vergebung zustehen. Es braucht unsere Einsicht/Reue und die feste, aus dem Herzen hervorgehende Absicht, Gutes zu wollen und dieses auch zu tun. Alles, wofür sich die Seele jemals entschieden hat, trägt sie in sich, und wird immer wieder herausgefordert, ihren freien Willen entweder für das "Gute" oder für das "Böse" einzusetzen.

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Das könnte auch einem gewissen «Grundcharakter» der Seele entsprechen?

Neigung zu Fleischlichkeit? Zumindest meine ich ja nicht, daß Neigungen zu Finsternis Teil des dauerhaften Charakters einer Seele sind.

Glücklicherweise nicht.
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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Marsianer » Do 24. Feb 2022, 22:37

Agape hat geschrieben:Jedoch heisst dies nicht, dass wir dadurch weiterhin immer wieder dasselbe Verhalten an den Tag legen sollen, da wir der Meinung sind, uns würde, was wir auch tun, stets Vergebung zustehen.

Also, es geht da nach doch recht üblicher Deutung um Generationen, wo in dieser Übersetzung "Glieder" eingefügt wurde? Um "Sünden der Väter". Oder eben Gnaden, die über 1000 Generationen weiterwirken. Das bezieht sich dann auf Ahnen der irdischen Verkörperungslinie und deren Inneres. Aber das kann man dann ja auch weiterdenken.

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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Agape » Do 24. Feb 2022, 23:09

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Jedoch heisst dies nicht, dass wir dadurch weiterhin immer wieder dasselbe Verhalten an den Tag legen sollen, da wir der Meinung sind, uns würde, was wir auch tun, stets Vergebung zustehen.

Also, es geht da nach doch recht üblicher Deutung um Generationen, wo in dieser Übersetzung "Glieder" eingefügt wurde? Um "Sünden der Väter". Oder eben Gnaden, die über 1000 Generationen weiterwirken. Das bezieht sich dann auf Ahnen der irdischen Verkörperungslinie und deren Inneres. Aber das kann man dann ja auch weiterdenken.

Geht es da um etwas, was auch als "Fluch- und Segenslinien" bezeichnet wird?

Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Verschuldung der Väter heimsucht an den Kindern, an den Enkeln und Urenkeln bei denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden von Nachkommen derer, die mich lieben und meine Gebote halten.» Ex 20,4–6
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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Marsianer » Do 24. Feb 2022, 23:20

Agape hat geschrieben:Geht es da um etwas, was auch als "Fluch- und Segenslinien" bezeichnet wird?

Dieser Begriff wird wohl auch verwendet:
Wenn wir davon ausgehen, dass sich eine Generation nach rund 20 Jahren zum ersten Mal fortpflanzt (was im historischen Durchschnitt etwa stimmen könnte), dann betragen drei bis vier Generationen 60–80 Jahre. Das ist ungefähr die Lebenszeit eines Menschen. Sofern man Kinder hat, ist die Chance gross, die eigenen Enkel und sogar die Urenkel zu erleben, bevor man stirbt. Die Fluchlinie besteht also nur etwa so lange, wie eine Person lebt. Ein Mensch, der mit seinem Verhalten oder seinen Worten «Gott hasst», gibt den Fluch nur während seiner Lebenszeit weiter. Danach erlischt der Einfluss dieser Fluchlinie, sofern sie nicht durch das Verhalten der nachkommenden Generationen aktualisiert wird.

Nun aber zum schönen Teil, und deshalb schreibe ich diesen Artikel. Die Fluchlinien sind nicht die einzige Realität, die dieser Vers beschreibt. Viel grösser und stärker (im Verhältnis 1000:4, um genau zu sein) ziehen sich die Segenslinien durch die Weltgeschichte. Gott selbst zeichnet sie durch die Jahrhunderte und Jahrtausende. Von Generation zu Generation werden sie weitergegeben und überdauern die Zeit. Das ist auf drei verschiedene Arten fantastisch:

https://www.davebrander.ch/post/der-got ... nerationen

Es gibt aber darüber hinaus auch soetwas in der Bibel:

"Und Adah gebar Jabal. Dieser war der Vater derer, die in Zelten und bei Viehherden wohnen. Und seines Bruders Name war Jubal. Er ward der Vater aller so die Harfe und die Flöte handhaben." 1. Mo 4,20+21

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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Agape » Fr 25. Feb 2022, 11:29

Marsianer hat geschrieben:
Es gibt aber darüber hinaus auch soetwas in der Bibel:

"Und Adah gebar Jabal. Dieser war der Vater derer, die in Zelten und bei Viehherden wohnen. Und seines Bruders Name war Jubal. Er ward der Vater aller so die Harfe und die Flöte handhaben." 1. Mo 4,20+21

Dazu ergänzend:
Das erste Geschlechtsregister in der Bibel ist das von Kain, das Register der Linie des Unglaubens, des Fleisches. (In Kapitel 5 kommt dann das Register des Glaubens.) Hier sehen wir einen Grundsatz: „Aber das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistige“ (1Kor 15,46). Das sahen wir auch bei den Opfern: Erst opferte Kain, danach Abel. Dass es in diesem Geschlechtsregister um Menschen geht, die im Unglauben leben, zeigt die Tatsache, dass Kain eine Stadt baut und sie nach dem Namen seines Sohnes benennt. Er schreibt seine eigene Herrlichkeit auf sein Bauwerk.
Sein Nachkomme Lamech tritt die Ehe, so wie Gott sie eingesetzt hat, mit Füßen, indem er sich zwei Frauen nimmt. Die Kinder, die er mit den beiden Frauen bekommt, haben von Gott gegebene Fähigkeiten, die sie aber für sich selbst gebrauchen. Jabal ist „der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer“, was wir auf wirtschaftlichen Wohlstand, Besitz und Bequemlichkeit anwenden können; Jubal ist „der Vater all derer, die mit der Laute und Flöte umgehen“, er bringt Zerstreuung durch Kunst und Kultur. Tubalkain ist „ein Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Kupfer und Eisen“, was für Wissenschaft und Technik steht. Diese Dinge kennzeichnen heutzutage die Welt. Nach Gott wird nicht mehr gefragt. Der Mensch regelt alles selbst.
Ferner vernehmen wir die prahlerische Stimme von Lamech, der sich damit brüstet, aus eigener Kraft für sich selbst sorgen zu können. Er denkt, dass er selbst seinem Vorvater Kain bei Weitem überlegen ist. Niemand wird ihm, Lamech, etwas antun können, ohne dass diese Person viel schwerer bestraft wird als diejenige, die Kain töten würde. So wichtig findet er sich selbst.

https://www.kingcomments.com/de/bibelstudien/1Mo/4
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Re: Selbstzweifel

Beitragvon Marsianer » Fr 25. Feb 2022, 17:22

Oder im NT auch dies:

"Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist. Denn es sind Verschnittene, die von der Mutter Bauch so geboren wurden und sind Verschnittene, die von den Menschen verschnitten wurden und sind Verschnittene, die um des Reiches der Himmel willen sich selbst verschnitten haben. Wer es fassen kann, der fasse es!" Mt 19,11+12


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