Goldmädchen hat geschrieben:Geistig näher kommen. Das bedeutet, das jemand eher aus seinem Geist heraus redet, nicht aus seinem Herzen. Das bedeutet, das die Gespräche eine gewisse Distanz behalten sollten, jeder bei sich bleibt oder halt nicht zu offen. Das heißt nicht man hätte keine Gefühle, nur man wahrt eine Distanz, sollte nicht gleich seine ganze Lebensgeschichte erzählen oder ? : )
Es ist beispielsweise damit gemeint, den Fokus weniger auf persönliche Lebenssituationen/-geschichten und ihre begleitenden Umstände im Alltagsleben zu richten, sondern sich eher darüber auszutauschen, was einen innerlich bewegt, wie man zum Leben steht, was einen besonders interessiert und antreibt, was innere Zufriedenheit und Lebendigkeit für einen bedeuten könnte und auf welche Weise man danach strebt, diese oadischen Lebens-/Denkgrundlagen www.oadien.de dauerhaft in sich entfalten zu können.
Machst Du eine Trennung zwischen Geist und Herz? Setzest Du Geist "Verstand" gleich? Heisst geistig für Dich, distanziert zu sein? Oder könnte es so etwas wie "geistige Nähe" geben - gleichen oder ähnlichen Geistes zu sein?
Oder sagen wir lieber, das Ziel im Fokus haben, das es um ein Mitwohnen geht und nicht darum sich dem anderen komplett zu öffnen, was den anderen verwirren kann. Oder man sich dann selbst nicht mehr so wohl fühlt, weil man sich zu sehr geöffnet hat.
Die Grenzen sind hier eigentlich fliessend und ergeben sich aus dem Austausch eher spontan, als reglementiert und vorgegeben. Empfindest Du Offenheit manchmal als verwirrend - also eher nicht anstrebenswert? Würde es sich für Dich beängstigend und unsicher machend anfühlen?
Also man will in dem Kennenlerngespräch nicht alles von dem Bewerber wissen oder zu viel intimes, privates. Man lernt sich mit der Zeit besser kennen ( Sofern der Neu- Eingezogene offen ist und diejenigen die schon dort leben, den anderen noch mehr kennenlernen wollen ). Wenn jemand gar nicht mit welchen die dort nicht wohnen schreiben möchte auch gar nicht möchte, dass sie lesen was derjenige im Kennenlerngespräch dem Leiter erzählt, ist das nicht erlaubt ?
Das Kennenlernen im Vorfeld findet ausschliesslich schriftlich statt und es geht dabei nicht darum, etwas Bestimmtes wissen zu wollen. Es sollte ein freudiges, gegenseitiges Anliegen der sich austauschenden Menschen sein, sich so zu zeigen, wie sie wirklich sind und nicht so, wie sie "erscheinen wollen". Und es geht vor allem - wie in meinem oben stehenden Text bereits erwähnt - um das Entgegenwirken allfälliger späterer Enttäuschungen, die dadurch gefördert werden können, indem man sich verstellt und seine Vorstellungen und Wünsche nicht offen kommuniziert hat, möglicherweise aus einer Befürchtung heraus, dann vielleicht nicht einziehen zu dürfen, und in der Annahme, es würde sich dann später bestimmt alles in Wonne auflösen. So ist es aber erfahrungsgemäss nicht. Die Wahrheit tritt eines Tages aus der Dunkelheit ans Tageslicht und das ist für alle Beteiligten mit Unruhe und unnötigem Stress verbunden, der sich vermeiden liesse, wenn im Vorfeld mit offenen Karten gespielt würde.
Ist von euch gewünscht nach Möglichkeit so wenig wie möglich mündlich miteinander zu sprechen wenn man dort lebt ?[
Wir sind eine vorwiegend schriftlich kommunizierende Gemeinschaft und mündliche Gespräche sind nicht verboten, sollten jedoch eher im Sinne einer untergeordneten Rolle verstanden werden und nicht zu einem Frustempfinden führen, weil der Bewohner im Grunde nach Mündlichkeit strebt und schriftliche Kommunikation eher als Pflicht ansieht.
Aber ist so lange in Stille zu sein, sich nicht mehr mündlich mitzuteilen gut ? Macht das nicht eigensinnig, weltfremd ??? Oder ist das Letztere gewünscht ?
Ob so etwas gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden und sich darüber klar werden, wonach sein Inneres wirklich strebt. Unsere geistige Ausrichtung lebt von der Schriftlichkeit und dies sollte von allen Bewohnern geschätzt und für sich als richtig und zufriedenheitsfördernd empfunden werden können.